Pester Lloyd, Februar 1854 (Jahrgang 1, nr. 27-49)

1854-02-01 / nr. 27

jee | . , sk m > ed nin heißt, unterbleiben. — Es Werben des Innungen wird, ständig sehr viel arbeitslose Individuen von hier ausgewiesen. Bekanntlich besteht hier die Einrichtung, daß jeder Gewerbsunternehmer over Fabrikant von Woche zu Woche eine vollständige Liste ü­ber die entlassenen Arbeiter bei der Tf. €. Polizeidirektion hinterlegt. Wenn der arbeitslose Arbeiter nicht von Wien gebürtig ist und binnen acht Tagen seine Arbeit erhält, so muß er die Stadt verlassen und sie in seine Heimat verfügen. Diese Einrichtung var trrt Schon vom vorigen Jahre und ermesst sich der Kommune vorzüglich in­ diesem Augenblicke nüslich, wo eine so lebhafte Zirkulation der Arbeit statt­­findet, wie sie von fett Langem nicht beobachtet wurde. In der fetten Woche sollen gegen 200 Arbeiter in ihre Heimat gefchtet worden sein. Meft, 31. Männer. Nicht alle Entwürfe, welche die Theorie mit untabelhafter Symmetrie aufbaut, haffen sich im praktischen Leben ausführen. Das Leben mit seinen vielfältigen Forderungen läßt sich oft mit den Flarsten und widersprechlichen theoretischen Genesen nicht verfühnen, weil es in seiner Richtung blos dem nothwendigen Zusammenhange von allerlei Ursachen und Wirkungen folgt, die es nicht zu beherrschen vermag. Im der Theorie herrscht die Logik, im Leben das Ge­wicht der Thatsachen. An diesem Wi­derspruch ist fan manche große Spee zu Grunde gegangen, und wir fürchten ein gleiches Schiefsal auch für den vortrefflichen Entwurf zur Konzentration des Handels, ven wir in Nro. 23 dieser Blätter mitgetheilt, und dem man bei aller seiner geistreichen Konzeption den Vorwurf machen muß, daß er in der angestrebten Ausdehnung über die Grenzen des Erreichbaren hinüber greift. Ein solches Auflösen der Spekulation in einer Reihe von einregistries­ten Ziffern, wie es der betreffende Auffall für erwünscht hält, wäre selbst beim lebhaftesten Gemeinsinn unmöglich, weil der Natur des Handels wir­­ bersprechend. Das Geheimniß ist nicht ein Aberglaube des Handels, sondern sein nothwendiger Beifal, vielleicht in der Theorie, bei einer großgewachten Auffassung von der Natur des Trausches, nublos; aber in der Praxis — mag man immerhin sagen, leider! — unerläßlich. Noch ein anderes wesentliches Moment hat der geehrte Einsender dies­­es Vorschlages übersehen, das die Unausführbarkeit desselben erhöht, — es­ann nämlich der Kaufmann nur in sehr seltenen Fällen bestimmen, um wel­­chen Preis er eine Waare losschlagen will, er gibt sie um den Preis, wen er erhalten kann, um den Preis, der ihm im Momente des Abschlusses bekannt ist, der aber vorher nicht fiiirt werden kan, weil er innerhalb eines Tages manchmal mehrmals wechselt. Die Ansicht des Herrn Einsenders, daß die Klarheit, die man von allen Seiten in die Handelsverhältnisse zu bringen , bestrebt ist, den Handel nicht verringert, ist allerdings richtig; allein vieles Aufklären bezieht sich immer nur auf die Verhältnisse im Großen und Gan­­zen, niemals auf die Details der Privatzustände, d. h. auf den Handel, nicht auf die Hand­elsleute. Wenn wir mit vielen Bemerkungen die vollstän­dige Ausführbarkeit des beregten Entwurfes in Abrede stellen, so wollen wir dagegen das Lebens­­fähige, das darin Liegt, um so freudiger anerkennen. Wir gestehen, daß in dieser Idee der Vermittlung zwischen Käufer und Berläufer Etwas siegt, das sich mit Clad in die Praxis übertragen läßt. Zwischen eigentlichen Kaufleuten scheint uns die Vermittlung nicht so nothfwendig, weil sie ohne­­hin fortwährend mit­einander in Verbindung und sämmtlich ziemlich gleich gut unterrichtet sind. Der Kaufmann, wer in Del fpe füh­rt, rennt