Pester Lloyd, August 1855 (Jahrgang 2, nr. 177-202)

1855-08-02 / nr. 178

. . . .- .. .— Pest,1.å)lugt ist. Die einzige zuverlässige Nachricht vom Kriegsschaupkatze TUVSV Krimm ist die,daß dort augenblicklich Nichts geschieht.Was in Zukunft dort geschehen­ soll,darüber weich es­ die,­besiUUtektFck­teten« Quellen soweit-Voneinander ab,daß jeder billig denkend·eLeserstck)durch die Vielseitigkeit der Gerüchte mehr als entschädigt sinden umd für die Leere an Nachrichten.Freilich»hat»dk kalteHaITVegethk­­«lissier mit dem Korrespondettteil des,,CvUst(tUtwterl«kurzen Prozess ge­­macht,aber das Blatt selberfährt inzwischen unbeirrt auf dem einmal einzerschlagenen Wege fort.Es ethter imn ersten­ ob­ die Aufhe­bung der Belagerung von Sebastopol vorbereitenden Artikel einen zweiten folgen, so diplomatisch berielte aud­ gehalten ist — für Jeden, der ein wenig zwischen den Zeilen zu Iesen versteht, ist er deutlich genug. Wer sich den gegenwärtigen Zustand der französischen Presse ver­gegenwärtigt, und dabei im Gedächtnisse behält, daß der­­ Constitutionnel überdies noch ein offiziöses Blatt it, dm werden die folgenden Ber­­rachtungen immerhin so mancherlei zu denken geben. Anknüpfend an die bekannten Worte in einer der le&ten Depeschen Pelifiter's: „Ich habe Kamiesch besucht; die dortigen Arbeiten nähern sich. ihrer Vollendung* — bemerkt das erwähnte Journal, Kamiefc­hel, seit der Krimmerpedition, aus einem e enden Fischerporte zu­ einem Marine­etablissement ersten Ranges herangewarhen. An der Einfahrt des Meer­­hufens gelegen, der die Mauern Sebastopols bespült, beherrsche es biese Mhede und demzufolge Sebastopol selber. (?­) Schon im Herbste sei es eine Zufluchtsstätte der verbü­ndeten Slotten, ein Proviantstapelplan für die alliirten Armeen, kurz ein Hafen geworben, dessen kommerzielle Negsamteit dem Treiben in den großen atlantischen oder mittelländischen Seestädten Frankreichs wenig nachgebe. (??) Neuerdings sei es aber außerdem noch zu einer vollständigen gehe erhoben worden, da seine Landfeste jet eben­­falls durch eine, DEM Werken von Sebastopol ähnliche Reihe von Fortifi­­kationen gedeckt werde.­­ »Kamiesch—fährt das offiziöse Blatt fort­—ist jetzt ein ge­­waltiger Waffenplatz,der,je nach den Umständen,eine ganze Armee beherbergen,oder auch durch eine gewöhnliche Garn­ison beschützt werden kann,dessen Defensivkraft bis zur Uneinnehmbarkeit ge­­steigert worden ist Kamiesch als furchtbare Operationsbasis verleiht erst der Invasionsarmee die bisher von ihr so schmerzlich Vermißte Beweglichk seit:Sebastopol,wokt Kamiesch bemeistert un­d sozusagen an der Kehle gepackt,kann hinfort von keinem Nutzen mehr für den Czarett seist(?!). Selbst wenn neue strategische Nothwendigkeiten die­ ver­­bündeten Heere nach andern Punkten des Ausreiches beru­­fen:selbst dann wird die Anwesenheit eines kleinen anglo-französischen Geschwa­­ders in Kamiesch genagelt,um Sebastopols ganze Offensivkraftchparalysiren. Möglichkeit der freien Bewegung für unsere Truppen, Annul­­­lerung Schastopols für Rußland (!!): das sind die Ergebnisse, die man durch die Umwandlung Kamteshh’s in einen Kriegsplatz in einen, die russische Zitadelle überwachenden Vorposten erreicht hat. Die Tragweite dieser Transformation für die Zukunft ist unberechenbar, da Frankreich fest weiß, daß es ein Heer von 100.000 Mann nach Belieben marschiren lassen und überall hin dirigiren kann, wo dessen Gegenwart erforderlich erachtet wird !* „Worte! Worte! nichts als Worte !