Pester Lloyd, Juni 1855 (Jahrgang 2, nr. 127-150)

1855-06-03 / nr. 129

Die Erd­medel-Musikalischen Instrumente wird durch eine Trophäe ver­­treten,wo Pleyel und Erardhart n­ebeneinanderstehen,wie dies auch ihrem­ künstleri­­schen Werthe nach der Fall ist.Erardharblost ein­ provisorisches Instrument aufgestellt, das wirkliche Objekt der Ausstellung, ein ganz in Gold bemalter Flügel soll erst später nachkommen. Eine Baßgeige von Billaumi steht zwischen den beiden Nebenbuhlern der französischen Pianofortefabrikation, umgeben von Flöten Toulon’s (meld flötenhafter Namel), Trommeln und Blechinstrumenten von Befton und Gautrut; es liegt viel mehr Harmonie in biesem Schweigen, als in dem Konzerten, die wir von Zeit zu Zeit zu hören bekommen. Barbedienne ist ein weltbekannter Name geworden; ihm verdankt die Popu­­larisirung der antiken Nachbildungen sehr viel; er hat dazu beigetragen, daß man statt der ewigen, nachgerade tödtlich gewordenen Langeweile in Gestalt von Chinoiserien auch Reproduktionen griechischer Meisterwerke in unsern ‚Salons erblidt. Die famöse Thür aus Florenz, die von in London ausgestellt war, bildet auch hier das vorzüglichste Objett seiner Ausstellung. Gegenüber von vielen Echo’s aus einer alten Welt steht eine Glastafel von St. Gobain, welche die Phönizier mit heiligem Schauer erfüllen würde, wenn sie die Fortschritte ihrer Erfindung sehen könnten. Diese Krystallplatte hat nur 5 Metres 37 Gent. Höhe: 3 Metres 36 Gent. Breite und­ folglig 18 Metres 4 Gent. Oberfläche. Eine belgische Glasplatte (foreffe) sdien ung nigt weniger groß. Noch einen Schritt weiter, und das Glashaus der Gerechten, das Feine Neugierde scheut, it fertig. Die Glaswaaren der Gesellsschaft von St. Louis und von Baffarat lasfen, was Geschmach der Form und Verzierung betrifft, die böhmische Industrie so ziemlich Hinter fi. Wir empfehlen zwei Kandelaber von Baffarat, — die si noch überdies durch den billigen Preis von 30.000 Fis. zum Anlaufe empfehlen — der Besichtigung jedes Besuchers. Es sind Palmbäume aus Krystall, eben­so folant, eben­so elegant und luftig empor fajwebend, wie diese südliche Pflanze, die­­ Verzierungen daran, als wären sie von Ben­­venuto Gl­ini in Silber getrieben worden. Ein englischer Kandelaber, ebenfalls aus Krystall, der uns in die Augen fiei, zeichnet sich der englische Schwerfälligkeit und Hypersolidität aus. Dieser englische Kandelaber würde dem Rütteln Simson’s eher Stand gehalten haben, als das architektonische Pfchulwerk der Herren Epilifter. Die Sammlung der Waffen aus der kaiserlichen Marine und aus dem Ar­senale stehen in harmloser Eintracht neben einem wunderbaren Teleskope von Secretan, neben einem Linsenleuchtthurm von Fresnel und in der Nachbarschaft einer Kollektion von Aderbauwerkzeugen. Unter den Waffen haben wir Klingen von Höller in Solin­­gen bewundert. Der Säbel, melden der Kaiser angefauft, zeichnet sich durch die ge­schmachvolle Form und Zeichnung der Klinge aus, aber fast noch mehr hat uns der elegante und leichte, zugleich einfache Korb angesprochen. Auf­ diesem Säbel finden sich die Porträts Napoleon’s I. und Napoleon’s III. eindampfeirt , während auf anderen die Generäle Bosquet, Lanrobert, Prinz Napoleon, Omer Palka , Lacy Evans und Cambridge zu sehen sind. Die Engländer haben Schiffe jeder Dimension und Art ge­­fhiet­­— wir sind ganz feetrant geworden beim Anbilde dieser netten Meerungeheuer. Das