Oedenburger Zeitung, 1884. Januar (Jahrgang 17, nr. 1-26)
1884-01-16 / nr. 13
MittwochisgånnerLML-« -;;;msg«iis-kiqukgsp Emn — RE Bl nn nn nn nn nnd (Vormals „Oedenburger Nachrichten“) Organ für Politik, Lande, Industrie und Landwirtschaft, dann für soziale Interessen überhaupt. Moffo: „Dem Fortschritt zur Ehre? — Bebrühten zur Wehr! — Der Wahrheit eine Gaffe.” mn nme Bann ana innen == son Inseraten, Pränumerations- und Infertionsgebühren, sind an die Redaktion portofrei einzusenden. Administration, Verlog und Inferatenaufnahme; Buchhukerei, Rommwalter & Sohn, Grabenrunde 121, WE Einzelne Nummern Rollen 5 Are: EU fr. Bei mehrmaliger Cinshaltung bedeutender Rabatt. Das Blatt eint täglich, mit Ausnahme des auf einen ie oder Apeiertag folgenden Zages. i Pränumerations: Preise: Für Loco: Ganzjährig 9 fl., Halbjährig 5 fl., BVierteljährig Sr & tr, owäntig iM" Et Fir Auswärts: er jährig a & albjährig 7 fl., Biertel= jahrig Alle für das Blatt bestimmte Sendungen, mit Ausnahme Inferate vermitteln: Im Wien: Hafenstein & Vogler, Wall Biergasse 10, 9. Oppelit, ı., Stabentaftr 6 Heinrich Scalet, 1., Wollgeile 18, RM. Moffe, Seilerstätte 2, M. Dufes, ı., Riemergasse 12. In Budapest: Saulus Sy. Dorotheagafse 11, Leop. Lang, Gisellaplag 3, A. ®. Goldberger, Servitenplag 3. Bufertions:Gebühren: 5 fr. für die ein-, 10 Er. für die zweis, 15 Fr. für die dreis, 20 fr. für die viertpalksee und 25 fr. für die OBEREN etitzeile evclusive der Stempelgebühr von 80 Koloman v. Tiha’s Position ist hart erschüttert. Budapest, 14. Jänner 1884. Ale Elemente in Ungarn, welche das Tiga’se Regime für verhängnißvoll halten, freuen ei des im Oberhause gewonnenen flten Bunktes, von welchem aus die Macht des Kabinets Tiga aus den Angeln gehoben werden könnte. Es ist nur das erste Mal in der Geschichte des Parlamentarismus, daß sich zur Erreichung eines bestimmten Ziviwede ad hoc die Parteien zusammenfinden. von einem Aufmarsche der reaktionären Partei in Ungarn unter Unterstützung der österreichischen Feudalen zu sprechen, denen die hier herrschenden freiheitlichen Zustände ein Dorn im Wege seien, ist nach dem neunsliimmigen Siege der Oberhausmitglieder, welche uns aus der andern Reichshälfte aufestroyirt wurden, um die Prinzipien eines verrotteten Zeitalters bei ung neu aufleben zu lassen, durchaus keine „gewagte” journalistische Lizenz mehr. Es ist jedoch nach der zweiten Verwerfung der Zivilehegefeglen im Laufe der ungarischen Magnaten, fast unvermeidlich, daß das Ministerium Fifa, welches vermöge des Abstimmungsresultates einen derartig erschütternden Stoß erlitt, daß alle Fauteuils in’s Wansen geriethen, es ist also — sagen wir — eine S Katastrophe fast unvermeidlich, eine Katastrophe, die über kurz oder lang die „braven Tipajaner”, rammt ihrem Herrn und Meister zum Nachritte zwingen wird. Solches würde freilich für die Sache des Forttritts und der Freiheit noch seinen Verlust bedeuten. So halbschlächtig auch der Liberalismus der österreichischem Berfaffungspartei sich zur Zeit ihrer Herrschaft gezeigt hat, so hoch erhaben ist er doch über den Liberalismus der gegenwärtigen Regierungspartei, die überhaupt auf jede eigene Richtung oder Meinung in der vom S Kabinetschef gehandhabten eisernen Disziplin verzichtet hat. Die als Kontrabalancirung der antisemitischen Brzeffe dem Ministerpräsidenten abgezwungene Vorlage des Nordzivilehegefeges wäre die erste und wirklich einzige liberale Errungenschaft seines neunjährigen Regimentes gewesen. Eine Beseitigung desselben, die unter dem gegenwärtigen Wahlgefege, bei dem Terrorismus und der Korruption, die im legten Jahrzehent eingerissen sind, auf dem Wege allgemeiner Wahlen so wenig erreichbar