Pester Lloyd, September 1855 (Jahrgang 2, nr. 203-228)

1855-09-01 / nr. 203

Pest,31. August. Der Brief Napoleon’s an Pelissier beschäftigt die Gem­­­üther in Paris so lebhaft,daß die französische Pressk»—selbstnebkl­­rSel­ilderxttxg.der glänzenden Feste zu Ehren der verbundeten­ Monarchin­­ noch) Zeit und Muße findet, sich mit Diskutirung der Trage zu beschai­­gen, welcher Art die „positiv scheinenden Nachrichten“ sein mögen, die en Kaiser in den Stand sehen, dem Obergeneral gegenüber die Hoffnung­­ zusprechen, „die russische Armee werde den Kampf in der Krimm nicht ob­ einen Winter über bestehen können?“ Indeß Läuft Alles, was auch offiziöse Federn darüber beizubringen hiffen, auf eine weitere Ausmalung und Ausschmk­ung des allgemeinen aes hinaus: daß Feine Macht, die nicht mehr Herrin der Küstenfahrt , ihren eigenen Gestabden ist, auf die Dauer den Schlägen eines Gegners widerstehen kann, der in Bezug auf Be­weglichkeit so ziemlich den höchsten eidbaren Grad erreicht hat. Diese Therm­e wird näher ins Einzelne usgebeutet, und zwar besonders in dem­ Sinne, als wäre Durch Die Detupation des asowschen Meeres die genügende Berpro­viantirung der russischen Krimmarmee auf die Länge der Zeit geradezu unthunlich geworden. Dle neu einlaufen­­den Berichte — heißt es — enthalten die sicheren Beweise dafür, daß die offen den größten Theil ihrer Lebensmittel über bag­afow­ iche Meer, über Anapa und über die Landzunge von Arabat her bezogen, und daß ich in ihren Neichen bereits sehr bedenkliche Leiden und Entbehrungen fühlbar gemacht haben, welche die ausreichende­­ Versorgung der Truppen auf taurischem Boden, ausschließlic­h auf der Straße von Perefop, zu bine undurchführbaren Chimaire stempelt. Die lechte Depesche des Admiral Bruat, der zufolge die, das asow­­hohe Meer durchziehenden lotten nach allen Richtungen hin Entgegen ver­­breiten; mehr aber noch die auffallende Langsamkeit, mit der die Verstär­­kungen aus dem Innern des Reic­es in Sebastopol anfangen , scheinen nun allerdings zu betätigen, daß die Situation der Naffen in der Krimm eine immer Fritischere wird, und daß namentlich die Größe der Zuzüige, die man ihnen sendet, nicht mehr nach den Menschenmaffen, die dem Garen zu Be Dote stehen, abgemessen werden darf, sondern einzig nach den Vorräthen von Lebensmitteln, die man noch zum Unterhalte der Garnison herbeischaf­­fen kann. Auch ist es begreiflich, wenn die Franzosen der Hoffnung leben, daß sie eben jeßt erst die volle Frucht von der Refikergreifung des assow' schen Meeres ernten werden: jeßt wo einerseits mit dem Herannahen der sehlechten Jahreszeit Die Steppenstraße von Perefop her immer unprof­­titabler wird — und wo andererseits das System, riesige Trans­­portschiffe in Verbindung mit seinemn Flußdampfboten in jenen Gewässern operiren zu Tasjen, die Alliirten mehr denn je in den Stand geht, mit um­geahnter Schnelligkeit jede beliebige­­ Truppenmasfe an jedem beliebigen Küstenpunkte ans Land zu teten. Allen ... ehe man hieraus den Schluß zieht — wie es eine be­kannte ministerielle Korrespondenz der „Independance belger aus Paris thut — daß die radikale Unzulänglichkeit der Berproviantirung und der Ausbruch einer Art von Hungersnot i nothwendiger Weise den heroischen Widerstand der Belagerten abkürzen muß, ehe man sie zur Wiederholung des Gerich­tes versteigt. Die in