famöse Schraubenschiff, das mit Hilfe einer kleinen Dampfmaschine in einem Baffin herumschwimmen und mandoriren wird, it noch nicht zu sehen, das Baffin wird erst gemacht. Auch der berühmte Johann Maria Farina beneideten Namens hat die Schleusen seiner wohlduftenden Herrlichkeit noch nicht geöffnet; die Schnupftücher unserer Damen fehren noch trocken heim — aber die Maschine ist schon vorbereitet, und meine nächsten Berichte werden schon wohlriechend kommen. Unter den vielen Bronzestatuen sind uns mehrere aufgefallen, die als Kunstindustrie rühmenswerth und als Zierde der Ausstellung an ihrem Platz sind. So ein Reiter aus Bronze, der sich gegen eine Schlange vertheidigt, vom Bildhauer Ottin , dann no" mehrere englische "und eine deutsche. Die englisch­en Papiermachemöbel sind verdienstlich, aber man darf nur die Kunstproduktionen aus Holz von Tahan gesehen haben. Das ist ein wahrer Bijoutier in feinen Möbelmaaren. Nudolphi aus Paris hat schöne Vasen, silberne Tu­che mit alten Emaillemedaillen, vergoldete Kandelaber und alte Humpen ausgestellt, die sie auch doch ihren mäßigen Preis auszeichnen: wir bemerken so etwas hier, weil wir alles lieben, was­ bewirkt, daß die Annehmlichkeiten des Lebens aus den hohen Regionen herabsteigen. Die Pariser Industrie hat,im Hauptsaale zwei Haupt-Trophäen,in denen diese seiden­en,silbernen,goldenen,modernen­ bespitzten­ und befiederten Herrscherdeerde zu einem geschmackvollen Ganzen vereinigt waren.Wenn ich die sehnsichtigen Blicke, schildern könnte,mit welchen un­sere Damen an diesen Auslagekasten­ vorübergeh­en­­dann würde ich auch einen Versuch machen,die Am­­eise vom Juwelicha­st,oder die Shawls von Gugelin zu schildern.So begnüge iehi­ich m­­it der Bemerkung,daß in diesen beiden Kasten genug Weisführun­g liegt,um das ganze Quartier Breda anzukau­­fen.Wir fügen noch hinzu,daß wir das intimste Produkt der Pariser Industrie,das Kot­fett­ in dieser Zusammenstellun­g vereißt habe.Die Spitzen­ von­ Alençon und die Blonden von Bayeux machen die gespre­chigsten­ Damen verlegen-das will gesehen wer­­den.Die französischen Juweliere haben wir noch nicht besan­t,hingegen darciiinis die englischen Silberarbeiten­ in der oberen­ Gallerie überreasch­t,von den deutschen haben uns die alvano-plastischen Silberarbeiten von Vollgold entzückt-dahört die Industrie auf unbeginnt die Kunst.Besonders erfreute un­s die geschmackvolle Au­sfü­hru­n­g.Die Leistungen des Berliner Hofjuwelierd Friedberg bei­ dienen ebenfalls sehr gerü­hm­t zu werden.Sein­ silberner Ordenskasten­ kann sich mit allem m­essen,was in­ diesem­ Genre hier gemach­t wird zwir begreifen die Anerkennung,welche dieses 11­ Fuß lange, 1 Fuß hohe Kunstwert in Deutschland gefunden. Der Ehmudtaften , auf dem Amor und Hymen sich zärtlich umarmen, ist eben so füntig gedacht, als vortrefflich ausgeführt. Eine Brodge von Smaragden hat uns nicht minder angesprochen. Die große silberne Base, von Nebengewinde­ verdedt, ist von neigender Form; das reglante Wesen eignet si sehr wohl zur einfachen und zugleich reichen Zeichnung. In der oberen Gallerie, zu welcher man auf wirklich monumentartigen, in schöi­­nem einfachen Style gebauten Treppen gelangt, zieht, wie bemerkt, die englische Silber­­­arbeit unsere Aufmerksamkert auf sich. Wir haben unter anderen Kuriositäten eine Fon­ta­ine aus Silber bemerkt, der Königin P Viktoria­ gehörig, die nur 500.000 Franken fosten