Oedenburger Zeitung, Juni 1926 (Jahrgang 58, nr. 121-144)

1926-06-24 / nr. 140

BER: Ye SE [3 Seite 2, Donnerstag schon im 13. Jahrhundert ein. Spital des Heldenfriedhofes, schließlich Der Bade­­anlagen und Ausflugsorte der Umgebung bilden eine wirkungsvolle Fremdenverkehrspropa­­ganda,­ ­ wen nun RE rear RE E UIRSER > BT Bar &in tümiiches Amphietheater Welschgr­oßeszstriesresse doe In Aus­­­grabungen auf dem Wiener­­berge auch im Auslande gezollt wird, zeigt ein Artikel unter obigem Titel aus der Feder des Dr. phil. Alphons Bar­th, welchen das „Neue Wiener Tagblatt“ vor­ kurzem veröffentlichte: Vor etwa drei Jahren wurde im­­ Carnuntum ein zweites Amphi­­thater entdeckt. Ein Theater für das Militär, dicht beim Legionslager gelegen, war schon lange ausgegraben und in jei­­nen eindrucksvollen N­uimen Den Bes­­uchern Carnuntums wohl bekannt. N­um erichlug der Scharfsinn der österreichischen Archäologen zuerst theoretisch die Exi­­stenz, dann prüftlich die Lage eines zwei­ten Amphitheaters bei der Zivilstadt Car­­nuntum, und nach mehreren, teils staatl­oi, teil privat finanzierten Ausgrab­­ungskampagnen sind Die Nette Dieses Baues zum größten Teile freigelegt. Die Wissenschaft hat manches hinzugelernt, und der Ort Petronell an der Donau bes­eigt einen Anziehungspunkt mehr für Besucher. Zett luht das Spiel de Zu­­falls fast unmittelbar darauf in dem nächsten größeren Römerort südlich von Carnuntum, 38 römische Meilen auf Di­­vester Heeresstraße von dort entfernt, wieder ein Amphitheater auffinden. Daß Scarabantia (so hieß zur Römerzeit dieser Ort, der uns unter dem Namen Dedenburg und Sopron geläufig ist) ein Theater hatte, ist selbst­­verständlich; das sich wenigstens Funde­­­mente eine jo bedeutenden römisc­hen Baues erhalten haben, wäre nicht ver­­wunderlich, trug späteren Zeitabschnitten, die mit Vorliebe als Steinbrüche für ihre eigene Bautätig­­keit bewußten. Wurden doch erst vor einem­ halben Jahrhundert im Paris, mit­ten im Häusermeer einer Großstadt, die recht gut erhaltenen Fundamente des Tö­­mk­ischen Theaters entdeckt und in den fol­­a Jahrzehnten freigelegt. Eher wundert e8 — derlei Dinge scheinen so selbstverständlich, sobald sie erkannt wur­­den —, daß man nicht Früher das Theater auffand. Deutlich hebt sich im Norden der Stadt, auf unverbautem Plate, rechts von der sogenannten „Wiener Stra­­ße“, das Relief des RUN­DERLELS im Boden ab, als Mulde die ovale Arena Thark aufgehöht, allerdings dem Rundeine nach, da dieser Plat die längste Zeit als Schuttablagerungsstätte gedient haben sol. Rings um die Arena, an Stelle der Sitzeihen, verschieden starf ansteigende Erdhügel, auffallend doch im Osten: biel­­feicht stehlt hier noch die Umfassungs­­—, [mauer des Theaters im Boden... ALs zivei breite Grnjchmitte im Norden und Süden des Hügelsranges erscheinen die beiden Haupteingänge des Theaters. Im We­­sten möchte man vielleicht das eine Neben­­tor erkennen, das zweite mag noch üder­­mwöldt im östlichen Hügel­ stehken. Nur in geringem Maße von der unga­­rischen Negierung unterstoßt, wurden die Versuchsgrabungen Hauptfabrik aus privaten Mitteln von diedes­­burger Bürgern in bögit an­­erkennenswertem Interesse für die Vergangenheit ihrer H­eimats­tadt DBuchae führt. Als sehr hübsches Ergebnis wire im Ben des Theaters, in der Nähe des­sen Haupttores, ein kleines Heilig­­tum aufgedeckt. Altäre und Bruchstücke den Weihreliefs, die man Dort­o geb­unden