Pannonia, 1895 (Jahrgang 24, nr. 26-103)

1895-03-31 / nr. 26

Nr. 26, selbst wenn sie ihre medizinischen Studien an der Wiener Universität , absolvirten, keine Sekundararzt- Stelle in welchem öffentlichen Spitale immer erlangen, es wäre denn, daß sie das ungarische Staatsbürger­­recht ablegen. "— Vom Schiegersohne ermordet. Der Barchilaer wohlhabende Landwirth David Alajos war im Mai vorigen Jahren spurlos verschwunden. Seit erst wurde erub­t, daß ihn sein Schwiegersohn, der Kirchenkurator Ludwig R 8kai, infolge eines Streites in einer Erbschaftssache ermordete. Räkai ist seines entsiglichen Verbrechens geständig. Der Fall hat in Misfoldz, wo Räkai gut bekannt ist, große Sensation hervorgerufen. == Pistolenduell. Gestern Nachmittags 3 Uhr hat zwischen dem Magister der Pharmazie W. S. und dessen Berufskollegen B. G. ein Pistolenduell stattgefunden. Die Ursache des Duells besteht in einem heftigen Rencontre der beiden Duellanten, — „Pegasus“ vor Gericht. Daß die Lite­­raten eine ganz eigenartige Menschenklasse bilden, hat nur Niemand in Abrede gestellt, daß aber hinsichtlich der Rechtsverbindlichkeit ihrer Thätigkeit sogar die Gesetze sich als lüh­nhaft erweisen, hat erst jüngst ein vor einem Wiener Gerichte ausgetragener Rechts­­fall bewiesen, dessen Substrat wir zu Natz und From­­mert unserer jungen Freunde mittheilen, die an iro­­nischer­­ Dichteritis leiden. Germanicus ist der nome de guerre eines Poeten, der den nicht ganz ungewöhnlichen bürgerlichen Namen Jacob Deutsch besitzt. Derselbe verpflichtete sich dem Herausgeber eines Wiener Wochenblattes gegenüber, daß er gegen ein Monatshonorar von 40 fl. für jede Nummer eine Anzahl, aktuelle Tagesfragen behandelnde Epis­gramme schreibe. Eines schönen Tages stellte Germanicus die Beiträge ohne Kündigung ein, weshalb ihn der betreffende Herausgeber gerichtlich belangte. Diese literarische Strike-Angelegenheit wurde nun zu Gunsten des­­ Epigrammatikers entschieden, da der Richter den Kläger mit der Begründung­ abwies, daß es nicht im Bereiche seiner diskretionären Macht liege, den Herrn Germanicus zum Schreiben von Epigram­­men zu zwingen. Wenn aber der Kläger nur etwas erfinderischer Natur wäre, hätte er durch den drolligen Rechtsstreit Stoff für unzählige Epigramme gewonnen. — Hofbier a la Pilsen. Unserer heutigen Nummer liegt eine bezügliche Annonze des Herrn Alois Szalasi (Restauration Grand Hotel Sdal­báz) bei. Wir machen das p. t. Publikum auf den Verschleiß des vorzüglichen Hofbieres8 a la Pilsen, Fab­­rikat der ersten ungarischen Aktienbrauerei in Stein­­bruch besonders aufmerksam. — Die Katze als Seifenmuster. Vor dem Obersten Gerichts­­als­aflationshofe gelangt es unter dem Verste des Senatspräsidenten Dr. Stein­bach eine Beschwerde zur Verhandlung, in welcher eine wichtige Frage, den Schuß von gewerblichen Mar­­ken betreffend, zur Entscheidung gelangte. Es handelte sich, nämlich darum, ob fall8musters, welches mit in der Uebersendung eines Aus­ einer Marke versehen ist, be­­züglich deren einem Anderen das alleinige Gebrauchs­­recht zusteht, ein Markeneingriff gelegen sei. Der Seifene und Parfumeriefabrikant Gottlieb Taussig