Pester Lloyd, April 1854 (Jahrgang 1, nr. 77-104)

1854-04-01 / nr. 77

ich Veit, 31. März, Man hat es erlebt, daß Staaten in ihrer Politik schwankten, wenn das Recht nach der einen, das Interesse nach der entgegengefeßten Seite hinneigte , wo dagegen die Nedtsz und Nüßlichseitöfrage parallel laufen, dort wäre ein Schwanfen undenkbar. In der rufsische türfischen, over richti­­ger russischeuropäischen Differenz war d­emnach vom Anfange an für Oes­­terreich die Bahn sicher vorgezeichnet, die Rechtefrage war fin und tebensz frage, das Unrecht fügen wollen, hieße für uns zugleich dem moralischen Prinzipe unseres staatlichen Organismus, hieße dem Geweihen und Wach­­thbum der wesentlichsten materiellen Interessen entsagen. Die Politik des Donaustaates durfte seinen Augenblick an die Seite derjenigen Macht tre­­ten, welche die für uns so regenschwangere Donau zur Sterilität zu vere dammen figy anfchidt; der par excellence konservative Staat konnte eine Kur nicht gutheißen, die das europäische Gleichgewicht zu erschüttern ge­­willt ist. Die Wiener Konferenzprotokolle, die wiederholten Erklärungen der „Defterr, Korrespondenz“ waren die natürliche Folge dieser Prämissen, die, weil sie bis heute unveräußert geblieben, auch heute noch die selben Konse­­quenzen fordern. Man hat in den legten Tagen die von der österreichischen Regierung eingeschlagene Richtung mehrfach angezweifelt, man hat von ei­ner für Rußland günstigen Neutralität gesprochen — ohne allen Grund. Noch mehr, es ist den unausgeregten Bestrebungen unserer Regierung ge­­lungen, mit Preußen eine Konvention abzuschließen, welche von früheren Konferenzprotokollen, wenn wir so sagen dürfen, das entscheidende Siegel aufprüht. „In Ewägung”, konnte Die von der zweiten preußischen Kammer mit der Prüfung des außeror­dentlichen Kreditverlangens der Königlichen Staatsregierung beauftragte Kommission in­ ver Lisung vom 28. d. sagen: „In Erwägung, 1. daß bei den drohenden Kriegsgefahren das Depürf­iß nicht verfannt werden kann, der Regierung Sr. Majestät des Königs die geforderten Geldmittel zu gewähren, um die Ehre und Unab­­hängigkeit des Vaterlandes zu wahren, die Interessen des Landes zu verz­t­eidigen, sowie in Erwägung, 2) daß die Regierung Sr. Maje­stät des Königs die Erklärung abgegeben hat, auch fer­ner in der bisher verfolgten Politik beharren und dem­­gemäß im­­­ereine mit den Kabineten von Wien, Paris und London, und insbesondere in innigem Zusammen­­wirken mit Oesterreich und den übrigen deutschen Staa­­ten auf die schleunige Herstellung des Friedens auf der Grundlage des Rechtes, wie solche in den Wiener Konferenzprotokollen ausgesprochen is, unter Wah­­rung der Freiheit ihrer Entschliefung für ein aktives Einschreiten, heinwirfen zu wollen , möge die Kammer ber fchließen, zwei Gefegentwürfen, betreffend von außerordentlichen Geldbedarf der Militärverwaltung für das Jahr 1854, sowie die Beschaffung der zur Deckung desselben erforderlichen Geldmittel die verfassungsmäßige Zustim­­mung zu ertheilen.