Pester Lloyd - Abendblatt, Februar 1855 (Jahrgang 2, nr. 28-50)

1855-02-21 / nr. 44

Buchbruderei von Gustav Emt d. — Berlag der Peter Lloyd-Gesellschaft, Offizieren und Spielleuten, 173,000 Gemeinen, zusammen 193,595 Köpfe. Davon werden 177,645 „britische Truppen“ noch während er dient, sein (die Übrigen Frem­den legten ?) b. h. 35,869 Mann mehr als voriges Jahr. Die Vermehrung wird in folgender Weise stattfinden : Kavallerie Un­­verändert bleiben die drei Garderegimenter (Household Cavalry), das 1., 2, 3., 6. und 7. Regiment Gardedragoner, uad 3. und 14. leichte Dragoner, das 7., 10., 15. Husaren, das 9., 12., 16. Uhlanen.. Dagegen werden das 4. und 5. Carber Dragoner, da$ 1. Royal Dragoons, die schottischen Oranen , die Ennissillen-Dra­­­­goner, das 4. und 13. leichte Dragoner, da$ 8. und 12. Husaren, das­ 17. Uhlas­sen von der gegenwärtigen Stärke (27 Offiziere, 32 Unteroffiziere, 528. Mann, 271 Pferde pro Regiment) auf 8 Züge, jeden zu 75 Mann, gebracht oder auf 34 Offiziere, 55 Unteroffiziere, 639 Gemeine, 520 Pferde. Sechs Züge von jerem werden in der Krimm stehen, die übrig. n­­ach Neserve im Lande. Die G­esammt­­fläıfe­ der Kavallerie in der Krimm wird danach über 5000 Mann sein. Bolgende Infanterier-Regimenter sollen auf 2247 Mann gebracht wer­­den (4 Feldoffiziere, 16 Kapitäns, 40 Subalternen, 8 Stabsoffiziere, 149 Unters­­offiziere, 2000 Gemeine), wovon 4400 im Felve 4. (Kingd Omn), 7. CSűfilterej, mour, ver Veberfrift Baynıs. Kapitän E. 28., Flotte fein follen: 1., 3. (Buff), 9, 14, 17., 18. Royal Irifh), 19., 20., 21. Fusiliere), 33. Regal Welsh Fusilier), 30., 33., 34., 38., 39., 41., 42. (Hodlander), 44., 46., 47., 49., 50., 51. ei), 55., 57., 62., 63., 68. Leicht), 76 (Doclander), 77., 79. (Hooländer), 80., 88. (Connaught-äger) , 89., 90. leicht), 93. (Hochlander, 94., 95., 97.; die Schügen-Regimenter werten auf 68 Offiziere, 149. Unteroffiziere, 2000 Mann Gemeine gebrannt. Gleichzeitig mit dem Bekanntwerden dieser Anschläge werden in den Straßen riesige Plakate angeheftet, in denen z. M. ihren getreuen Unterthanen zu wissen that, daß sie das Anwerbegeld erhöht habe, auf 10 £. für den Kavalleristen und 8 2. für den Infanteristen, daß ferner aus jedem in der Levante dienenden Regimente ein Sergeant zu einer Pension von 20 8. vorgeschlagen werden loszulaufen; daß Soldaten, über die ver­ehrenwert­e Saunders Dundas, ‚weiter ver Flotte angehöriger Lord ver Admiralität (nicht: zu verwech­­seln mit dem ehemaligen Befehlshaber ver im schwarzen Meere, Admiral ‚Deans Dundas); zweiter Befehlshaber Contrea­dmiral Michael im vorigen Jahre Flottenkapitän;­ dritter Kriegsschauplag­ fol, wie er sofort, zu beziehen anfängt. Zugleich wird daran erinnert, das Unteroffiziere, die avanch­en, bei der Infanterie 100­8, bei der Kavallerie 150 & zur Einrichtung erhalten; bad der K­avallerist 154 d (13 Sgr.), ein Fu­ßpal­st 1­52.d und ein Infanterist 1­3.1 d tägliche Löhnung und für 442 d für 31­. d im Auslande täglich hält; daß die Dienstzeit 10 Jahre beträgt, und außerhalb der Kasernen zu leben; daß siche Zulage : „Befehl im Lande, gute Führung Anspru auf eine tag Mit vem Avancement ver Unteroffiziere hat cs oder hatte­n bißher ein­en Hafen. « Die Offizier die ihre Stellen gelauft haben­,pfleget1einett solchen Eierr­ing­­ling,der nichte­ als Tüchtigkeit für sich bat,dermaßen zuchikaliiren,daß die Be­­förderung fast als eine Strafe angesehenr wurde.Das tungt ich jetzt anderes,seit