der Festung kommandirenden Generäle dächten bereits an den Nachzug, freilich an einen furchtbaren Nützug, der, gleich jener Notirade von Moskau, nur Schutthaufen und Trümmer in der Hand des Feindes lasfen würde, sollte man denn doch auch die Kehrfeite der Rechnung etwas in Betracht ziehen. Die Kehrfeite aber ist einfach die, daß die Nuffen ernstens noch andere Zufuhrstraßen haben, als diejenige von Merefop; und daß es zweitens mehr als fraglich ist, ob der Ein­­tritt des Winters, mit dem Napoleon den Nuffen droht, ihre Lage nicht vielm­ehr umgekehrt erleichtern wird. Werden die Alliirten im Stande sein, die Okkupirung des atom’schen Meeres während der laeacen Jahreszeit aufrecht zu erhalten? und wird­­ ihnen gelingen, Die Befigergreifung des faulen Meeres noch hinzuzufügen ? Das sind in dieser Beziehung die beiden entscheidenden Tragen! Denn so lange der Gegner noch über die Schiffprüde von Tiehongar , welche die Krimm mit dem Festlande verbindet, Herr ist, und, über die Schiffbrücke am Ausflusse des Salghir, welche von der Halbinsel nach der Arabater Landzunge führt: so lange läßt si schwer glauben, daß die bloße Zer­­störung der Slöße bei Genitschi, am Eingange ins faule Meer, und Die Abschneidung der Verproviantirung von Anapa aus, die russische Zähigkeit im Widerstande mit solcher Schnelligkeit beugen und brechen sollte. Diese Fragen aber wird man im Lager besser beantworten können, als in Paris­ auf den Eindruck, den der Kaiserbrief im Heere machen wird, fonlt es in rechter Instang an — nicht auf denjenigen, den er in der Hauptstadt hervorgebracht hat! Wird der Soldat — wenn er von den „renseignements qui paraissent positifs“ hört — den Ton auf das „Scheinen“ legen, oder auf das , Bestim­mt"? Das Publikum wird inzwischen, wenn er sich vor unangenehmen Enttäuschungen verfrühter Hoff­nungen bewahren will, entschieden wohl thm­, den ersten Theil dieser Alter­­native zu erwählen ! Zur Tagesfrage Der Protestanten in Ungarn. V Sonderbar genug herrschte um dieselbe Zeit, da die protestantische Kirche in Ungarn zahlreichen Drangsalen ausgelegt war, in Siebenbürgen vollkommene Glaubensfreiheit; durch die Herausgabe des berühmten Diploms von 1690 an erkannte Leopold I. die vier Kirchen, nämlich die römisch-katholische, die evangelisch-lutherische, die reformierte und die unitarische­n all Landeskirchen mit völlig gleichen Rechten, die auch im Laufe der Zeit Fein Mensch zu schmälern fuchte. Wahrscheinlich war dies, sowie die Milderung des Generals Caeaffa,des­ Schreckensmannes von Eperies,dem Einflusse des königlichen­­ Zivilfommisfird Absalon zu verbanten. Abfalon war einst Erzieher, später Sekretär seines Zöglings, wohl auch während Gmerich Toröly, des Törölyschen Ruf leistete. Da als Abfalon verwahn, daß und gut aufgenommen und aufgefordert, katholisch zu werden; unter dieser Bedingung wolle er ihm zu den höchsten Staatswürden verhelfen. Auf diesen Antrag antwortete Abfalon: „Wie könnte ich meinem iroischen Herrn treu bleiben, wenn ich meinem himmlischen Vater ungetren würde?" Sollonich nahm diese freimüthige Antwort nicht übel, ja er war es, und katholischen Klerus ungeachtet erließ Joseph Alles der des 1. ein Königliches Edikt, in welchen aush gesprochen wurde: die evangelischen hätten von Sahr 1714, Al ihre Prediger verjagt, ihre Magistratspersonen der Aemter entjest, ihre