“ Der Uebergang der Rufsen über die Donau hat so seine Antwort er­­halten, Dant dem Ausharren Oesterreichs und Preußens auf dem Wege des Rechtes und der eigenen Interessen , wenngleich, diese Antwort nicht ganz so lautet, wie es die Westmächte gewünscht hätten. Während Frankreich und England dem Kaiser von Rußland bereits offen den Krieg erklären, wollen die deutschen Mächte noch die „Freiheit ihrer Entschließung für ein akti­­ves Einschreiten” gewahrt wissen; während das Banonik von granfreid und England dahin zielt, „zu verhindern, daß aufs Neue sich Pas sept Ge­­schehene wiederholen, dürften die deutschen Mächte noch fortwährend dem status quo ante huldigen und sich für befriedigt halten, wenn Rußland seine dermaligen Forderungen fallen läßt. Der feindliche Westen sinnt auf Bestrafung, der befreundete Osten ist der Berführung no zugänglich. Darin aber stimmt Preußen „im Vereine mit den Kabineten von Wien, Paris und London” überein, daß die „Schleus­­ige Herstellung des Friedens auf Grundlage des Rechtes“ zu geschehen habe. Man kann diesen Sieg der Zivilisation nicht zu hoch anschlagen. E. C. London, 27. März. Die Kriegserklärung ist beschlos­­sen. Vorgestern Abends um 10 Uhr kam der Honour. Kapt. Bladwood, F. britischer Kourier, mit der offiziellen Nachricht von der Verwerfung des Ul­timatums aus Petersburg in London an; die Minister, durc, den Telegraph im Voraus über den Erfolg seiner Sendung unterrichtet, berab­schlagten in einem mehrstündigen Kabinettfonteil über die jegt nöthig gewordenen » Schritte, und heute Abenng, so melden alle Morgenblätter so wie auch das amtliche Blatt, wird das Parlament, wie üblich, eine den Krieg anfanbvnz­gende Botschaft der Königin empfangen. Diese königliche Botschaft wird nachweisen, daß es eine unvermeidliche Nothwendigkeit ist, zu Feind­­seligkeiten seine Zuflucht zu nehmen, um jene Grundlage zur Geltung zu bringen, welche mit der thätigen Unterfrügung Ftankreichs und ven herzli­­chen guten Wünschen des übrigen Europa’s Ihrer Majestät Regierung be­­schlossen hat. Das Parlament wird die Botschaft voraussichtlich am nächsten Freitag in Erwägung ziehen ; die eigentliche Kriegserklärung aber wird vere mut­lich in einem am Mittwoch zu haltenden Konfeil beschlofsen werden, worauf an die Slotten die Weisung ergehen wird, die Schiffe und Untertha­­nen Ruslands als Feinde zu behandeln. Die Botschaft wird wie die all­­jährliche Thronrede in beiden Häusern durch eine Motion auf die Antworts­­abreise erwidert werden und folglich Gelegenheit zu Diskussionen geben, in­­dem das Parlament im Namen des Landes seine Versicherungen herzlicher Zustimmung und Opferwilligkeit erneuern, oder sein Mißtrauen in die Fä­higkeit des Ministeriums, den Krieg erfolgreich zu führen, aussprechen wird. Es bedarf seiner Bemerkung, daß die Opposition weder die Macht, noch­ Muth oder Luft habe, ein solches Mißtrauensvotum zu beantragen ; toryi­stische Nenner dürften Lord Aberdeen’s Kompetenz, einem kriegführen­den Ministerium vorzustehen, heftig anfechten und alles mögliche Kriegsunglück von seiner Premierschaft prophezeien; einen ernsten Angriff gegen ihn fün­­nen sie jeit nicht unternehmen, weil verselle gegen das Kabinet als Ganzes gerichtet sein müßte. Auf den Beschluß der Krone, zu deren Prärogativen das ausschließliche Recht Krieg zu beginnen und Frieden zu Schließen ge­­hört, hat die Diskussion der Botschaft natürlicher Weise seinen Einfluß, und wahrscheinlich wird die formelle Kriegserklärung in der Gazette erscheinen, lange bevor im Parlament die Apfeffen votirt sind. Man