das Soldatenfpielen ein Ende hin.Die»Times­«platzt heute wieder mit einer im Stillen längst bekanntenletache h­eraus,daß die Offiziere schaarenweis nach Hause kommen. Unter Ostseeflotten schreibt Standard: „Wir sind im Stande, folgende Ernennungen zu melden. Ober»­befeh­lshaber der Ostseeflotte. Midjaro Befehlshaber Ley­­Contreadmiral T. Peiham wird dem Übernehmen nach zum Flottenkapitän ernannt werden. Admiral Berkeley verbleibt auf pringendes Ersuchen des Rabi­­biners auf seinem Posten als £oro der Admiralität. Der neue Oberbefehlshaber steht im 54. Jahre seines Alters. ALs Kapitän des Powerful (84 Kanonen) ber­fehligte­ er unter Sir William Parker ein Geschwader im Mittelmeer. Früher hatte er in den chinesischen Seenwässern von Melville (72 Kanonen) befehligt“. Schwarzes Meer. Die „London Gazette" veröffentlicht folgende Depesche forb N­aglan’e: Bor Sebastopok, 3. Feber. Mylord Herzog! Beit meinem Schreiben an Em­­onaden vom 27. Jänner hat sich vor den britischen Rriten nichts zugetragen. Am 1. Geber. vor Tageganbruch machte der Feind einen kräftigen Ausfall auf Die vorgespobenen Arbeiten auf dem rechten Flü­­gel der Franzosen.­ Derselbe warb nach lebhaftem Kampfe aufs muthigste von unseren Verbündeten zurliefgefglagen,­­die jedoch einige Verluste erlitten. Das Wetter, welches in den legten Tagen Schön gewesen war, hat sich gefteen geändert. Nach einem vegnett­­iejen Abend fiel während der Nacht Echner, und es ist von Neuem Frost nebst einem äußerst Falten Winde eingetreten. Noch immer kommt Material für die Eisenbahn an ; allein ich fürchte, es wird mir nicht möglich sein, so viele militärische Arbeitskräfte zu fellen, wie Herr Beathy zu verlangen scheint. Nahe an 200 zu Konstantinopel gedun­­gene Kroaten sind angelommen und ihm zur Verfügung gestellt worden. Man erwartet deren noch mehrere. Außerdem habe ich versucensweise 400 Tataren aus Eupatoria kommen lassen. N­aglam. Die Unterzeichnung der Militärkonvention, durch welche nie Pforte sie ver­­pflichtet, Zord Raglan zwei Divisionen türkischer Truppen zur Verfügung zu stellen, fand am 3. 9. M. Statt. M. Hartmann schreibt an die „KR. 3.": „Ein armer Tscherfeifenknabe, legte Chosrew-Pascha den Grund zu seiner Größe im Harem Abdul-Hamir’e. Später waren seine Laster eben­so solossal, wie seine Reichthümer. Ersteren Dan­ten jede und dreißig noch lebende Pascha'e ihre Würden ; wenn er trieb das Pros­­ertionérwesen aus denselben Grün­den und auf dieselbe Weise, wie Die anderen Zarten. Al ihm in neuerer Zeit die Macht und der Einfluß der Zremoten zu groß wurden, zog er sie in seinen Palast am Bveporus zurück, der ihm mit seinen Kiossen, Gärten und Hafis’schen Knaben die Borhalle seines Paradieses erschei­­nen konnte. Noch vor wenigen Monaten sah ich ihn blühen und lebenslustig, ge­gen die Sitte der Paschad dem Wolfe auf seinem Wege höchst populär zu lächeln­. Er war beliebt wie sein anderer Dafcha ; man sah in ihm ven Vertreter „der guten alten Zeit“. Er wurde in Ejeb, der heiligsten Begräbnißstätte Stambuld, bestat­­tet; doch hatte er es, jung wie er sich immer fühlte, vernachlässigt, fi nach Art türkischer Großen daselbst ein Mausoleum bauen zu lassen. Sein ungeheures Ver­­mögen fällt, da er kinderlos war, dem Sultan anheim. Ein Europäer nannte den ewig jungen, frohen und glücklichen Sünper ein von der Tugend abschreden­­des Beispiel: „In den Bataillond der französischen Stembenlegion nimmt die Desertion so arg