Oedenburger Zeitung, 1885. November (Jahrgang 18, nr. 251-275)

1885-11-08 / nr. 257

T TREE TRUNER NR WE IE Sp­ ass=), Tr ,,­««« EEE «.» FR­ EEE X RER I TH K ß s TRETEN, . a ; 5 Höllige kr Rasths sind Hilflosigkeit verfallen,wofür auch die Ernennung der beiden Pfortenkommissäre zweigt:Said Pascha ist en­glischen Ein­­flüssen ergeben,Server Pascha ein Parteigänger Rußlands.Während die türkische Armee bis auf die beiden arabischen­ Armeetorps mobilisirt wird,zitiert der Padischah vor einem Kriege. Welch’unermeßlicher Abstand zwischen jenen­ Nacht kommen Osmans,welche,den Streitkolben in der Faust,den Heeren voranzogen,von denen das ser­­­bische und das bulgarische Reich zerschmettert wurden und den hinter ihren­ Palästmnau­ern ängstlich um Thron und Leben bangen­den»Beherrschern­ aller Gläu­­bigen!«Aber n­icht nur die türkische Un­entschlossen­­heit hat die endlichen Eröffnun­gen der so lange verzögerten­ Botschafters Berathungen hinausgeschoben, denn hinter der»prinzipiellen«Ueberein­stim­m­ung der Mächte in­ der Absicht zur Heraufführung des status quo lauern das gegen­seitige Mißtrau­en und die Absicht,die Wirr­en zu­m eigenen Vortheil un­d zum Schaden des Rivalen­ auszudeuten.Min­en und Gegenmnid­en sind währen­d der Zeit,die mit Erwägung des Konferenzgedanken­s un­d bei­ Vor­­bereitungen vergeudet ist, gelegt worden, und das Ergebnis des unterirdischen Krieges ist eine völlige Änderung jener Situation, die nach dem ersten Befgriffe der Mächte, friedeverheigend si darbot. Denn damals erklärten die Bulgaren auf beiden Seiten des Balkans und des Trajansthores, sich dem Willen Europas fügen zu wollen, wenn auch Schweren Herzens, zähnefrischend und in der Absicht, bei günstiger Gelegenheit zu wiederholen, was laut S Konferenzbeschlag rückgängig gemacht werden müßte. Fürst Ab­ram oder kehrte aus Numelien nach Bulgarien zurück und berief den größeren Theil seiner Armee nach Sophia. Müche die Surdt vor der serbischen Invasion die stärkste Triebfeder dieses Handelns sein, der Gehorsam gegen Europa war do offendbar und wurde durch einen Sophiaer Regierungsbeschlag feierlich vers­fündet. Nunmehr hat aber das bulgarische Kabinet eine, in unserer­legten Nummer wiedergegebene Deklaration versandt, in welcher Klipp und Mar die Herstellung des Status quo als unmöglich er­ Härt und für den Fall einer etwaigen Durchführung der Konferenzbeschlüsse mittelst militärischer Exe­­kution der bewaffnete Widerstand der Rumelioten und Bulgaren angekündigt wird. Die plönliche fliegerische Wendung der Dinge, der Trog der Numelioten und Bulgaren ist leicht zu erklären, wenn man ins Auge faßt, daß das Petersburger Kabinet jegt auf einmal noti­­fizirt, daß es seine bewaffnete türkische In­­tervention in Dostrumelien dulden wolle. Das ist der einzige Grund der überraschenden Hartnädigkeit der Bulgaren. Die Heilige Mutter Moskau breitet wieder­­ hngend die Hände ü­ber die flavischen Kinder und fordert Dankbarkeit. Rusland möchte dur s ein Wanöver jeden morc­­igen und thatsächlichen Erfolg der Kon­­ferenz zunichte machen und den Einfluß in Bulgarien aussiehen. Aber es wird nicht Hindern können, daß Serbien sich als Gegengewicht der bulgarischen Magtzunahme jene Grenzdistrikte Bul­­gariens nimmt, die einst zum serbischen Neic­e ge­­hört und nach dessen Vernichtung noch dem Patri­­archate von Spek bis zur