* würde Hamlet sagen. Haben die Worte aber einen verhüllten Kern, so ist es doch eben nur Der, bas Pubikum auf den — wie uns scheinen will — sehr vernünftigen Ent­­schluß vorzubereiten, daß der Westen Nußland nicht den Gefallen thum will, fiß dem Stiere gleich, der auf das ihm vorgehaltene rothe Tuch­ losstürzt, an einer Grenzfestung des immensen N Reiches die Zähne auszu­­beißen, da selbst deren Fall nicht mehr allzuviel entscheiden wird , seitdem jener moralische Drud, den man mit der Krimmerpedition auf das Peters­­burger, wie auf das Wiener und Berliner Kabinet auszuüben beabsichtigte, ein für alle Mal verfehlt is. Doc wen das Nauthfel nicht zu hart er­scheint, daß in dem Stanfreld des 2. Dezember eine halbe offizielle Zeitung zmwet derartige Artikel absichtslos und aus reiner Naivetät in die Welt schiefen dürfe: man, der mag sich fort und fort damit trösten, daß alle Gerichte von einer Aufhebung der Belagerung Sebasto­­pol’8 — natürlich unter fortdauernder Offupirung der beseßten Kostenpunkte in der KR imm — nichts sind, als böswillige Erfin­­dungen der Griechen in Barna ! > Varis, 29. Juli. Wo ihrer mehrere beisammen sind, da ist der Herr unter ihnen! — Das läßt sich auf Dinge eben so gut anwens­­­dhen, wie auf Personen. Bei den Dingen meine id­ cs in dem Sinne, daß wo ihrer viele beisammen sind, dem Beichauer sich eine Jder erschließt. So geht es vom aufmerksamen Beobachter in dem Theile der Ausstellung, in­­ welchem die Kinders­pielzeuge ausgestellt sind. Die Nationen, welche Kinderspielzeug ausgestellt haben, sind die franz­­zösische, die deutsche und die englische. Der Hauptgrund dieser Ausschließ­­­­lichkeit liegt wohl freilich darin, daß eben diese Nationen die Industriellsten sind, — ein anderer Grund mag, aber alle darin liegen, daß die Erste­hung bei denselben die meisten Fortschritte gemacht hat. Eine andere Bemerkung,die sich dem Beschauer hier aufdrängt,ist, daß die ausgestellten Spielzeuge mit dem Charakter der ausstellenden Pas­tionen völlig übereinstimm­en.Die französischen sind geschmackvoll u und luxuriös;diese Puppe­ erhaben ganz ansteindige Ydetischen­ gesalpter, sie haben­­ feine gemalten Haare, sondern seidene Chevelüre, die dody den Anschein einer natürlichen hat; sie sind nicht soften­ und ewig wie die frühern Pup­­pen oder die anderer Nationen, sondern haben Kautichusgelenke,­ die ihnen die Glastizität der Gesundheit geben. Und in dieser Beziehung sind die französischen Produkte wirklich zu loben, denn dem Kind, das solches Spiel­­zeug in die Hand befinmt, wird der Siun fhr Gbenmaß nicht von vorn­herein verdorben. Erfchreerend hingegen ist der Luxus der französischen Pup­­pen, — wenn sie nicht fürstlicher oder geldaristokratischer Abkunft sind, so sind sie wahrneh­m­lich Puppen aux camelias! Sie leiden sich an Seide, Sanımt und Gold, bewohnen die Iuzuriöfesten Miniaturfalong, und bedie­­nen sich der Postbarsten Meubles. Principiis obsta! heißt ein altes lateini­­sches Sprichwort, — und wer künfte es in Abrede stellen, daß die Kinder, die ein so luxuriöses Bolt von Puppen ihre Untergebenen nennen, nicht Sinn für einen noch größeren Luxus bekommen!? Weit besc­heidener, solcher sind Hingegen die englischen und deutschen Spielzeuge, legtere zeichnen sich namentlich durch beispiellose Wohlfeilheit aus. Was an beiden besonders zu loben, ist, daß dur­­fte der Sinn für's prastische Leben ih­m in dem Kinde angeregt werden kann; solcher Natur sind die niedlichen Werkzeuge aller Handwerker. Diese Meiereien, Bauernhäuser, Eisenbahnen sammt Schienen, Waggons, Aotomotiven u. s. w., die