gewiß alle Delvorräthe, die auf dem Markte sind, und weiß sie zu finden, sobald er sie braucht. Nicht so der Produzent. Dieser steht mit dem Hanvelöstande ge­­wöhnlich nur durch einzelne Glieder in Verbindung, die häufig ein Interesse daran haben, ihm den Zustand des Marktes zu verheimlichen und die Nach­frage von ihm abzuhalten. Wird vom Pro­duzenten Gelegenheit gegeben, sein Produkt jeden Tag dem ganzen Handelsstande zu offeriren, so ist es sehr wahrscheinlich, was er in der ganzen Masse der Kaufleute auf mehrere treffen wird, die von seinem Offekt Gebrauch machen, ihn selbst in entfern­­teren Winkeln des Landes aufsuchen, und vieleicht von einem Monopol bes­treten werden, das der bisherige enge Markt seiner Abnehmer an ihn geübt. Bei den schwierigen und höchst mangelhaften Verbindungen, bei dem häufig noch sehr primitiven Zustande unseres Provinzhandels, wird dem Produ­­en ein unschäßbarer Dienst geleistet, wenn man ihm Gelegenheit gibt, Dffekt seines Produktes in einen Kanal zu bringen, der es der ganzen Alowelt zuführt, und innerhalb weniger Tage im ganzen Lande und auf Hauptmärkten der Monarchie verbreitet. Es gibt Promuste, die das Ausland bezieht und die man vorzugsweise vom Produzenten faufen will, wie Tofaier und andere edle Weine; sie sind aber oft in solchen Gegenden gelagert, die man vor großen Kosten wegen nu­r daten gerne aufsucht, wenn das Resultat der Aufsuchung nicht zweifelhaft ist. Ein Vermittlungsweg, wie wir ihn aufstellen wollen, würde alle Hin­­dernisse der Unmegsamkeit und mangelhaften Verbindung überwinden, und trug aller Witterungsverhältnisse das Angebot des Weinpronuzgenten in Tor Tat dem großen Markte der Nachfrage zuführen. Und was vom Weine in Tofat gilt, gilt ebenso vom Weizen im Banate, vom Holz in der Marmaros, vom Vieh aus von Theißebenen, von Knoppern aus Somogy und so durch die ganze Stufenleiter unserer mannigfaltigen Produktion. In Berücksichtigung des weitreichenden Nußens der durch solche und ausgefegte Verbindung zwischen Käufern und Überläufern geschaffen wird, hat das mit der Leitung der Zeitungsangelegenheiten vom Lloydser eine bes­trafte Komite folgenden Beschluß gefaßt, der denjenigen Produzenten, die ihren Bartheil verstehen, gewiß sehr willkommen sein wird: „Um der Entwicklung ver materiellen Interessen und der Konzentrirung des Handels nach Kräften förderlich zu sein, wird in unserem Journale auf der ersten Seite, die ven Geschäftsberichten gewidmet ist, eine eigene Nubrif unter der Lebersc­hrift „Propustenhalle” eröffnet, in welcher alle Produkte, die verläuflich sind, gratis angezeigt werden können. Von dieser Einrichtung können außer von Produzenten auch Kaufleute Gebrauch machen, doc wer­­den nur solche Anzeigen aufgenommen, welche Landesprodukte ans­bieten. Jede derartige Anzeige ist portofrei „an die Revastion des Pefter Lloyd“ zu senden, und wird sogleich veröffentlicht. Damit die Anzeigen dem Zweckk entsprechen, werden sie Namen und Wohnort des Anzeigers, so wie die Qualität und ungefähre Duantität des Propoftes enthalten. Diese Daten müssen daher durch den Einsender der Anzeige angegeben werden, doch steht es demselben frei, auch den Preis hinzuzufügen, in welchem Falle auch dieser veröffentlicht wird.” 4 Wien, 30. Jänner. Auch heute machte fi wieder eine unruhige Stimmung auf der Börse bemerkbar. Die niederen Notizungen aus Paris, wo die Kourse um 2 Pzt. gefallen sind, hauptsächlich aber die aus Frankreich wieder gelangte Nachricht von der Aushebung von 40.000 Mann vom Jahre 1851 haben die Börse in bangen Athem verfest. Die 5pztigen Metaliques sind auf 90% gefallen, Col auf 317, , Silber auf 25% , London auf 12 fl. a gestiegen. Die Nordobahn