soll. ' er oben befinden wir ung im Neic­e der Extravaganzen, Australien mit seiner wenig Raum einnehmenden, aber fir Mandchen vielsagenden Goldsamm­ung — Indien mit feinen gedankenvollen Göttern, feinen gemüthlichen Pagoden, feinen Divans, Kang­pee’s, feinen Schachspielen, Sonnenschirmen, Pantoffeln, jenen in Schlaf wiegenden Pa­­lantins, feinen Rachemird von Kalkutte und Benares — das haben nicht Menschenhände gewebt, das ist das Werk von Feen. — Die Türkei streicht ihre Karten an, ihr kann einige Verzögerung nachgesehen werden — sie Hat eine triftige Entschuldigung. — Tunis und China! Die Chinesen mit ihren seidenen Kleidern und unbemerklichen Schuhen, in denen die Ironie eines Fußes steet, sind uns nachgerade langweilig geworden. Diese Mißgeburten der Einbildungskraft einer zu freigebigen Schöpfung, welche eine Kunst und eine Industrie nach ihrem eigenen Ebenbilde haben, fangen an, sich zu häufig in Europa zu zeigen. Hier fehlt ihnen der rechte Hintergrund, und sie wie ihre Kunstpro­­dukte machen einen poffizischen Eindruck, so lange sie dur häufige Wiederkehr nicht langweilen. — Ueber die Lyoner Seidenwaaren jagen wir heute nichts, denn diese er­­halten ihr rechtes Rel­ef erst Durch Vergleichung mit den Fabrikaten derselben Art aus anderen Ländern. Diesen Vergleich soll ein kompetenterer Richter anstellen. Wir fon­statiren blos die Herrlichkeit Dieses Feuerwerf3 von Sammt — moiree antique — mit dem Bouquet prachtvoller Bänder in allen Farben und mit Zeichnungen, welche das Herz jeder empfindsamen Dame mit Wonne erfüllen müssen. (8. 3.) „„ Mebermorgen, Sonntag, tirb die neue Oper von Thea Iberg ,Christina di Svezzia‘ im­ 1. Hofoperntheater zur Aufführung former. Ungarn. Aus Komorn, Ende Mai, fereibt man dem „P. Nr, daß die M­eingärten in dortiger Gegend heuer guten Ertrag versprechen; auch der berühmte Neßmelger, scheint es , wird in diesem Jahres ergiebiger sein, als im vorigen. * Der Minister des Innern hat zu Komitatsärzten für das Ofner Bermaltungs­­gebiet die provisorischen Komitatsärzte und Doktoren der Medizin: Andreas Kada, Joseph Sch­warzel, Joseph Elter, Michael Han­at, Benjamin Bratdsper, Ignaz Adler, Ladislaus JE 8 und den Gemeindearzt Alois Chaganyi ernannt; ferner für das Großwardeiner Verwaltungsgebiet den provisorischen Sanitätsreferenten der Großwardeiner Statthalterei-Abtheilung, Dr. Stephan Aba­y, die provisorischen Komi­­tatsspezte und Doktoren der Medizin Emerich Ercesey, Johann Pozsonyi, Karl Zelenfy und Gabriel Eße, endlich den vormaligen Zarander Komitatsphififus und Doktor der Medizin Franz Joseph Dents­ch ernannt. Oesterreich, Wien, 1. Juni, Der Kustos:Mdjunkt des Tf. f. zoologischbotanischen Kabinets, Hr. Georg Frauenfeld, ist von seiner im höheren Auftrage unternommenen Reife nach dem rothen Meere heute hier angekommen. Weder den Erfolg seiner Reife wird derselbe in der am 6. Juni­ stattfindenden Versammlung des zoologijahbotanischen Verein einen Übersichtlichen Vortrag halten. Hr. v. Frauenfeld hat auch einige seltene Thiere für die E. V. Menagerie in Schönbrunn mitgebracht. 7 Tagesneuigkeiten. Pet. 2. Lunt­­e. Für den Monat Juni wurde das Windfleisch mit 13 fr. 6. M. per Pund Mmnitirt, obschon die Aussichten auf Futterernten burgweg gut sind, so wird das Schlachtvieh doch noch immer nicht billiger.