sie ein Kind mit der bloßen Konzepsion der Eltern und einen Kapital von 12 grants in der Stube anlegen kann. Ein Theil der deutschen Spielzeuge hat jedoch­ auch seine unmoralissche Seite; es sind das die vielfachen Lotteriespiele, mit welchen den Kindern frühzeitig der Sinn für die Nouletten in Wiesbaden, Homburg u. s. w. eingeflößt wird. Charakteristisch ist 68 ferner, daß nur die Deutschen es sind, die Soldaten als Spielzeug ausgestelt haben! Die Franzosen sind vielleicht zu sehr wirkliche Soldaten, «18 daß sie die zimmernen und hölzernen Tiebten, und bei den Engländern mögen Godden und Bright die Hand im Spiele haben. Aber Batern, Sachen und Preußen haben alle ihre Bun­­deskontingente in die Ausstellung gefechtet; nur haben sie dieselben, um den Franzosen ein Kompliment zu machen, in französische Uniformen gestect. Namentlich­ hat Sachsen ein­ ganzes Regiment französischer Marschälle aus­­gestellt, für solche muß man wenigstens diese zinnernen Männchen ansehen, die sammtlich durch­ große Epauletten, Goldborten und das Großkreuz der Ehrenlegion ausgezeichnet sind. Preußen ist noch weiter gegangen, er hat seine Industrie an der westlichen Allianz den Theil zu nehmen beauftragt, den seine Diplomatie nicht genommen hat. Ein Berliner hat nämlich die­ drei Schlachten ‚bei Oltenita, Shalafat und Alma, vollständig ausgestellt. Namentlich ist Alma bewundernswürdig; da gibt es zinnerne Franzosen, welche die Ruffen mit Heldenmuth mafiafriren, Zuaven, welche über den­­ Fuß fegen, und troß der gegen sie­ gerichteten Kanonen die Hügel ersfet­­tern, Engländer, welche das Ge­wehrfeuer des Feindes ruhig aushalten. Preußen zeigt sich hier entschieden als eine Militärmagt ersten Ranges. Nedrigens sind in der Ausstellung Spielzeuge von wunderbaren Me­chanismus; z. B. ein Türfe, der aus einer angezümdeten Pfeife wirklich­ raucht; eine Bajadere, die auf gespanntem Seil­ tanzt, und 1200 Fres. rortet; Beine Vögelchen für 1000 Fres., die ganz anmuthig zwitschern ; ein Kind, das sehläft, erwacht, die Bonne ruft, greint und im dem Bettchen zappelt; eine Puppe, die „Papa“ ruft 2c. Die Spielzeugausstellung hat aber auch­ fortwährend eine große Menge von Beichauern vor si), große und Feine Kinder, und Leute, die, wie ich, so Kindlich sind, daran moralische Betrachtungen zu knüpfen, Szerard’s Weinhandel bisher und feine Zukunft. R. Szerard, im Juli. Seitdem dur­ das energische Einschreiten des Herrn Johann Felds das Projekt zur Bildung einer „Weinhan­­delsgesellschaft“ bereits so weit Lebensfähigkeit erhielt, daß Die Operationen derselben sofort nach Herablangung der behördlichen Erlaub­­niß beginnen können, seítdem Ponzentritt fie alles Interesse der hiesigen M­einzlichter auf diese Gesellschaft und deren Zukunft. Natürlich knüpfen si die fanguinischsten Hoffnungen daran, m­an sieht schon die Welt forme­lisch um unsere Weine laufen, als ob mit der Gründung der Gesellschaft die Zauberformel gefunden wäre, um den hiesigen Nebensaft, den Garay bei seinem Hierfein im Jahre 1846 so schön befungen hat, in Gold zu verwandeln. Mancher der überschwenglichen, etwas zu fanguinischen Träume wird nun freilich wohl noch zu Waller werden, die gute Sache wird aber unter der Regine der Männer, die bisher an der Spinne stehen, doch den nothwendigen Boden gewinnen und der Erfolg jedenfalls ein erwünsche­ter sein. Die gegenwärtig fer rege Diskussion über die Stexarder Wein­­handelsgesellschaft hat aber ganz besonders das Gute in ihrem Gefolge, daß sie die Reflexion wach­gerufen, was für die