Oedenburger Zeitung, 1887. November (Jahrgang 20, nr. 249-273)

1887-11-08 / nr. 254

.- NMZTHRWTT «.--.—-«s«;«-»«--«,-,«...,i-.,«-,---.. .-,- . .. « II «­..,·..Jk» ».. «««· , ....,iIII-»-s-.-..zsts»skizxquz-Jq·»-Rinez..2H..-HY--—»HJ»·.»«,·» « HT u - i . - ER .-.»- --.»«»OIf«,v·HrP-».7-»’Tk-...»77.FMl-VM-WM W,FM-»— — . 5 En BF . ,e.l l, u x - «s. « ssÄs III -«- EIN . ,, » · s. . Yienstag,8.oneleer1887. Ar. 254. XX«Zatjraana. Dedenburgereitung, (Vormals „Deden­burger Nachrichten“.) Organ für Politik, Landel, Industrie und Landwirt­schaft, dann für soziale Interessen überhaupt. a Motto: „Dem Fortscritt zur Eher! — Bebrühten zur Wehr’ — Der Wahrheit eine Gaffe.* EEE — Ges Blatt erfäh­rt täglich, mit Ausnah­me des auf einen Baums oder Feiertag folgenden Tages. Präam­merations­­reife: @är Boeo: Bangjährig 9 ., Halbjährig 5 fl, MVierteljährig 2 fl. 50 fl, Monatlich 1 fl. Gr­undwärts: Ganzjährig 12 fl, Halbjährig 7 fl., viertel­­jährig 8 fl 50 ke.­­ alle für das Blatt bestimmte Sendungen, mit Ki­nsa­mmieraten, Kräm­merations- und Insertiondgebühren, sind an die Redaktion portofrei einzusenden. Administension, Verlag und Inferatennnfunhue: Sacterärrei­t, Nonttvalter & Sohn, Grabenrunde 121. RE Einzelne Nummern Kofler 5 Kroner. ER Inserate vermitteln: Sin Wien: Hafenstein & Bogler, Wal- Riagenie 10, A. Oppelit, ı., Etubenbaflei 2, Heinrich Sialek, 1., Wollgeile 12, A. Mofie, Geilerflätte 2, M. Dutee, ı., Ries­mergafse 12. In Budapest: Yaulus Gy. Dorotheagaffe 11, Sepp Lang, Eifelaplag 3, A. B. Goldberger, Bervitenplah 8, Insertions:Hebüpren: 5 fr. für die eins, 10 fr. für die zmeis, 15 fr. für die deele, 20 Te. für die vierspaltige und 25 fr. für die durchlaufende Bet­tzeile evclusive der Stempelgebühr von 30 fr. Bei mehrmaliger Einschaltung bedeutender Rabatt _ Rn 22 .—..»-.’« ..—---..O"M...L man mn mn zn in Graf Kälnokys Friedens - Schalmeien. Dedenburg, 7. November. Die legten Offenbarungen des Grafen Käls­nory im Ausschusse für Aeußeres haben unsere Delegirten dermaßen befriedigt, das diese dem Leiter unserer auswärtigen Politik ihre Anerkennung votirt haben. Wäre tags Sch djnl­eiter, wie es die Menscen sind, es könnte fürwahrt ein gut Theil von tiefem Vertrauensvotum für sich beanspragen; denn seine Fügungen haben jene Wandlungen in der europäischen Lage bewirkt, melde heute in dem Ausschusse für auswärtige Angelegenheiten Die behagliche Stimmung der Be­friedigung erwecken. Andersen, das Schicjal wartet, unbefümmert um den Beifall der Menschen, ja selbst der Delegationen, nach den ewigen und un­­wandelbaren Gelagen der Weltgeschichte, und so mag denn Graf Kämnoty dieses schmeichelhafte Votum ganz allein einstreichen, als dankbare Quittirung des Erfolges, mit welchem er die günstigere Gestaltung der internationalen age für die Zwecke unserer Politik auszurügen wußte. In der That läßt er si ja keineswegs verremnen, daß die heutige Situation gegen die vorjährige eine erheblich gebesserte ist. Trostlos genug war es vor Jahresfrist um die Chancen des europäischen Friedens, sowie um die Beziehungen unserer Monarchie zu den übrigen Mägten bestellt. Aus Bulgarien und aus Frank­­reich, aus dem östlichen und dem westlichen Wetter­­winter Europas flammt­en drohend fladhende Blike zum Sirmament empor; die­­ politische Atmosphäre war drohend schwül, jeden Augenblick konnte das Kriegsgewitter ausbrechen. In Bulgarien stand dem Appetit der russischen Ex­pansiv-Bestrebungen in berricherloses Wolf gegenüber, in dessen Schaaren der rolende Nubel gar manchen Berräther an der Sade de eigenen Heimatstandes warb. Zwiscen Trankreich und Deutschland hatte die Spannung ihren Höhepunkt erreicht; auf Boulanger’s Verhegungen und auf die Idee der französischen Probemobilisirung antwortete Bismarc mit dem Septennat. Rußland schien auf