­e. Bei der nunmehr eintretenden großen Sommermarine wurde den Hausbe­­rgern die Verordnung wieder in Ernnerung gebracht, was welcher ein jeder vere­pflichtet ist, täglich zwei Mal vor seinem Hause sprengen zu lassen. e. Die Negulirung und Plani­ung des Peter Donauufers oberhalb der Kettenbrüce, womit man bereits ein gutes Stückchen vorgeschritten ist, wird nach dem Markte mit verdoppeltem­ Eifer fortgeseßt, und hofft man noc in diesem Sommer der Donau ein­ erfledliches Stud abzugewinnen. e.Die schon vor einiger Zeit beabsichtigt gewesene neue Häuser-Numm­­rung und Straßenbeschreibung soll nunmehr in der nächsten Zeit angeordnet wer­­den«So wie in Ofen,will man auch«in Spest kleine Blechtafeln dazu ver­­wenden. e. Wie wir erfahren, dürfte die Frage in Betreff des Neubaus des städt. Nedoutengebäudes in den näh­en Tagen eine definitive Erledigung finden; man it mit der Bauübergabe an eine Privatgesellschaft so ziemlich einverstanden, nur sol es sich um die Firirung der Jahre handeln, während welcher der Niedbrauch der Gesellschaft überlassen werden soll­e. Ge­­ominenz der Kardinal - Fürst - Primad wird am Frohnleichnamsfeste an der hiesigen großen Prozession theilnehmen. 7. Der 17 Jahr alte gesunde und sehr kräftig gebaute Karl ©., Schüler der V. lat. Alaffe, der am 31. Mai am Ausflute des sogenannten Teufelsgra­­bens ertra­k, wurde das Opfer seiner Menschenliebe, indem er einen zwölfjährigen Knaben — der in das Wasser fiel — das Leben rettete. 7. Die G­­esellschaft der Nerzte von Budapest hielt unter dem Präsidio des T.T. Prof. Dr. Joh. Wagner am 1. 9. M. eine Litung, in welcher Oberphysitug Dr. Tor­may die erfreuliche Mittheilung machte, daß die Cholera und die wirklichen Blat­­tern nur in einzelnen Fällen sich zeigen und der Typhus auch viel selb­er auf­tritt. — Hierauf gab der Primararzt Dr. Krief einen Bericht über seine Kran­kenabtheilung im Bürgerspitale hier, welcher in der nächst­kommenden Situng fortgefeßt werden wird. 7. Während der bereits eingetretenen heißen Jahreszeit sind natürlich die Getränke von Höchster Wichtigkeit, und um unser schlechtes, viele erdige Bestand­­theile enthaltendes Brunnenwasser zu erregen, werden von vielen Menschen Kuhlen: Jäuerlinge wie Rohitscher, Szuliner u. a. dergl. natürliche Mineralmäfler , gewöhn­­lich mit Wein gemischt, getrunken. Nun aber haben diese Wäfser auch solche Bestandtheile, welche den diätetischen Gebrauch Dieser in mancher Beziehung be­schränzen, doch noch mehr wird der allgemeine Gebrauch dieser Wäffer durch den hohen Preis derselben beschränzt. Um so erfreulicher ist es, wenn unsere heimische Industrie, gleich am drer Länder, auch bei und zur Erzeugung von Fünftlihen, rei­­nen, mit Kohlensäure allein nur gesättigten Wäffern hinwirft. So werden nun in oft eben solche Kohlensäuerlinge, wozu das beste und reinste hier vorfindige Wasser genommen wird, durch einen erfahrenen Chemiker unter sanitäts­ polizeilicher Aufsicht erzeugt und der Herrn 3. M. Eder, Spezereiwaarenhändler in der Maiznergasse, in den Handel gebracht und zwar reine Fohlenfaure, dann sogen. Sodawässer, wie mit verschiedenen Früchtesäften,, als Ananas, Orangen, Himbeer u. f. mw. bereitete Limonaden, und zwar um einen so billigen Preis, daß Feder­­mann der Gebrauchh derselben leicht zugänglich gemacht wird. s: Die französische Gesandtschaft hat sich an den Grafen Buol um Auskunft über die österreichische Weinproduktion und den­ betreffenden­ Handel gewen­det. Eine ausführliche Antwort der hiesigen Handelsfarmer finden die Leser auf der einem Seite dieses Blattes. " Programm der Pester Rennbahn 1855. Sonntag, am 3. gyun. 1) Sandleute-Rennen. 