erwartet das ins­taltsschwere Affenftnd Mittwoch Früh im offiziellen Organ der Regierung zu lesen; die entsprechenden Weisungen an Armiral Napier und Admiral Dundas gehen ohne Zweifel heute ab, wenn sie nicht s­chon abgegangen sind. Borgestern war ein überaus glänzendes Bannet in Mansionhouse. Mit Ausnahme Lord John Ruffell's, Lord Palmerston’s und Sir James Graham’, die ihres Unwohlseins wegen sich nicht der Nachtluft auslesen wollten, waren sämmtliche Minister anwesend, außer diesen fast alle hier anwesenden Gesandten und die Elite der Aristokratie. Da alle Welt wußte, daß der lange erwartete Kabinettfourier mit der Radantwort, d. h. mit der Nichtantwort aus Petersburg eingetroffen sei, so glaubten die Meisten von, Lord Aberdeen werde einige Winfe über die nächsten Schritte der Regierung fallen lassen. Dem war indessen nicht so. Der eine Xoro erinnerte in seiner Danfreve auf von dem Ministerium vom Festgeber ausgebrachten Toast, wie er auf demselben Plage vor einem Jahre erklärt habe, daß die Politik der Regierung eine friedliche sei. „Ich halte es auch heute nicht für mnans gemessen" — fuhr er fort — „viese Erklärung zu wiederholen , denn wenn es auch nur zu wahr ist, daß wir in Bälve genöthigt sein dürften, wen Sr­er den durch andere als die bisherigen Mittel anzustreben, so bleibt der Friede unser Hauptzwee. Und indem wir diesen Zweck verfolgen, gereicht es Ihrer Majestät Negierung zur großen Befriedigung, im Vereine mit einem Al­­liirten handeln zu künnen, der gegen und von Anfang an alle mögliche Herzlichkeit, Wahrhaftigkeit und Loyalität bewiesen hat. Ich erinnere mich, daß mein ausgezeichneter Freund neben mir (der französische Gesandte) vo­­rigen Jahr so wie ich seine Hoffnung, daß der Frieden erhalten werden möchte, ausgesprochen hat. Ich zmweifle nicht, daß wir denselben Zweck ge­meinschaftlich und mit denselben Mitteln anstreben werden; und obgleich ver Krieg kraftig und energisch geführt werden sol, müssen wir doch, wie ich glaube, ven festen Entfehluß bewahren, ihn so rasch zum Abschluß zu brin­­gen, abs­er überhaupt, ohne unsere Nationalehre zu verlegen, beendigt wer­ ven kann." Der Timeskorrespondent aus Paris ist feßt überzeugt — wie der des „Ehronicle" — daß der Can dem Kaiser Napoleon nicht blos indirefte, fon­­" bert ganz direfte und schräftliche Theilungsvorschläge gemacht hat. Ob der „Moniteur" die betreffenden höchst pilanten Affenstück mittheilen werde, das hänge noch­ von der fünftigen Stellung des , Journ. de St. Petersbourg" ab. Eine telegr. Depesche aus Wien vom 26. März lautet: Der Grof­­mufti unterfrügt vom ESerassier und den Mlema’& hat betreffs des Fet­­wah zu Gunsten der Christen Schwierigkeiten erhoben. A Paris, 27. März. Der Rubikon ist überschritten. Minister Foule verlag heute im Senat eine kaiserliche Botschaft, nach welcher sich la belle France im Kriegszustande befindet. Auch die Legislative ward aus ihren Bureaus ganz unvermuthet in den öffentlichen Saal berufen und mit der­­selben Mittheilung erfreut; wir sagen erfreut, denn die Deputirten ant­­worteten mit einem jubelnden „Vive Vempereur“ und Präsident Bilfault erklärte in ihrem Nam­en, der Kaiser dürfe auf ihren einmüthigen Beistand zählen. An der Börse war man gleichfalls sehr überrascht, da man eine verlet Botschaft wohl