wurden von der ungünstigen Tendenz nur wenig alterirt. Heute ist das Gerücht verbreitet, daß Se. Majestät unser Kaiser übermorgen Wien zu verlassen und einen Besuch in München abzustatten beabsichtige. Die aus dem Februarvertrage hervorgegangene Anordnung, daß die fremden Waaren sehd Monate im Zollamtsgebäude eingelagert sein können, ohne zur Bezahlung des Zolles verpflichtet zu sein, wenn die Ge­genstände per Einfuhr während jener Zeit nicht in den Konsum übergehen, hat in einigen industriellen Kreisen eine falsche Auslegung erfahren und zu der Besorgniß Veranlassung gegeben, daß in Wien förmliche Freilager ers­richtet werden. Diese Befürchtung hat hier so tief Wurzel gefaßt, daß sich die vorige Woche aus dem Mittel der hiesigen Weber eine Deputation zu Sr. Majestät vom Kaiser begab, um das vermeintliche Hebel von ihrem Ge­­werbszweige, der allerdings durch eine solche Einrichtung am empfindlichsten betroffen wu­rde, abzuwenden. Sie schilderte die in Folge mancher Zeitereig­­nisse und der allgemeinen Theuerung ohnehin geprüfte Lage ihrer Industrie und wies darauf hin, daß ihr Nahrungszweig durch eine solche Einführung gänzlich zerstört werden müßte. Se. Majestät nahm die Abordnung der ehr­­samen Weberzunft auf das Hub­reichste auf und erklärte verselben, daß Er wohl wisse, daß die Industrie des Landes gegenwärtig einen schweren Kampf zu bestehen habe, mas aber bald bessere Zeiten kommen werden und Daß daher von der eingeschlagenen Handelspolitik des Reic­es nicht abgegangen wer­­den künne. So lange bis sich die neuen Einrichtungen befestigt haben wer­­den, wolle Sr. Majestät die Lage der Industriellen zu erleichtern suchen und alte Mittel in­ Anwendung bringen lassen, die zu einer größeren Hebung des inländischen Gewerbefleißes erforderlich sind. Diese Antwort Sr. Majestät macht heute durch alle Fabrieöviertel unserer Hauptstadt die Runde und ers­teckt überall die lebhafteste Befriedigung. Man beginnt wieder neuen Muth zu schöpfen und die Absendung von neuen Deputationen aus dem Schooße Wahrscheinlichkeit für Marsch gefegt worden. Vom Kriegsschauplag. Dean hat vor wenigen Tagen die verbündeten Slotten in einen Kampf mit den rufsischen gerathen lassen, ohne daß irgend Wahres daran geriefen ; heute kommen und von entgegengefeßten Richtungen Berichte zu, die von einem bei Kalafat bereits stattgefundenen Angriffe sprechen, sind, daß wir sich hat, in Bessarabien standen, — so der kaum mehr Die französische Korrespondenz vom 27. b. sagt: „Soeben, 7 Uhr Abends, verbreitet sich das Gerücht, daß die türkische Gesandtschaft Depeschen erhalten hat, welche ihr melden, daß der große Hauptangriff auf Kalafat unter General Gortshhakoff mißlungen und die Raffen im vollen Rückzug begriffen sind.” Dem „Satellit” vom 24. d. wird gemeldet „von großen Ereignissen bei Kalafat, die aber heimlicher Natur erst neue Briefe aus Bufarest abwarten wollen, ehe wir zur Veröffentlichung jener Nachrichten über die neuesten Vorgänge in dem Zen­tralpunkt des russische türfischen Kriegsschauplages an der Donau sehreiten." Wir können diesen Mittheilungen um so weniger Glauben sehenfen, als uns Berichte vom Kriegsschauplage an der Donau bis zum 26. vorliegen, denen zufolge bis dahin sein Ereignis von Bedeutung eingetreten. Kleine Bors­postengefechte, was ist Alles, worüber in den legten Tagen zu berichten war. An Vorbereitungen jeder Art, um in Bälde gegen Kalafat zu ziehen, fehlt es freilich nicht. So lesen wir im „Satellit“: „Ale Kosafen, welche bisher in Bessarabien sind nach den Donaufürstenthümern in ES heißt, ein Theil der Garderegimenter sei aus Petersburg bereits auf dem Marsche nach Polen, um jene Truppen zu erz­iegen, welche