2) Trial-Stafes. 1. Graf Stephan Batthyány jun. (Proponent). 2. Graf Bela Csáfy. 3. Herr 9. Esernovicő. 4. Herr Edmund von Horváth. 5. Graf Johann von Hunyady. 6. ©. D. Yrst Franz Liechten­­stein. 7. Here v. Bates. 3) Norddeutscher Preis von 1000 fl. EM, für im Jahre 1852 auf dem Kontinente geborne Pferde. 4) Eiterhäsy­ dij 500 fl. EM., wovon 400 fl. dem ersten, 400 fl. aber dem zweiten Pferde. Für alle in der öfteren Monarchie gebornen Pferde. 5) Damenbecher. Gin Becher, 100 Dufaten an Werth dem ersten, die von diesem Preise übrig bleibenden Dukaten bis 50 Dem zweiten, der­­ etiwaige Mehrbetrag und die Einlaggelder wieder Dem ersten Pferde. Für alle Pferde. Montag, am 4. Juni. 6) Nemzeti­ bis 200 Dufaten in einem 30 Dufaten werthen Beyer. Für­fjährige. Hengste und Stu­ten, die in Ungarn geboren sind. 7) Die erneuerten Graf Stephan Sárolyi States, von 5000 fl. CM. Ein durch mehrere Freunde der edleren Pferdezu­cht ins einschließlich 1863 subffribirter Preis für Hengste und Stuten aller Länder. 8) Had-Stakes. Für jedes in Ungarn geborene untrainirte Halbblutpferd. 9) Hazafi­dij 100 Dutaten. Für alle in Ungarn geborene Stuten... Mittwoch am 6. Juni 40) Széchényidij 100 Dutaten. Für Hengste und Stuten. 11) Biel-States 1200 fl. CM. Für alle auf dem Kontinente geborene Pferde. 12) Hunter-Stafes, verbunden mit der Bahnpertsche. Es haben biß jet unter SZERET­TB seschrieben:: Herr Steph. v. Abel, Graf Geiza Batthyány, Graf Steph. Batthyány, Graf Lad. Batthyány, Herr Arfen v. CSernovícs, Baron Lud. Döry, Graf Zofeph Hunyady, Hr. Zof. v. Inkey, Hr. Em. Georg Károlyi, Graf Bela Keglevih, Graf Julius Szavary, v. Ráráp, Graf Alex. Károlyi, Graf Graf Oct. Kinsfy, Baron Lud. Stmonyi, Baron Bela Wenkheim, Graf Alfred Ziggy. 13) Batt: byány-Hunyadydij 100 Dufaten. 44) Verkaufsrennen (Seling-Otates.) Ein Preis im Werthe von 500 fl. Kir Pferde jeden Landes. fiterarisches Unterhaltende Belehrungen zur Förderung allgemeiner Bildung.(Leipzig.F.A.Vrockhau­s.)Vielfach macht in der neuesten Zeit das Bestreben sich geltend,die Ergebnisse wissen­schaftlicher Studien zu populati­­siren;denselben Zweck verfolgen die vorliegenden­"Unterhaltenden Belehrungen­", und,—nachdem wir mehrere von­ den­ 18 Heften­ gelesen,können wir der Wahr­­heit gemäß aussagen­,—si­e erfü­llen­ diesen ihren Z­veck vollkom­m­en­.Die ein­­zelnen Abhandlungen reihen sich dem­ Westen an­,was unsere Literatur in dieser Nichtung besitzt.Neben der Gediegenheit des Inhalts ist auch auf die Form die­ größte Sorgfalt verwendet Wir haben­ durchaus keine literarische Fabrikarbeit vor uns,wie sie uns bei solchen­ Gelegenheiten geboten zu werden pflegt,das sind zum größten Theil Arbeiten­ von Männern­,die als Autoritäten ihrer Wissenschaft anerkannt sind und deren bloßer Name un­s schon als Bürg­­schaft dien­t,daß hiermit­ Michiii­r Tüchtiges und Gediegenes geboten worden. So schildert J.H.