Abends von Seite des englischen Ministeriums, aber keines­­wegs schon Nachmittags, etwa eine Stunde nach der Eröffnung der Börse in Paris erwartete, und fíog daher vorzugsweise mit dem Ergebnis der Sub­striktionen für die Anleihe beschäftigte, welche, nachdem schon­ vorgestern alle Uhren der Mairen nach­ der Uhr des Finanzministeriums gestellt word­­en, am selben Tage Abends geschlossen wurden, und nach Bureauberichten die Höhe von 500 Millionen erreicht haben sollen. Eine Bekanntmachung des wahren Standes ist jedoch erst nach den betreffenden Mittheilungen aus den Departements, also erst nach einigen Tagen zu erwarten. Obgleich, die neuesten Kauriere aus Deutschland keineswegs die Träs ger rofiger Nachrichten zu sein scheinen, so hat die französische Regierung doch noch nicht darauf verzichtet, Die deutschen Großmächte, namentlich Dester­­reich, zum Anschluß an ihre Politik zu bewegen. Der Kaiser fühlt sich offen­­bar nicht starr, nicht gewappnet genug, um einer allenfallfigen Koalition Desterreichs und Rußlands erfolgreich zu begegnen, ja er soll sogar ent­schlossen sein, Ftankreich um den Preis einer Allianz mit Oesterreich Opfer bringen zu sehen. Gedrigens ist er auf alle Eventualitäten gefaßt, un bei einer drohenden Haltung Preußens könnten sich die Gerichte von der Bil­­dung einer Rheinarmee allerdings verwirklichen. Marshal Saint Arnaud, dessen Gepäde bereits abgegangen ist, dürfte Faum vor dem 20. oder 25. April abreisen, da die englisch-französi­­schen Streitkräfte schwerlich vor dem Juni vollständig auf dem türkischen Kriegsschauplag erscheinen werden. Nach ministeriellem Befehl sollten jedoch sorgestern zu Toulon alle zum Truppentransport nach dem Orient bestimms­ten Dampfer bereit sein, in See zu gehen; ein Theil verselben begibt sich nach Marseil­e, die Einschiffungen aber werden sich bis in die ersten Tage vos April hinziehen, da am 24. zu Toulon erst etwa 7000 Mann, einschif­­fungsfertig waren. Die Physiognomie nimmt an Ernst zu, und spricht Rußland fort­­während von einem heiligen Kriege, so bleiben auch wir in Frankreich, dem verschrienen Sike der „„babylonischen Scharlachdame” nicht in den Anstrens­gungen zurück, der griechischen Kirche ein religiöses Gegengewicht zu bieten. So hielt der Bischof von Nimes am 22. in der Kathedrale dem zum Ab­­marsche bereiten 39. Linienregimente eine ergreifende Rede, darin er nach heißen Segenswünschen für die französische Fahne die Tapfern ermahnte, im fremden Lande zu beweisen, daß die französischen Truppen im Kampfe nie desjenigen vergesfen, der allein die Kraft und den Sieg zu verleihen vermag. E83 handle sic­h zwar nicht um Eroberungen in territorialer Bezie­­hung, wohl aber um Beispiele der Sittlichkeit auf türkischem Gebiete, kurz um Eroberungen, welche der chriftlichen Zivilisation würdig sind! Auch alle in Paris anmwesenden Engländer versammelten sie gestern in der Kar pelle der britischen Gesandtschaft, um für den Sieg der Waffen England­s und Stanfreich’s zu beten. Die Sache Montalemberts liegt noch immer im Argen, obgleich er vor der Kommission seine Aussage wiederholte, daß er bei der Veröffentlic­hung seines Schreibens nicht betheiligt sei, obgleich sich die Herren Bel­­monted und Morny, die man doch nicht al Gegner der Regierung bezeich­­nen darf, si