Oedenburger Zeitung, 1883. Oktober (Jahrgang 16, nr. 224-249)

1883-10-27 / nr. 246

«­ee EEE TEELEENEEEEREGEZEELTE LEE EIC TIERE EEE . an r . LTELEREL WERE DE TEL ENELTLU NL FR Xvilx Re. ebenbungerBeitung, (Vormals „Dedenburger Nachrichten“) Organ für Politik, Landel, Industrie und Landwirtschaft, dann für soziale Interesen überhaupt. „Dem Bee auf Chr! — Beorücten auf Wehr! — Der Wahrheit eine Gaffe.“ Motto: Ti u u Administeation, Dek­an und Insernienaufnahme: Subtrukerei E. Nomtvalter & Sohn, Grabenrunde 121, BE Einzelne Nummern Rotten 5 Kreuzer. ER Br z Y TE RE TEEN a Das Blatt ejnent ı tägt, mit Ausnahme des auf einen onn= oder Treiertag folgenden Tages. vig 3 Alle für das Blatt Befilmte RER mit Ausnahme von Inseraten, Pränumerations- und Infertionsgebühren, sind II Die Redaktion poetofrei einst­ senden Pränumerations:Preise: Sür Boeo: Ganzjährig fl., Salbjägrig 5 fl, Bierteljährig Fr­eudwärts: Sam jährig 12 & Hatte 7 fl., Biertel« —.—­­LU Aalen vermitteln: In Wien: gi ER & Bogler, Wall- Frage ffe 10, 9. Oppelit, 1, Stuben i 2, Heintig Shhalek, ollge: ile 22; % Me Ruh Selerflätte & M. Dutes, 12 Ries Here 13. Yu 8 eft: Saırıs & Dorotheagaf 634, Leop. Lang, Öifeuaplag zu Solbberker, Servitenplag s Infertions:Hebübven: 5 kr. für die eins, 10 fr. für die zwei-, 15 fr. für die dreis, 20 fr. für die vierspaltige und 25 fr. Bi­­ie dortauf eine Bret­tzeile evclusive der Stempelgebühr von 30 Bet mehrmaliger Einschaltung bedeutender Rabatt: Vor dem Monarchen. Oedenburg, 26. Oktober. Gestern Donnerstag empfing­ der Kaiser-König in feierliger Audienz die beiderseitigen Delegatio­­nen und zwar zuerst die ungarische, unter Führung Seiner Eminenz des Kardinals Lud­wig Haynald, dann (eine Stunde später) die öster­­reichige, welche Fürst Konstantin Ezar­­toryssi Seiner Majestät vorführte. Ebenso wie bei den­ sungarischen Delegirten die­­ Herren der gemäßigten Opposition , Graf Ap­­ponyi,v. Szilágyi und Bulfty die An­nahme ihres­ Mandates verweigert haben, so haben auch drei Gewählte des österreicischen Her­­renhauses ihre Mandate niedergelegt und zwar die Grafen Ruwerstein, Brints und Blome Allein die drübigen Delegationen haben rasccher Erlag für die Ausgetretenen gefunden, als es hier, diesseits der Leitha, der Fall war, wo für die Herren­ Apponyi, Pulpty und GSji­­lägyi noch Niemand eingesprungen ist, während drüben die Ausgeschiedenen bereits durch Baron Slud, v. Gögl und Baron Gagern erregt worden sind. In­ Oesterreich ist vermöge der eben angeführten­ Exjage keine Barteiverschiebung erfolgt. Der Empfang der Delegationen duch Seine Majestät geschah mit dem üblichen ‚Zeremoniel. Die Delegirten erschienen, diesmal in Gala- Kostümen,die Ungarn und Polen in ihren prachtstrogzenden Nationaltrachten, die Mi­­litär- und geheimen Näthe in der Barade-Uniform. Der Graf war nur sehr spärlich vertreten. Die Delegirten wurden vom Oberst-Zeremonienmeister Grafen Koloman Hunyady in den Audienzsaal geleitet, wo sie sich im Halbkreise vor der Thron- Estrade aufstellten. Die Reichsminister Graf Kal­­nosy, Graf Bylandt-NAheidt und Herr v. Kallay, der Oberstkämmerer und die Kapitäne der ungarischen und deutschen Garden, hatten sich schon früher neben dem Throne aufge­stellt. Nachdem der Oberstlämmerer dem Monarchen die Meldung erstattet hatte, daß die Delegirten versammelt seien, begab sich allerhöchst vderselbe, gefolgt von dem Hofstaate, in den Autienzsaal und ließ sich auf den Thronfeffel nieder. Cminenz Haymald richtete an den hohen Landesherrn in ihrem