­Mädler den,,gestirnten­zf­immel«und,,Sonn­e und Mond«in 2 Heften;ein Heinrich Ritter bespricht,,die Unsterblichkeit«,der bekannte Tholuck»die Bibel«,der tü­chtige Marchcind,,das Gold«,der um die Mikroskopie so sehr verdiente Oskar Schmidt»das M­­­ikroskop«,der viel­­genannte A.B-Reichenbach,,die Kü­­nstler unter den Thieren­«..Was der Nationalökonom­ von­ Otto Hübner zu erwarten hat,bedarf unserer Versicherung nicht;nur so viel sei erwähnt,seine Arbeit über»Schutzzoll und Handelsfreiheit« zählt zu den besten aus seiner Feder.Daniel hat»Deutschlan­d«,Heffter das,,Slaventhum«,Bartholddie,,deutsche Hansa«geliefert.Der treffliche Unger behandelt»die Lebensversicherungen«,Bergm­annsche,,Telegraphie­«. Wir schließen das Inhaltsverzeichniß mit zwei Arbeiten,die am­ besten den­ weiten«« Kreis bezeichnenden diese»belehren­den Unterhaltungen«umfassen­:da615.Heft bietet«Schiller,eine biographische Schilderung«,da618.dagegen»Ben­­jamin Franklin,sein Leben,Den­ken un­d Wirken«.Wir haben in­sbeson­dere die letztgenannte Arbeit mit dem grössten­ Vergn­ügen­ gelesen...Man sehe sich diesen Mann­-««sagt der Verfasser dieser Biographie in der Ein­leitun­g,»einmal recht gen­au an­,i­nd merke,wie er es gemacht hat,wie­ erdachte,handi­lte,strebte, wirthschaftete u­nd lehrte,und man kennt die ganze Welt im Westen und unter uns,und weiß,warum es die Leute desso herrlich weit gebracht haben­,und weiß auch,wie m­an­ es selber in seinen eigenen vier Pfählen etwa ebenso­ weit bringen kann, * · Ne Wien, der Schiffe — Neueste Bott. Wien, 2. Juni. Die „Wiener Ztg.* bringt eine Notarigis­­ordnung, welche vom 1. August angefangen wirksam ist für das Erzher­zogthum Oesterreich unter und ob der Enns, die Herzogthü­mer Salzburg, Steiermark, Kärnthen, Krain, Ober- und Nieder-Schlesien , das Königreich Böhmen, die Markgrafschaften Mähren und Istrien, die Stadt Triest mit ihrem Gebiete, die gefürsteten Grafschaften von Görz, Gradissa und Tirol mit dem Lande Vorarlberg ; ferner eine andere, wirks­am für diejenigen Kronländer, für welche die Notariatsordnung vom 21. Mai 1855 Giltig­­keit hat, dann für das Tombarbisch » venetiantische Königreich, Dalmatien und Das ehemalige Gebiet der Stadt Krakau, über das Verfahren zur na derjenigen Forderungen, welche durch Notariatsart bewie­­en sind. 1. Sunt. ist die offizielle Antwort des fran­­zösischen Kabinett auf die österreichischen Vorschläge hier eingetroffen. Die englische Nachäußerung fehlte noch im Laufe des heutigen Tages. Die Note des Grafen Walewsky, obgleich sie, was bereits seit mehreren Tagen vo rausgesehen wurde, auf die Wiener Vermittelungspropositionen nicht ein­­gehen zu können erklärt, soll in einem sehr­ verbindlichen Tone gehalten, und das Bestreben, die Freundschaft Oesterreich ® nicht zur verlieren vor­wie­­gend sein. (z. B) Berlin, 1. Juni. v. Clinia gerichtete. Depetche betreffenden Zirkulär existirt ein Erlaß,­ die Spaltung Kriegsschauplan. Die „W. 3." bringt zwei Depetchen des Fü­r fen Oortichatoff, vom­ 27. und 29. Mai. Die erste enthält einen Bericht des Generalmajors Wrangel und meldet, die auf der Halbinsel die Paulbatterie überflügelt und Kertie und Jenitale begeht. Unsere Garnison 309 NK­, nachdem sie die Kanonen unsere bei Berdianst so weit vernagelt und das Kroneigenthum und in das Innere des Landes vorgeschritten is. Einige f von ihren Schiffen wurden wahrgenommen. Fintz Gortschatoff hat an Herrn Rußlands Absicht darstellt. Rußland beabsichtigt die sogenannte Glinia-Depeiche nachträglich dem Bun­destage mitzutheilen. (om. 3.) bei Kamisch-Burun aló möglich) — zerstört hatte, ohne beträcht­­liche Verluste auf das Dorf Arrquin­zur. — Die Depesche vom 29. Mai meldet, daß der Feind seit der Belegung­ von Kertich die nöthigen Maß­­regeln für der Fall getroffen, daß der Feind versuchen sollte. Die