beg Angeklagten sehr warm annahmen. Die Legislative, welche Montalembert gegen die Regierung zu ferügen beabsichtigt, dü­rfte einen schweren Stand haben. Soll sich doch eine bedeutende politische Per­­son geäußert haben : „Dies ist der erste Stein, den man ung in den Weg legt. Man muß ihn zertrümmern ! " Militärische Rundschau, Ein flüchtiger Blisf auf die gegenwärtig lebhafteste Stelle auf dem Kriegs­­schauplag an der Donau feheint ung zur besseren Orientirung unserer Leser Noth zu thun. Mederschauen wir die Heimath der Dobrupschi-Bulgaren, einer Art Ko­sak­en, welche stets zu Pferde, ihr Leben auf der Weide zubringen, so gewahren wir ohne sonderlichen militärischen Scharfsinn, Daß diese weite Steppe mit nie­­drigen Hügeln ohne Bäume sich nicht sonderlich zur Defensive eignet. Zwei Wege führen von der Donau nach Barna, diesem Hauptseehafen der Bulgaren, der eine sammt bei Stlifteia aus der Walachei, während der andere sich längst dem Schwar­­zen Meere hinzieht. Verfolgt man lettere Route, so findet man bei Kavarna zwischen Eferna-Woda und kostendihe Spuren einer Mauer nebst Gräben, die Trajan quer über diesen Sftymus südlich von den Seen Kara Su bauen lek. Die felsige Kette des Babadagh durchzieht viele sumpfigen Seen, zwingt die Donau sich gegen den Pruth zu entleeren, und bildet Die erste Ver­­m­eidungslinie der Türken. Weiter rufwärts, bereits mitten in den Gebirgen, zeigt sich die Festung Schumla in einer zugleich bezaubernden als furchtbaren Lage, alle Donaustrafen wie zu einem Mittelpunkt verknüpfend, also eine zweite sichere Position für die großherrlichen Truppen abgebend. In Schumla ruht auch in einem prachtvollen Mausoleum, gleichsam noch in seinem Sarkophage zum heiz­­igen Kriege begeisternd, der septe Großvezier, der Die Russen zu schlagen verstand, der berühmte Hassan Palıya, gestorben während der­lebten Feldzüge gegen Die Kaiserin Katharina, Bei A Adrianopel thürmt sich endlich als rechtes Hemmniß des russischen Siegeszuges das zweite türkische Heemlager, Das bereits gegenwärtig 30,000 Mann reguläre Nizam’s, 20,000 Redifs und 15000 Barchiborufs nebst 120 Feuer- Schlünden zählt. Hiezu stößt noch in der ersten Hälfte April — wenigstens zum Theile — die armée d’orient und die vothrödigen Streitkräfte Lord Raglan’s, unter welchem, nebenbei bemerkt, der berühmte Obristlieutenant Tor Strange­ways — der in der Schlacht bei Leipzig die Raketenbrigade summandirte und auf dem Schlachtfelde mehrere Orden nebst dem Dant der alliirten Souveräne erhielt — die reitende Artillerie und die Nafetierer befehligt. Hier wird auch der Sultan bei seiner bereits im April erfolgenden Ankunft die Sahne des Propheten aufpflanzen. Diese Fahre­r wir flechten Dies zur Ab­­wechselung unserer Leser episodisch ein — angeblich vom Propheten und den er­­sten Kalifen geführt, erwarb Selim I. bei der Eroberung Egyptens. Sie hat 40 Ueberzüge von Taffet, worin zugleich ein kleiner Koran von des Kalifen Omars Hand und Die silbernen Schlüssel der Kaaba, welche der Scherif von Mekka in die Hände Selims übergab, verwahrt werden. Anfangs war das heilige Panier in der Obhut Des Pascha von Damaskus; unter Murat II. wurde es nach Europa zu der Armee in Ungarn gebracht, um dadurch gegen den gefundenen Muth der Truppen zu mirten. Die Sahne hat eine