Leichname aus den Gräbern geworfen worden; der König daß sie im Sinne des Artikels 26 v. Jahr 1681 ungestörte Religionsübung haben. Leider gwährte die Negierung dieses Herrschers gelifchen um gesehmäßige Herstellung nur wenige Jahre; ihrer Rechte er­baten, und wolle, starb die Evan­glerus statt des Ausdruches „religio recepta — propter bonum pacis adhuc tolerata” bei die streitigen Punkte der Klerus durch, daß Kollekten und gemeinschaftlichen Bittschriften der Evange­lischen verbot. leb eine Majestät, um die Gvangelischen zu eine Regnitulartommition erwählen, die die Angelegenheiten der Religion ord­nen sollte; sie kam aber zu Stande, und ersehen wir aus ihren Akten von Neuem, wie mild findig dagegen der Erflärer und Vollbringer Geistlichen nicht vor bischöfliche Konsistorien zitirt, die Evangelischen nit zur An­­nahme der katholischen Religion und zu katholischen Zeremonien gezwungen werden ein­es die erst im Jahr 4721 die Bischöfe blieb. Mutter Gottes und die Angelegenheiten in­eft die Männer Gefet befretirt, Thiisen, der Regierung, wie mit­ der Gefege waren. Undlich, im Jahr 1723 erschien eine königliche Resolution, nag welcher die evangelischen zu veranlassen, daß diese Resolution in den Archiven der Behörden liegen Dagegen daß jede Eidesleistung mit dem Schwure „bei allen Heiligen“ verbunden sein müsse. Zufolge dieses Gesehes wurden denn auch die Protestanten nach und nach von allen Staatsämtern entfernt. As schließlich, um der Protestanten auf geieglicher Basis m­it von Waizen, Kardinal Althan, dagegen und erklärte sie in einer an das Pester Komitat gerichteten Protestation für null und nichtig und verbot zugleich, ihren Inhalt in Ausübung er­in zu bringen, so der Bischof seiner Untrüglichkeit darüber nicht ent­schieden haben würde.*) Der König, durch die Verblendung des Kardinals überrascht, TB denselben zitiren, und da nicht erschien, feine Temporalien und bischöflichen Güter requestieren, feine Protestation aber als ein aufrührerisches Dokument in einer Kongregation des Pester Komitats vernichten­ der protestantischen Zustände vor fih­ge der nun bald den Thron besteigenden Maria The Klagen unternahmen es Pehy, als auch der Deputationen vorzubringen, unfere Patriarchen — Pröonay, Podmaniezty, Zeßenat, Teleiy, Day, Tihansi, Hellenbadh und andere Weltliche, je einen Thron zierten, zögerte nicht, bei den Schilderungen der Leiden, denen ein großer Theil ihrer Unterthanen aufgefegt war, weg, fichten der besten Herrscherin. An Kaiser Jofeph und im tertanten ersten Taumel II., nach dem Tode seiner Mutter, den Thron bestieg, berief er dürften, die Agenten der beiden, mehr Raum geduldeten, Augsburger und helvetischen Konfessionen, der Freude entwarfen ihnen dies daß sie ihre Wünsche formuliren und je eher nach Wien schiefen. Die Patriarchen traten in der Nähe von Per zusammen, sie siebenzehn Punkte, — zu wer­­den Se. Majestät nur die Vorrede und den Schluß hinzufügte und das ganze Affenítüd dann als Toleranzeditt, zur größten Freude der Gvangelischen, in Ungarn publiziren ließ. Und als einige Jahre später auf gelegmäßiges Dasein Ansprüch machen der edle Menschenfreund auf dem Throne, Der Gl­ und Segen unter seinen Unterthanen zu verbreiten, für seine Lebensaufgabe des Klerus befreit, brach­­ten Opfer über Opfer, um fen im ihrer Wende ordnen. Die Glaubenegend­­­nahe an 400 neue