dem Gprunge, im Osten den langersehnten V­orstog nach Sophia zu unternehmen, und das Petersburger Kabinet, umbuhlt von Frankreich, erlebte die Genuzthuung, auch von Seite des deutschen Heichskanzlers mit allen Zeichen bevorzugter Gunst überhäuft zu werden. England war gebunden fur feine Sorgen in Zentralasien und den heil auflodernden Kampf der Homeruler Irlande, hatte daher seine Hand frei, um sich an der Schlichtung der europäischen­­­erwirrungen­ zu betheiligen. Italien hatte den Schlag in Mafjauah erlitten, wand sich in endlosen Ministerkrisen und entbehrte so nach der Kraft so­­wohl wie der Luft, sich einzig und allein in Europa für die Beschwörung der Kriegsgefahr einzufegen. Und da geschah noch das Schlimmste. An der Werth des deutschen Bündnisses ward plöglic problematisch mitten in vielen Wirrsalen. “Fürst Bismarc gedachte Angesichts der drohenden Konflagration mit Frankreich in schlecht verdehlter Wehmuth der einst „thuemhohen” russischen Freunds­chaft, und erklärte offen im Neihetage, daß Deutschland um des Bishens Bulgarien Willen seinen­ einzigen Dann mobilisiren werde. Und er erklärte das juft zu der Zeit, wo Oesterreich-Un­­garn sein Hehl daraus machte, das die völlige Unabhängigkeit­­ „des Bishens Bulgarien“ ein Lebensinteresse dieser Monarchie bilde. Diese Situation fand die vorjährige Delegation vor. Der Krieg drohte auf zwei Seiten aufzu­­flammen und unsere Monarchie war so gut wie holmot, da unsere natürligen Freunde, Italien und England, nach außen hin lahmgelegt waren, und jelönt unser deutscher Bundesgenosse in der Orients Stage und im St­de tief. Da Frankreich in­ der Her Boulanz &p war ed vor Yahresfrist um die europäis­­che Lage und um die Situation unserer Monarchie in dieser bestellt. Und wie stehen die Dinge heute? Die Spannung im Osten hat nacgelassen ; Bul­­garien hat seinen Fürsten, welcher, unbekümmert um die ihm bisher vorenthaltene europäische Sanktion seiner Thronbesteigung, mit bestem Erfolg bemüht ist, in seinem Lande ordnungsmäßige Zustände herzustellen. Der Raltgestellt und die äußere Politäk der Republik bewegt ich ruhig im konservativen Yahrwasser. Deutschland hält fest an dem Bündnisse mit uns­­ere­r Monarchie und Italien Hat sich Dieser Friedensallianz der beiden Kaisermächte innig ans geschlosfen. England bekennt sich offen und nach­­drudsvoll zur Politik des Friedens, melde die Tripelallianz auf ihre Fahne geschrieben. Und das Geieg der Gravitation bethätigt sich da bereits in so wirksamer Weise, daß Lützlich auch Frankreich nicht umhin konnte, doch den Abschlag der Suez- Konvention mit Groß-Britannien fi derjenigen Politik zu nähern, welche von der Riedenstendenz getragen wird. Lirt und es is­­t seiner Vereinsamung sehr wohl bewußt, wie dies der bevorstehende Besuch des Czars in Berlin nur zu deutlich bemeist: des Ezars, welcher fürzlich nach einer Begegnung mit seinem Grossheim in Stettin Drüst aus dem Wege gegangen. So ist denn die Situation unserer Monarchie heute ungleich günstiger, als im vorigen Jahre. Die Tendenz des Friedens ist vorherrigend ; unter den europäischen Mächten hat sich eine Gruppirung vollzogen, der welche Rußland, der einzige Großstaat, dem das Vori­iegen der friedl­ichen Strömung wider den Strich läuft, isolirt und zur Ohnmacht verurtheilt wurde. Was Wunder, wenn die Delegirten, in deren Erinnerung das trostlose Bild der vorjährigen Vage wohl noch nicht ganz erloschen ist, nunmehr Rußland istfo nach ide 2 — I­­ deuifeten. »Er»sagte,er müsse fort und Louise sagte es auch«,antwortete«Tonä nachdenklich...w­eiter wollte er mir nichts sagen­.Weißt Du es?« « jammelte laut nun ihren Freund und fandee »Es­ that es m­ir«auch n­icht gesagt.« . Am folgenden Tage hatte Gottberg das Haus verlassen. Die Post ging in einer frühen Morgen­­stunde ab.