Wache von 300 Mann. Wenn sie bei der Armee ist, so wird sie in einem prächtigen Zelte an einer Stange von schwarzem Ebenholz mit silbernen Ringen befestigt. Zudem fennen die Genieoffiziere der französischen Militärkommission das gesammte bisher beschriebene Terrain durch unmittelbaren Augenschein. Heißt es doch, Daß General Bourgogne und Oberst Ardant, welche am 14. in Schumla eintrafen, und von dort zur Inspektion der Letzungswerte an der unteren Donau abgingen, am Tage des Stromüberganges der Rufen entweder in Matsdjin oder in Flatschla gebesen sind, und sich in einem dieser festen Pläne nach D­arfhau, zur Reise nach den Donau­­fürstenthümern beschleunigen­ sollte. Wichtiges ist überdies bisher nicht vorgefal­­len. Man erfuße nur aus Brat­a vom 24., daß sich die Egyptier am tapfer­­sten schlugen, während die Nechfs, als man bisher Fund­­geben konnte. Die „Preuß. R“ enthält hierüber nachstehende genauere Nachrich­­ten: „Am 22. des Morgens um 4 Uhr begannen sämmtliche unterhalb Braila auf den Donauinseln eveisptet­­ruffische Batterien ein heftiges Feuer auf die ge­­genüber oberhalb und unterhalb der kleinen Festung Matschin aufge­worfenen tür­­kischen Bergspanzungen. Die Kanonade dauerte ununterbrochen den ganzen Tag hindurch­ bis in Die Nacht. Am 23. erwiedert, Um 4 Uhr des Nachmittags Das gegen­über die Donau. General Lüters fand bei seinem Uebergange über den Strom seinen Widerstand und rückte 8 Werfte landeinwärts vor. Nachdem die Brücke, die er bei Galacz fehlagen Tie, vollendet war, wurde sie durch 26 Bataillone mit der Passage an­­gelegt hatten, wurden mit Sturm genommen, wobei den N­uffen 11 Kanonen und 150 Gefangene , darunter aber auch Am 24. früh fechten sich der Ruffen auf Konstantinopel ist daher welche die Maffen fechten 6 rufsische Bataillone nebst 4 Gel­fhügen mittelst 14 großer Schiffe unter dem Schuge der Donauflotille gegen die dabei verwendeten Bote, vermochten jedoch keinen erheblichen Schaden anzurichten. In der Nacht räumten sie ihre Beschanzungen mit Zurücklasfung von 20 Todten. Die Russen hatten nach ihrer Angabe 23 Todte und Verwundete, unter welchen legteren der Ingenieurgeneral Dubarsfi, dem ein Bein abgeschossen wurde. Den Brüdenbau leitete der General Schilder, der oberhalb der Die Dur nnge hundert mit Proviant, 1 Oberst und 50 Offiziere — die Neffen Eichenbäme vom jenoch der Fürsten Gott­­Teterer, seit 26. wieder in des Türkenheeres bildeten, si bald aus dem Staube machten, und das Kosakenkorps Durch eine namhafte Zahl Deserteure gesichtet­ wurde. Der Kampf scheint jedoch blutiger gewesen zu sein, des Morgens um 7 Uhr wurde das Feuer von wufsischer Seite aufs Neue eröffnet, der unterhalb Matfehin gelegenen Landfolge von Gidzed über, wo sie festen Fuß faß«­ten, während das Ingenieurkorps damit beschäftigt war, eine flehende Brücke über die Donau zu schlagen, welche bis zum Abend vollendet wurde. Die Türken richteten ihr ener, Das bis zum Einbruch der Dunkelheit dauerte. Hauptsächlich gegen den Dampfer Pruth, die im Bau­stärksten begriffene Brücke und den Stromübergang General Kobebue. — Zu derselben Zeit, während der Uebergang bei Braila sattfand, ging General Lüders mit 6 Bataillonen bei Galacz und General Uschakoff mit 13 Bataillonen von email (in Bessarabien) aus, beide mit Schiffen, der entsprechenden Kavallerie und Artillerie überschritten. — Hartnädigen Widerstand hatte General Urchatoff zu überwinden, türkischen Festung Tulischa — ungefähr in der Mitte zwischen Galacz und der Sulinamündung — den hier sehr breiten Strom überschritt. Die Redouten, welche Die Türken zur Verteidigung angeblich in die Hände fielen. Sehr groß soll der Verlust der Türken an Todten und Verwunde­­ten gewesen sein; die Russen verloren 300 Todte und Verwundete.