Oedenburger Zeitung, Oktober 1931 (Jahrgang 64, nr. 221-247)

1931-10-15 / nr. 233

m PPLTLTTTITEITETTIETLE EI ELTILETLE SS EITTTTNSSCITTIITDIOITELXI. egal 64. Jahrg. Folge 233. Yonnersiag, den 15. Stober 1931. Ginzelblatt: 12 Heller. Derwaltung: Dedenburg, Deäfpiag 56, Anruf: 19. Anzeigen und Abonnements-Annahme. Bezugspreis: Monatlich 2.80 Pengd (jamt Zuftellung ins Haus). nn Oedenburg, Deäfplaz 56, Anruf: 25. non Sonn und Seiertagen (15 Uhr) zur Ausgabe, unabhängiges BOlNDES Schriftleitung: Gelangt mit Ausnahme Sashlai für gie erännn täglich nachmittags 3 Uhr. * Die führende Schachtelmarke ist doch immer und überrall Stauffer. Bär, Kuh, Schneeberg, Romadour und Rochefort. 2035 —mn— rn... „„_-. wem —ver Matustas Seitändnis. Wien, 14. Oft. Geltern wurden die Einvernahmen Silveier Matusfas in Anwejenheit des Budapejter Bolizeirates Dr. Shweinißer fortgejegt. Er Hat aud den Namen jenes angeblichen Zwei­­ten genannt, unter dejien hypnotijchem Einfluß er jih an den Eijenbahnattentaten beteiligt haben will. Der Mann, für den er angeblich das Efrafit und die Spreng­­fapjeln bejorgt und den er dann jowohl in Süterbog wie in Biatorbägy an die At­­tentatsorte begleitet hat, joll nach jeiner Angabe Bergmann heiken. Matustfa will jedoch den Vornamen und die Woh­­nungsadtejle diejes Mannes nicht nennen, weshalb die Erijtenz diejes Mannes jtarf bezweifelt wird. Die Tatjahe, dag fi Matusta nun­­mehr aud als Schreiber des Zet­­tels, den man am Tatorte von Bia= torbägy gefunden hat, befannt hat, "wird als wichtiges Indiz für jeine un­­mittelbare tet. — Bezüglih des Motives der Tat hat man bisher nod; feine Erklärung gefun­­den. Die Meinung, dag der Attentäter eine Beraubung der Getöteten oder Ver­­unglüdten geplant hatte, mußte als une tihhaltig wieder jallen gelafjen werden. Matusfa madht bei jeinem Ausiagen wohl den Eindrud eines geiltig nicht nor= malen Menjichen, doch glaubt man weder an Geiltesfranfheit noh an Simulation, jondern man ijt der Anficht, dak er infolge Zujammenbrudhs jeiner Nerven aud jee­­lic vollfommen Era tft. Täteridhaft gewer- Erisiinn inseutstliea Rein-inge- jeit 36. März d. I. VoraussichtlicheMehrheitsutdasKabi­­nett Brüning, Berlin, 14 Oft. Der Reichstag it geitern wieder zum eriten Male zujammengetreten. Reichs: fanzler Dr. Brüning hielt eine fange Rede, die nicht nur ein Programm der neuen, umgebildeten Regierung, jondern aud eine BPolemit gegen die Op­­pojition bradte. Die Ausiprahe über die Regierungserflärung wurde schließlich auf heute vertagt. Allen Anzeichen nah wird das KRabi­­nett eine Mehrheit für fih gewinnen, Die Sozialdemokraten haben bejchlojien, gegen die Miktrauensanträge der Kom: munijten und der nationalen Oppojition zu jtimmen. Auch in den bürgerlihen Bar­­teien der Mitte, die bisher eine Abwehr­­tellung gegen Brüning eingenommen ha­­ben, hat fi die Stimmung für ihn offen­­fundig gebellert. Notierung Der Bengünuten in Bien. Wien, 14. Df. Im Wiener De­­vijenverfehr wurde die Aursjeit­­lebung für BPengönoten geitern wie­­der aufgenommen, da fi) zeigte, dag eine größere Nadhirage und jtarfer Bedarf an Vengönoten in Wien bejteht und Sich eine Marktbildung im freien Verkehr infolge der Devijenbewirtihaf­­tung nicht ergeben fann.. Die VBengönoten wurden mit 122 Shilling (gegen 123,95 am 21. Duli) feitgejeßt. die Kebendnieheinfuhr