Oedenburger Zeitung, 1920. September (Jahrgang 52, nr. 199-223)
1920-09-21 / nr. 215
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Es liegt jedoch im diesen kurzen finanziellen Notizen die Hoffnung auf eine radikale Gesundung der volfswirtschaftlichen Werhältnisse, die von Tag zu Tag um Sicherheit gewinnt — und wenn ihr von allen Seiten her das Mdtige B Verständnis entgegengebracht wird, gar bald zur Gemeikheit werden eit. — Das unglaubliche Mikverhältnis zwischen den verschiedenen Baluten und Devisen sol dur; eine in ihren Details noch nicht B bekannte Finanzoperation auf der Grundlage des Schweizer Francs Es würde danur eigentlich nur mehr von der Arbeitsleistung und Trächtigkeit jeder einzelnen Staatsgemeinschaft abhängen, die sobgraft errungene, Höhe der Devisenplatte nicht unter die Einheitsvaluta jinfern zu Lassen. Sür uns it diese Lösungsart der wirtschaftlicen Krise jedoch und ohneweiters anzuwenden. Bei dem besonders schmerzligen Tiefstande unserer Deiie würde dies nur mit einer außerordentlichen schweren wirttschaftlichen Erschütterung durchzuführen sein. Es fann uns aber zum Troste dienen, daß wir einige ganz hervorragende Finanzkapazitäten haben, die gewih den richtigen Weg finden werden, um uns einen möglichst schmerzlosen Uebergang zu schern. Gewisse Opfer werden dabei wohl gebracht werden müssen. Die segensteidde Wirkung einer solchen Sanierung unseres Finanzwesens muß aber eine derart gewaltige sein, das gewiß Niemand von vorübergehenden, Grunde genommen nur eingebildeten Opfern zurückschreden wird. Ueber die Durchführung wurden bisher nur Andeutungen laut. Allem Anscheine nach soll ein internationales Zahlungsmitgiet in Form von Obligationen in Schweizer Währung geschaffen werden. Mit anderen Morten, die Schweiz, die infolge ihrer geographischen Lage (gemeinsame Grenzen mit Deutschland, Oesterreich, Italien und Frankreich) und der Flugen Haltung während des Weltkrieges von allen Seiten und auf jede Weise begünstigt zum Bankier und Großkommissionär aller europäischen Staaten wurde, erklärt sich bereit, auf Schweizer Staaten lautende Schuldfeine als Zahlungsmittel den einzelnen Staaten zur Verfügung zu stellen. Aufiese Art würde der Schweizer Staat gewissermaßen die Funktionen einer europäischen Notenbank übernehmen. Es fragt sich nur, welche Dehfung Hiefür von den einzelnen Staaten zu leisten wäre. Uns berührt diese Frage besonders empfindlich; man hat uns doch schon öfters auf Grund einer großen Goldanleihe angeboten. Die Gefahren einer auf neue Schulden basierten Wirtschaft sind verart augenfällig, dak jie , besonders, eine Export-Goldwaluta im Eine Nede des (Drahtbericht der „De Grafen Zeleli denburger Zeitung“) Budapeft, 20. Sept. Minifteräfident Graf Paul Teleti empfing geitern eine Deputation der westungarischen Städte und Komitate und richtete an die Deputation folgende Ansprüche: „Wir führen jegt einen schweren Kampf, ich unsere Kraft und wir trisfen unsere Gegner sind. Unsere Gegner erfannten endjegt, wer im So: und Auslande Das ungarische Bolt gedenkt immer mit Dankbarkeit jener Aktion, welche in Westungarn begonnenurde und Ungern vor dem gänzlichen Untergang bewahrt hat. Wir leben Heute noch immer nicht im Frieden und deshalb ist die größte Sparsamkeit eine allgemeine Pflicht“. hervor, daß der starre Wille der Der Ministerpräsident bob Bölter endlich siegen werde, und versprag, die Anhänglichkeit des westungarischen Volkes an die Einheit Ungarns und an die Bersen des Reichsverwesers dem Reichsvermweser bekanntzugeben. Monarchistische Agitetien. (Drahtbericht der „Dedenburger Zeitung“) Berlin, 20. Sept. AUllählich am 25. dM, wird auf König verlautet, daß auch Hindenburg werden. Die Monarchisten werden erstirchen Kundgebung benügen. Die Brüfidentschaftsmenge in Stantrei. (Drahtbericht der „Dedenburger Zeitung“) VBarid, 20. Sept. Amilih wird bestätigt, daß die Nationalversammlung auf den 23.d. M. nach Berfailles einberufen worden ist. : Paris, 20. Sept. Im Falle fich des Bundesschießens in München Ludwig anwesend sein und es und Ludendorff dort erscheinen Das Fest zu einer großen monar- Millerand am Dienstag entschließen sollte, dem Wunsche, beider Kammern nacı=zugeben und Die Kandidatur zur Bräftdentschaft anzumehnten, wird immer mehr damit gerechnet, das Briand mit der Bildung des neuen Hadinetzes betraut würde. Diarinemeutereien in Neubland, (Drahtbericht der „,„Dedenburger Zeitung“.) Kopenhagen, 20... Sept. Der „Rational Tidende” wird aus Helsingfors telegraphiert: Der Chef der russischen Ostseeflotte, Admiral