Oedenburger Zeitung, Februar 1921 (Jahrgang 53, nr. 25-47)

1921-02-23 / nr. 43

die Vermögensablösung. Oedenburg, 2. Februar. Samstag hat unter Finanzminister der Nationalversammlung jene Gesek­­entw­ürfe unterbreitet, die auf die Ver­­mögensablösung bezug haben. Wir, die wir immer dem­ Standpunkt vertreten haben, daß der Staat, um sich aus seiner entjeglichen finanziellen Lage zu erret­­ten,, unbedingt zu den schärfsten Mitteln greifen muß, um an Geld zu kommen, sind gewiß über den V­erdacht erhaben, wir seien Feinde der Vermög­­ensablösung oder V­ermögensabgabe, In wir troßdem unsere warnende Stimme gegen den Gefekentwurf un­­seres Finanzministers erheben, so ge­­schieht dies nicht, weil wir gegen Diele Steuer sind, s sondern weil er unserer Meinung nach schwere Mängel aufweist, Die behoben werden müssen und behoben werden können. Der Gelegen­twurf über die Vermö­­gensablösung sieht bekanntlich vor, daß Vermögen­ von 1000­ bis 10.000 K mit einer, fünfprozentigen Abgabe, Vermögen von 10 bis 50.000 K mit einer zehnpro­­zentigen Abgabe belastet werden sollen, In wir unseren Radbarstaat Deutschösterreichh betrachten, so­­ sehen wir, daß seine finanzielle Lage noch viel jene: ‚it, ‚als die unteres Staates. Auch Deutschösterreich, ist gezwungen, ‚eine Vermögensabgabe vorzunehmen. Doc, was,sehen wir? Bemögen bis zu K. sind. überhaupt­­ abgabefrei. s 30.000.K.ist, der hat nur für jenen Vermögenswert, der 30.000 K über­­steigt, eine Abgabe zu Leisten. Sit­­ also. 'sein Vermögen 4. 8. 120.000 K, so ha­t er 30.000 K Ba .,so.« Hand derjenige,dessen Vermögen h­öher abzuregnen, und nur von jo hat er für seine rau BER Ahr a 90.000 K eine Abgabe zu Teisten. it er­­ verheiratet, ebenfalls 30.000 K abzurechnen. Hat er­­ Kinder, gleichviel ob erma­hlene oder­ minderjährige, ob selbständige oder von ihm erhaltene, so hat er für jedes Kind 15.000 K abzuziehen. Ein Mann also,­­der Frau und drei Kinder hat und ein Vermögen von 120.000 K befikt, hat 105.000 K abzurechnen und nur von den restlichen 15.000 K eine Abgabe zu teilten. Nun baut sich der Gefekentwurf un­­seres Finanzministers ‚allerdings auf einer anderen Grundlage als der un­­seres Nachbarstaates auf. Wber I:Tejt in diesem Falle geht es nicht an, Die untere Grenze bereits mit 1000 K fette ansehen. Unseres Erachtens nach darf unter einen Betrag von 30.000 K nicht herabgegangen werden. Und auch von diesem Betrage aufwärts bis zu einem Betrage von 80 oder 100.000 K ist eine fünfprozentige Ablösung zu hoch, da sind drei Prozent vollkommen genügend. Warum dagegen jemand, der ein Vermögen im Werte von jagen wir zehn Millionen Kronen hat, prozentuell nur dieselbe Abgabe leisten soll, wie der­­jenige, dessen Vermögen 105.000 K be­­ne wir absolut nicht begrei­­fen. Da wäre ein viel höherer Rrosent­ Jag am Plate. EN Hoffentlich nimmt die Nationalver­­sammlung auch in Dieser Hinsicht am Gejekentwurf erhebliche Abänderungen vor. Denn in der jenigen Form ist er zu ungerecht als daß er Gesek werden dürfte. . HERE EEE . . . —-.»s.;--,«««.,·..., ,· . » ,,.«», —.-.·.«.,- , -. . . »s: ,—--).-.--i..-?