Oedenburger Zeitung, 1919. September (Jahrgang 51, nr. 94-117)

1919-09-11 / nr. 101

Ermächtigung der Wiener tanstalt den Rahmen seiner griffe überschreiten. Du sind Jänke gebunden, denn die­tanstalt, die ihm wiederholt und ausschließlic der Deben­­er Filiale — mit einer Zahl­­ W­illionen Blaugelb beige­­zungen ist, einer stattlichen Ziffer,­­ aber doch nur ein Tropfen auf­­ heißen Stein ist, verweigert eitere Borschäffe mit dem strikten eis Daramf, daß sie ihrerseits folge Vorschüffe Teinerlei­elung oder Garantie feitens der ungarischen Regierung erlangen Ea­­ndlungen bisher seinen Schritt tmärts gekommen sind. Die Hanpsenstalt ist man wiederum ihrem eigenen Beften u­nd ihren Gläubiger gegenüber die Verantwortung für ungedechte Botschüfte zu übernehmen umfe­­iniger imstande, als sie ja mit Unterfertigung des Österreich- Fried­ensvertrages in Liggut­­on treten muß. Wir können diese Ausführungen­­ seinen anderen Worten be­ließen, als denen des Einganges , ist und nichts als Politik!­ sierlicher Protest von 22 deut­­m Gemeinden gegen den Anschluß an Oesterreich. Wie und aus Güffing gemeldet ist, versammelten sie am 7. d. M. a Güffing die Vertreter von 42 Ge­­meinden Deutsch-Westungarns, nament­ 4: Güfsing, Niklau, Großmürbisch, einmürbisch, Snzenhof, Tichante aben, Klasing, Samettendorf, Heiligen­­un, Hagendorf, Reinerzdorf, Strem­­bendorf,­ Hafendorf, Steingraben, Tabaı, Sulzponiz, Deutsch-Ehrendorf, eront.:Chremdorf, Rieling, Tihaichen­­ar, SKıatendorf, Rosenberg, Gered­­,Rehgraben, Neustift, St. Michael, Jabach, Drodsdorf, Augraben, Shwart, Gisenhütte, Nohr, Nobbr­­innen, Deutsch-K­altenbrumm, Burg­­erg, Freudrauberg, Haderberg, terberg, Stinag, Olbersdorf, Neu­­rg und Güttenbach im feierlicher und geitterter Weise ihrem absoluten len bei Ungarn zu bleiben außdruch. Nach der Rede der Politiker Johann aber faßte die Versammlung einen Beichlußantrag, in welcher unsere deuts­­chen Mitbürger ihrem absoluten Willen bei Ungarn zu verbleiben in feierlicher eile Ausdruck gaben. Sie votierten 7 gegenwärtigen Regierung in Buba­­­pouistes Vertrauen und gaben ‚ daß sie nur eine rein s chriftliche ierung zu unterfragen geneigt sind. gramme in diesem Sinne wurden gesendet an Negierungskommissär trafen Siyray und Militärfom­­ndant Oberst Baron Vehár und­­ den Minister‘ Satob Beyer, pipie um alle Ententemissionen, mit er Bitte, diese Stellungnahme an embetenter Stelle vorzubringen. Ber­merkenswert ist, daß genannte Ge­­meinden zum großen Teile unter jenen 31 Gemeinden zu finden sind, welche einerzeit gegen den Bolschewismus zotestierten und deren damalige Inters­chriften an der Österreichtigen Aga­­tion fest als Aufchlukkundgebungen gedeutet wurden. "Als besteingeführte, altrenommierte 624 EISENHANDLUN Tibor Szamuellys letzte Nacht. (Gluk.) Szam­elly starb nicht sofort; «r wurde versucht ihm zu retten und er wurde nach Baden gebracht. Knapp vor der Ankunft war Tibor Szamnelly eine Leiche, hatte sich so dem Walten der trdiischen Gerechtigkeit entzogen. Bekanntlich wurden im Refike der Flüchtlinge 188.000 Kronen, etwa für eine halbe