in Wien hatte gegen die Firma K. Hu­­deg u. Co., respective gegen deren Inhaber Moriz, Isidor und Ernst Ko­hn eingriffsklage übberreicht, in Jungbunzlau eine Marken­­in welcher die Letzteren be­­schuldigt wurden, daß sie einer Firma einen Muster­­carton mit Seife­­ eingesendet hätten, dessen Etiquette die getreue Nachahmung einer zu Gunsten der Firma Gottlieb Taussig registrirten Marke bildete ; ferner, daß sie derselben Firma Waaren mit ähnlichen nach­­geahmten Ettiquetten in größerer Menge geliefert, und daß sie die zu Gunsten der Firma Gottlieb Taussig registirte Marke, eine " Rate" darstellend, täuschend nachgeahmt und in Verkehr gebracht hätten. Das Kreis­­­gericht in Jungbunzlau hatte die Angeklagten freige­­sprochen und dies damit begründet, daß das Ausfäll­­­muster nicht das Inverkehrsezen einer Waare bedeute, und weil die geschügten und nachgeamten Marken einigen Details abweichend sind, daher nicht zur Täu­­r­­schung geeignet waren. Bei der Cassationsverhandlung, bei welcher die Firma Gottlieb Taussig durch Dr. S. Kris und die Geklagten Dur Dr. Ludwig Bendiener aus Prag vertreten waren, wurde nun das Urtheil erster Instanz in allen diesen Punkten aufgehoben, indem der Cassa­­tionshof die täuschungsfähige Aehnlichkeit der Marken in allen Fällen für gegeben erklärte, da nur das Ge­­sammtbild der Marke und nicht einzelne kleine Unter­­schiede zu berücksichtigen seien und betonte besonders, daß auf den nachgeahmten Markenbildern die der Fir­­ma Gottlieb Taussig zuerkannten Preismedaillen in genau derselben Form, Anordnung und Größe wieder­­gegeben waren, wiewohl die Firma K. Hudeß u. Co. diese Auszeichnungen gar nicht besitzt. Bezüglich des Ausfallsmuster erkannte der Cassationshof, daß in der Uebersendung eines solchen ein „Inverkehrsezen oder Feilhalten“ gelegen ist, da solche Ausfallsmuster zu dem Zwecke übersendet werden, um eine Geschäftsver­­bindung zu entirren und das Muster in das Eigenthum des Empfängers übergeht. Zur Festellung des subjectiven Thatbestandes wurde eine neuerliche Verhandlung beim Kreisgerichte zu Jungbunzlau angeordnet. . . | “Tv Pamm­on TINSERA E. Frühjahrs: Weberzieher Havelok Kinder-Anzug Spezialitäten in Costüme zu bil­­ligsten Preisen. Grosses Lager in Schafwollstoffen. Anzug nach Maass , 11. 20.— mit feinstem Zugehör in HERMAN FELDMANS Kleiderhandlung Hauptgasse 40. (Kemeny’sches Hans.) S Unterfertigter beehrt sich die erg. Mittheilung zu machen, dass kums in Kagehau ich zur Bequemlichkeit des Publi­­c in Haupt-Depot ce are ung. Actien-Bierbrauerei errichtet, den Verschleiss sowohl in Gebinden und Flaschen in Grossen als auch in Detail pr. Flaschen eröffnet habe. Indem ich dies dem hochgeehrten zur gefl. Kenntniss bringe, erlaube Versicherung Ausdruck zu geben, dass ich mit die­­sem am ganzen Gebiete unseres Vaterlandes be­­liebten, auch über die ausländischen Erzeugnisse stehenden Erfrischungs- und Nahrungs-Getränk den weitestgehenden Anforderungen nachzukommen be­­mühen werden. Flaschenbier-Niederlagen zum Detailverschleiss in den meisten Spezerei- und Gemischtwaaren- Handlungen. Mich dem Wohlwollen des hochgeehrten Publi­­kums bestens