«.s; «. « J smmpemsismmwsemu Squtetgssthmnmnsu succskltmstrttimsstiesemmeb "misuskdtuemempekmes cemmsumbter.femneewddusij = Verwaltung: Oedenburg, Deckplatz ss Br Anzeigen und Abonnements werden m > unserer Verwaltung, Denkplatz ss und © = ta­umlerem Stadtlokal Grabenrunde 73 BE­E angenommen, Fernsprecher Dr. sand ı9 DE gelangt mit Ausnahme von Sonntag an jedem Tag pünktlich um 3 Uhr nachmittags zur Ausgabe. Monatlich 40. R, Yajährlich 120.R, Vs jährlich 240 K, ganzjährig 480 K frei ins Baus gestellt, EEE EEE ED NEEERIEELERETT Bezugspfeise:­­ » TEE FR­ERI I­ners ER EL Mittwoch, den 23. ENTF Februaktagt Ginzelnummer 53. Sahroang. EEE NETTE ATELIER TEL SET Ein Finn Franke und Bulgariens D­raktbericht der „Debenburger Zeitung“) NB. Rom, 22. Februar. „Idea nationale“ meldet aus Sofia, daß der Ministerpräsident Stambulinski in Bündnisverhand­­lungen mit Frankreich eingetreten ist und da dieses Bündnis sogar schon abgeschlossen w­orden sei. Bulgarien habe versprechen Truppen gegen die Bolschetwiten ins Feld zu stellen, falls diese Rumänien angreifen sollten. Frankreich würde Waffen und Instrukteure nach Bulgarien sichieren. Bulgarien wird Stambulinski ständig vom französischen Gesandten in Sofia begleitet. Auf seiner Reise durch eine Rede Des Reinsverm­eiers. (Dra­ktbericht der „Declkenburger Zeitung“) müssen, SB. Budapest, 22. Februar. Der Reichsvermreter traf Sonntag mit einem Geparatzug aus Risber in Dorog ein, Ionl er feierlichst em­­pfangen und von dem Direktor der Kohlenwerte, Schmidt, an der Sorge der Bergarbeiter begrüßt wurde. Der Reic­hsverwrrser er­­widerte auf die Begrüßung unter anderem folgendes: „Die Grund­­lage des Staates ist die Disziplin und zwo Feine Disziplin herrscht, enttw­ickelt sich die Anarchie, die den endgültigen Z­usammenbruch bedeu­­tet. Ich drücke allen, die hier an der produktiven Arbeit mitwirken, meine pollite Anerkennung aus. Es ist ganz natürlich, daß in einem Staate, der solche Erschütterungen Durchgemacht hat, nicht geduldet werden kann, daß das scinere Wert der Wiederaufrichtung, der Kon­­solidierung, dur­ Aufreizungen ge­­stört und die kaum wieder herge­­stellte Drohnung wieder gelodert werde. Sie sind die grundlegenden Arbeiter des Wiederaufbaues des Staates. Ich bin mir bewußt, daß die ungarischen Kohlenbergwerks­­arbeiter in der Produktion Europas obenan stehen, die Produktion kann aber darum so noch gesteigert werden. Ich weiß, daß die acht­­stündige Arbeit die Menschen stark in Anspruch nimmt, aber Flammern Sie si deshalb nicht an sie, auch ich tue es nicht, glauben Sie mir. Die jenige Zeit ist für jedermann sehr bitter, doch gibt E83 viele, die die Wucht Dieser Zeit noch schwerer empfinden als sie, so unsere Be­­amten und Offiziere, die Mittel- Hal­fe überhaupt.“­­ Ueber­ die politische Lage äußerte sich der Reichsverweser folgender­­maßen: „Es ist unbedingt not­wen­­dig, daß jedermann auf seinem Posten mit Hingebung arbeitet, daß wir alle zusammenhalten und mög­­lichst wenig politisieren. BVB ergebens ist alles Drängen und Umgruppieren der Parteien, wenn wir den zu­­sammenfassenden Gedanken nicht finden können. Alle uneigenwüigigen und patriotisch deukenden Ungarn haben ihren Plan in einer Partei. Das wird kommen, weil es kommen muß. Der korrumptive Geist hat die ungarische Atmosphäre verpestet. Moralisch Bretthafte sollen nicht wieder zu Führerrollen gelangen. Diejenigen, die dieses blühende Land zugrunde gerichtet haben, t wer­­den Fünfzig vergebens den Versuch machen, denn die Maske ist ge­­fallen und unsere Augen sind ge­­öfffnet.