nach dem Kriegsschauplage an der Donau abgegangen sind. General Xapers sol­len Auftrag haben, die Donau und ihre Arme zwischen Kalarafch und Brat­a an geeigneten Stellen zu überbrücen. Die nöthigen Materialien dazu sind bereits angeschafft. Man erzählt sich, die russische Re­­gierung gehe mit der Absicht um, die w­alachische Miliz gänzlich aufzulösen." In Uebereinstimmung damit schreibt man aus Bufarest vom 21., daß die in Bessarabien im Winterquartier gewesenen zwei Divisionen , drei Kas­valleries und vier Kosafenregimenter, am 18. den Befehl erhalten haben, auf dem fürzesten Wege in die Fürstenthümer an die Donau zu marschiren ; die nördlich fantom­irten Truppen sind zum Erfage bereit am Marsche. Fürst Gortscharoff ist zum obersten Kommandanten des 3., 4. und 5. Ar­­meefor­g ernannt worden. Aus Faffy vom 18. wird berichtet, daß am 28. b. die Einmärsche der postirt gewesenen russischen Truppen ü­ber Leoniwa beginnen und sind wegen Bequartirung derselben bereits die nöthigen Ber­­fehrungen getroffen worden. Aus Jassy wird ferner allgemein geklagt-daß es fü­r die Handelswelt fast gar keine Geschäfte gebe.Die Theuerung nimmt von Tag zu Tag zu-Eine auffallende Erscheinung ist es,daß man hier sehr wenig kais.russische Münze zu sehen bekommt,k was bei der frühern Okkupation durch die Russen un­d längere Zeit danach nicht der Fall gewesen. « Im Ganzen treten nach und nach die üblen Erscheinungen ein,die von derartigen Besetzungen fast unzertrennlich.So wird von der wallachische­­ Grenze,am 23.geschrieben­ daß der Großban Georg Philippescu,Präsident des­ Verwaltun­gsrathes,derjenige,der sich gegen die Einverleibung der wa­­lachischen­ Miliz in die russische Armee erklärt hatte,verhaftet sei, ebenso Ba­­ron Belu,aber aus andern ursachen.Heute verbreitete sich die Nachricht, daß der Erstgenannte aus Bervrup bereits gestorben sei. Der bekannte Er­­oberst Solomon, begleitet von russischem Militär, refrutirt gewaltsam unter den Landbewohnern sowohl in der kleinen als auch in der großen Walachei. Dem , Satellit" wird wieder aus Drfowa gemeldet, daß in Cjernes mehrere Einwohner wegen feindlicher Gesinnung und unlautern Neußeruns­gen von russischen Kommissären arretirt und nach Krajowna transportirt worden seien. 618 jegt wollen, daß Feuilleton. Unsere Kunstausstellungen. T. Im Zäanner, „Soyez clair, tout le reste viendra,“ fagte ber erste Napoleon som Styl, und da wir ohnehin kein Professorat an einer Deut­­schen Universität besigen, so wollen wir uns bei Beginn dieser, hoffentlich noch manchen Monat fortlaufenden, Berichte auch­ durchaus nicht auf abstrafte Stand­­punkte stellen, und räuspern, und vom Wesen und Zwecke der Kunst ein Larges und Breites, posternär s­ tüpfelnd und Haar spaltend, predigen, sondern lieber gleich kurz und gut mit zugeprüften Augen in die Aufgabe mitten hineinsprin­­gen und gleich mit dem anfangen, was wir überhaupt zu sagen haben. Und das ist nicht zu viel, aber Teiver noch nicht Gesagtes, und weshalb dürfte es nach mehreren Seiten hin weniger gutes Blut machen, als blieben wir hinfeh Hug und fein beim Hergebrachten,, und liegen sieben gerade fein, Aber zu welchem Dwed sol denn die Kunstausstellung dienen? zu einem ernten ? oder zu einer bloßen Spielerei ? Nun, Allei sein Recht, dem Spiel die Fröhlichkeit, dem Ernst der Ernst. Wir haben Das Unglück gehabt, an acht Jahre fern ver Heimath zu sein. ‚Einige Entschädigung für den Schmerz Des Heimmieh’s bot das Herumschmweitfen in halb Europa, und das Genießen und Studieren jener Schäle der Kunst und Wissenschaft, welche die Zivilifation, aus allen Jahrhunderten zusammentragend, in ihren Kernpunkten aufstapelte, und durch steten, gerufenen