Million ausländische Wert­­papiere und viel Schmud gefunden. Die Leiche ward nach Neustadt zu­­rückgebracht. Am frühesten Morgen wurde sie ra photographiert und man wollte den Leichnam in aller Stille begraben, ehe die Bevölkerung etwas erfuhr. Aber die Nachricht hatte sich wie ein Lauffeuer in der ganzen Stadt verbreitet, daß der blutigste ‚Henker Ungarns töt set und eine fürn­liche Völkerwanderung fegte nach der Stelle ein, wo alles die Leiche sehen wollte. Das Begräbnis war unmöglich ge­worden, weil die Menge eine so er­­bitterte Haltung einnahm, daß s­ogar das Begleitpersonal fig bedroht sah und der Wagen fehrte um, fuhr so rash er sonnte über die Leitha, an Ungarn und langte in Sauerbrunn an. E 5 war Samstag, der 2. August, abende. Der Kommandant der Greiz­­wache, Rat Dr. Gregorius, war mit der Sachlage s sofort im Reinen. Er­schien Feineswegd ratsam, den Reichnam eined Szamuell. Längere Zeit um beerdigt zu lassen. Auf eind­ zwei die Leiche begraben­­ lautete die Werfung des Dr. Gregos­­ius, sonst reiffen sie noch die Leiche selbst in Stade! Sogleich wurde die Kultusgemeinde Sauerbr­unn verstän­­digt und aufgefordert, die Bestattung vorzunehmen. Der jüdische Friedhof befindet sich unmittelbar neben dem christlichen. Die Multusvorstehung war in Ver­­zweiflung. Sorporatin­e richten Der or­­thodoxe Vorstand und flehte Ben hat an, von der unmöglichen Bestattung abzusehen, weil sonst der Friedhof für immer geschlossen werden müßte und daselbst sein Begräbnis mehr möglich wäre. Der Rat hatte ein Sinsehen. Nachts wurde­­ die Leiche aus dem Orte Hi­­nausgebracht und zwischen den Schei­­demauern der beiden Friedhöfe, u­m Rukuruzfeld, eine Grube gegraben, wo der nacte Körper des gräßlichen V­olfs­­fonmifford ohne Sarg bei dem matten "Schein einer Kerze : Hineingetrorfen mwarde, eilig, wie ein verendeter Raß. Bergbid­ale Geheimhaltung ! Sonntag früh, begann bereits wieder eine Völkerwanderung Hinter den Fried­­hof. Die grünenden Kukuruzhalme wurden niedergetreten, das Volk be­­gnügte sich seinestwegs mit dem An­­bsi der Grube, sondern begann mit Schaufele dieselbe auszuheben, um zu sehen, ob der Leichnam Szamuellys auch tatsächlich da vorhanden sei. So ging es tagelang fort. Aus­­gegraben, wieder verfegar­t, i­ieder ausgegraben. Unter wilden Haßaus­­brüchen und noch wilderen Trücen. Die Grenzpolizei war gegenüber der aufgebrachten V­oltamenge ohnmächtig. Irgend jemand Hatte auf der Mauer oberhalb der Grube die Worte Hinz gemalt: Hier — Szammelly. Nur soviel... An dem Toten wurde in Nahe genommen, indem sein Kern noch Die draftisherte Mitachtung erfuhr. Schließlich wurde auf Höhere Wei­­sung die Leiche eghumiert, der Kopf abgenommen und dem anatomischen Institut in Wien übermittelt. Der Numpf wurde neuerdings an ganz anderer Stelle beigefebt. Dies ist die authentische Darstellung von Szamnelys Tod. Es gehört noch dazu, daß man den Henter und Ad­­ Ian des Bollztommissärs, einem­­ g €­­ Mneäte, welche mit Szamuelly gleich­­­gebracht hatte. Komnifär Barna und zeitig geflohen waren, mit Szamuelly zusammen ergriffen und nach Ungarn