Kommu­­nisationen unserer Truppen im der Krim zu bedrohen. Gestern Abend Außer dem österreichischen Deutschlands pl­ant die rufstische, 24. von Kertsch gelandeten feindlichen Truppen vertraulicher nicht haben mung wurde beinahe eine heitere, wenn nicht das Spiel der Frau Bulyovofy die Gemüther gefesselt hätte. Die geschägte Krünstlerin übertraf hier bei weiten alle Leistungen, die wir bisher von ihr zu sehen Gelegenheit hatten, und sie faßte die Rose ganz richtig auf, wenn sie uns nur die engelreine, gemüthliche, aber keine naive Natur vorführte; denn Got ist sich ihres ganzen Mesens bewußt, und vermag deßhalb, wie Auerbach sie in der „Frau Professerin“ hinstellt, sich eher von ihrer Liebe, als von sich selbst zu trennen. Nur in wenigen Momenten ließ uns Fr. B. die Gemüthetiefe „Eor’8“ vermissen; wo diese im ersten Akt ihre Muhme ruft, jagt sie, indem sie sie vornimmt das Lieblingslied derselben zu singen: „o ich werde sie schon herausladen!“" — oder Aehnliches. Diese Worte sprach Fr. B. mit der Weberlegenheit des Fugen Kopfes, der einen andern überlisten will. Goi aber, die selbst ein tiefes Gemi­ch ist, vertraut auf die Wirk­­ung, welche das seelenvolle Volkslied auf die gemütheinnige Muhme machen werde, — sie­­ fan also selbst an dieser Stelle den seelenvollen Ton nicht ver­mifsen lassen. Auch in der Szene beim Fürsten muß der Ton „Evelinen’s“ im Gespräch mit dem hohen Herrn durch den gemüthlichen Grundzug diejed ‚Charak­terd verklärt werden, denn dort ist nicht der Gegentat zwischen Dorf und Stadt, sondern zwischen warmer naturwahrer Gemüthsinnigkeit, und Fühlen “Salongeist. dad. Hauptmoment. Die­ gefehäste Künstlerin hob jedoch­ hier mehr den ‚Tomischen Gegensat zwischen törflicher Ungenirtheit, und dem feinen Salonton hervor, während sie die Welterlegendenheit der Natur darstellen müßte, welche über künstliches Gebilde einen ungeahnten, unerwarteten Sieg davon trägt. Das­ Publi­um unterhielt sich mit dieser Auffassung, und lachte beifällig, konnte aber am­­ Schluß der Szene kaum begreifen, warum der Herzog und die Gräfin nicht mit: "Taggten, sondern von Got bezaubert waren. Mir hielten und bei den verzeichneten Strichen deßhalb länger auf, meil und das ganze Bild, das und Frau Bulyoopky Hinstellte, so lieb geworden ist. Der „Wadeleswirth”, der in der­ ungarischen Bearbeitung den ebenfalls “auf seine Wohlbeleibtheit zielenden Spisnamen „Zsiros” erhält, fand an Herrn , Szentpeterti einen der trefflichsten Darsteller. “ Herr Szerdahelyi, der „den, „unglück­chen. ‚Liebhaber „ Cor’s spielte, erregte in der Gene, in der er als ‚gemeiner Soldat erschien, verdienten stürmischen Beifall. Er zeigt von dem hohen Beruf dieses jungen Schauspielers, daß er kleine Episoden mit­ solchem sei und solcher Gediegenheit ausarbeitet. Herr Szigeti (Maler) hat den "Grundton die­ser getroffen, er dürfte aber im den ersten Genen von den Farben genialer Ungebundenheit etwas mehr, und ist der vorlektet­ Szene von den Farben Des Naufches etwas weniger auftragen. Frau Bartha verstand es nicht die Note der , Bafe" so lichtvoll in den Vordergrund treten zu lassen, wie wir es auf andern Bühnen gesehen haben, recht wirksem nod spielte. AS einen im NRhyrmnd einer „Hochzeit“ spricht, die er malen wolle, das Publikum dann eine „Madonna“ zu sehen betont. Da unsere deutschen Leserwissen,welch eine wesentliche Rolle das gemüthliche Wolfsliedn: „Muß ich denn, muß ich dem zum Städtle hinaus“ u.s.w.