Pester Lloyd, Oktober 1855 (Jahrgang 2, nr. 229-254)

1855-10-19 / nr. 244

einsportepee an demselben befestigen­,legten denselben an und sagten dann mit bewegter Stimme,wenn wir im weiten Kreise wichtig vernom­­men, ungefähr folgende Worte: „So bin so tief ergriffen sun Diesem Bemeise der Liebe und Anhänglichkeit Meiner Armee, daß Sie seine Rede von mir erwarten dürfen, Eines muß ich Ihnen aber sagen, nämlich, wie un endlich Ich es bedaure, daß Ich nicht be­­rufen war, wie Mein seliger Bater, auch im Kriege als Führer an Ihrer Spibe zu stehen. Wofür Ich Mich verpflichtet fühle, der Armee zu warfen, das ist Die Hingebung, die Ich stets bei ihr gefunden habe, und fast noch mehr muß Ich danken, daß man Meinen nächsten Verwandten zum Sprecher ausersehen, Ihn, dem es vergönnt war, Meine Fahnen siegreich gegen den Feind zu führen.’ Diese königlichen Worte machten einen unbeschreiblichen Einpruch auf die Bersammelten, unter denen voran die königlichen Brüder und Prinzen des küniglichen Hauses, die deutschen Fürsten, welche zu dieser Feier herbeigeeilt waren und sich mit Stolz zur preußischen Armee zählen, Se. Majestät den König glückwünschend umringten. Die sämmtlichen Deputirten Offiziere hatten die Ehre, durch ihre kommandirenden Generäle und Chefs Sr. Majestät dem Könige vorge­­stellt zu werden, und wurden dann zu der in den neuen Orangeriehäusern bei Langfouer veranstalteten Sesttafel befohlen. Tagesweuigkeiten. Weit, 18. Oktober. * Gestern den 17. Oktober ist beim f. f. Landesgericht ein Prozeß beendet worden, der hier die Gemüther beinahe­ nicht weniger als die Vorgänge bei De­bastopol in Spannung erhalten hat. — Ber eilf Monaten wurde der hiesige Ad­­vokat Ludwig Egert von seinem Klienten Bottlif, für den er einen Pro­­zeß bei dem es sich um eine große Summe handelte, gewonnen hatte, beim E. T. Landesgerichte in Ofen wegen Betrug eingefragt, indem er Forderungen und Ausgaben gemacht habe , zu denen er nicht ermächtigt war. Da die Summe, wegen welcher diese Anklage auf Betrug erhoben wurde, viel mehr als 300 fl. ausmachte, und indem noch mehrere, schweren Verdacht veranlassende Umstände dazu kamen , wurde gegen den Angeklagten die vorläufige Untersuchungshaft an­­geordnet. Das Steresse des Prozesses wurde durch den Umstand vermehrt. Das in einem aufgefundenen Aprofatenfonto der Posten von 450 fl. vorkam, Die zu einem vom Gefeß streng untersagten 3wed , nemlich zu Geschenfen, bestimmt ge­­wesen seien. Zu der genug komplizirten Angelegenheit kam auch noch ein Preßver­­gehen, da 2. Cs. es gewagt hatte, das f. Tf. Landesgericht zu Ofen in einer Sinformation zu verlegen , welcher Umstand dazu Anlaß gab, daß dem Hauptver­­theidiger, Herrn Lorenz Tóth, Die weitere Führung des Prozesses abgenommen wurde ; an dessen Stelle trat ein routinirter Aovorat aus der alten ungarischen Schule, Herr Cm. Gozidou, — als zweiter Vertheidiger fungirte Herr Samuel Giczey. Der sehr komplizirte Prozeß wurde von Ofen nach Pet ver­­legt, und dauerte beinahe zehn Monate. Nach mit großer Unparteilichkeit geführ­­ter