Oedenburger Zeitung, 1920. März (Jahrgang 52, nr. 50-74)

1920-03-28 / nr. 72

X . : " A — zeigt, Sieg ist das Bier beider, ‚aber­­ tief ein unedler, gottvergessene­r Bıtfanier sich in­ dem Herzen. Des edlen Mannes steht ‚deutlich geschrieben, daß ebenso wie ein ‚unsichtbarer, gerechter Bott ihm geschaffen , so auf Gottes Gerechtigkeit, und diesi' bloß, wäre sie noch so unsichtbar, endlich bei allen Unternehmungen und Kämpfen: ‚den Sieg davontragen wird und muß. . . .carlyle. ER A BR NS ’ ____Dederburger Zeitng T­u 7” «..-..... |) u­ s. | FR "«.-Ein"·Nakh«ori-· -zum A­rtikel über Heimatsschsatz. Von Dr.-.Al­f«rodRätz­ B"i­rgerm­en’i­erz Rußhamlä Märzigs Za Esgut-einm«glücklichere-Zeitenswoche ·Pfle­ge der"Kunstzauch den­ kleinerenseestädten ‚eine,­­ernste Sache des Gem­einwesens ‚war. Dean sprach, weniger von Kunst als heute, sagt ein Fürsprecher kommunaler Kunstpflege, ‚aber ‚man­ schuf und wad man schuf, war meistens ‚K­unft. Man. .war bestrebt, glei dhem altem Griechen in ‚der Elafsischen Zeit“ edelsten Ge: ,‚meinfinnes, die der Allgemeinheit dienenden Gebäude mit der größten Gediegenheit‘, zu. er: ‚hauen, damit sie der Stadt in ‚SHeltgut Ehre gereihen. .­­ mürdiger Schön­­er lebten: . Zeiten 90 schiefen Zeiten stellten Die mühsam im dei Beil, der bürger­­lichen Freiheit “gelangten Städte an die Kunst . Auch die Heineren Städte in ihren Dienst. Ob klein oder groß, sie waren die Brennpunkte der Kultur, vom denen Licht und Leben ausging. „Wodurch ist Deutschland groß, als durch eine bewunderungswürdige­­ Rolfekultur, die­ alle Teile des Neic­es gleich­mäßig d­urchdrungen hat? Sind es aber nicht die einzelnen Fiürstenfige (will heißen: Städte), von denen sie­ ausgeht und welche ihre Träger und Pfleger sind?“ Lesen wir bei­ Goethe zu ‚feinen Gesprächen mit Odermann.. +... Das Städtchen NRußt am „Aungarnischen See“ hatte nicht dad Slüd, wie so viele­ Her­­­ivenzhen fürstlicher Mäckn­aten, dreh­fürstliche Kunstpflege Kulturiräge aneinander zu sethen. Im Wandel der Zeiten blieb es auch hierim­ auf eigene Kraft und Tüchtigkeit angewiesen. Und die Stadt Rupt stellte nur ihren länd­­­­ichen Umkreis Jahrhunderte hindurch ein Kul­­turzentrum dar. Auf den Gebiete des Weinbaues spielte sie die Führerrolle zu einer Zeit, wo Der­ en nur Dur) den Namen Tofa} im Westen bekannt war. Die Weinkultur des Südens betrieb sie im Glücke eines zunehmen­­den M Wohlstandes. Und mit ihrem Wohlstand ging auch hier Hand in Hand, wenn auch nicht in gleichem Chenmaße mit anderen­­ größeren Städten, die Pflege einheimischer Kunst. Macht nur fleißige Stichproben in der Fundgrube der Archivblätter, fürwahr man wird den hervorragenden Leitungen der Bor­­fahren die Anerkennung nicht versagen. Ihr s gesunder Bürgerstolz, den sie auch in ihre Bauten legten, hat seine Wurzeln in der Liebe zu ihrer Heimat­stadt und nicht zulegt in dem Bewußtsein, daß Nußt seinen Ruhm ganz allein si selbst, der Arbeit einer Kette ti­cie­tiger Bürgergenerationen zu verdanken hat. Mebst der Arbeit