Kirchen, welche als viele Denkmale der Himmelsgüte des Monarchen und des frommen Sinnes der Protestanten angesehen werden dürfen, das begonnene subigt war. Der Geiste befeelt, mochte aufgeklärten, nicht mehr die bigotten Ansichten einiger Erzbischöfe und Bischöfe theilen, die mit ihrem geistlichen und weltlichen Anhang sich widerfegten. Zur Ehre der Menschheit,, der Aufklärung der damaligen Ge­feßgebung bekennen es die Goangelis­den, daß es Katholiken die da­mals auf dem Neichätage für d­er Zwecke liebender Katholif­­­er [hAäme fi Gewalt brauchen müsse, um sich zu erhalten, Gründe und Reize genug, um freie Welterzeugung zu bewirken; Religion nicht ganz eben dasselbe­, die Religion und nach dieser unseligen Kirchentrennung wäre das einzige Mittel,­­Schaft und Eintracht neben­einander ein gemeinschaftliches Ziel zu verfolgen. der katholischen Kirche fordere welche dazu beitrage, Landesgefege , das Wohl des Vaterlandes sprächen für erfordere Billigkeit, Evangelischen, die Klugheit vet, im Gehorsam eines auswärtigen geistlichen Fürsten stehe, Staate bild ein Gegengewicht in den Evangelischen entgegenzufegen.“* Der Religionsartikel 26 vom Jahr 1791, auf die Linzer und Wiener Fries und vom Oberhaupte des Staatd geschüst wird. " Madrid, 23. August. Die demokratischen Journale versuchen seit dem Streit mit dem Kirchenstaate auf das finanzielle Gebiet hinüber­­zuspielen, indem sie Berechnungen Darüber veröffentlichen, was dem Lande und Rolfe die Verbindung mit der römischen Kurie bisher gefoftet hat. Die Daten, die sie dabei bewugen, sind vollkommen authentisch: sie sind sammt und sondern dem statistischen Dictionnaire Carza Arguelled entnommen, der hier ein ultrasatbolisches Blatt redigirt und dessen Glaubwürdigkeit in Bezug auf die von ihm gesammelten Ziffern daher über jedem Zweifel erhaben dasteht. Ganza Arguelles, und nach ihm unsere liberalen Blätter, berechnen nun die Summen, die Spanien vom Ende des elften bis zum Schlusse des achtzehnten Jahrhunderts an Rom entrichtet hat, auf nicht weniger als 44,400 Millionen Realen (circa 1440 MIn. fl. EM.). 618 1844 hat der Verfasser des Dictionnaire sich mit Anführung der Totalsummen begnügt — von da ab bis zum Jahre 1820 zerlegt er aber die Totalsummen in ihre einzelnen Bestandtheile. Hier folgen einige der­ einschlagenden Posten nach Arguelles’ Angaben: für Heirathedispense 24,945,880 Realen; für Bullen an die Bischöfe, Erzbischöfe und öfter, so­wie für den Unterhalt der apostolischen Nunziatur in Mailand 16,577,346 Realen. Dem Jahre 1820 bis 1855 belief sich der gesammmte, an die römische Karie entrichtete Tribut auf 140 Millionen, ü­ber die­ Art, wie derselbe erhoben ward, finden si in Arguelled’ Buch einige interessante Aufschlüsse. Das Necht, sich eine eigene Kapelle zu Halten, woran sich ein Generalablag für die Seelen im Fegefeuer knüpft, Foftet 52% Sealen; ein Generalablaß nebst vorangehender Beichte und Kommunion 42 R., und nur die Hälfte, wenn­ er re­gelmäßig zweimal im Monat nachgesucht wird; für das Privilegium,­­ General­­beichte zu hören und Ablak zu ertheilen, zahlt man 50 Sealen; eben­so viel für Indulgenzien und Weihen, die an Notenklängen, Kreuzen und Medaillen haften ; ein Beichtvater, der mit allen Vollmachten des heiligen Stuhles, auch für die dem Napfte reservirten Tale, ausgerüstet it, entrichtet 100 Nealen; der