Ungarns nad Yelterreih. Regelung des Devijenverfehrs, Budapeit, 14. Oft. Bevollmädtig­­ter Minijter Nil wird Donnerstag an der Spiße einer ungarijchen Delegation nah Wien reijen, um über die Frage der Lebendvieheinjuhr Ungarns nad Deiterreich und über den Devijenver­­fehr verhandeln. Keine Hracınahme-Bahnfendungen nad) Yelterreilh. Wien, 14 Of. Wie die General: direftion der Dejterreihijchen Bundesbah­­nen mitteilt, Dürfen nad) einer im Sinne der neuen Devijenordnung erlajjenen Ver: fügung des Bundesminilteriums für Han­­del und Verkehr Eilgutjendungen, Sradhtgutjendungen um Er­­preßgutjendungen, die im AWus­­lande nad in Deiterreich gelegenen Be jtimmungsbahnhöfen aufgegeben werden, mit Nadhnahmen nad Eingang nicht belajtet jein. der inpaniid-hinefihe Ronititt dor dem Böllerbundrat, Genf, 14. Oft. Der Völferbundrat hat ji) geitern. unter dem VBorfi des franzöft- Ihen Außenminijters Briand mit dem japanijdehinejijden Konflikt befaßt. Der Bertreter Chinas er Härte, China habe jein Shidjal vollitän­­dig dem Völferbund anvertraut und die ihm vom WVölkerbunde auferlegten Berpflihtungen getreulih erfüllt. Für den Chub der japanijhen Bevölkerung nach Räumung des bejegten Gebietes jei bereits VBorjorge getroffen, Der Bertreter Japans er Härte, daß Gewaltafte von dhinefijcher Seite, Plünderungen und Mighandlungen degangen worden jeien. Er jprad aus­­führlih au über den Wirtihaftsboyfott und betonte, daß Japan auf einer dviref­­ten Regelung des Konfliftes zwis hen Japan und China bejtehe und der Auffallung widerjpreche, dak die dinefi- Ihen Behörden in der Lage jeien, die Ord­­nung aufrechtzuerhalten, wenn erjt einmal die japanilhen Truppen zurüdgezogen jeien. Japan jei zur Räumung der nod bejegten Gebiete in dem Maße bereit, als 5 die Sicherheit des Eigentums und des Lebens der Bevölkerung erlaube. Nach einer Mechjelrede zwilchen dem Hinefiihen und dem japaniihen Delegier­­ten vertagte Briand die Situng, ohne einen neuen Termin anzugeben. .-. XXL. Randes-Ratholifenlongreh. Dedenburg, 14. Oft. Mieder verjammelten ji die geilt­­ lichen und weltlichen Führer der römijch­­fatholiihen Kirche Ungarns in der Haupt itadt, um im Rahmen eines Qandesfon­­grejies, nunmehr dem XXIL, Beratungen zu pflegen über firhlige Angelegenheiten und gleichzeitig auch eine Ausiprade zu über die Mittel und Wege, Die inmitten der allgemeinen Not der Gegen: wart in Aniprud; genommen werden müj­­jen, um. der fürperlichen und. jeelijchen Verelendung Einhalt gebieten. zu fünnen. Dabei famen Männer wie Graf Albert Apponyi, der päpitlihe Nunzius An gelo Rotta und Kultusminijter Aleraa­­der &rnkt zu Worte, die bei ihren glänz zenden Yusführungen nicht, verjäumten, auch an das Gewillen der Menjchen von heute zu appellieren und jie zur Umfehr zu bewegen. Denn ein Großteil der menjhlichen Gejellichaft wandelt auf Me­­gen, die dem jicheren Abgrund zuführen. Dabei betonten fie aber auh Die unbe: dingte Notwendigkeit des feiten Zujam­­ntenjhluljes und Zujammenarbeitens im Intereile der notleidenden Menjchen. Der XXI. Landes-Katholifentongrek wurde Sonntag vormittag in der haupt­­ftädtiichen Redoute in feierliher Weije er- Eifmillionenitadt New-Hork. Wajhington, 14. DO. Nah einer Mitteilung des Statijtiichen Amtes beläuft ih die Bevölferungsjahl von Grof- New:-Norf auf 10901000 Ein: wohner. Die Ausdehnung