­ gegen Matfehin in Marsch, wäh­­rend gleichzeitig zwei Dampfboote und acht Kanomierschaluppen abstießen, um an der bei Matfehin gelegenen Insel Truppen und Kanonen auszuschiffen. Matschin ist von der Donauseite sehr gut befestigt und mit zwei mauerartigen Wällen versehen, Durchmesser gebildet wurden, Gefhas nur kann gegen diese Pallisadenunwerfe wirken. Es­­von Sebastopol nach Ddesja gekommen waren, der Partige-Donaumündung erschienen und haben dort etwa 4000 Mann ruf­­die Truppen sammt Gefchüsen ausgeschifft, die Donauinsel "Dunasez" unterhalb Tulischa befegten. Nach erfolgter Ausschiffung kehrten die Dampfer ohne Verzug wieder nach DDdeffa zurück. Bei dieser Ge­legenheit bemerken wir, daß man in dieser Stadt von einer Befestigung der Ha­fenforts noch nichts gewahrt, Daß aber ihre Weichbild einem Waffenstrom gleicht, der seine Truppenwaffen allmälig nach dem verschanzten Donaudelta ergieft. Aus dem som 19. türkischen Hauptquartiere nichts Neues. Aus Widdin kam die Nachricht, Daß man zur Beseitigung der bisherigen mangelhaften einer regelmäßigen Brücke nach der dortigen Donauinsel und dem linken Stromufer begonnen. Seine Exzellenz der Banus von Kroatien it am 27. nach der Karlstädter Militärgrenze abgereift. Ale Berichte aus Griechenland und Albanien, melde bis zum 24. reichen, flimmen trog ihrer verschiedenen Färbung überein, daß noch fein fester Pfab, ungeachtet beinahe zehnwöchentlicher Anstrengung der Aufständischen, in die Hände der Insurgenten gefallen ist. Die „Tir­eft. 3." erhielt ferner Briefe aus Prevefa bis zum 17., welche die Ueberzeugung aussprechen, daß es Fuad Effendi, der den Weg der Berführung eingeschlagen hat, sich übrigens zum Ge­­brauche der Waffen genöthigt sehen wird, gelingen werde, den Aufstand nieder­zuhalten. Sir Henry Ward Hatte frum seine Ankunft erfahren, als er ihm einen Besuch erstattete. Die Befabung von Janina wird auf 4000 Irreguläre und Recits geschäbt und eben so viele siehen in Prevefa, das zum Hauptquartier aus­­ersehen wurde. Im Hafen liegt ein französischer und ein türkischer Dampfer, welcher am 16. abermals türkische Truppen brachte. Ein englischer Dampfer warb erwartet. Der Küstenverkehr ging lebhaft von flatten und in Prevefa selbst er­­freute man sich vollkommener Ruhe. Man hegte dort Die Hoffnung, daß die Großmächte den Aufstand der Griechen nicht allein nicht billigen, sondern seinem weiteren Hortschritt Einhalt Fhmn werden, was um so wünschenswerther, als von der Bevölkerung Albaniens, des alten Epirus — 375,000 Seelen, darunter 61,500 Mittelmänner und 15,000 Juden — 312,000 Einwohner dem Chri­­stenthum angehören. Die zum größeren Theile, was das männliche Geschlecht an­­belangt, son Jugend auf in der Handhabung der Waffen geübt sind. Leider heißt es nach späteren Berichten, daß der Aufstand wächst, Daß es ferner Grisas