Preis eines Heirathsdispenses beträgt 200, eines Dispenseg vom Jungfräulichkeitsgelübbde 320, einer Entbindung von testamentarisch stipulirten Messen 108 Nealen ; die Erlaub­­niß, verbotene Bücher zu besigen und zu lesen, Fostet 86 Nealen; die Delegirung eines gewöhnlichen Priesters zu den, den Bischöfen vorbehaltenen Weihen, 50 R., die Delegirung des päpstlichen Gegend, den einfache Priester in gewissen Fällen den Sterbenden ertheilen dürfen, 460 Nensen, Bufureft, 20. August. In der „Deutschen Rut, 3." seien wir: „DVorgestern den 18. August n. St. wurde hier das Geburtsfestt Sr. Majestät des Kai­­sers von Oesterreich in solerner Weise begangen. Zugleich mit der Neveille , die um 4 Uhr Früh von allen Mufikbanden der Garnison ausgeführt wurde, verkündete eine kaiserliche Salve von 101 S Kanonenschüffen den Bewohnern der Hauptstadt das an diesem Tage zu feiernde Fest. Um 9 Une stellten ss auf den neuen Georgsplag ein Grenzfeldbataillon vom deutschebanater 3nf.-Neg. Nr. 12, eine Division Erzherzog Karl Uhlanen mit der Regimentsmusik,, die Kavalleriebatterie Nr. 9 und an dem Em: der ‚Em. bei standes, Kollonich testanten sollten: taschung Vater der Apafischen Verschmdlung, der Revolution wichtige Dienste auf dem Neid­etage von 1742, ihre Wirkungskreise bestimmt die armen Protestanten gegen die allgeliebte Landesmutter Töröly, um wollte, da die Klagen sich mehr zu erwarten, genommen, zu ordnen, lution , in den. Selbst resta fonnte die Engelsgäte und die seinem Untergang römisch katholtfep wurde, übergab Zrinyi, nach Wien­­er den kaiserlichen General Heister und empfahl, als Schwedenkünig Karl XII. zu fegen dem Artikel 4684; entscheiden“ , allein schon ihrer Religion auszeichneten, den, zur Zufriedenheit des man die Konvente, minem creasse*. Nachdem General Caraffa thätig war, beweist die Fünfgl. Schenkung er von dem allmächtigen Kardinal Fihli die Angelegenheit mit dem b. Negierung des Dorfes ZIE im Szathmarer Komitat. Auch hier den allmächtigen Jerus nicht fehlten, wollte, wovor die Worte zurief „piget me ho­­der zu Rom Nur langsam follte die Befreiung das Königliche Herz erbebte und dem Nachgeber aber, Doch Fehren wir zeitweilig der Protestanten wider­lebt die Karl geschickt, ein eine zu den erklärte zwar allein wieder wußten sowohl einzeln durch zu. Daß entgehen, beimü­hen des Königs Willen der König welcher unter anderen sei es fi an den Papst wendete das Echloß Muntács zog mit mittelit Kapitulation der dem flarren die fi dur Liebe der Gemahlin den Proteftanten Hier angekommen, wurde f. F. Legationsfefretär Schlichten. eine Und nachdem zu bringen. geichehen, er des fid daß Zötföly, T. Ts. Hofes entledigte, wurde er an die Seite mil der Sonnenstrahl Bahn. Allen Protestationen III. 4734 - eine den Protestanten einigermaßen günstige Nero­­für beide Konfesionen Superintententen die Agenten lange der heilige mit Thränen der innig­ auch zu solchen Mitteln dann und wann seine Zuflucht nehmen persönlich­er hier waren, zur Zufriedenheit der­­ Verhältnissen zurück, wo Karl III. gekrönt wurde, in seiner Resolution: Königliche Kommission würde über auf dem Reichstage 1713 und deshalb von höheren Aemtern an den Thron fegte erließ, der „es sid wurde 1729. Die mildeste da erhob an Helena sanftio­­Pro­­bes dieses Auftrages königlichen Gnade ihre Kirchen weg erlaubt hatte, ihre bereitd bleibe