Die Henterenrechte wurden von Sauerbrunn nach Sopron gebracht. Bollner sind gleichfalls verhaftet. Die Grenzwächter bedauern bis zum heutigen Tage, daß sie Szannelly nicht lebend einfangen konnten; aber vielleicht Hatten sie gar nicht den Mut aufgebracht, ihn zu verhaften, so liebten sie vor dem Namen diesed Mans ned und konnten kaum glauben, daß er gestürzt sei. Auch die roten Köpfe wagten sie erst einige Tage später ab­­zunehmen. Sie hatten bei den gegen­­revolutionären Butschen genügend ge­­sehen, wie naher immer Szamuelly erschien und wie ein blutbürftiger Tieger über die Wehrlosen verfiel. “ Denn Heute jemand die Sauers­brunner erzürnen will, Braucht er nur fragen: Wann wird das Grabdenkmal Szamuellys err­ätet ? = 2 Tagesweuigkeiten. Misister Bleyer hat si in Be­gleitung des Oberfluhtrichters 3 la­­het mitte Arte nach Möchife begeben, um dort Kühlung mit der Bindlkerung zu nehmen. Stefan Barsony, Ministerialrat. Das Ministerium hat Stefan Barjony, den verantwortlichen Redak­eur Des „Budapesti Közlöny“­ (Amtsblatt) zum Ministerialrat ernannt. Zur heutigen Beisetzung des Pfar­­rers $zemeliker wird sich mit den anderen Spiken der Behörden auch Bürgermeister Dr. Thurmer in Begleitung des Oberstachtingenieurs Koväach nach Nikitih begeben, um daselbst einen Kranz im Namen unfe­­­­rer Stadt auf das Grab niederzu­­legen. Der Ausschub der Advokaten­­kammer und die Verteidigung der Komm­unisten. Der Ausschuß hat einen Beschluß gefaßt, worin er mit Rüde ficht auf die patriotischen Gefühle, dann auf die hohen Berichtepuntie des Abvolutenberufes hinweifend, die Mitglieder der Kammer ermahnt, daß sie in den einzelnen Fällen genau prüfen mögen, ob sie überhaupt und wenn so, welchen der beklagten Stam­­munisten verteidigen wollen. Der Kommunismus war ein derart Late­gorisches V­erneinen des Netzes und der moralischen Werte des Lebens, daß gerade der Advokat, den der Bolsshhewismus seiner Epristenz be­­raubte, wohl überlegen muß, ob und wann er den Til des Verteidigers einnehmen wil. Die erste Verhandlung vor dem Zivilsenat, Gestern fand die erste Verhandlung seit der Errichtung der Näherepublik statt. Der Anwalt Adbo­­rat Siegmund Hering bewußte den Anlag zu einer Begrabungsansprache Kurialrichter Gabriel Schneider, welcher in seiner Erwiderung die Bedeutung des Augenblick­s würdigte. Hierauf wurde in die Verhandlung eingetreten. Die Oedenburger Advokaturs kam­­an den Borsigenden, mer hält am 25. d. M., nachmittags. 3 Uhr, die Generalversammlung des vertroffenen Jahres, in den Loyalitäten der Advofaturk­ammer ab. Kammer­­präses, Advokat Siegmund Hering, und Sekretär Dr. Meißner haben die Einladungen bereits versendet. — Auf der Tagesordnung sind außer der Ansprache des Präsidenten, Die Bestimmung der Kammerbeiträge und endlich das innere Ziehen der Kammer bauten Ruffen und sie zwei­­ betreffende Programmpunkte. Munizipal- Versammlun­­«­e Woche ward im goßen Rathaussaale nach­ einem längerenseitrang respek­­tive zum erstenmal seit März d.J. eine Munizipalversammlung stattfinde, welche sich mit der Infarvettm­abt beträchtlich angekauften