hat, sagen, daß hier Fortuna-Ne­mesis verehrt wurde, die Göttin, da der der Gladiator ehrenvollen oder töd­­lichen Ausgang seines Schaukampfes er­­wartete. Die Kunde sind bereits im Oedenbur­­ger Musseum. Er sei daran erinnert, daß in ganz ähnlicher Weise an an das Carnuntiner Militärtheater ein Nente­­seum anschlug. Die Ausgrabungstätig­­keit it derzeit wieder eingestelt. Aber man hofft, daß die ungarische Negierung dafür sorgen wird, ihren Gelehrten interessantes enge objert und der [chönen Stadt Sopron vielleicht eine neue Sehenswürd­igkeit zu fihdern, in Oenenburg­­s römische Baudenkmäler 2 ein. Naen Mg pi 24. Zuni. Budapest. 9.30, 12 und 15: Nachrichten, Oekonomie, 16: Modenachrichten von­­ sl. Klara S.:Tüdde. 16 30 : Vortrag von Dr. Julius Zsemberg: Bon Pfadfinderwettlänpfen. 17 : Vhond­atonzert. 18.30: Fr. Gräfin Aler Teleky Tieft aus eigenen Werken. 19.15: Borteng in Ddeu­tscher Sprache von Dr. Hana Götting: Aus deutsscher Dichtung der Gegenwart. 20.30: K­oloraturkonzert von Frl. Mata Diatay, Mitglied des stadt Theaters. Mitw.: Frl. F. na Bioline). Am Flügel: 9.7. D 22: Kammermusik nach Ansage. Wien. 11: Konzert. 16.15: Konzert. 17.15: Märchen aus Tirol. 18.10: Mitteilungen aus den Bundestheatern. 18.25: Botanische Spaziergänge durch Oesterreich. 19.10: Giperantofurs. 19.40 :­ Englischer Sprachfurs für Anfänger. 20.15: DOrchesterfongert der Wiener Sinfonie» orchesterd unter Leitung von Bros. Rudolf Kilius. 2. d. Beethoven: Sinfonie Nr. 1. 3. Hayder: Biolinkonzert. C-Dur (Biolinsolo : Brig Sedlat). VB. U. Mozart: Kleine Nachtmusik. 5. Grünfeld: Romanze und Tarantella (be­arbeitet von NR. Nilius). PB. Z Tihailomsty: „Romeo und Sulian, Ouverture-Bantaste." Aus dem Matritelamte, Vom 10. bis 17. Sunt. Geburten: Stefan Mindgenti, Kanzlei»­hilfsoffizial und Justine Drassovitz, Knabe; es bann Artner, Schloffer und Anna Strobl, Mäd­­chen; Heinrich Hammel, Ziegelarbeiter und Su­­sanna Scholl, Mädchen; Georg Horváth, Kutscher und Therese Bän, Mädgen, Chreibliehungen: Johann Györköy, Mascinenihloffer und Fanny Süßmann; Shristof Breidl, Wirtschaftsbürger und Elisabeth Brandt ; Ludwig Haracsi, Hilfsprofessor und Solan A­­masiy; Lumvig Straßner, Taglöhner und Marie Ninghofer; Franz Schiller, Privatbeamter und Kornelie Seyring; Stefan Kulcsar, Gutsverwalter und Therese Simon. Todesfälle: Elek Darga, Bahnarbeiter, Belgrad...» 9.12.50 | Baris ...... 1460157 Sabre; Zosef_ Kaufits, Oberbuchhalter, 27 Hin. 122.95 Bag .. u... 15.2950 | Sabre; Alexander Horváth, Taglöhner, 61 Jahre ; Kharina Ottmayer, 49 Jahre; Frau Andreas Mai, geb. Therese Zettl, 25 Jahre. Boltswirtschaft CARIOCTHRTISCHEID ET Züricher Anfangsfurje, gl­eich, 23. Zuni, Butaref ,... ;­­ ren: Pr. Otto Horvath, Bugsführer, 27 Jahre; Anna re De $ ee Da a alhne, ee, ;.62. er treltor, 5 abre; Bau anninger, Taglöhuer Viailand 18.62.50 Budapeft 0.0072.20 78 Sabre; Witiv: Sofef Chrenreic, fe b. RER Kommissionslager u. Verkaufsstelle der Fürstl. Esterházuw'schen Forst- und Sägeprodukte Julius Lang, Dampisägewerk Sopron, Raaber-Bahnbofstrasse Telephen 551 Bezimmertes Bauholz, Bretter, Latten, Dieien­­holz, Buchenholzkohle, geschnittenes Bauholz Eichen- und­­ Buchen-Schnittmaterial, Fichten­­stangen (Raffen), Rad-Feigenholz, Weinstecken Buchen-, Eichen- und Fichten-Brennholz Holland 2.2... 207.50 | Newyod­ ... . 519.22.,50 FE: Alt-Oedenburger Kalender. 