empfehlend, verbleibe hochachtungsvoll Arthur Misrachy Kassa, Szepsierstrasse Nr. 28. € Lager von Hof-Bier. = 14 Eis Wiederverkäufern gratis über der ganzen Saison. Provinz-Bestellungen werden promptest effektairt. Ex Auf die gegründeten Publikum ich mit der Quelle. Bestes Tafel- u. Erfrischungsgetränk. Leistet ausgezeichnete Dienste bei Verdauungsbeschwerden. Bei e­pidemischen Krankheiten bewährte es sich als präservatives Heilmittel. "ws L. Edeskuty —$ Zu haben überall. + Über = = s * © =­­ H = S die Schutzmarke | Magen­­z3zavwhnpD 219 Jun 33pv uv2u » Zeller 8 vortrefflich wirkend bei Krankheiten des Magens, sind ein = Unentbehrliches = altbekanntes­­ Haus: u. Volksmittel bei Appetitlosigkeit, Schwäche d. Magens, sch übelriecendem Athem, Blähung, saurem Ausstoßen, Kolik, Sodbrennen, über­­mäßiger Schleimproduction, Ekel und Erbrechen er oder Berstopfung. ie Hartleibigkeit Auch bei Kopfschmerz, Ueberladen des­­ Magens mit Speisen und Getränken, Würmer-, Leber- u. Hämorrhoidalleiden als heilkräftiges Mittel erprobt. Bei genannten Krankheiten haben sich die Mariazeller Magen : Tropfen 8 seit vielen Jahren auf das Beste bewährt, 4 was Hunderte von Zeugnissen bestätigen. A Preis an Flasche sammt Gebrauchsanweisung 40 tr., Doppelflasche 70 kr. Central- 4 Versand durch Apotheker Kremsier (Mähren). Man bittet die Schutzmarke und Unterschrift zu beachten. 4 Man wolle nur solche Tropfen als echt annehmen, auf deren Emballage ein grüner Streifen mit den Worten: „Bezeuge geklebt ist. Carl Brady, die Dieser Streifen ist auch mit meiner Unterschrift versehen. a . Die Mariazeller Magen-»Tropfen « sind echt zu haben in KASCHAU: Csänyi, Apoth. Geza Gallik, Apoth. Gust. Megay, Apoth. Leopold Molnär, Apoth. Carl Wandraschek ; Mereny: Apoth. S. Fleischer; Soóvár: Apoth. Ludwig Hoitsy ; Torna: Apoth. Emil Schwarz; $.-A.-Ujhely: Apoth. J Zlin­­sky, Peter Kincsesy. Apoth. Ädäm BESESERIEERZEIRIEERTIEIRPZFIPEECDTEELIFU3ENDT2TFUBT JZ Y a Du Be Echtheit“ 5 m Tropfen, Dr. Moskovits Präses. EEREEEEEEREEEEEERERELEEEEEEEEREEEEN Selbsthilfs-Verein „HUMANITAS“_ zoNcuUR>=s_ Kronprinz Rudolf und Stefanie-Stiftung im Betrage von Hundert Gulden österr. Währung pro 1895. der öffnet. — Anspruch Mitglieder des Kasehaner Selbsthilfß-Vereinng „MB­UMANITAS“ deren Hochzeit am Vermählungstage Ihrer kais. und königl. Hoheiten, der träger dieser Stiftung (d. i. am 10. Mai, oder im Falle obwaltender einer Woche vor oder nach diesem Tage) stattfindet. Die sich um obigen Ausstattungsbeitrag bewerbenden Mitglieder wollen ihre, den Ausschuss gerichteten Gesuche bis spätestens Ende April 1. J. an die gefertigte Vereins­­leitung gelangen lassen, sowie auch wegen erwünschter Auskünfte sich an dieselbe Kaschau, aus der am 24. März abgehaltenen Ausschuss-Sitzung des Hindernisse Selbsthilfs-Vereines , Humanitas". Dr. Klein Secretär, NEMVEENEEENELEEV­ENEK­EKENRENLEKEEERENKER Zinsen der zur Ausstattung von Töchtern armer Vereinsmitglieder er wird hiemit hierauf haben die Töchter der in dürftigen Verhältnissen befindlichen Coneurs er­­wenden. Kaschauer hohen Namens­­innerhalb ( DS 222223023258 5 & R 8 DS nn 8 5 & 5 & & A Hessen) 3 : || XI

Next