Schöpfungstrieb fortdauernd neu bereichert. Bei allen Übrigen Nachtheilen dieses Nichtnaheimseing erwuchsen uns so­mit doch auch einige Vortheile, von wir Durch Nichtmitgehen denen im Tritt und Schritt der Entwidehung, nun wohl auch deutlicher sehen, welch’ im ungrischen Sinne, während man von Dem fast nichts als dem Hörensagen nach wußte, Daß EEE mir hier große Strebe nur desjenigen gedenken That binnen dieser furzen Beit hinter sich Liegen, und was noch mehr, wie er freulich überhaupt der Trupp dieser Kunstwaller an Zahl und Talenten anmache. Um resumirend zu sprechen: 1845 gab es außer Borfus, Barabás, und Henriette Käi­gling kaum einen saterländischen Künstler, der etwas über den primitierten Anfängen in seinen Leistungen gestanden wäre, und nichtungrischen Marko einer unserer Kavaliere einige Bilder von ihm und zwar­ auf seinem Schloße außerhalb Pest befibe. Wie steht die Sache jedoch heute? Leider wurde Borfos nicht ganz Das, was sein ungewöhnliches Talent versprach . Die brillante Technik des Stilllebens­­malers besiegte den engeren Drang, Rembrandt und Bandyt zu Vorbildern zu wählen, und mit einem Ammerling und Rahl zu konkurriren, Barabás war sehr fleißig, und seine meisteng sprechend ähnlichen, wenn auch nicht immer doch künstlerischen Arbeiten sind in vielfacher Beziehung dantensmerth, aber einen großartigeren Aufschwung nahm seine Thätigfett nicht, Fräulein Kärgling end­lich, verheirathete sich nach Wien, und bemühte , Sohn gemeistermaßen zu geistiger , sich seitdem leider nicht viel in unserem Gedächtnisse zu bleiben. Aber melde Entschädigung fr­­iese Bedauerlichkeiten! Marko, wohl einer der größten Landschaftsmaler unserer Zeit, trat in nähere Beziehung mit seinem Bater fande, besuchte uns persönlich, wek Durch reichere Sendung seiner wunder­­baren Bilder seinen Namen auch im Allgemeineren mehr bei uns bekannt werden, und endlich nahm er talentvolle Landsleute zu sich als Schüler, und gründete somit einen Eierftse für die Zukunft unserer geimathlichen Kunft, und mie auf richtig sein Herz ganz bei uns ist, bewies er, da er ung feinen sielversprechen nen alifation aus nem sehönen Lande feiner Und während des großen Meisters mürdige Schüler, Ligeti, Szilaf­fy, und der junge Marks neue sehöne Kräfte unserem allgemeinen Streben widmen, stoßen sie in der Heimath selbst auf eine Zahl von Talenten, welche noch vor Fahren kaum in ihrer ganzen Tragweite zu erkennen waren. Durch eige­­nen Ernst min aber die Führer der neuen Richtung geworden sind. Michael Ko­vács, Heinrich Weber, Zoff Molnár, Emerich Benfert, Adalbert Schäffer, Edmund Heinrich, Michael Zichy August Sternv, Alvis Giergl, Karl Lob, Stromma­yer, Heinrich Pep, August Canzi, Morig Adler, Petrics-Orlay, Anton Haan fliehen in erster oder zumers­ter Reihe, hinter denen einige, z­var noch schwache, vielleicht noch nicht zukunftg­­rofe Anfänger zu sehen sind, während die früher überwiegende Anzahl von uns verbesserlichen Supdlern auf einen Heinen N­est zusammenschmol , welcher bei­ so viel Hoffnungen kaum mehr bemerkt zu werden braucht. An unsern Künstlern liegt es also nicht, sie haben meist überraschend viel unter Verhältnissen gethan, welche eben nicht mehr übler an irgend einem Fler der zivilisirten Erde zu treffen sein dürften, als in unserem theueren Vaterlande. Die Kultur macht bei uns wirklich nicht Schritte, sondern, was man auch in der Selbstentmuthigung Dagegen sagen will, Direkt Sprünge, und Die Progress­­ion ist eine accelerírende , das kann am Besten Jemand beurtheilen, wer eben Jahre hindurch nicht am Plabe war, also dann um so deutlicher die Resultate sieht. Die ungrische Literatur, namentlich in ihren Pro­duktionen der