Auswanderung des Pa­­triarchen nach Ungarn unterstanden haben: Tran und Köstendil. Und es wird hoffentlich bald erkennen, daß die beiden andern Kaisermächte nicht ungestraft zu dußiren, nicht an den Siegeswagen 28 Garen zu fesseln sind, im dritten Quartal auf 73.458,000 Gulden ge­­genüber 69.245,000 Gulden im entsprechenden Quartal des Vorjahres. Wir sehen sonach, daß die Einnahmen in kräftiger Zunahme begriffen sind. Diese Zunahme beziffert sich auf 4.212,000 Gulden und ist vornehmlich folgenden drei Ein­­nahmequellen zu verdanken : den direkten Steuern (72.288,000 fl.), den Verzehrungssteuern (F1.393,000 Gulden) und der Verrechnung der Steuerrestitu­­tionen (Fr.101,000 fl.). Die mit 697.000 Gul­­den bezifferte Mehreinnahme aus den Zahlungen zur Annuität der Theiß-Szegediner Anleihe ist 6108 eine durchlaufende Post. Dagegen ist aber au zu erwähnen, daß unter den Minderein­­nahmen die bedeutendste Post bei den Staats­­güterverläufen (­929,000 fl.) vorkommt, während bei den normalen Einnahmequellen nur kle­i­­nere Mindereinnahmen vorkommen, welche sich durch entsprechende Mehreinnahmen aus anderen Duellen balanciren. Im Ganzen ergibt sich, wie bereits bemerkt, ein Plus von 4.212,000 Gulden, was als eine höchst erfreuliche Erscheinung zu be­­zeichnen wäre, wenn wir nir Hinzufügen müßten, daßs die Ausgaben in nahezu genau derselben Proportion zugenommen haben, wonach die Bilanz des dritten Quartals ein fast ebenso großes Defizit aufweist (13.403.000 Gulden), als das dritte Quartal des Jahres 1884 (13.488,000 fl.). Es wird sich im vierten Quar­­tal zeigen, im wie weit die auf die Besseiung der Finanzlage gelegten Hoffnungen realisirt werden konnten. In den ersten drei Quartalen betrugen die Einnahmen 206.400,000 Gulden, während Die Ausgaben die Summe von 253.633.000 Gulden erreichten. u der Kaffegebahrung zeigt sich sonach ein Defizit von 47 W­illionen Gulden. &8 läßt sich nit verkennen, daß das allzu rapide Anwach­­sen der Staatsausgaben die kräftige Erholung und jerer Staatsfinanzen erschwert, weil hiedurch die aus den erschloffenen neuen Hilfsquellen und aus den Steuererhöhungen gewonnenen ansehnlichen Summen absorbirt werden. Der unbefangene Kritiker muß nach der Prü­­fung des jüngsten Quartalausweises in der bereits früher gefaßten Meinung bestärkt werden, daß die finanzielle Gebahrung unsered ® Schaplanzler ® mehr zu wünschen übrig läßt, als er erfüllen kann. Jedem seiner Schritte, jedem V­ersuche, Er­­sparnisse zu erzielen, stellen sich die un­ab­weisbaren Forderungen einer vers­tehlten Politik entgegen und die anerkannte Gruppirungsfuift des Grafen Szapáry ver­mag nur einmal die Thatsachen zu erfüllen, da Ungarn mit geradezu unübersehbaren finanziellen Kasamitäten kämpfen und — wer weiß wie lange noch — von seinem Defizit leben muß. Uebernahme der Gegenstände bescheinigende Bestäti­­gung zurückbehalten wird ; c) für den Fall, daß der Aussteller weder den Original-Anmeldungsfgein, noch die Abrech­­nungsnote vorweisen könnte, in derselbe verpflichtet," eine Bestätigung auszufertigen, auf welchem die Personsidentität des Aussteller durch zwei bei der Direktion bekannte Zeugen oder aber auch den Gruppenaufseher und Oberingenieur zu bestätigen ist. Einem­­ Vertrauten werden die Objekte in ähn­­ligen Fällen nur dann ausgefolgt, wenn der­­Be­­treffende außer Vor­weisung des