Sinne, wenn an nicht ganz in der Form beiläufig diefeldbe­rnsprache wie der­ Präsident der Österreichischen Delegation. Sie Beide betonten, daß die Delegirten ihre ganze Erfahrung und parlamentarische Thätigkeit auf­bieten wollen, um das zu erreichen, was die postalen Interessen, die Machtstel­­lung und die Sicherheit der Monarchie fordern .Und — fuhr der Kardinal fort — indem wir um uns bliden, können wir uns der Wahrnehmung nit verschließen, daß zwar die Weisheit Ew. Majestät und die die Alferhögsten Ab­fichten des friedliebenden Fürsten zur Geltung dringende Tätigkeit der Regierung Ew. Majestät im Vereine mit den von denselben Absichten ges­leiteten europäischen­ Regierungen die Segnungen des Friedens zu erhalten wußten — wie wir an hoffen, daß sie dieselben auch fürderhin wer­­den erhalten können — daH an dem politischen­ Horizonte Europas einzelne Symp­­tome nicht fehlen, werden sowohl die um­­sichtige Regierung Ew. Majestät, wie au­ die deren Thätigkeit zu unterfragen und zu kontrollven Bes­tufenen und die möglichen Gefahren an der fernen Zukunft zu beachten verpflichteten parlamen­­tarischen Körperschaften ihre Wachsamkeit zuwenden müssen.“ — Redner schloß mit der Versicherung, die Delegation werde immer mit Rücksichts­nahme auf die materielle und finan­zielle Lage­mund die wirtschhaftlichen Interessen des Vaterlandes, sowie auf das Maß öffentlicher Lasten, welche von den Staatsbürgern getragen werden können, vorgehen, um die Bedingungen der Wohlfahrt der Pörfer und Nationen ihrer Verwirklichung pflichtgemäß zuzuführen und somit glaubt die von ihm (Haynald) geführte Körperlast mit Zuverfißt: Die Sicherheit d­er mächtigen Monarchie,Oesterreich Ungarn mit der forderung des mate­riellen und geistigen Wohles der Völker im Einklange bringen zu können. Seine Depateftät erwiderte gleichlautend dem ungarifgen wie dem österreichischen Sprecher wie folgt: „Die Bereicherungen werde Sie soeben an Mich gerichtet haben, erfüllen Mich mit aufrutiger Genugt­uung. „Die Beziehungen der Monarchie zu den auswärtigen Mächten haben ihren durch­au­s befriedigenden Gharak­ter nicht verändert. Dem tiefen Friedensbe­­d­ürfnisse der Völker Europas entspricht da­s royale Bemühen der Mächte, ihnen die Segnungen des Friedens zu erhalten. Die Be­strebungen der österreichisch-ungartigen Monarchie waren unablässig auf dieses Ziel gerichtet. „Die ungestörte Entwicklung der friedlichen Verhältnisse gestattet Meiner Regierung den m­as­teriellen Interessen der Monarchie nach Außen hin eine erhöhte Aufmerksam­keit zu widmen. Sie wird fortfahren, den wichtigen Aufgaben, welche auf diesem Gebiete an sie herantreten, und deren erfolgreiche Lösung vielfach bereits angebahnt werden konnte, ihre besondere Thätigkeit zuzumenden. „Sie haben im vergangenen Jahre Meiner Regierung «mit seiner Bereitwilligkeit, die ich dank­­bar anerfkenne, die Mittel zur Vollendung der —— ne, treuer Ergebenheit, feuilleton, wu ELNH A. Roman von * ” Alle Rechte für den Autor vorbehalten­­ (Bortregung.) Die erhobene mit dem Degen bewaffnete Hand fand herab, und der muthige,­­vor seiner Gefahr zurück­brechende Mann stand plöglich da, von Zagen und Furcht erfaßt. „Was stellen Sie für Bedingungen ?“ fragte Beylen nach kurzem Ueberlegen: „Sie sind in mei­­ner Gewalt." „Meine Freiheit, hinderte Freiheit !” „Und Sie werden­ dann die Gefangene sofort und unversehrt freigeben ?* „Sofort und unversehrt.“ „Es sei! Angenommen !“ rief Sandor, von dem alleinigen Berlaugen befeelt, Bilma zu befreien und aus den Qualen ihres regigen Zustandes zu erlösen. Ihr gräfliches Ehrenwort darauf ?