im zur Neber­­war der Frauen ausgeschlossen zu­ften Rüprung Abhilfe zu versprechen. dernde Resolution dieser Zusage zu verkanfen ; die Gegner des Protestantismus . Die Evangelijgen, von dem ehemaligen Drude Mad dem Tode Zofeph’S II. feste fie fprachen. So Äußerte Graf Alois Batthyany : Er sei auch ein Katholik und zwar ein reiner, c. sogar, dem reichen, U übermächtigen Klerus, ansah: Wert Schuß echt den zu fi auf, ihre Kommittenten aufzufordern, sich aufs Haupt gegen zu Vorsehung­ anvertrauten QVölfer es beiwiesen, so der A. gestattete E. so chriftlichen daß allein bauten fort, wenngleich und Schirmheren­densfchlüffe begründet, verfaunten tet werden, sondern Rechte ein ; sie Im der That Hatten wir sein Bruder Leopold II. fo. beträchtlicher Theil leider aber inne­hatten, einst durch Gefeg aufgenommenen , nun Ansehung seiner Gemissensfreiheit völlig deren Dasein dur­ das Gefes anerkannt, an nicht als geduldet betrag gesichert ihre Angelegenheiten auf einem anderen Wege. Er betrachtete sich als zu der Protestanten, und weigerte sich, größte Waffen, führte es, als sollte, ebe in ein Theil des Klerus, von endlich die Protestanten sei geblichen, obschon so­manche mit, vereitelte der Dikasterial: die wohlmeinendsten Ab die Kirchen sich geschieden in christlicher Freunds sie dinften von nun die und trug ihnen die Krone feierlich der ihm von der be: ein Jahrhundert einem humanen, der einen Staat im feine Religion nicht wegen zu glauben, daß Katholische die katholische Religion evangelische zu Feine Gewalt gegen die ihre über waren, habe und Kirche die Würde der Katholischen zu erhöhen; Menschenliebe, die in die Pro­­obersten iidi­­Religion für sich sei Die Ehre brauchen, *) „Omnia etsingula inde secuta vel secutura ipso jure nulla, irrita, in­­valida, inania, injusta reprobata ab ipso imitio fuisse, esse, ac perpetuo fore, nec ad illorum observantiam ullum.Catholicorum meae Dioecesis teneri, imo nec contenta in illis ullatenus a quopiam observari potuisse ac debuisse aut posse et debere ac sinunguam emanassent nec facta fuissent, pio non existen­­tibus et non factis perpetuo quantum in me est et per meos Dioecesanos haberi volo etiterum sie solenniter protestor, Et interim per praesentes appello ad SS. D, N. in Terris Jesu Christi Vi­­carıum Dominum Clemente m Divina Providentia P,P. XII. ejusque sa­­cram sedem apostolicam, quae in materia Fidei sola infallibiliter Columna et firmamentum veritatis docere, decla:are, decidere et definire novit, cui ego omnimodo et firmissime adhaereo et obedientissime me submitto.“* Datum in Episeopali Civitate Vacziensi die 23 Maji 1731. : Die Schlacht bei Mohacs. Mittwoch war es, am 29.August, am Tage der Enthauptung Johannis , ein unglückicher Tag nach dem Glauben der Türken, weil der legte Mittwoch im Monat, ein­tausend fünf­hundert jedhő und zwanzig zählte nach Jahren die christliche Welt. In der Residenz der ungarischen Könige, in Ofen, berriähte tiefe Stille; gespannt erwartete man Nachricht. Eine muntere Sran, noch in blühender Jugend, erst 21 Jahre alt, von kleinem W­uchse, etwas länglichen, aber regel­mäßigen­­ Gesichtszüngen, röthlichen Wangen, schwarzen Augen, die Unterlippe ein wenig gehoben, saß befümmert im Innern des Schlafes. Es war Marta, die Erzherzogin von Oesterreich, Lud­wig’d II, des Königs von Ungarn, Ge­mahlin. Düstere Ah­mungen