Naskolnitom, ließ für zuh 100 Diateofen einen Mopilmachriingsbefehl zugehen. Die Meatrosen weigerten sich, zu gehorchen, nannten Raskolnifow einen Würger und begannen eine Agitation gegen denselben. Admiral Naskolnifow ließ die Matrosen erschießen, wodurcie Ordnung und Ruhe wieder hergestellt wurde. eeer Zur Linderung Der Not. (Brahtbericht der „Debdenburger Zeitung“.) Budapest, 20. Sept. Handelsminister Aubiner erklärte, daß die Regierung weitere 100 Millionen Szonen für Notstandsarbeiten im Herbste und im Winter ansprechen werde. Die Regierung beschäftigt sih auch mit dem Gedanken, einen ansehnlichen Teil der Arbeiter offen zu den Wiederaufbauarbeiten in Frankreich zu verwenden. Von französischer Seite sei bereit, in dieser Hinsicht ein Schritt erfolgt. die Yeutschen in Zicherhien. (Drahtbericht der „Oedenburger Zeitung”.) Prag, 20. Sept. Im der Freitag: figung des deutschen parlamentarischen Verbandes wurde unter anderem folgender Beschluß gefabt: Die im Verbande vereinigten Parteien werden in der nächsten Zeit Versammlungen in allen deutschen Gebieten veranstalten, welche zum unvollzogenen Negierungswedel Stellung nehmen und zur Sammlung aller demokratischen Treffen gegen das im Staate herrschende militaristische System, gegen die Vergewaltigung und Drosselung der Kulturanstalten aufınnen Tollen. as da wir uns mit dieser Frage schon ein= mel näher beschäftigt haben, — Hier !gelehnte Regelung niet weiter ausgeführt werden sollen. Demgegenüber it unter Land sogar in der heutigen Form sehr reich an Schäten und ungemein reich an weiteren Produkionsmöglichkeiten. Dieser immobile Reichtum gepaart mit ehrlichem Arbeitsunwillen ist wohl geeignet die Grundlagen für die rasche Gründung unserer volfswirtschaftlichen und finanziellen Verhältnisse abzugeben. Die Meltmarktlage kann dann ungehindert auf auf uns unmittelbar einwirten und die so lange von allen. Herbeides Verhältnisses zwischen Einnahme und Ausgaben bewirten. Wenn einmal der Weg zur finanziellen Gesundung festgelegtt, wird es unserer schaffenden Arbeit wohl gelingen, mit einer oder zwei guten Ernten (auf zehn Jahre fallen ja stets zwei und die Tekte gute Ernten schon lange her) den Schaden wettzumachen, an welchem andere, weniger gesegnete Länder groß aller Finanzoperationen wer zu tragen haben werden. €. N. Die Festlichkeiten in Steinamanger. (Drahtberitt der „Dedenburger Zeitung“.) Budapest, 20. Sept. Im Laufe des Sonntags hielt die Rolfswohlfahrtsbereinigung des Komitates Eisenburg in Steinamanger eine großzügige Feierlichkeit ab, an welcher auch der Ministerpräsident in ihm haben von Seite der Regierung und von Seite der Nationalversammlung zahlreiche Mitglieder, darunter der Handelsminister Rubiner, Honvedminister Steter, der Justizminister, Minister Bas, Minister Stephan Szabo und Karl Hufäar teilgenommen, ferner viele Abgeordnete und Staatssekretäre. Raul Teleti teilnahm. Außer Karolyis Tätigkeit. (Drahtbericht der „Oedenburger Zeitung“.) , Prag,20.Sept.Die Blätter bringen, kanntlich aus Ungarn in die Tschecho Slowakei geflohen ist, mit der Aktion der Kommunisten in Zusammenhang. Károlyi sei gegenwärtig beim Linftsozialisten Dr. Haufer untergebracht. 1) Ungarn und Rumänien. (Drahtbericht der „Oedenburger Zeitung“.) Buddapest, 20. Sept. Eine aus Smanze und volle wirtschaftlichen Sachverständigen gebildete rumänische Kommemission traf heute in Budapest ein, um über die bremmendsten wirtschaftlichen Fragen und den Eisenbahnverkehr zwischen Ungarn und Rumänien zu verhandeln, den Grafen Michael Karolyi, der de: Große Erblosion in Mentun. (Drahtbericht der „Oedenburgerleitung”.) Zürich, 2 Sept. Mailänder Mel Dungen zufolge it in Mantua das Pulvermagazin in die Luft geflogen, wobei BER Versionen getötet warden. — Zur Brüsseler Konferenz. Brotbericht der „Oedenburger Zeitung“.) Berlin, 20. Sept. minister Dr. Wirth äußerte ih zu einem Pressevertreter über die Konferenz von Brüssel und zwar: „Europa it eine wirtschaftliche Einheit. Der Ausfall Ruhlands zeigt zur Genüge, daß das wirtschaftliche Gleichgecht gestört it und daß ein Ausfall Deutschlands doch einen völligen Zusammenbruch ganz Europa mit in den Ruin hinein ziehen möchte. Die europäische wirtschaftliche Solidarität wird, und muß kommen. Brüsfel solle den Weg dafur finden und vorbereiten.“ Reichgfimanz-- Wa A eat keea a ee an Ach 5 ae De 5 ER a Fe a II ale Sin Ya :NOT-CLASSE.-«—.;’--’·-.-T’« « ls. ask-tsis. «- s««-««-..-s.;««.:».-,«—«.,--».·--Z.-.-.sg-...L—JWMIH74J-c»m ""«..-·.-«..-«k«.-«-.»I.eJ.2.-s--.E.sk--.«Mg».s.ltx-