Entwicklung der Produk­tion­, wie Betrieb und Manipulationsverhältnisse von dem wesentlichsten Einfluß sein­­ dürfte, da durch Dieselbe Daten über den Gegenstand an’s Tageslicht gefördert werden, die bisher im Dunkel ruhten. Jedermann bringt seine gesammelten Erfahrungen hervor, woraus sich ein übersicht­­liches Material entwicelt, zur Beurtheilung des Szerarder Weinhandels in seiner­ Vergangenheit und wahrscheinlichen­ Zukunft. Szerard und seine Nebenhügel sind in den Annalen der ungarischen Geschichte wohl verzeichnet, schon mancher große Mann erstand in dem Rayon dieser kleinen Stadt und noch mehr Ungarn und Nichtungarn labten sich an dem schwarzen Nebensaft unserer Berge. Nichtsveftoweniger Datirt die neuere Geschichte des hiesigen Weinhandels erst seit dem Jahre 1816, dem Sabre, wo Alles so theuer war und auch unser Wein mit 80 bis 400 ff. der Eimer bezahlt worden ist; c8 hatte damals ein arten von sonst 60 — 70 Eimer nur zwei Eimer getragen. 7 Su jener­ Zeit der allgemeinen Noth — der Wein war in der ganzen­­ Welt, besonders aber in denzg Österreich gehören­de 11 Provinzen schlecht gerathen-in jener Zeit um entwickelte sich der Weinhandel bei uns,so wie er eigentlich­ bisher bestanden hat, der zwar der hiesigen Bevölkerung ehr­licheres, so ziemlich das einzige Einkommen bot, dem Produkt aber nicht die Anerkennung brachte. Die er, richtig behandelt und gehörig ange­gedeutet, auf Dent Weltmarkte hätte finden können , finden müssen. Die Ursachen hiert­n waren verschiedener Art, die jedoch so zusammen­wirkten, daß sie im Bunde das stetige Zuru­ssbleiben des ganzen Weinvertriebes her­­vorbringen mußten. Die hiesige Bevölkerung — durchweg magyarisch) i ft, wie sich dies überall in Ungarn zeigt, mi­t schwer zu Neuerungen, namentlich im Aderbau, zu bringen, oder auch mir von dem Naben derselben zu Über­zeugen. So blieb unsere Weinproduktion und die Manipulation seit Jahr­­zehnten immer Ddieselbe: von einem eigentlichen Handel war ü­berdies fast gar keine Rede. An der alten Herkömmlichen Prozedur wurde niemals etwas gewil­dert, sie blieb stets dieselbe. Es fiel seinem Menschen ein, die Weingärten mit möglichst gleichen, dem Boden und dem Klima entsprechenden Nebsor­­ten zu bepflanzen, ebenso wenig dachte man daran in der Art des Leseng und Kellern jene Verbesserungen einzuführen, wood die Burgunder ı und Bordeaurweine so groß, so berühmt geworden waren. Erst im neuerer Zeit, wenn ich nicht irre 1846, hat der Herr Vizepräsident der Ofner Statthal­­tererabtheilung, Baron v. Auguß, der hier sehr ausgedehnte Weingärten befigt und anerkannt mit die besten Weine feh­rt, in seine Produktion die „geschlossene Gährung“ eingeführt, aber ungeachtet der besten Erfolge nur wenig Nachfolger gefunden. Am allerwenigsten wollte man von einer „Wissenschaft der Keller­manipulation“ etwas hören, das waren ausländische Narrheiten. So schleppte sich die hiesige Weinproduktion von einem Jahr ins andere, und man war recht froh, wenn man für einen Einer Wein 3 fl. EM. erhielt, ein Preis, der den Winzern schon bedeutend erschien, die sehr oft nicht mehr in Wie­­ner Währung erhielten. Dieselbe apathtische Gleichgiftigkeit, welche die Pro­­duktion kennzeichnete, hatte auch im Vertrieb der Weine statt, wenn­gleich sie, wie schon oben bemerkt, seit 1816 hierin etwas mehr Negrantheit zeigte, die jedoch nicht durch die Initiative der hiesigen Produzenten her­vorgerufen war. Bis zu dem angegebenen Zeitpunkte wurden die Weine großentheils in den umliegenden Komitaten, und ein nur seh­r geringer