­­ Beim ersten Tagesgrauen hatte der Doktor seine Habe nach der Stadt bringen lassen ; geräuschlos war er ihr machgefolgt, einen Brief zurüclaffend, durch welchen er sich unter wieder­holter Bezeigung seines innigsten Dankes empfahl. Unter den obwaltenden Umständen­ konnte dieser Absied­lur befriedigen, und man mußte e& dankend anerkennen, daß Cottberg zartfühlend ges handelt hatte, um­ den peinlich­en Augenbliden zu entgehen und seine solchen zu verursachen. . Es „ wurde wenig darüber gesprochen.. Alle behaupteten in möglicher Ruhe, ihr Einverständnis, nur Toni zu fahren.“ ihön­it ?*. fragte das Kind: „Weil ich Di nit verlassen kann", erwiderte Rahau. „Wer folte Dich und alle die Trauernden trösten, da der liebe Doktor durgaus, nit, bei und bleiben wollte ?" “ « ». Im­ Banne der Verhältnisse. Roman von Theodor Mügge, (Fortlegung.) E83 war an seine Seite getreten und hatte ihm seine schrrdlichen Augen gezeigt, als er an dem Hagebuttenstrange stand; bei den fri­ polen Lästerungen des V­agabonden hatte er ihn durchhhauert, und jegt flug die furchtbare Gewiß­­heit über ihm zusammen. „Heiliger Gott !“ rief er, aus der Verfungen­­­­heit si aufraffend, und seine Arme zu dem dunkel­­glühenden Abendhimmel aufhebend, „dennoch ist er Züge, denn er kann nicht Wahrheit sein !“ abscheulich, daß er sich so heimlich fortgeschlichen, denn sie hatte ihm begleiten wollen und ihm wog so Vieles zu jagen gehabt. Radau spottete sie dafür aus und verwidelte sich in ein sünftiges Gezänf, bei­­ welchem das kleine Mädchen sich ziemlich ungebeidig benahm. WILL er begütigend ihr seine eigene Freunchaft dafür an­­bot, welche ihr Eriag verschaffen sollte, und viele schmeigelnde Versprechungen anwandte, schüttelte sie trogig den Kopf. „Du kannst und den guten Doktor doch nicht erregen“, sagte sie. „Alle Menigen hatten ihn lieb und keiner „wird ihn vergessen. Papa auch nicht. Er wird bald genug wünschen, daß er wieder bei und wäre.“ Der Papa rauchte seine Pfeife, blichte ver­­drießlich auf und antwortete nichts darauf, um luftiger ‚lachte Rachen­ darüber. „Wir werden ihn sämmtlich, nicht­ vergessen, liebe Zorn*, erwiderte er, „laß­ ihn. nur inzwischen auf dem Postwagen die­ frü­he Morgenluft genießen, die ihm gewiß wohlthun­ wird. Eine Reise machen it sehr ange­­nehm.Es gibt nichts Schöneres,als in die Welt »Warum reift Du denn·ni­cht,wenn es so »Eigentlich ist es doch sonderb an Es ist noch’ gar nicht langeher,wo er mich einmal auf seinen« el­in hob wie eine Feder,denn­ er ist sehr stark, wie man gar nit glauben sollte. Und damals sah er so froh aus, und ich hatte den Robinson gelesen und sagte, zusammen nach einer glücklichen Insel fahren und nehmen Papa und Louisen mit. — Nein, nein­ tief­er, wir sind schon da und mwoden Die glühe­­ iche Insel nie verlassen. Und jet hat er es dog geshan.” ·« « «,,Soget)teomitallenRobinsonsundallen glücklicheanseln«,lachte Rachcin­.»Da8 hat m­an« davon.“ „Wir werden’s­ccon erfahren“, sagte Toni, Das ist fein „meinem Bruder‘ sagt er. e8 gewiß. Freund.“ „Seh? fort, Du Schwägerin !" siches !" . ‚Erschrochen und verstummend lief das Kind fort, feine Augen voll Thränen. Herr v. Brand kehrte sich nit daran; er balite seine Hand auf’ begann er, „mein verehrter Freund, dem Tische'zusammen und blies dide Dampfmolfen aus seiner Pfeife. .Nadau war jegt. mit ihm. afein. „Ale Wetter !" wenn, Sie,so­fort rauhen, erziden wir beide.“ „So habe nichts dagegen,“ murmelte Brand. „Aber ich," Tachte Ragaus, „im Wehrigen wüßte ich nit, was Sie bewegen sollte, mit Ver­­gnügen,zu ersu­den. Der tugendhafte Doktor Ha, das Feld geräumt, wir find ihn 108. She Ma 11. Weißt Du was, Doktor, wir wollen tief der‘ Major Heftig aus. „Hinaus und thue was Nüß- Ki,­­ 4 ' FE EN ai SH­ERE RR Er ee a, ? TER: KANN RE RA ie re ED ER

Next