durchzogen ihre Brust; in einen Briefe, vor wenigen Tagen an ihren Bruder Ferdinand von Oesterreich, nach Speier gesendet, hatte die königliche Han ihre trübe Stimmung geschildert. Nur eine kleine Anzahl Ge­­treuer war zurückgeblieben in der armen Königsburg, der Königin einzige Schuß­­wachje bildend. Die Sonne beganntmterzugehen,hiel­ d da noch einen Strahl,der in den Blutbächen sich brach,zurückwerfend auf das Flachfeld von Mohács,wo helden­­müthig und tollkühn,aber schlecht geordnet und durch­ Uneinigkeit geschwächt-das ungarische Heeraquehen und Tod die Schlacht mit Sultan SoleimanL kämpfte, der herangezogen war mit zweimal hunderttausend Kriegern und von zweitausend Schiffen begleitet,durch kleinere Gefechte schon übelgereizt. Schön war der Morgen dieses Tages angebrochen,vollrosiger Hossnunkg, der Abend war traurig,erbrachte die Leichenklage über das ungarische Land. Kön­ig Ludwig stand persönlich in der Mitte des Heeres.Vor wenigen Tagen hatte er das eim undzwanzigste Lebensjahr,seitcletztes,vollendet.Er war von schlanke Fuchs,über sein Alter groß,schön an Gestalt und Gesicht,von breitem­ Schulterbau,fester Natu­r und hätte ein stattlicher Mann werden können, da er Hitze und Kälte ertrug,zu allen Mühseligkeiten bereit war­ am Wafsens­wert,Kampfspiel und Jagen,nach der Sitte des Landes,Lust und Gefallen fand, in freien Stunden mit der Armbrust und im Gebrauche der Feuergeschoffe fi­­nbend. Er liebte die Musil und verstand in Holz zu schneiden,, war beliebt wegen seines freundlichen Betragens, seiner beständig heiteren Laune und zn großer, an­­geborener Güte, daß er Niemandem etwas Schlechtes wäünschen, Niemanden be­leidigen und, "während er selbst von Niemanden etwas verlangte, einem Andern nicht leicht Etwas abschlagen konnte. Täglich hörte er die Meile und an Yet tagen die Predigt. Bei seinen guten natürlichen Anlagen, empfänglich für alles Wissen und in den Sprachen bewandert, wu­rde er zu einem ausgezeichneten Herr­scher herangebildet worden sein, hatte nicht eine verkehrte Erziehung wie ein Schat­­ten ihn umbeläftert, so daß er über seine eigenen Angelegenheiten wenig, über die anderer Fürsten gar nicht­ nachdachte ı und in den Negierungsveshäften, wenn er an den Sikungen beimohnte, ganz dahin neigte, was seine Nätbe, besonders Szaffan, der Erzbischof von Erlau, wollten und b­aten. So war es sein Wun­­der, wenn des Königs Macht und Ansehen herabfand, wenn selbst auf dem Schlacht­­feld, in den fehnwersten Augenblicken, das Vaterland mit Empörung und Aufruhr bedroht wurde; wenn das Heer, unerfahren in der Kriegsfrift, über die Maßen auf die eigene Kraft sich verlassend, theild, aus Gifersucht und Neid um den Sie­gerpreis, theild, wie man glaubte, auch aus Snickerei, damit man am ersten des Monats keine Löhnung mehr auszahlen dürfe, nicht warten wollte auf die nahe Verstärkung gegen allen vernünftigen Nath, mit improvisirter Begeisterung Die Schlacht wagte und Nation und Vaterland und Verderben stürzte. — Unter Regen und Nebel war Suleiman mit dem türkischen Heere be­schwerlich zwischen Sümpfen und Morasten, angeschwollenen Boden und Waffen bis in die Ebene von Mohacs gekommen. So heißt der auf der westlichen Seite einer P Donauinsel gelegene Ort, welcher der Insel und der rebenreichen Ebene den Namen gibt. Unter Mohacs, nahe dem rechten­ Ufer der Donau, ist die