Theil in Pest auf dem Mearfte verkauft, und zwar zu Preisen, die nach L0jährigem Durch­­schnitt bis 1814 mm 1 fl. 17% fr. EM. pr. Eimer braten. Vom Jahre 1816 angefangen begann sich der Weinhandel zu heben, und zeigten sich bei und permanent fremde Weinlaufer von Pet und Wien, die in der Re­­gel gleich nach der Xefe hier eintrafen und, wenn man so will, die Wein­­preise dominieren, da sie so ziemlich die Alleinherrscher waren. Unter bdiesen Käufern zeichneten sh besonders die Firmen Adjak v. Lentey, Alois Schwarzer in Win und 3. 9. Kaffovis in Pest aus, welche seit jenem Jahre viele Tausend Eimer Wein hier ankauften und theils im Ins­lande, theils nach Polen, Preuß. Schlesien u. Tl. w. verführten. Wir dür­­fen es nicht verrennen, daß­ sich die Weinpreise seit dem Erscheinen dieser Käufer um nicht Unerhebliches gehoben haben; die legte Durchschnittgerech­­nung von 1840—1850 bot 1 fl. 59 fl. CM. pr. Eimer. Diesen besonderen Einfluß Finnen und werden die Sterarder Wein­­produzenten niemals verkennen und mißachten, im Gegentheil, sie hab­en sich ihnen aud wohl auch mit Net zu Dant verpflichtet. Diese ge­nannten Handelshäuser werden mit ihren Einkäufen auch fernerhin in un­serer Mitte willkommen sein und stets mit der Zuverkommenheit empfangen werden, die ihnen gebührt. Brachten sie doch seit Jahren sehr bedeutende Summen in unsere stille Abgeschiedenheit. Nach und nach hob sic auch das Interesse am Weinhandel unter dem hiesigen Publikum, und­ es tauch­­ten die sogenannten „Weinspekulanten“ auf. « Es ist dies eine eigen­e Klasse von Spekulanten;hat irgendein In­­dividuum ein paar Gulden erübrigt,so kauft er im Herbst dafür Wein, um ihn im­ Frü­hjahr,wo er in der Regel um eine Kleinigkeit theurer wird, wiederzuverkaufen,an eine Verbesserung,Veredlun­g wird nicht gedacht, im Gegentheil manche dieser Spekulanten suchen in den umliegenden,be­­deutend geringere Weine produzirenden Ortschaften,wohlfeile Waare zu kaufen­, mischen die verschiedenen Gattungen zusammen und geben dann, um die ursprüngliche dunkle Barbe hervor zu bringen, etwas künstliche Barbstoffe zu. Das ist eine Kellermanipulation, die hier in Stexard lange Zeit betrieben worden und dem Nenomme der hiesigen Weine am meisten schadete, mehr, als wenn einmal in Pet oder Wien ein guter, reiner Sterarder für Burgunder verkauft wurde. Gott Lob! der alte Schlendrian wird nunmehr bei Seite geworfen. Der Zeitgeist pocht in unwiderstehlicher Weise an unsere Thore, an, ein Mederhören der ernsten Mahnung ist nicht mehr zu denken. Den eigentlichen Impuls zu dieser neuen Phase Haben die legten Jahre gegeben, wo in an­­deren Gegenden die Traubenkrankheit so großen Schaden anrichtete. Medri­­gend brachte schon die Aufhebung der Zwischenzolllinie auf der Grenze von Oesterreich nach Ungarn ein etwas regeres Leben hervor, weil die Kon­kurrenz unter den hierher kommenden Weinläufern stieg. Wenn indeß, die Abnahme sich mehrte, der Preis sich steigerte, so blieb doch der Ruf un­­sereg: Wein es immer derselbe, denn wir konnten gar bald zu der ficheren Meberzeugung gelangen, daß unser„bika­ ver“ (Stierblut), wie ® aray den hiesigen Wein seiner Farbe wegen nennt, far Überall für fremde Weine als Erfach dienen mußte, was freilich sehr schmeichelhaft, aber ein wenig vortheilhaft scheinen kann. Die richtige Auffassung Dieses Verhältnisses ist die Gründerin der „Weinhandels - Gesellschaft“ geworden. Man begenn zu reflektiren,­ woran unter Weinhandel Taborite, was dem Ruf des Stexarder Weines so geichn­­­e­­­­­­­t.. den aber