überhand, daß ihre Offiziere bald nichts mehr zu fommandiren haben werd Die Legionäre, die würde nichtd an das Interesse des orientalischen Krieges geb­ben sind und im Ganzen die Behandlung, die sie in Frankreich und Algier erf­ten, nicht zu leben haben, bewügen bie ihren Offizieren wie der Armee Polizei bekannte Stembe, um sich bei erster Gelegenheit fortzumachen,­­welcher Nation immer angehören mögen, sie finden schaffen, und dann vorstellt." hier Landsleute, die ihnen Zivilfleiver , das vom­ Woche in der Bucht von Beilos Anker warf, waren nach wenigen Stunden ab 80, Tage achtzig­ Individuen verschwunden. Ich mache die englische Regierung a sak Suliöne aufmerksam; besprochene Reifenbfccht des Kaisers gehört, einem Monate den Wunsch mir eine genau unterrichtete Person ich Zuverlässiges über die fett zwei Tag Louis Napoleon Hatte fon vor mehr , daß er sich zur Armee nach Sebastopol begebe wolle. Seither wurde aber nichts mehr davon gehört bis vor Drei Tagen. Der Kaife sprach vor einer Reise nach der Krim aus und verlangte die Meinung seiner Minister zu erfahren. Von einem Entschluss ist noch nit die Nebe. Die alte Luft, nach Sebastopol zu gehen, soll namentlich dur den Derikt des Generals Niel wieder eredt worden sein­ , aber im Gan­zen sei er eher günsig, als ungü­nstig. Die Ab­wesenheit des Kaisers sol in seinem Fall mehr als 20—25 Tage dauern. Wenn sie stattfindet, wird Alles so eingerichtet werden bag der Kaiser gerade zum Sturme ankommt und gleich nach Erstürmung der Stab­­­dung von Lord John Ruffell nach Wien hat Hier einige Unzufriedenheit erregt, Ma Rang ablaufen, wie Lord Nedeliffe in Konstantinopel. Man ist in Verlegenheit, eine Diplomaten von dem Ansehen Ruffel’s zu finden. Es war zwar die Rede, Herrn von Bourqueney, mit dessen Gewandtheit bis Kaiser vollkommen zufrieden if, durch Morny Slahaut oder Thouvenel zu unterflagen, aber man hat diese Idee vorläufig wieder aufge­­geben. Lord Westmoreland, der offenbar ungenügend ist, wäre dur­ Sendung von je­dem anderen Diplomaten verlegt gewesen, aber einem Manne von Ruffel’s Wichtigkeit weit man ohne alle Eifersucht. Der englische Minister wird Samstag Abends hier ers­tartet. Lord Comley hofft, er werde der verlegten Spiree, die morgen Statt findet, der englische Minister seine Reise nach Berlin fortlegen. Der Es waren aber blos 120 Personen eingeladen, und man bemerkte vor­­zügli mehrere­rauen von ungewöhnlicher Schönheit. Mad, Martini, ein­e Spanierin, wurden als die Schönsten gekrönt. Die Gäste waren meistens en Pierrot und Pierrettes. Der Kaiser und die Kaiserin wechselten mehrmals ihren Domino, um die Scharfsichtigen irre zu führen. (8.3) Straßburg, 15. Becher. Ein thatsächliches Zeichen der innigen Beziehungen zwischen Oesterreich und Frankreic gab sich gestern bei einem Feste fund, welches der Präfekt des Departements veranstaltet hat. In den Gälen der Präfektur fand nämlich ein Ball statt, zu melchen auch Österreichische Offiziere aus der nahen Bundesfestung Neustatt geladen waren. Es hatten sich ungefähr zehn ders­­elben eingestellt. Daß sie der Gegenstand aller Aufmerksamkeit waren, braucht nicht erst auseinander gerect zu werden. Nach dem Souper, welches um Mitternacht statt­fand, spielte das Drohefter die österreichische National-Gymne. Der Präfekt brachte einen Toast auf Se. Majestät den Kaiser von Oesterreich aus, der von Geiten der österreichischen Säfte auf Das Wohl des Kaisers der Franzosen und das