ist, wie die Niederlage eines spannigen Ministeriums an der Wahlurne, wäre an nach der Ansicht der am liberalsten Dentenden um die Verwerfung der Vorlage nit zu theuer erfauft. Wie sehr übrigens die Erringung der Majorität bei dieser Gelegenheit von Seiten der Regierung als Machtfrage betrachtet ward, wie bei zeitwillig sie liberale Prinzipien opfern möchte, um nur am Nuhel zu bleiben, zeigt deutlich das Bestreben nach einem Kompromiß mit dem Episkopat. Yondem man regiere, mit der Säkularisirung, der immensen Sirchengüter zu fchreden suchte, wollte man es gleichzeitig (allerdings vergebens) für die Annahme der Vorlage um den Preis gewinnen, daß in der Spezialdebatte ausgesprochen werden sollte, alle aus gemischten jüdische christlichen Chen stammenden Kinder müssen einer schriftlichen Konfession folgen. Eine wirkliche Gleichberechtigung ist in den politisch herrschenden Streifen in logischer Konsequenz ihres fanatischen Nationalismus zu einer fremden Anschauung geworden. Ein noch nationaleres Mäntelen als dasjenige ist, mit welchem sich Ministerpräsident in allen britischen Lagen zu drapiren versteht, konnten auch die Faifeure der gegenwärtigen Agitation in Magnatenkreisen beim besten Willen nicht auftreiben. Die Möglichkeit, das Tiga wieder auf den harten Bänfen der Opposition figen müßte, braucht aufrichtige Freunde des Fortschritts und eines ehrlichen Negierungssystems nur im Mindesten zu schreden. Der gesunde politische Sinn des ungarischen Volkes, auf den sich ein Wiener Korrespondent beruft, würde dem Ministerpräsidenten sehr gern dazu verhelfen, sein politisches und moralisches Gewicht wieder einmal von Anderswoher, alle aus dem Ministerfauteuil zu bethätigen. Aber auch andere Länder liefern ja den Beweis, daß es neben dem Offentpräsident weiter regiere? Es gehe aus der gegen eigen Abstimmungsmodus, der Beeinflußung der Beamten wo genug Mittel gibt den Ausdruch des gesunden politischen Sinnes in für die Gewalt» daber ungefährliche Schranken zu bannen. Die Zausende von Petitionen und Zustimmungsadressen, die das Oberhaus für sein Votum in legte Zeit erhalten hat, richten sich viel weniger gegen den auf der Tagesordnung stehenden Ge» fegentwurf als gegen das Ministerium Zipa. Zum Beweise dafür, daß Koloman von Tipas Position nunmehr hart erschüttert ist, wollen wir blos zwei diesbezüglich sehr Laut sich äugernde Zeitungsstimmen auch aus diesen Blättern reden lassen: „Petti Naplo* fragt, mit welchen Nechte der Minister ihm fl vichtenden Majorität des Oberhauses unzweifelhaft hervor, daß die jegige Regierung so unpopulär in Ungarn ist, wie er.noch keine Regierung war. Jene Elemente und Faktoren, die stets die Hauptfragen aller Regierungen waren, haben sich gegen Tzipa aufgelehnt. Ziga hat nunmehr weder in der Aristokratie, noch im Bolte, noch in der Mittelklaffe mehr einen An bang, und auch der Hof wird die Situation in Rechnung ziehen. Bei der Abstimmung trat er zu Tage, daß die Opposition starr ist, nicht so sehr an Zahl, als vielmehr an Qualität. Dem Primas gegenüber kann ein Professor, und vier Erdödy’s gegenüber Flönnen vier Beamte der Budapester Polizei nit in Betracht kommen. Wenn Tifano weiter regieren will, Dann werden die Wahlen entscheiden. Eines aber ist gewiß: Die heste Niederlage im Laufe der Pairs wird die Regierung nit verwinden künnen. „Egyetertes“ fonstatirt, daß die rächende Nemesis Koloman Tiga und seine Partei zu ereilen beginne. &3 ist zwar schmerzlich, zu sehen, daß der hohe Klerus, die Konservativen und die zu Hilfe gerufenen Defterreiger in ihrer Vereinigung siegten, allein die jegige Negierung hat ihren Sturz verdient und nach dem Regime Tipa’s kommen werde, fragen heute in EURE TE EEE SEEN SER EETCERRAET ICH DENE ERENTO Jeuilleton. „Nun, ich kann ihn nur bedauern. So ein armer Thor, den ein schönes Gesicht in die Falle gezerrt hat. Bei allen Teufeln! ich weiß, daß ich mich nimmermehr verliebe.” „Baue nit zu feit, auf Dein Herz“, rief der Baron, der eintretend erdinande Worte gehört hatte „Du sagst : „Du weißt“, Freunden, man bereinet nie, was so ein unvernünftiges Herz will!