23. Juni 1843. General Johann Rakos­­. Im Jahre 1792 vereinigten sich einige Stu­­­denten des hiesigen Lyzeums, um den PN" eine ungarische Theatervorstellung zu veranstalten. Ein Schüler, Johann Lakos, schrieb das Stück, welches rascy einstudiert wurde, und am 30. April desselben Jahres fand die erste ungarische Bor­­hr statt. Das Stüc, „Ladislaus Hunyadi“, sehr und noc nach 20 Jahren war es ein Re­­pertoirestür der Ofner Bühne Ein großer Na­tionaldichter, Virág, hat es sogar in Slamben umarbeitet. Der Autor aber, der selbst im Stace auftrat, vertauschte bald den Säbel als Theater­­requisit mit dem Schwert des Kaisers. Er wurde Soldat und machte im den französischen Kriegen eine rasche Karriere.­­ Er konnte aber der Feder nicht entsagen: mehrere Bände erschienen von ihm und kam er auch nach Oedenburg, so versäumte er nie, unter den Studenten zu weilen und nah er an an den Situngen des Selbstbildungsvereines der Lyzealjugend teil. +. Dedenburg, 33. Juni. General Otto Niedlich gestorben, Wie uns aus Wien gemeldet wird, it dort der General d. R., ehemaliger Komman­­dant des Budapester 32. Inf.-Reg., zus lebt I­m­pestor Des Österreichischen Bun­­desheeres und Direktionsmitglied Der „ravag“, stammte aus einer angesehenen Offiziers­­familie, war Ritter des Maria I There­­sien-Ordens und erreichte­­e im Alter von 53 Jahren. Bom Rathause. Die Magistrats­­beamten treten in folgender Reihenfolge die Urlaube an: P Vizebürgermeister Dr. Andreas Schindler vom 15. Juli bis 25. August ; Obernotar Dr. Karl Heim­­ler vom 1. Juli bis 11. August; Ma­­ae Dr. Stefan Farlas vom 1. August bis 11. September; M­agi­­stratsrat Dr. Franz Schmidt vom 15. Juni bIS 26. Juli; Bizenotar goltan Almäaljy vom 4. Juni bis 30. Juni; Vizenotar Dr. Bela Beige: vom 9. August bis 5. September und Bizenotar Dr. Arthur Betovits vom 20. Sep­­tember bis 10. Oktober. Ernennung. Obergespan Dr. Elemer von Simon ernannte den U­nterarzt des Budapester St. Margarethen-Spitals Dr. Alexander Blatthy zum Bezirks­arzt von Evorna. Bom „Eredo““Berein. Protektoren des neuen Oedenburger Männervereines „Eredo“ wurden folgende Persönlichkeiten: Obergespan, Dr. Elemer v. Simon, Vizegespan Ludwig v. Geway Wolff, Bürgermeister Dr. Michael Thurner, Stadtpfarrer Dombherr Koloman Rapp, Propst Ladislaus Bürhner Mini­­sterialrat Eugen Ranger, Oberpolizeirat Dr. Geza Zanks, Resierungsrat Dr. Eugen Holl, Salamon, Eisenbahndirektor-Stellver­­treter Karl Kadnär und PB. Raim­und Glund, Oberpoftdireftor Stefan Dtto Redlich gestorben. Er’ (Nahhdruch verboten.) die Erben den Sensenbein. Kriminal-N Roman von Erich Ebenstein. (59. Fortseßung.) Und das Gut de Herren von Ma­­guerry hatte früher Lavandals Dater ger­hört! Melitta hatte dies nicht gewußt. Set fiel­­ nach ihrer Meinung Th­rren und Gewicht. Der junge Lavandal hatte sicher von dem Aussehen des verschollenen Halbkretins gehört, vielleicht auch ge­­mußt, daß er tot war, und deshalb diese unverdächtige Maste für seinen Kom­­plizen gewählt. Die Papiere waren wahrscheinlich ge­fälscht; auch­ die Hemferd und Dr. Ric­kers sollten ja seinerzeit „ganz in Ord­­nung“ gewesen sein. Sie ließ indessen nichts von ihren Verdacht merfen. So lange Silas Hem­­pel nit hier war, kam alles darauf an, die beiden Verbrecher in Sicherheit zu m­­egen, damit sie nicht vorzeitig Reigaus nahmen. Uebrigens beruhte auch alles nur auf Berdacht. Sie hätte seinen einzigen tat­­sächlichen Beweis dafür erbringen kön­­nen. — 5 . Unterfiuschun­gsriichter D­r.