Prabe Krafo, fünlich von Mohacs, demselben gegenüber, erhebt sich amphi­­theatralisch eine Anhöhe, an deren nördlichem Fuße das Dorf Föld war; auf der entgegengefesten Seite stand eine Kirche, deren, von den Türken bei dieser Gele­­genheit ihr beigelegter Name, Pufu Filife, d. J. die Kirche des Hinterhalted, dem Orte bis auf den heutigen Tag als Bufiklicza geblieben ist. Hinter der Anhöhe, das Gesicht gegen Mohacd gewendet, läuft auf der liefen Seite desselben ein Thal in der Ebene aus, am Rande des Hügels Badsch falupe genannt. Am Morgen, mit dem Brühgebete, Grad das Heer in der gewöhnlichen (Rad) Zapay und Hammer.) Schlachtfeld, geröthet vom Blute der Helden, ih­r grüße dich sentzend Meines herrlichen Volkes große Grabstätte Mohacs. (Kisfaludy.) ; Oidnung des Marsches auf, in den Gattel und ihm waren, ihr Leben dem Befehle des Sultans zu weichen. Ueber die Ungarn führte Paul Tomori, früher Kriegemann , jegt Erzbis­chof von Kolotigja, den Oberbefehl; vierundzwanzigtausend Mann und achtzig Kanonen zählte das Heer. Acht Stunden lang stand es in Schlachtordnung, unnog Voraus der Sandihafbeg von Semendra Balibeg mit viertausend bepanzerten Restern, als Vorhut, denn der Großwesir mit den Truppen Rımmilis und der Hälfte des Geschüses, hundert­fünfzig Kanonen, hierauf der Beglerbeg Anatoli’8 mit der­ andern Hälfte, endlich der Sultan mit den In­­nitseharen von den sechs Notzen der regelmäßigen Reiterei und seinen Leibwachen umgeben. Den Nachtrab bildete die Reiterei des Sandschats von Bosnien, Chog­­rewbeg. A­man auf der Straße von Baranyavar zu der Kirche, melde fett, dem die des Hinterhaltes hieß, gelangt war, trennte sich Balibeg mit fünftausend Nennern vom Heere und schlug linte bei Badisch Falupe den Weg durch’s Thal ein, in welches in der Chene von Mohacs mündet. Der Sultan kam gegen Mittag auf ee von welcher er das ungarische Heer in Schlachtordnung aufgestellt ers­iclte, — In hellleuchtendes Panzergewand gekleidet und mit drei funkelnden Reigern auf dem Haupte, fehte er­st auf den für ihm errichteten Thron auf der Stelle, wo Jahre bem­ag der Beglerbeg von Ofen ein Denkmal errichten und, damit die Stelle nie in­­ Vergessenheit gerathen möge, einen Brunnen graben Ted. Hier hielt Suleiman Kriegsrath. Chosrembeg sagte, die Erfahrung habe gelehrt, daß dem mächtigen Andrang der in Neihen geschlosfenen schweren Netterei der Feinde schwer zu widerstehen, und daß, wenn die gebrochenen Reihen auf's Gepäde zun geworfen werden, Gefahr vorhanden sei; er rathe daher die Reihen zu öffnen, das anstürmende feindliche Treffen durchzulasfen und demselben dann in die Seiten zu fallen. Suleiman genehmigte den guten Rath. Gr­ieß das Gepak auf eine gute Strece zurückhaffen, bei diesem Anblice mit ihrer Stirne, [hmwangen si dann wieder mit erneuter Kraft daß schon die Bahnen der Ungarn sichtbar seien, befahl er die seinigen zu entfalten, selbst aber faltete die Hände und hob sie gegen Himmel empor mit den Worten: Mein Gott, Macht und Kraft ist bei dir; íiehe dem Wolfe Mahomeds bei! und Ihränen rollten ihm die Wangen herab, ergriff das ganze Heer die Begeisterung des Muthed und des Glaubens; sie warfen sich von den Pferden zur Erde nieder, berü­hrten dieselbe Er und als man von Balibeg die Kunde eintraf, ist bei dir! mein Gott, Hilfe und Schule

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