“ Der Oberst lachte und dur die Vorbereitungen, die die Diener zum souper trafen, trat eine Pause ein, während welcher Ferdinand in Gedanken verfunfen saß. Klotilde seufzte; er sah auf und bemerkte, wie ihr Biid Heimlich an ihm gehangen hatte. IX Graf Arveb war kaum zu Hause angelangt, als er sieinfegte und folgende Zeilen trieb: „Mein Fräulein ! Gräfin Klotilde Numfelt, mahnhaft ar, wünscht eine Gesellshafterin und wäre sein Plag besser zu refommandiren als dieser.“ Als er das Billet verschlossen hatte, übergab er es dem Diener mit dem Befehle, es augenblich» ich dem Fräulein Marie Elsner zu überbringen. Der Safai fuhr sich mit der Hand über das glatt, wäre er selbst der leidendste Theil dabei.“ rasierte Kimn, bob die Augenbrauen, zwinferte und late vieljagend. „Beb’, Tölpel“, Herrichte Arved Biergetheilter Klee. Original-Novelle von Hermance Botier. Nahhdrucz verboten. (Kortregung.) „So aber was jagt er denn zu seiner Frau ?* fiel Ferdinand der Gräfin in’s Wort. „Das it sein wunder Punkt, er hat es mir gestanden. Er betet sie an und sieht ein, daß dieser Engel, ihn nit lieben kann, aber dankbar sollte sie ihm sein — dankbar — mehr will er nicht. „Man empfängt die Männer gerne, die schöne Frauen haben“ erzählte er mir eines Tages „indem diese müßen ihren guten Namen zu wahren wissen und den Gemahl nicht lächerlich machen und ad! — das thur. Erescence bei jeder Gelegenheit. Seien Sie überzeugt, Frau Gräfin, ich werde sterben ohne Erescence, aber ich würde dennoch im Stande sein, sie davon zu jagen, sobald sie wieder eine allzu öffentlich betriebene Untreue begeht. Ich werde ihr zeigen, daß meine Gutmüthigkeit Grenzen hat und die Galanterie in der Ehe beschränkt ist.“ So sprach Herr von Perikot ; er liebte als er mir dies sagte und ich bin gewiß, daß er es thut und ihn an und er verschwand, wie der Dämon in der Sage. Sehr befriedigt, als ob er ein Meisterstüc vollbracht hätte, sehnte fi der junge Graf in seinen Vauteuil zurück, die Beine weit von fi ftredend und nach einem halbunterdrücten Gähnen, spra er zu fi selbst: „So, auf diese Art lerne ich das Mädchen am besten rennen, vorausgejeht, daß Klotilde mir nit einen Strich durch die Rechnung macht. Ad Hab! Dann werden sich schon Mittel und Wege finden, um diese — diese Marie zu sehen ; — daß sie die Yufenfreundin von Crescence ist, wirft zwar einen Schatten auf sie ..., indeß ui sait! Was dieser griesgrämige Oberst, doch faselte von erhabenen Seelen — Blumen um was nügt mir der Glaube an sie, wenn sie, wie unser lieber Herrgott, unsichtbar sind ?* Urved dehnte sich und zog aus seiner Rodstafhe ein Briefen heraus, das er nicht, wie gesbräuchlich, an die Lippen, sondern vielmehr ungeitüm an die Nase führte. „Pi“ rief er aus, „dieser Parfüm zerrüttet noch mein ganzes Nervenspiten ! Parfüm und Phrasen — nichts als Phrasen ; das nennen die Frauen einen Brief! Gedankenlog — baar alles Gehaltes — aufgepugt, geschminkt, wie sie selber sind! Er ballte das engbeschriebene, Papierchen zusammen und warf es bei Seite. Kortfegung folgt Schlachtfelde-großen Naturen zum Teufel.. SEESESEEST FEN ZEEEEIIRG DET SEE ESSEN BESSER BABES ETEHERESET N VURSCERE ERIECE REDET BEER u ee «·X «s-«i.-«« «.-.-- . 4 NETEN ET NET UI TE OMAN .»,««.. FREE ER ERS BEER «