Anmeldungsstei­­nes oder der Abrechnungsnote mit notarieller Ur­­kunde nachweist, daß er mit der Uebernahme der Objekte betraut worden ist; entgegengefeßtenfalls werden die Objekte auf Kosten und Gefahr des Ausstellers nach dessen Wohnort abgesendet. Gelegentlich der Uebernahme der Objekte wird dem Aussteller oder dessen Betrauten ein P­affierschein ausgefolgt, ohne werden die Gegen­­lände weder vom Ausstelungsplage weggeführt, noch aber bei der Eisenbahnstation am Aus­­stelungsplage zum Transporte übernommen werden dürfen. Den Gruppen-Inspektoren ist­­ es untersagt, die noch restlichen Kaufpreisbeträge für die gegen Angabe von ihnen gekauften Objekte von den Par­­teien zu übernehmen ; sie sind verpflichtet, die Par­­teien anzumelsen, biege Netzbeträge vor Uebernahme der Gegenstände bei dem offiziellen Verkaufsbu­­reau zu erlegen, worauf dann das Bureau den 0n­­erwähnten Uebernahmsschein ausfolgt. Bezüglich der bis 20. November d. h. mit Beobachtung des vorangehend geregelten Bor­­ganged ® nicht wegtransportirten Objekte, resp. bezüglich deren Expedition auf Kosten und Ges­fahr der Aussteller, sowie eventuell hinsichtlich der wegen Nichtzahlung der Kosten zu bewerkstelli­­genden Veilbietung wird ein­ spezieller Negulativ verfügen. 3 Etwas vom ungarischen S­taatshaus­­halte. Dedenburg, 7. November. Es Liegt uns der eben aufgegebene dritte Duartalsaus­weis über die Einnahmen und Ausgaben der ungarischen Staatswaffen vor, und zeigen die darin enthaltenen Ziffernkolonnen, ge­genüber jenen der vorhergegangenen zwei Quartale­­aus­weise insoferne eine mäßige Besserung als nunmehr sich bei den Einnahmen im Ber­­gleiche mit dem entsprechenden Quartale des Vor­­jahres ein Plus von mehr als vier Millio­­nen ergibt, während in den ersten zwei Jahres­­vierteln eine bedenkliche Stagnation plaßgegriffen hatte. u den beiden ersten Quartalen ‘mußte demnach eine unerfreuliche Wendung in der Ent­­wicklung der Staatsfinanzen konstatirt werden, da bei stagnirenden Einnahmen eine Steigerung der Ausgaben von sechs Meillionen gegenüber der­er- Diese rückläufige Bewegung im Gange der finanziellen­­­ Gebührung ist nun im dritten Quartal wenigstens zum Stillstande gelangt, wenn auch eine positive Wendung zum Besseren vorläufig noch nicht er­­sichtlich ist. Die gesammten Einnahmen beliefen er­sten Hälfte des Vorjahres eingetreten war. Meber den Wegtransport der Ausstel­­lungs-Objekte. Oedenburg, 7. November. Wichtig für alle Aussteller ist das Regu­­lativ der Landesausstellungs-Kommission in Be­­treff der Hinwegnahme der in der nunmehr ge­­schlossenen­­ Budapester Landesausstellung exponirt gewesenen Gegenstände. Das belegte Negulativ ent­­hält weitläufige Bestimmungen, aus denen wir die nachstehenden sehr wesentlichen herausgreifen: Sudan Shon am 5. d. das Hauptthor sowie die zu dem landwirthschaftlichen Ausstellungster­­rain und gegen die Herminenstraße zu gelegenen Thore abgesperrt wurden, kan­n das neben der Dob­oH’schen Restauration befindliche Thor nur zum Wegtransporte von großen Maschinen, Kesseln und äffern benußt werden. Zum Wegtransporte der übrigen Gegenstände hat das gegen die Elisa­­bethstraße zu gelegene Thor zu dienen. Das Direktionsgebäude ist seit 5. November in der Weise abgefriedet, das Syedermann frei in dasselbe gelangen könne. Durch das gegen die Elisabethstraße zu ge­­legene Thor, sowie