der Hand fand hier ihre Stätte auch­ die Arbeit des Geistes. Schon im ersten Protofole nach der Freimachung finden ‚wir den für die Würdigung des Willens charakteristischen Beschluß, daß der Richterstab. ur einem MWohlweisen und­ wohledlen Rats­­smanne überantwortet werden kann, „weil ein so wichtiges Ant, wie die Ratsmannstelle ist, nur durch gründlich gelehrte Männer mit Nußgen des Publitums befegt werden kann“. Die erhaltenen Baudenkmäler, sind sie auch in einfachen Formen gehalten, stehen künstlerisch Hoc, weil sie ein treuer und echter Ausbruch der alten Zeit und ihrer Kräfte waren. Unter diesen Baudenkmalen wäre so das an U­fer des „Lieblichen Sees“ stehende einstige Gasthaus zur „Gold­nen Traube“ zu erwähnen. Eine Gruppe alter Gebäude, die in Laufe der Zeiten verschiedensten Zwecken dienten. Im XV. Jahrhundert war eine M­ilitärerziehungs­­anstalt darin untergebracht. Im Jahre 1814 diente es zur Beherbergung der „Französtischen gefangenen Offiziere“, im­­ Weltkriege als Ver­­wundetenspital. Der Schmiedeiserne­­r, der, gekrönt von dem Embleme der Traube, einstens weit hinaus in die Gaffel gereicht hat, ist ver­­schwunden. Seit: 13. März 1919­ befindli­ch hier die saatliche Würgerschu­le. D­ie­ alten­ Stadttore mit ihren Wirth­s­tü­rmen und Schilderhäusche K­ uuds Schick­ei schaltete­,.Schlagbaum­ und LUginsland war ein mit architektonizische­n Feitgefühl deni­ Stade bilde eingestigt und gereichten de ins Geschichte«’ bilde der Stadt zur vollen Ehre Waren sie Zweifel. Seit ihrem niedrigen, giebelgeschmücten, auch—nur bescheidene Bauten,s.ihre einstige Be­­i­­deutung für die Stadtsilhouette steht außer­ i Ban: standen: sie Jahrhunderte Hinduch im Dienste der Bürgerschaft. IH: devatierte es,­­daß sie und samt dem Adlerbrunnen, an welchem: Acer Zunftfertig ausgearbeitete Adler und» anz­g­eblich auch«schein P"ranger angebracht war,." ‚wenigstens nicht im Bilde erhalten­ blieben. Zu­ meiner freudigsten Uiberraschung er­­hie­lt ih­m un:dieser Tage die erwünschte Ber­ei­tigung, daß die Landeskommission für Er­haltung von DBawdenkmalen alle elten Bauten u­s­res Städtchens durch­ die Künstlerfamilie:. Storno würdig. im­ Bilde verewigen: Sieß. Der, alseste bekannte hervorragende Künstler mit unter, anderem: Her-»Franz-Stosruo«aiu6-«Q«edenbrngs cheeibtis «»Habe,ihr­e interessante bhilel über- Rußt mit großem­ Interesse gel.essenuu-sko«sbe---sz sondersden—Artikik!,Heim­ats­chutz«»,inswelchsem si über­ die«alten Gaottoiseurr däiberbertso­, genannten Adler­brunnen berichtet w­i­rd.Dieser­«­­Artikel veranlaßterrich,sauigrursibseraunteoweiser an Sie,geehrter Herr,Bürgerm­­eiste­r,zus« schreiben und einig isstu berichten Mein seligerp Vaterl­atr seinerzeitsz als Mitglied der Laudeøsi komittisisioni alle alten Bautensite dieses Kom­s mission aufgenommenuird;«gezeichmet mics be­­sonders auchc­ineropt.Dar­unstertruch das alte« obere Stadttor zn und auch dens Adlerbrunnen welche beidett hielt er stch inQelgem­aZitbade Das obere­«Stad­ttosr wurde in der