Untersuchung, und nach Vernehmung zahlreicher Zeugen kam die Sache end­­lich zur öffentlichen mündlichen Verhandlung, die am 8. Oktober ihren Anfang nahm, und am 17. vor zahlreichen Zuhörern dur­ den Urtheilsspruch beendigt wurde. Mit verdientem Lob mus hier der Staatsanwalt, Herr Joseph Bo­­vánfovíts hervorgehoben werden, der sein sehönes aber schmeres Amt mit Eifer, Ausdauer und Gewandtheit in diesem interressanten Prozeß führte, in welchem die Vertheidigung weit leichter war, als die Aufpeilung der Anklage. Gleiches Lob gebührt dem Anwalt G., dessen Zusammenstellung und Vertrag der dem An­­gekragten günstigen Umstände die Wirkung nicht verfehlte. Einer­ der günstigsten Umstände war es übrigens, daß ein Zeuge, der Advotat 8. G., seine am Anfang Des Progesses gemachte Aussage wesentlich modifizirte. — Der Angeklagte wurde schließlich völlig freigesprochen, hingegen wegen der Unziemlichkeit, Die er sich gegen das E. F. Landesgericht zu Oien erlaubt hat, zu 8 Tagen Arrest verurtheilt. Gegen das Freisprechungsurtheil hat der Staatsanwalt, gegen die Arreststrafe der Angeklagte Berufung eingelegt. Erwähnenswerth sind die gemwissenhafte und tastvolle Zeitung der V­erhandlung durch den Rath, und Gerichtspräsidenten, Herrn Johanndogaraffy, und schließlich der Umstand, daß die Arten dieses Pro­­zeßes 1530 Bogen ausmachen. * Mit Bezug auf den hohen Finanz-Ministerialerlaß vom 13. September 1. 5., wird zur Wissenschaft und Darnachachtung bekannt gegeben, daß der Zeit­­punkt, von welchem an die Stempelabgabe von den Ankündigungen, wenn die Steuerpflichtigen eg vorziehen, wie früher Durch Abstempfung derselben ent­­richtet werden kann, auf den 1. November 1855 festgefeßt, und Die Vorsiehung dieser Amtshandlung dem Pester F. f. Steueramte übertragen worden ist.­­ Ein Herr, welcher zu seinem Vergnagen ein reines Segelbot auf der Donau unterhält, hätte gestern Nachmittags sein Vergnügen beinahe theuer ge­­büßt. Er hatte nemlich sein Fahrzeug hinten an das Lofalboot gehängt, um sich von demselben gegen den Wind bugfiren zu waffen. Plöslich macht das Dampf­­bot eine rasche Wendung und das Heine Schiffchen,, nicht im Einflange damit gesteuert, war umge­worfen. Die Geistesgegenwart des in demselben Fahrenden rettete ihn und das Schiffchen aber noch im glücklichen Moment vor dem Unter­­finten, indem er sich auf die eben überstü­rzende Wand des reinen Fahrzeugs warf. Hunderte von Menschen sahen dem Schauspiel mit banger Angst von der Brühe aus zu, und brachen in ein lautes Bravo aus, als der Schiffer ger­­ettet war, 1. Fräulein Pajor, ein Liebling des Klausenburger Theaterpublikums, debütirt nächsten Sonntag am Nationaltheater in dem ungarischen Volksstüde : „Ket Sobri“. “. Am nächsten Montag wird im Deutschen Theater die Oper „Eidelio“ von Beethoven zum ersten Male zur Aufführung gebracht werden. Frau Gundpy, welche für Die deutsche Bühne befam­ilich gewonnen wurde, wird den Titelyart singen, eine Leistung womit sie in Wien allgem­eines Furore machte. M­eteorologisc­h-sanitätischer Bericht weg städt. Ober-Phositus für