­Wa­smut fehrte von seinem Bureau heim. Obwohl Gerichtsferien waren, er seinen Urlaub da­für den Herbst ver­­schoben, einfach, weil er­ den „Tall Eisler” nicht aus der Hand geben wollte, je länger er sich damit beschäftigte, desto komplikierter erschien er ihm näm­­lich, Groß all der schönen Indizien bemeife Die ihn anfangs so entzükt hatten. Seine Kollegen hänselten ihn bereits, der Staatsanwalt hatte vor Antritt sei­­nes Urlaubes sie verwundert darüber ge­­äußert, dag man der Staatsan­waltschaft das Untersuchungsmaterial noch immer nicht vorgelegt habe, und selbst die Diener des Landesgerichts Lächelten, so oft davon die Rede war. Ein so flaver, einfacher Fall! Und der Untersuchungsrichter z­og ihn in die L­an­­ge, wie einen Strudelteig. Worauf wartete er denn noch eigent­­lich ö Wasmut selbst zum hundertsten Male vor, langsam, in Gedanken verlunfen, Durch die abendlichen Straßen schritt. Und er fand wie immer Feine Antwort darauf. Die Sache war die: Gr­­ar bisher legte sie die Frage als er jebt seinen Schritt Über das Ergebnis der ersten Tage Hinausgefommen. Wohl aber hatte er — beeinflußt duch Silas Hempels damalige Behauptungen, und den Eindruck,­ den Eisler selbst in zahl­­­­losen Verhören auf ihn Be­l­ange hatte, fangen, ernstlich an der Schuld Dieses Untersußungsgefangenen zu zweifeln, de­r mehr no: Much er witterte ein Geheimnis in dem Tall. Er hatte sich alle Mühe gegeben, «3 aufzuklären, aber vergebens. Das Vor­­leben der Rabl, Eislers und seiner Mut­­ter schien so banal durchsichtig und ereig­­nislos, daß die Worte in Mutter Nabls Testament völlig unverstä­ndlich wirkten. Nur die beiden Mondversuche,an Eis­­ler — wenn sie nicht ein Gebilde seiner Phantaste waren? — und die Bezeich­­nung der Ohrgehänge als sein Eigentum, für die er selbst seine Erklärung mußte,­­deuteten an, daß Doch irgendetwas G­e­­heimnisvolles in sein Leben hineinspielen mußte. Dr. Wasmut hatte seine in einer klei­­nen Villa gelegene Wohnung erreicht und überlegte eben, ob er den Abend Daheim verbringen oder zu irgendeinem Garten­­konzert gehen sollte, als seine Wirtschaf­­terin ihm meldete, dob ein Herr auf ihn parte. Es war Silas Hempel. „Dich Führt mein guter Genius her!“ rief Dr. Wasmut, ehrlich erfreut und sch rittelte wieder und wieder des Freundes Hand. „Wie oft habe ich di in den fetten zwei Monaten herbeigesehnt, wenn ich glaubte, der Kopf ginge mir entziel ü­ber dieser vertrauten Geschichtel” ü „Du meinst den Fall Eisler?“ „Welchen denn sonst?en Du hast ihn mir ja über den Kopf geworfen, wie ein St —­ch?“ „Sa! Mit deinen Behauptungen von feiner Unschuld — von Geheim­­nissen — — „An die du ja nicht glauben molstest! Oder hast dur inzwischen einen Faden ge­­funden?“ „Richt die Faser eines Kadens! Aber ich glaube troßdem, du hattest nicht ganz unteht — übrigens hast denn du etwas gefunden?” „D­­a! Ich glaube wohl — einiges, das dich interessieren­ wird. Aber die wir damit beginnen: Was hast du für den heutigen Abend vor?" ‚„Jechts. Ich tue, was du millst.“ „Dann schlage ich vor, wir bleiben hier, dur gibst mir einen Bilfen zur eilen, und mir plaudern ganz gemütlich iber Die Sache bei einem Schlud Bier und ein paar Zigarren. Ich mach dich nämlich darauf vorbereiten: Mein Garn tt ziem­­ich lang.“ „Desto besser! Lebe dich, Silas! Ich will nun Grau Therese die nötigen An­­weisungen geben.“ (Fortlesung folgt.) “ Ita

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