Ausstellun­g des Oedenb­roger Kummer­ eines exponiert und von der Fau isrliss Krastaus«-Rufstun getauft... DerÆslersbrunnen mit dem scht­uen sFcke die Abfids, ein­e große Ansicht der Stadt, Rucht­haus und­ Zwiebeldad, wurde erst nach­ der Ausstellung­ fertig: Das’ Hausentit, denn Angel' Gottes Habe ich seinerzeit, als meine Familie in Rußt­­zau So­m­merfrische weilte, in Agisarelli gemalt mit einer goßen Anzahl anderer male­rifgen Ansichte­n der Stadt... .. _habs au zu malen und ale Studien gesammelt, welche­­bezüglich. ind ....... BEN « Erdwärischier unmög­lich das mittel­­alterlicheks Gei­räge der Stadt Rußt unabhängigs von diessen durch besieährte Meisterk­anditnz Bilde neu erdigt eni Bau denln­alen zi­u konturieren.. Das Bild­ vom oben Stadttor befindet sich­ im Besitze Friedrich.­.Kraft. Studieren Rußtauch im­ Zukur ist sein k­unsts lertiches. Tusereffe angedeihen Iofien! Bei Durchführung feiner Löbischen Absichten Fol­e& an unserer Eitertragung gewiß, nicht fehlen. „Gleichzeitig mit obigem­ Schreiben erhielt ic Folgenden, Brief des von edlem fürstlichen Sammeleifer beseelten SKriftfreundes Herrn Alexander Wolf aus Gisenstadt: ’ „SG habe mit großem Vergan­gen Ihren... Artikel in der „Oedenburger Reifung“ über die Erhaltung des Stadtbildes is. Nußt gelesen und freue; nich sehr, daß endlich, nachdem so viel versäumt worden it, sich/ein Mann findet, ‚der die Kultur der Heimat zu schägen weiß ‚und so die besten Aussichten unseres Altbürgermeisters Serum | Möge Herr Storno­­ dem | da sind, daß das, was nach vorhanden, erhalten bleibt und das it in Rupt wirklich nicht “wenig. In Ihrem Auflage sprechen Sie auch da­­von, daß es schade ist, daß nicht wenigstene das seiner demolierte Stadttor von Nukt im Bilde erhalten it. Ich bin iır der Lage, diesem Mangel abzuhelfen und übersende Ihnen heute die Abbildung dieses Stadttores, welches ich dem Archiv der Stadt Nubt widme.......“ Dem hochherzigen­­ Spender, der an in Nubt ein Weingut besigenden Familie Wolf aus Gu­lenstadt, die jederzeit ein opfermillige Mörderin unserer gemeinnügigen Bestrebungen war, zollen wir für die dem Stadtarchiv ge­­widmete Spende aufrichtigsten Dank. In dem geplanten und erwünschten Heimatmuseum des Weinlandes bei Hupt — hiezu wäre das er­­wähnte, dem Rathaus gegenüber befindliche Haus mit dem Auge Gottes geeignet­­— wird sie ihren würdigen Aufbewahrungsplan finden. Der Fin­anzminister ü­ber die Bantustenabstempelung. _ Finanzm­inister Baron Koran­yi hat ü­­ber. den Weitarbeitern der Budapester Tages­­blätter über die Notenüberstempelung folgender» maßen geäußert:­­. «. . —Der Staat hat währen­dssder Revolu­tionen von den bei der Oesterreichischxllingurischen­ Banl aufgenomm­enenÆleihen­ gelebt,es wurden­ also Bantnoten drauflosgsdhnitt, Der Schadenden der Bolschewistnud und die rumänische Besesuna verruLsarioeem gesügt haben,tann auf invissod Mi­liarden­ veranschlagth­eroen.Unter­ solchen··1anständen ist es ganz unmöglichbar,isa«ridsohne.en­t­­sprechender­orbereitung»sinitreh­rer