Materialen zu befassen haben wird.Dem Vers nehmen nach dürfte es in dersstruknig auch ztvasttischen Unkeinandersetzun­­gen kommen. · Instaveveu permanenten skenrs: sperrt emnas scheinen.Die Grenz­­­polizei macht das Publikum aufmerks sem,·daß Pässe zurlieberschreitung der österreichischen Grenze nur in den dringendsten Asnsuahmasälen ausge­folgt werden. Alle Diejenigen, welche in Familien, beziehungs­weise Ge­­schäfts: oder Ähnlichen Angelegenheiten der nach Wien fahren möüsten, wollen bei dem ungartigen Ministerium des Innern um Ausstellung einer per­­manenten — gewöhnlich für ein ganzes Jahr gültigen — Grenzübertretung d« Icheines im Wege der Polizeibehörde erster Suftanz, das ist in Oedenburg die fläviische Polizeis oder die Grenze polizeihauptmannschaft, bittlich werben. Eine goldene Kette t­ Heute im Amtsipfere der WBaßabteilung der­ Grenzpolizei gefunden worden. Der Gigentüner Sau­bieiellte gegen ges börige Senitimation dortfeldik (Derbit­­gafffe 5) übernehmen. Aus der Staatsoberrealschule. Der Minister für Kultus und Unterricht hat den Turnlehrer der hiesigen Ober­­realschule, Dr. Theodor Opre, zur Oberrealschule in Exlau transferiert. Interivierungen am Polytechnikum. Der Minister für Kultus und Unter­­richt hat angeordnet, daß mit Rückicht­­ auf die außerordentlichen Verhältnisse die Anfreibierungen am Polytechnikum in Budapest erst am 1. Oktober I. $. beginnen und biß zum 11. Oktober dauern. Die Verlesungen beginnen an sämtlichen Fakultäten des Polytechni­­kums am 13. Oktober. » va­stseskiunterc­auetseser.is kann nicht geleugnet werden,daß der Männergesangsverein»Fåkfidasl­ök« anläßlich der sonntägigen Trauerfeier etwas ganz Hervorragendes geleistet hat.In der kath Kirche hat er ein­­e Trauerlied, in der ethang­­irche aber vor der Absingung des „Hymnug“ ein Lied gesungen, welches die Anmwefenden bis zu Tränen gerührt hat. Das Lied, welches mit dem Titel „Gebet der Ungarn‘ versehen­­t, wurde hier noch nie­dergeführt und gereichte dem Männergesangsverein, welcher unter Führung des Chor­­meisters Josef Ki 33 vorzüglich sang, zur vollsten Ehre. Durch einen Zufall ist das große Verdienst des patrio­­tischen Gesangsvereins aus den Blät­­tern ausgeblieben. Nun sollen wie hier das Können und den Fleiß des Vereines für die patriotische Sachse öffentlich rühmend erwähnen. Weinkäufe und­­ Verkäufe sind, falls die Ware noch nicht übergeben wurde und der Kauf vor dem 21./l­l. 1919 abgeschlossen wurde, laut Ver­ordnung der Regierung Nr. 4­375/19 M. E. ungültig. Ausweitung von unerwünschten Fremdlingen. Der stellvertretende Vizee­hefpan hat die Oberstuhlr­üter des Stomitates, beziehungsweise den Polie­zeihauptmann, von Rupt und Ein­stadt angewiesen, gegen dort weilende Flüchtlinge aus Galizien und alle fremden Staatsbürger, welche nicht genug verläßlich sind oder ich durch ihr Benehmen verdächtig machen und ihren Aufenthalt nicht genügend recht­ >­fertigen können, auch keinen Händign Wohnort befigen, unverzügig und im emergijegeer M Weife vorzugehen. % BE: & E ir = >

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