nur höcht sonst selten oder Ublanen anbindet. fid­ Herpfeifen, so wirft fest umgewandelt. In Ermanglung bis er fid völlig ficher weiß, anderweitiger Beschäftigung auch nicht eher Offiziere früher benahm, mein zutraulic und liebenswürbdig, tern, an, Kriminifizzen. Gupatorta, 10. Zul. Außerhalb der Vorpostentette font­e täglich zu Heinen Neiterg­ef­echten, nur die zu begründete Zurcht hegt, von dem ambern durch die Nähe laßt sich umgekehrt auch von unseren Reiten behaupten, listiges Manöver in eines Infanteriehinterhaltes gelobt zu werden. Die russsschen Kavalleristen haben vor den Büchsen unserer Schügen ganz gemaltigen Respekt, und dasselbe aber von Der Gesundheitszustand unter Einwohnern und Truppen ist­ in vielfacher Gestalt auftretende Augen über abgerechnet—ein sehr zufriedenstellender, wozu bei dem Militär die jetzt sehr geschärfte Reinlichkeitskontrose nicht wenig beitragen­ntagz Soldaten­,die bei Visitationen in schmutziger Leib­­wäsche angetroffen werden­,erhalten nicht nur 24 Stunden Arrest,sondern müssen auch noch andere 24 Stundete als Handlattger in den betreffenden Waschanstalten­­ dienen.Dieses­ letztere beschämende um­stand hat schott so manchen Anhänger des weilandgriechischen Weisen Diogenes(deren namentlich die Division Osman viele zählt) aus einem sogenannten „Schmupfinsen“ in ein Muster von Neinlich und fi) der Anknüpfung von Liebeshändeln, und das wahrhaft schön zu nennende weibliche Geschlecht Eupatorin’s, so spröde und es sich­ießt zum Verdruffe seiner männlichen Verwandten unge: die Franzosen, nach ihnen türkischen Soldaten, den Egyp­­Ende vorigen und Anfang dieses Monats wurden 140 hiesige Fami­­lien,Russen,Griechen undsar allem auf englischen Dampfschiffen nach Odessa erpedtrt, weil sie — meist dem Handelsstande angehörig — durch die an­dauernde Stodung ihrer Geschäfte größtent­els verarmt waren und der öffent­­lichen Wohlthätigkeit zur Last fielen. In Laufe dieses Monats dürften noch einige solcher Griedirungen stattfinden. Von mehreren der Hinübergefährigten behauptete Same, sie hätten sich nur arm gestellt, um mit guter Manier von hier fortzu­­kommen; das Zwischenfutter ihrer Kleider bestehe thatsächlich aus nichts Anderem, als aus Goldmünzen und Jumelen. einem Bafchiboruf, welcher sich von der Wahrheit oder Umwahrheit dieses Gerüchtes mit eigenen Augen und Händen zu überzeugen beabsichtigte und dem­gemäß einen der Auswanderer zur Auslieferung des von diesem getragenen Kaftans zwingen wollte, kam diese Wahrheitsforschung theuer zu stehen, denn der ganze Haufe rief Jeter und das Geschrei lodte einige Theerjaden von der Schiffsmannschaft herbei, welche den freiwilligen Reiter erst ganz gehörig durchprügelten und ihn sodann der nächsten Woche überlieferten. Zwischen hier und den Häfen von Kamtesch und Balaklama ist fett eine regelmäßige Dampfuifffahrt eingeführt. Z­agtäglich lnden die betreffenden Schiffe im hiesigen Hafen leere Trinkwasserwuffer aus und nehmen dafür gefüllte an Bord, welche in­ d.Lager vor Sebastopol­ verführt werden. Schöpfen und Ein­­füllen des Wassers geschieht bei der großen Tagesleite (nicht selten 30—32 Min.) stets zur Nach­tzeit, die­­ Verladung wird in den frühesten Morgenstunden bewerk­­stelligt. — Zwei russische Deserteurs, bulgarischer Nationalität, welche im vorigen Jahre aus der Dobrudscha nach Bessarabien ausgewandert und bald nach­her gewaltsam zum Militärdienste gezwungen worden waren, sagen unter Anderm aus, daß in Veretop, Simpheropol und Baktshisarat unter Ei­wohnern und Truppen Cholera