der Stadt wird mit 2541 Quadratmeilen angegeben. öffnet. Daran nahmen u, a. teil: Die Erzherzoginnen Yuguita und Magdalena und die Gemahlin des \NReihsverweiers Arau Nikolaus von Horthy, ferner die Mitglieder des Epijtopats und die Würdenträger und Notabilitäten des öffentlihen Lebens. Den Präfidentenjtuhl Hatte Graf Albert Apponpi inne, Redts von ihm iak Kardinal Fürjtprimas Dr. Iujtinian Se­­redi auf einem Thronjejjel, Iimfs der päpitlihe Nuntius Dr. Angelo Rotta. Den Redoutenjaal füllten die KRongreh­­mitglieder bis auf das lette Plätchen. Nah dem Abfingen der päpitlichen Hymne erhob ji Graf Albert Apponpi und hielt im Rahmen einer Eröffnungss rede an die Erjchienenen eine längere An Iprache ungefähr folgenden Inhaltes: Graf Albert Apponyi jpradh vor allem anderen von der großen moralilchen Gefahr, die die immer häufiger zutage tre­­tende Zoderung des Ehebündnijies im Gefolge haben muß. Gewik, jagte Graf Apponyi, hat es zu alten Zeiten Ehetragödien gegeben, aber jegt ijt nicht davon allein die Rede, jon­­dern die Zoderung des Chelebens ijt eine Majieneriheinung geworden, Die von nidts anderem geleitet wird, als von der bloßen Nachgiebigfeit gegenüber den all­­täglihen Weußerungen der nitinkte. Scheidung und Wiedervermählung find zu einer alltäglihen Sache geworden, daß man dort, wo es unverheiratete Töchter gibt, die verheirateten Männer beinahe ebenjo als Partien anfieht, wie die un­­verheirateten, denn man rechnet damit, da jich jene jcheiden lajien, wenn es ge­­lingt, fie zu umgarnen, — Die Flut der Srivolität ijt auf diejem Gebiete derart angeigwollen, da heute auch; jhon jene erniten Männer und Frauen bei ihrem Anblid das Frojtgefühl überläuft, die nicht auf der Bafis unjerer Weltanjchau: unng jtehen, aber die Gefahr erkennen, die die ganze Gejellichaft bedroht, wenn dieje ihre Säule jtürjt oder auh nur ins Chwanten gerät. Darum rechnen wir, lagte Graf Apponyi weiter, mit der Mit­­arbeit aller jener, die mit uns in diejer ade, fühlen und jehen fie ‚gerne als Mitkämpfer in dem gegen das Uebel ein­­zuleitenden Rampfe, — Mit Iharfen Wortem geikelte Graf Apponyi im weiteren Verlaufe jeiner Ausführungen die Literatur, die den Se zualismus verteidigt. Dadurd) wird die Alleinherrihaft des Serualismus in der Gedantenwelt aller jener zum Faktum, die immer nur darüer lejen und davon hören. Wenn fi) die Dinge jo weiter ent­­wideln, jührte Redner weiter aus, jo werden wir bald bei der vollfommenen Anarhie angelangt jein. Denn es gibt viele, die diejen Prozek der Fäulnis aud noch Fortjehritt nennen. Redner betonte. im Anihlu an jeine Ausführungen die Notwendigkeit einer jeiten. Zujammenarbeit im Intereife der Wahrung der Heiligkeit der Ehe, die dem Wejen der fatholijchen Kirche nad auf göttlicher Grundlage ruht und die Ewigfeit hat. Dieje Lehre muß ins Leben übertragen werden, dann wird den jchäd- Iiden Auswüdien und Vergiftungen ge­­lteuert werden. Die Zuhörerjchaft dankte für die ge­­haltvolle, von häufiger Zuftimmung un­­terbrochene Aniprade mit lebhaften Beifall. mV VW VI VV— V— n Hs || | Damen-, Herren-, | Kinderstrümpfe und Handschuhe in grösster Auswahl bei Filo Frig Damen- und Herrenmode-, Kurz­­Wirk- und Leinenwaren-Geschäft Sopron, Grabenrunde 123, Telephon 10 Solide Bedienung! Feste Preise! zu B a zen ı ja h 3£ ıL \L H | | a ET DE ER Blei TE u

Next