“ Der Reichsverwweser be­­endete seine Rede mit den Worten : „Brüßen Sie in meinem Namen Ihre Übrigen Kameraden und jagen Sie ihnen, daß ich in ihnen allen gute Patrioten erbliche,“ si Hegedüs’ Finanzpläne. (Drahtbericht der „Oedenburger Zettung“.) SB. Budapest, 22. Februar. Der Finanzminister äußerte sich gestern im Klub der Regierungspartei über seine Finanzpläne und erklärte, daßs der Druck der neuen­­ Staat sicheine bis 28. April d. h. beendet sein und der Banknoten­­austausch im Laufe des Monats Mai vorgenommen werde. Er bemerkte auch, daß jene, die im November d. F. noch altes Geld besigen werden, sich damit ihre Zimmer werden tapezieren können. Der Finanzminister betonte ferner, daß die reprogentige Abgabe der Aktten­­gesellschaften dem Staate 5 Milliarden eintragen werde. In der Vermögens­­ablösung der Landwirte beauftragte der Finanzminister den Abgeordneten Ga­­ton Gaal, einen Plan zu entwerfen. Es ist möglich, daß vor dieser Ablösung die Anzahl des Viehstandes, der Maschi­­nen usw. festgestellt oder aber der Sun­­dus instrustus, der auf ein Tod fällt, ermittelt wird und die Landwirte im Verhältnis hinzu ihre Vermögensablö­­sung zu leisten haben. = Aus der Nationalversammlung. Mrahibericht der „Oedenburger Zeitung SB. Budapest, 22. Februar. Die en des Finanzausschusses und des Sustizausschusses hieltern geitern un­­ter dem Vorsike des Grafen Kuno Ab­­belsberg eine gemeinsame Sagung ab. Es wurden folgende Gelegentwürfe angenommen: 1. Gebührenfreiheit von Spenden, die von den Arbeitgebern der Privatangestellten ihren Rensionsinsti­­tuten gewidmet werden. 2. Die Ge­wehr- und Jagdsteuer. 3. Die Zünder­­steuer. Der Finanzausscur hielt hier­­auf­ ‚eine besondere Sittung ab und simmte dem Gelegentwurf des Finanz­­ministers betreffend die Erhöhung der Geldstrafen­ bei Tabakgefällsübertretun­­gen zu. Die nächafte Sikung findet Heute nachmittags statt. Großfuhrwerfe­sunternehmen d­er europäischen Staaten, sotwie edition u­nd Fuhr einschlägigen Wgenden. SESENBENSRBESRÄRENHRENUKHENRRBAHZZUNAEERRAGHERSEHENSJERSEHERRUSENBERNESERERUENAHM:GNE silvile Homma & Wallner 93 Sernfprecher: U. Dollmacher | Semnivrener: Gopron = 176 116 Zelegt.­Adresse: Hommatob­er. Stammhaus in Br.:Neustadt. — Zollerpositur. in Sauerbrunn u. Neufeld, Plate, tionen samtliche Rollreflamationen, Warentransport-V­ersiche­rungen, Einlagerungen in eigenen trorenen Lagerhäusern,­­ Besorgung sämtlicher Ans. und Einfuhrbe­­willigunge alle­in dad”Sp werfägerhaft amı pedi- Art, Sammelladung,verfehr dröhte Möbeltransport-Unternehmen internationale Transporte, aller Wien— Wr.­senstadt— Dedenburg und Buda­­pest— Dedenburg — Wiener­ Neustadt — Wien, Bertolfungen, sämtliche Fracht, und zu Aus den Parteien. Wrachtbeirat des „Dedenburger Reitung”.) SB. Budape­st, 22. Februar. Graf Julius Andrasig­ wird heute im Zus­­ammenhange mit der Debatte über das Erpose der Regierung eine Rede halten, in deren Verlauf er in offener Lagung seinen Eintritt in die christliche Partei anmelden wird. SB. Budapest, 22. Februar. Der liberale Blod hält Mittwoch den 28. Februar eine Konferenz ab, an der an Bil­et Balthasar teilnehmen wird.

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