dur die gegenüber dem Direk­­tionsgebäude zu etablirende Thüre dürfen Die Aussteler nur mit Perm­anentstreifarten, deren Angestellte oder Arbeiter oder mit Arbeiter, Tas­gede oder Wohnlarten eintreten. Die Abonnements und alle anderen bezahl­­ten, sowie die bisher ausgefolgten Dienstfarten ha­­ben jetz­tchon keine Giftigkeit mehr, die Wreisar­­ten der Aussteller aber verlieren­­ diese Giftigkeit vom 21. November an. Bis 20. November kann jeder Aussteller oder Vertrauter eines solchen Die au­sgestellten Objekte selbst wegtransportiren, wenn : a) sie das über Begleichung aller Roten lau­­tende und dur den DOber-Nehnungsrevisor Karl Ebert ausgefolgte Zertifikat vorweisen ; b) der Betreffende den Original-Anmeldungs­­bogen oder die Abrechnungsnote vorweist, von wel­­­­chen Dokumenten eines oder das andere als die Dom Tage. O Spenden des Königs. Se. Majestät hat der Gemeinde Atschau (Böhmen) zur Anshafe­rung einer Kirchenorgel 100 fl., dem fteuerwehr­­vereine in O­ber-Stefanau 60 fl., dem in Neureith und M­eimlich (Mähren) je 50 fl., der Gemeinde Stilfs in Tirol zur projektivten Herstellung einer Wasserleitung 300 fl., den Ge­­meinden Unterfrau in Schwald ® und zu Stoday einen Baukostenbeitrag von 100 fl. und 80 fl., der Feuerwehr in Lingenau SO fl. und der Standfhagen-Kompagnie in Pradl zur Anschaffung eines Fahnenbandes 60 fl. gespendet. O Anmwoßlfein der Kronprinzessin. Aus Wien wird unterm G. d. geschrieben: Kronprin­­zessen Stephanie wurde heute Vormittags, während Kronprinz Rudolf und der heute früh hier angelangte Prinz Leopold von Baiern einen S­agdausflug gemacht hatten, von einem plöglichen Unmahlfeind befallen und wurde Professor Braun in die Hofburg geholt. Nach­­mittags befand sich die Kronprinzessin, die über Ärztliche Anordnung heute in der Hofburg übernachten muß, wohler und wird hoffentlich morgen wieder nach Larenburg zurückkehren können. O Silberne Hochzeit des Fürstenpaares von Montenegro. Die Vertreter der fremden Mächte wurden eingeladen, heute Sonntag der Feier der silbernen Hochzeit des Fürsten beizu­­wohnen. Diese Zusammenkunft der Vertreter scheint seinerlei politisgen Zweck zu haben. O Dom Schauplage der Wirren. Aus Belgrad verlautet offiziös: König Milan hätte dem französischen Gesandten geant­­wortet, Serbien würde sich mit der Wiederherstel­­lung des status quo nicht zufrieden geben, wenn man demselben nur eine Gewähr gegen die Rückkehr ähnlicher Ereignisse bieten würde. Uebrigens habe König Milan nicht darum seine Reise nach Pirot angetreten, um sich daselbst an die Sorge einer streitbaren Armee zu stellen, sondern im Gegentheile, um zufällige Ausbrüche von Streitigkeiten zu verhüten. Es liege in seiner Absicht, je nach Entscheidung der Kon­­stantinopeler Konferenz entweder sofortigen Bormarsch anzuordnen, oder, im alle der status quo ante beliebt werden sollte, nach Herstellung desselben die A­brüstung der ser­bischen Streitkräfte vorzunehmen. — Wie der „Aion“ aus Athen meldet, müssen vorerst die beiden Kgakritvragen Ralambala-Molakaffi und Larifja-Firnam, welche nach Albanien, respektive nach Mazedonien führen, für den Transport der Gebhnge prak­tik­abel gemacht werden, bevor man an die Eröffnung des Feldzuges denken könne. wu Fortlegung in der Beilage. BE EEE ae­f TER . J­N NEE .--­-Z«NSSZYLV

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