und Karaiskaki gelungen, sich zu vereinigen. Bevor wir nach dem Kriegsschauplas, zu dem „Schwimmenden Theater“, wie man am blauen Stuffe jagen würde, in der Ostfee übergehen, beeilen wir uns, jenen von unseren Lesern , die bereits vor einer unliebsamen Steigerung im Preistarife der übersee’schen Naturprodukte und Wannen zagen. Die beruhigende Nachricht mitzutheilen, Daß vor der Hand Dag Erfih einen privilegirter „rother Breibeuter" auf den Meeren nicht zu befürchten steht. Alle Gerichte, Daß in Nord­amerika durch russische Offiziere Kaperbriefe zum Verderben des englischen und französischen Handels ausgetheilt worden, entbehren jeder Begründung. Dies be­stätigt auch der Inhalt nachfolgender Bekanntmachung, welche der kaiserlich fran­­zösische Marineminister unter dem 25. d. M. den Seepräfekturen hat zugehen lasen: „Benachrichtigen Sie Ihre Handelskammern, daß feine Kaperbriefe von den Vereinigten Staaten werden ausgegeben werden, und daß Die Bundesregie­­ung dem Vertreter Frankreichs ansprüclich erklärt hat, solche dem B­elferrechte zumiverlaufende Unternehmungen würden auf dem­ Gebiete der Vereinigten Stade­ten nicht geduldet werden. Man hat also nichts von nordamerikanischen Kapern zu fürchten, und sollten auderseitige Abenteurer nach diesen gefährlichen Metier­lüttern sein, so dürften sie schwerlich einen Cooper finden, wer sie zu Helden an­ziehender Romane stempelte, eher aber einen Geiler, wer sie auf Das Benügen des Rohpropostes des Hanfes versteht, Smderm wir die in mehreren Blättern aus Nyborg und Kiel bis 17. März mitgetheilten Berichte über die Fahrt der drei britischen Flottendivisionen durch das Kattegat als bereits Durch Die im unserem gestrigen Blatte abge­­druckte Kieler Degersche von 28. überflüssig geworden übergehen, bemerken wir, daß nach der „Spen. 3." die fünfzige Ordnung für die Flotte im Wesentlichen in folgender Weise bestimmt sein dürfte: die Hauptlinie für Die großen Schiffe geht von England über die Stationspläte Christiansand, Gothenburg, Nyborg nach Kiel, wo der Knotenpunkt der Verbindung mit England ist ; die zweite Linie für den Transport, namentlich für Kohlen, geht von England birett nach Kopen­­hagen, von da nach Kiöge, Insel Moen und Bornholm. Daher denn wohl das Gerücht, als hätte die englische Flotte Befehl erhalten, sich auf der Kröger Bucht vor Anker zu legen, wo sie allerdings die offene Ostfee vor fi hat, aber freilich wenig geschücht it. Auf allen den angegebenen Punkten wird dann wohl ein Kriegsschiff stationirt bleiben. Die französische Ostfeeflotte — etwa zehn Linien­ Schiffe und Sregatten statt — also gleichfalls ein stattlicheres Geschwader,, als es je die alten „Seefünnge“ auf den Wegen des baltischen Meeres tummelten, lag , befinden dürften. Ein forcirter Marsch­raum zu befürchten, die scheint auch keineswegs ‚ Thatoff oder Passiewitsch zu fhm werste Passage den Bau sind in den Absichten liegen, wenn nämlich bereits getroffenen Vorbereitungen von den Türken nur schwach belastete Wagen wurden um fünf wafsische Dampfer, gung­ gefegt, um zur Armee in der Dobrudscha abzugehen, mit dem Donauübergange 24. früh Beinahe die zwischen der ohne Widerstand nach in­nere gleichzeitig einige Tage früher St. Georgs- und die große |

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