hohen Ver­­mögensabgabe zu belasten­. Der Staat m­ußte alsos zunächst zur Zwangsanleihe greifen Die durchs diese zurücks gehaltenen Geldbeträger gehens jedoch­ nicht ver­­sloren,für sie und ihre­ Z—inseln stehts der Staa­t gut Mit Rücksicht auf den absolut­ ein­­ Mangel an Waresh­ wird diese Aktion sporläufig aufdsies Hiebsung de­r Kanfkrasit des Geldses nicht sofort von Einfluß sein­­s. . "Was das Postgesl­ds bei­rifft,wohnt sie Regierung dent Vublilurno-kriprodheki,,paß­­«e an dem Postgeld nicht in ihrenro­ird,un­d dieses Versprechen wird sie auch­ unterdienlich­­ständen einlöseri. . Die nicht überst­ellig"pielt­e­ nBaust­­noten werden abfioslutnullii siid nichtig sein.Bei der später hin zu erfol­­genden Liquidierung der Oesterreichisschilinggri­­schen Bank werden die durch,dies.aueriindische­n Staaten präsentierten unüberstestepelten Noten wohlvoll anerkanntt werden,rnsichtsfaszioser ,die du­rch Privatn­erschu·ertpas-offen­­sitiertenunüberstem so seltens Norenks Der Sperrlanten und Shuwrigg­­ler von Banfsoren harren die frengsten Gefängnid: und Seld­­trafen. Die B Verbesserung unserer Baluta wird allein Durch Die­ Hebung der Veoduktion, der die Schaffung des Gleichge­wichtes im­ Staats­­haushalte — dem die neuen Steuervorlagen dienen werden — und nur die Warenaus­­fuhr ermöglicht werden. i Sobald­ unsere Baluta 20 bis 25 Prozent ihres ursprü­nglichen Standes­ verm­eichens wird, kommt die Errichtung der ungarischen Notw baulandierkeihr. «. alter­ Städtehexiktichkeit. .« wer Fagegneuigk­eit in Oedenburg,27. März Personalnachricht. Unter Negierungsk­­­ommissär Dr. Stefan v. se­mbern begab ip heute nach Wieselburg.­­ Oberst Bigna abgereist. Der italienische D Oberst V Bigna wurde von seinem hiesigem Dienstposten, den er als Reiter der Entemtes mission in Dedenburg inne­hatte, abberufen und it heute zum Bedauern aller, die sein korrektes Mejen kannten, mit dem Blattenfeegpreß nach Budapest abgereist. Zum Abschiede erschienem am Bahnhof Dr. Michael Thurner, Bürger­­meister der Stadt Dedenburg, Major Alaper v. Grefe und der Hauptmann der englischen Armee Gundry White. Sr. Robert Nitter v. Flandorffer. Der Neidaverweser verlieh dem Ministerial­­betreter Dr. Robert Slandorffer de Ka­mal den Titel und Charakter eines ©­ ftiong­­chefs des Honvedministeriums. Christlicher Oedenburger Frauen­­bund. Die äußerst rührige­­ Vereinsleitung dieses Deutschen Frauenbundes ist bemüht, die wichtigsten Fragen unseres sozialen Webtend im Rahmen seiner Versammlungen zu besprechen. Wie wir erfahren, wird auch in der, am Sonntag den 28. d. M., um 1­7 Uhr abends im Bereindlofale (Kasinogebäude) abzuhalten­den Sigung die Geldfrage erörtert werden, um welcher Gelegenheit Herr. Vizebürgermeister Dr. Andrea d3 Schindler, Bräses der Ab­­stempelungskommission, seine Mitwirkung zuge­sagt hat. Außerdem wird Herr Dr. Julius Straner einen interessanten und schrrei den Vortrag über die Säuglingepflege halten.

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