und Typhus würden. Bon Peretop waren zwischen dem 5. und 7. d. mehrere Regimenter nach Simpheropol marschirt; andere folg­­ten diesen auf dem Fuße nach. Neber die Stellung der einzelnen Abtheilungen der Simpheropolheered vermochten die Deserteure keine Auskunft zu geben, son­dern behaupteten, daß unausgefekt militärische Dislotationen stattfänden, und es zwischen der Krimmhauptstadt und Sebastopol von Truppenmassen woge, die in Bewegung der wichtigsten Positionen mit­einander ab­wechseln, und sich ferner stets parat halten müßten, je nach Befehl, entweder zur Trehernajaarmee oder zur Gar­­nison Sebastopoli si­ stoßen. Gleichzeitig sollen diese Märsche und Kontremärsche dazu dienen, die große Nefrutenanzahl in den Negimentern dienstfähiger zu machen. Die ruf­file Kavallerie und die Artillerie leiden Mangel an gesunder Fourage. Viele ihrer Pferde sind gefallen, viele Frank, einige Batterieen­­ sollen dadurch ihre ganze Bespannung eingebüßt haben. Sogenanntes Erdbrot, aus dem Torianderähn­­lichen die dasselbe Steppenflechte bereitet, der Kojafen-Panics verwendet, welche nur zur Ft­ fid) dabei ganz wohl befinden. Von Aufnahme der Belagerung Eupatoria’d war bei den Ruffen Nede, wohl aber von einem demnächstigen Vorrüden in hinauslaufen, es werde die gesammte türkische Krimmarmee bin­­nen Kurzem entweder nach Trapezunt oder nach der Donau eingeschifft werden. Nur die Egypter sollten in Gupatoria zurückbleiben, wo sodann zwei im Verbindung mit neth­ Basha d­ireft gegen Simpheropol Iosmarschiven wu­rde. dar­­fe, blutig ablaufen, so verwegenen Bashibuzofs, als zeigt sich die Engländer und Hört er auch er aber Am, die türkischen Offiziere, weil jeder den­ der plänfelnden Theile irgend deren jeder eine Büchsen» meisten reuffiren ein ai meisten dreift mit zwei Kojaten oder Maöfetenfugel neben hält sicher , sofort sein Pferd herum, reißt aus und der tatarischen Miliz und den Bafchiborufs bleibt befleißigen Soldaten radhaltend die Nachb­fe. S­terung Samen wird, weil rat, auf CS in einer Kuchenform Flurfiren Hierorth feit zum wüttern französische Diotftonen welches die anderen Pferde es nicht treffen wollen, man den Nugait ausschließlich nach die Tataren, hatte, des Wid­ed benuken, requirirt eintreffen des Heeres letter Zeit einiger Zeit höchst seltsame Gerüchte, und Feine Baktschifa­­alle . I Notizen .«Der»Siåcle«enthält nach Privatberichten folgende Angaben:»Bei­n letzten Bombardement von Sebastopol wurden 20­ 000 Kan­onenkugeln und 10.000 Bomben in die Stadt geschleudert. Im Monat Zumi wurden fir die französische Armee nach der Krimm geschickt: 9151 Pferde, 947 Mault­iere, 30 Büfel, 7374 Oder, 6800 Hammel, A904 Zentner Zwiebad, 4204 Kisten dito, 6531 Zentner Mehl, 2232 Zentner Sped, 515 Zentner Kaffee, 1000 Zentner Zuder, 579 Reis, 23,421 Hektoliter Wein, 400 Kisten Branntwein, 5 äfer dito, 13,807 Hektoliter Num, 52,705 Zentner Gerste, 26,612 Zentner Sen, 1000 Strohfäde, 25,000 Deren, 39,500 Erdfáde, 2159 Reisig-Wellen zu Schanzlörchen, 63,000 Kilogramme Lafetten und Räder, 100 fak und 3­4 dungen Pulver, Raketen u. f. w., 332 Kisten Artileriemunition, 4700 Bomben 15,000 Kanonenkugeln, 14,500 Granaten, 700 Kisten mit 2,514,634 Patro­­nen at. f. w.“ "Am Kuriorum wird die Notiz mitgetheilt, daß die Kran­isch­­hofe vor Sebastopol selbst eine Batterie errichtet haben, ki BR­a Pe De De u. dgl. benüht werden mußten. Aus den renten haben si­e Soldaten u­mwehren gebildet, 2­­­4 ein Reserveposten beauartirt, ee het Bao 18

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