“ es sie interessiren, das melancholische magyarische Wolfslied kennen zu lernen, welchem dieselbe Rolle zugedacht wurde. „8 ist das bekannte: ,Kidölt in der ungarischen Bearbeitung das wir da hörten wir nichts, al diese seltsame Mufii, die von oben kam, — aber un­ter hörten mir sie, die feinen Töne der Nofina-Hallory; Hr. Zefelfam­ily (Almasion) mußte wegen Indisposition erfaf­rt werden, Hr. Benza (Bartolo) spekulirte wie in ein aaderer Figaro, und auch Hr. Köpeghi hielt sich gut. In „A ket Barcsay" von Zöjifa that Hr. eine bewundernswerthe Maste den Historischen Apafi schattete Blit ließ und jeden Augenbli aus nieder, weil der Dichter dazu nichts gethan hat. Bei der Aufführung daß Egrefiy Alles um uns dar, zu vergegenwärtigen ; diese mißtrauische Haltung des Tyrannen, dieser finstere von dichten Orgel und Gebet den Augenbrauen die die Entwickklung einer interessanten tra­gischen Gestalt erwarten; — aber drohenden Wolfen fuhr sein Blik " Turin, 26. Dat. Die Eröffnung des auf den in Bewegung gejekten Lokomotiven befindlichen und funktionirenden Telegrappen fand am 24. zwischen Turin und Moncalieri statt. Die Gesandten von Frankreich und England, Ministerrath, Senatoren und Deputirte wohnten derselben bei. Zwischen zwei mit größter Geschwindigkeit fortblaufenden Lokomotiven entspann fi ein lebhaftes telegr. Gespräch, so­wie zwischen der Telegraphenstation und den sich entfernenden Lokomo­­tiven. Dieses Experiment, welches die Vortrefflichkeit nell­ beweist, erregte allgemeine Bewunderung­ der Erfindung des Chevalier Bo tst sehr einfach und die tragbaren Eisenbahnapparate von Morkl funktionieren mit seltener Genauigkeit. Rolle im die der Maler von und Stadt“ Ganzen Negtefepler spielt, jo der Melodie wird Fünnen Unter den übrigen Rollen nicht unerwähnt lassen, der Frau gatfóch­ hervorheben,­­ welche die wir hier Deutsch wiedergeben : „Gräfin“ Nieder fank der Baum fammt Blüthen, — Scheiden muß ich von der Liebsten, Ach von Rose muß ich scheiden, die im Herbste von den Bäumen das Laub­e fallt. An dem Schilfe ist die Ente, Halme reifen auf dem Felde; Doch mo treue Weiber wachsen, Mimmer find’ ich solche Landschaft, and nirgends, Ohne Lieb’ im falschen Herzen, Zogst du dennoch mich in’s Nebe; Ließest du mir meinen Frieden, Wär’ ne Andre jest mein Liebchen mit Freuden, Schsu aus deinem Fenster, Rose, Sieh’, ich geh’ jet aus dem Dorfe, MWirf mir einen fetten Eid nach, Denn wir sehen, uns mehr niemals einander, wollen wir daß während a la mandolástul", in „Dorf wer das Mitten in dem domnernden Lärm, auf dem Kupferdach des Nationaltheaters die traurig merscidigen Hagelfer­­schlugen, hörten wir no — wein die gesproc­henen Worte nicht hört. Bit gibt­ der Fr. Bulyooßky, Der Did: vielen Dank fehufdig diefer Rolle immer, im den ftark auf der Szene die befchäftigen der den leicht erregbare Zwerchfelle; Hr. Friedt dieses­ Stückes wunderten wir und zwei so Iint­ertönen, daß man Hauptrollen der war, Freitag Abend sahen wir „Aszep Marquisne‘ von Köver, Spoopfy) eine solcje, und zwar eine jepr weizende ter, wie die. Künstlerin sind sich in diesem Stück gegenseitig Trägern und dem General (Hrn. war, die wie immer ein Drama über die Anordnung, Männer aus dem Volke sprechen müssen , während Felefs) Gelegenheit zu Schönen Leistungen Maxquire Der neue Telegraph (dt. mnf )Verant­wortliger Redakteur : Karl Weiskircher, der "

Next