Phantasie, hat in gleichem Maße eine gleichberechtigte europäische Bedeutung erlangt, als sie überhaupt in allen Fächern im Leben der Nation fest wurzelnd wurde, und wohl nur vor-, nicht mehr ruückschreiten kann . Das Theater, so schwankend dessen Situation immerhin im Augenblice sein mag, ist unbestreitbar ein unwiürfiger Träger unserer dramatischen Entwicklung ; die Musikzustände gewannen jedenfalls überraschend viel an Popularität, und das allgemeiner gewordene Verstännniß Darf nur Richtiges geboten erhalten, um immer edler und weiter sich auszudehnen. Einzig die bildende Kunst ist erst Halbpopulär, und fast gar nicht unterstüßt. Die Kunstser eine, nach dem Vorbilde des Auslandes entstanden,­­wobei aber bemerkt werden mus, wie diese Höchst praktische und segensreiche Benühung der Oeffentlichkeit zu allgemeiner Geschmachvereinung im Auslande in solchem Grade an Verbreitung gewann, Daß bereits beinahe Die einzelnen Dorf­­schaften Deutschlands, Englands, Frankreichs und Italiens ihre permanenten Filialfunftausstellngen befiten­, haben seit wenigen Jahren einen überraschenden Einfluß auf unsere Gesellschaft sich errungen, und die Existenz unserer Künstler fast allein möglich gemacht; aber ihre Intention ging von den Künstlern aus, sie war gerissermafsen ein Nothgriff Der auf Das indifferente Publikum gemacht wer­­den mußte, um nur Mittel zu erringen, weiter schaffen zu können, — das Par­ifistum selbst kam nicht nur nicht entgegen, sondern weitaus Der größere Theil derselben, an den Die Kunst und der Patriotismus dies Ansinnen zu stellen be­­rechtiget ist, entzieht sich noch heute Dieser humanen und patriotischen Beisteuer, oder thut wenigstens weiter nichts, als was um Gottes Willen von ihm, — mir wollen hier einen Anspruch schmäh­en — erbeten wird. Mit solchen abgedrungenen, erquälten Liebesdiensten it aber einem edlen Bedürfnisse nicht evel genug gedient, er muß ein freudiges Entgegenkommen vor­­bereischen, wenn Befferes gedeihen sol, als das bloße materielle Bedürfnis der Kunst abzwingt, und sie verurtheilt,, Hand­werfsmäßig zur brillianten Möbelie­rung des Privathauses bzw. Tapeten und Portraits zu liefern. Wenn bei öffentlichen Bauten früher Fremde eher beauftragt wurden als einheimische, so war das Damals zu entschuldigen durch den Hinweis auf den Mangel an tüchtigen vaterländischen Kräften; heute ist diese Zurückkegung m­it mehr zu entsc­huldigen, und z. B. was die bildlichen Ausschmühungen der Prach­­tempel in Gran und Fóth betrifft, direkt zu bedauern. Noch bedauerlicher ist der Indifferentism der Piraten. Im Mai vorigen Jahres wurde Die permanente Ausstellung Durch unseren Kunstverein eröffnet, und es lassen sich, seit jenen 9 Monaten kaum 9 Privaten nennen, welche Bilder angefauft hätten; der größte Theil Durch den Kunstverein selbst, behufs feiner Geschäfts­­technik, und wur­de. Kaiserliche Hoheit der Herr Erzherzog- Gouverneur so­wie Einige aus seiner Umgebung gingen mit schönem Beispiele voran. so blieb an­sere Aristokratie des Blutes? Sie mag sich theilweise durch ihre materiellen Ber­ünste der legten Jahre entschuldigen können. Aber wo blieb dann unsere Geldari­­stofratie, jene große Zahl reicher Geschäftsleute. Die Träger des neuen industriellen Zeitgeistes, deren Sinn für edlen Genuß, und Bereitwilligkeit Kunst, Literatur und Wissenschaft würdig zu pflegen, wahrlich Niemanden nachsteht, — mo bleibt denn biese ehrenmerthe und wohlhabende Gesellschaft? Man Tan ung kaum els­nes der Dramwingrooms des Weltendes unserer jugendfrischen Stadt nennen, bese fen Wände Reffereg zieren würde, als V­erwandtschaftsporteaite, wo möglich auch nicht auf Leinwand, oder sehr erschiedlich gemalt, — einige