* „Dein gräflies Ehrenwort !“ Der Ledervorhang des Splittend wurde zu« rücgezogen und Dobros entstieg demselben, anscei­­nend nit ohne Mühe. „Dort ist sie,“ sagte der Räuber dann mit bönischem Grinfen, „unversehrt, nur etwas fest ein­­gemwickelt.“ Sandor stürzte auf den Schlitten zu, aber begriffe, das Leben des Vorhanges zu erfassen, sah er, wie Dobros unter seinem Mantel einen Degen hervorriß und gegen ihn aufsprang. Nur mit Mühe gelang es dem gewandten echter, den furchtbaren, ihm zugedachten Hieb zu park­en. „Hab! rief Sändor mit weithin schallender Stimme, „der Räuber und Mörder bricht selbst unser Abkommen und gibt sich in meine rächende Hand !* Khre Degen kreuzten sich; Dobroj war ein geübter echter, und wenn als älter als Sändor, doch noch in der vollen Kraft des Mannes. Eine kurze Zeit fehlen die Entscheidung zweifelhaft, dann ließ Dobdroj,­­ während er zu einem wüthenden Hiebe ausholte, mit einem lauten, wilden Aufschrei den gehobenen Arm finten und stürzte blutend in den Schnee. Sándor sprang Hinzu, fest entschlossen, ihm ohne Erbarmen den Todessreg zu geben, aber er überzeugte si, daß dies nicht mehr erforderlich sei. Ein leifes Röcheln und Aufzuhen des mit halb ge­spaltenem Kopf e­inliegenden, dessen Blut in dunt­­ten Wellen den Schnee färbte, ließ erkennen, daß der Tod seine Beute bereitS erfaßt ‘habe oder zu erfassen im Begriffe stehe. Den Degen wegwerfend, schwang­ sic­h Sän­­der in den Schlitten, die Vorhänge desselben Her­­unterreißend. Wilma lag regungslos auf dem Nüdhfige. Er befreite sie mit bebenden Händen von ihren Banden ;­ aber »als­ er­ diese endlich befes­­tigt­­ hatte, fahle er mit­ Schreden im ihr breiches, febloses Gesigt. Er fchloß sie in seine Arme, viel, von­ der höchsten Angst erfaßt, «wiederholt ihren Namen, drücte sie fest am fi, küßte ihre bleichen, kalten Lippen und bat sie in den zärtlichsten Ausdrücken, zu erwachen, sich zu erheben. Er sei es, der zu ihr rede, alle Gefahr sei befeitigt. Er füge sie, sie habe nichts mehr zu fürchten. Aber seine Bes­mühungen blieben vergebens. Was er auch bes­­innen und mit welcher gesteigerten Zärtlicfeit er­­ auch zu ihr reden mochte, Fein Zeichen verrieth das wiederkehrende Leben; ihre Tasten, starren Züge wurden von dem bleichen Lichte der schneeerhellten Nacht leichenartig beleuchtet. Die Verzweiflung erfaßte Beylen bei der Vorstellung, daß jener schredliche Mann sie dennoch getödtet haben künne, als er sein Vorhaben vereis­telt gesehen, und daß dann Er die Schuld ihres Todes trage. Nathlos fingen seine Gedanken an, si bei­ dieser gräßlichen Möglichkeit zu verwirren. Während er­ sie wieder zärtlich und sanft an seine Brust, 309 und einen langen Kuß, als hätte er ihr damit Leben einflögen wollen, auf ihre Lippen drückte, bemerkte er die Wiederkehr des verlorenen Bewußtseins, das Ermwachen aus der tiefen Nacht der Ohnmacht, werche sie umfangen. Sándor hätte, bei dieser Wahrnehmung,hoch aufjubeln, Gott für diese Gnade laut dantentmögen, aber die ganze Gewalt seiner übermächtig ihm er­­greifenden Gefühle, drängten si in dem’ Einen zu« fammen, sie zu beruhigen, zu trösten und ihr die Bevölderungen seiner­ Liebe­ darzubringen. "Mit dem­­ Ausdrude­ des­ Entfegens flug sie jet die Augen auf und»starrte ihn an, während ein Tonpulfm­­isches Beben duch ihren Körper flog. — Rertietung folgt! Meine unbedingte, unge- — ®; Ber. : ar: reis Pä­ä Ä­ä 3­4

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