französische österreichische Bünd­­niß erwiedert wurde. Von den franzöffsgen Offizieren war diesen Morgen zu Ehren der An­wesenheit ihrer Rastatter Waffenbrüder ein Dejeuner veranstaltet worden. Dieselben kehren schon heute wieder nach ihrer Garnison zurü­ck. Frankfu­rt a.Wk.,,1­8.Febec.Für die Festungsbauten in Ulm und Ra­­statt sind in den Jahren 1853 und 1854 gutem Vernehm­en nach 93.000 fl. aus Bundesmitteln verwandt werden. Neuerdings hat nun der Militärausschuß eine Ma­trikularumlage im Betrage von 40.000 fl. zu demselben 3wed verlangt. Koblenz, 14. Leber. Zwei Moselschiffen, melde, da die Mosel so weit­ wieder schiffbar war, Kaufmannsgüter zu Berg verladen wollten, ist von der Militär­­behörde die Welsung zugegangen, daß sie seine Kaufmannsgüter einladen könnten, sondern einen schleunigen bedeutenden Transport von Gefhüsen und Munition von hier mnesfene Stach­vergütung zu übernehmen hätten,­­ anstatt dessen gegen ange­­ADBH) Wien, 20. Febr. Se. Ercellenz der Minister des Innern Hat die hohen Be­hörden dahin verständigt, vas, wenn die Entbindung Ihrer Majestät der Kaiserin Eli­­sabeth während der Dauer der gegenwärtig bestehenden Hoftrauer stattfinden sollte, viese Hoftrauer während drei aus erwähntem Anlasse abzuhaltenden Te Deums­ abgelegt werden solle. * Ge. Mai der König von Neapel hat Sr. Ercellenz dem FMEL, Grafen von Granne, ersten Generaladjutanten Sr, Majestät des Kaisers, den St. Sanuariusorden verliehen. V­om k.k.Finanzm­inisterium ist gestattet worden,was Alles,was die Gemeinderepräsentanz aus Gemeindemitteln zu öffentlichen Zwecken oder allgemeinem Wohle unternimmt, insofern es die Erhaltung, Vermehrung oder Hebertragung des Gemeindevermögens nicht angeht, stempelfrei sein sol, 1 Pfund Brod und 3, Pfund Fleisch die von 1 bis 6 d gibt, mit der Befugnig geliefert­er, sich nach 7 Jahren sich zu verheiraten sich gut führen, erlaubt wird, wer Paris, und Verm­utung ausgefallen sein, jürätet, sind 16, Leber, der Flotte sie geborgen. Von einem einzigen Schiffe, wieder nach Frankreich zurückehren könnte, — hier Heute dem Ministerrathe beiwohnen. Montag fol zweite Mastenball bet­tin, und Mad, Bildes, die findet sie Die Gremven-Pegtonäre, wie erft Habe geäußert, biefer Staatsmann werde Möglichkeit : „Il ya á boire et á manger‘ der französischen Diplomatie Tafier de la Pagerie in nach Luxemburg den Tuilerieen soll sehr weiter eine Italiene­­fie sich Leber diesen Bericht sagt! Die­sen in Wien eben­so wie der Die Wiener Börse am 20. Feber. für Fonds und Aktien anfangs günstige Stimmung ging im B. lauf Börse zu­folge niedrigerer auswärtiger Notizungen in eine mattere über und die Kurse der meisten Effekten waren einer weichenden Tendenz zugeneigt. Devisen, statt begehrt, zogen um 1/,—1/,%, an, Metalle blieben beinahe unverändert, Gold 321%, Silber 271/,. ; Wien, 20. Tcher. Laut telegraphischer Nachricht aus Drfow­a , ist die Donau von Semlin ist daher schon in beiden Richtungen in voller Tätigkeit. Bereits­­­ man damit beschäftigt, mit Getreid­e beladene Schleppläu­fe von unterhalb des eisernen Thores nach Orfowa und weiter auf­­wärts zu verorquiren, während eine große Anzahl Schiffe nach den walachischen Häfen beordert wurde, um Körner feucht zu laden. Pet, 21, Feber. Wasser stand der Donau in der Mittagsstunde Verantwortlicer Redakteur: Karl Weiskircher,­­ bis zur Mündung vom Eis frei. Die Dampffastfahrt 13 °, OU

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