illuminirte frangol» jische Lithographien, und wenn’s Hoc von drei Schuh Breite und anderthalb Schuh Höhe, geschmachvollen und komfortablen Gemächer der Handelsfürsten von Wien, Triest, Leipzig, Bransfurt, Hamburg, London, Liverpool, Paris, Lyon, Marseille, Brüsfel, und es ist zu wetten, daß in jedem vierten soldher Häuser Gauermann­, Rahls, Dannhauser, Preller’s, Leffing’s, Schnöer’s, Veit’s, Kaulbabys von oder noch sind, deren Galerien sich Zeit aushöhlen, wenn auch nicht zu tief, gegentritt, bei dem allein Sache Dagegen Die Kornelius’, Zanpseer’s, Coutt’s, Vernet’s, Zugre’s, Ary­ Schäfer’s, Leopold Roberts, Fleu­­re, Guddin’s u. s. w. zu finden sein werden. Oder weiß man nicht, daß z. B. Arthaber in Wien, Schletter in Leipzig, Städel ist dürfte aller sonstigen Bildung, einem in Frankfurt, Müller in Sam­­in Paris bloße Kaufleute und Fabrikanten wn­­Vernon, Contefse Dash, Duca Littan, mit denen eines Lichtenstein, Krasingty, i. w. wohl messen können ? „Nitsihewo !" eg macht nichts, stöhnt der Russe bei Allem, was er nicht selbst zu ändern vermag. Vielleicht der Stein doch nicht so hart, er läßt sich wohl noch mit Der Doch genug um eine Höhlung für eine heiligere Stamme herzugeben , als bisher blos den leiblichen Genü­ffen angezündet wurde, in diesem Sinne nicht absolute Zeitverschwendung sein, fort­während auf unsere Kunstinteressen und die Leistungen unserer Künstler aufmerk­­­ant zu machen. Und das kann der einer monatlicher Besprechung der Kunstausstellung sein. Denn Kritik hat nur für das Publikum einen Ruben, wenn sie gebildet und gerecht genug ist, um auf das Schöne Groß aller etwa vorhande­­nen Dorurtheile unermüdet hinzuweifen, und vor allem Salfchen, Kranthaften, Affektirten, und geistlos Tabrizirten zu warnen, besonders bei einem Publikum, das bei erst seit kurzer Zeit enne Bollen­­Für den ausübenden Künstler Dagegen taugt eines Liebhabers nicht nur als Die Kritis aus dem Munde viel, denn wer als Künstler in Hinsicht des Ideals nicht solches gebieterisch und bestimmt schon in sich trägt, wenn er sich seinem Priester>­thum widmet, der bringts nie mehr über Den Professionisten hinaus, und in Bes zug der Technik kann Niemand der Mann von Zac) selbst Rath geben, und Der Kritiker ver­mag zu sagen, dieser Dur welche Sarbenmischung er aber besser zu machen sei, das zu lehren, ist nicht seine Aufgabe. Von diesem Prinzipe, das im praktischen Leben errungen wurde, ange gehend, werden schlecht, wir uns vorwiegend lieber nur an das halten, was sich freudig loben wird lassen, als ang unfruchtbare Tadeln , mit Ausnahme vis-A-vis jener Impotenzen, welche trog augenfälliger Unbeveutenheit mit beleivigender Arro­­ganz sie verdrängen, oder welche um so wünfelhafter und Herrschsüchtiger auftre­­ten, je besehendener sie sich gedulden sollten. Das absolut Schlechte kann lächerlich gemacht werden, das Schwache, Schülerhafte, noch über das erste ABE nicht Hinausgenommene dagegen bleibe überhaupt negirt, und lasse sich von seinen Leh­­rern Schopfbeuteln, wir Haben Wichtigeres zu thun, Dies unser Programm, Und nun, freundlicher Zefer ! auf, gürte Dich zum ersten ange SKertbengs drei waren auch nicht Maler­ituellen Selmath zufchinte, an diesen Vorbildern hervor großen, feiner ganzen Fünstlerischen Wesenheit nach Die Schreitenden in Der Diefe der Ankäufe geschah burg, Rodge in London, deu­te ES sah, sich oft leicht der Sleiß und die Baille ein Publitum, Durch sinnliche Uebung was kommt, 948 ein eben schöner englischer Stahlstich jahrelang Man das betrete Effekte täuschen und Schwächliche stärken, , Belle und irre führen läßt, vorhe. Hintergrund ist darum und darum

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