Die Stadt Pest, som Monat September 1855, Die meteorologischen Verhältnisse. Der September war einer der normalen Monate des Jahres, in welchem eine gleichförmige Temperatur der Atmosphäre, weniger heftige Luftströmungen der­­selben als sonft, und nur dreimal schwache Regenfälle,, in gehörigen Abständen des Monats beobachtet wurden, und so nicht wenig und günstig auf Das gesammte ve­­getative wie thterische Leben einwirften. Ganz heitere Tage hatten wir 215 Negen fiel an 2 Tagen, und zwar am 5, 12,, und 25, in Menge von 13,44 Linien. Die Beweltung nach dreimal täglicher Beobach­­tung, ergab Schichten­ 7 Mal, Windfreie Tage waren der 9., 25,, 26, und 28, des Monats, an den übrigen Tagen war die Windrichtung von DO, 4-, von MW, 6-, von oe son N, 6-, von SW, 5-, von NW, 1-, von OS, 4- und von SO, 5 Mal erbachtet. Der höchste Barom­eterstand — Luftprud bei 00 R. — war am 27. früh 6 Uhr mit 339,29 Par. Lin., bei einem Sherm.-St. von—- 50,2 N., Dunftdrud 20.59, Feuch­­tigkeit von 81.705 der tiefste am 4. früh 6 Uhr mit 328%, 11­9., bei einem Therm.-St. von­+-150.10 R., bei Dunftor. 6.38, bei Feuchtigkeit 89.10. — bei Schichtwolfen 1, bei Windrichtung von N., in Stärke von 1. — Das Thermome­­ter zeigte die größte Wärme am 4. Nachmittags 2 Uhr mit + 200,2 R., bei einem Barom.-St. von 332,19­9., Dunftdrud 823, Feuchtigkeit 77,93 ; der tiefste Ther­­mometerstand war am 27. Früh 6 Uhr mit + 50,2 R., bei gleichzeitig höchstem Barometer-Stand. Der größte Dunftdrud war am 3, früh 6 Uhr mit 9,08, bei Barometer- St. von 330,16, Therm.-St. + 180,2 R., Feuchtigkeit 100.00 , der Schwächte war am 28. Abends 10 Uhr mit 2,50, bei einem Barom.-St. von 336 °,72, Ihern.-St. +74 R., Feuchtlafett 65. 26. — Die meiste Feuchtigkeit war am 3. Früh 6 Uhr mit 100.00, bei gleichzeitig höchstem Dunstdrudz; die ge­­ringste war am 26. Nachmittags 2 Uhr mit 49,23, bei einem Barom,-St. von 337,77, Therm.-St, + 110,10 R., Dunftdrud 2,56, bei übrigens windstiller und heiterer Ingeszeit. Z­u den dreimal täglich aufgezeichneten Beobachtungen stellte sich das Monat­­mittel am Barom, mit 333,80, am Therm, + 120,9 R,, Dunftor, 5,03, Feuchtig­­fett 80,88. — Die Monatsschwarfung war am Barom, 11,18, am Therm, 150,0, R,, Dunftor, 6,58, Feuchtigkeit 50,77, Die sanitätischen Berhhältnisse. In Bezug auf den allgemeinen Gesundheitszustand, so gestaltete sich dieser im September bedeutend günstiger, als Diefer in den drei I­ 9. Monaten Sunt, Sul und August, se­wohl in Betreff der Morbilität im Allgemeinen, als besonders in der Cholera der Fall war. Wir sahen im September alle die in den früheren Monaten beobachteten Krankheitsgruppen abermals, aber die meisten in bei weitem geringeren Perzentan­­theilen zur Gesammtmorbilität, und nur die Wechselfieber in bedeutend grö­­ßeren, so zwar, Daß Diese in 16,00%, zu jener standen, höchst hartnädig in ihrer Behandlung sich zeigten, und zu Nachkrankheiten, besonders Wasser suchten, sich hin­­neigten. Die Cholera, die in diesem Monate schon bedeutend milder verlief, und gegen Ende des Monats fast verschwand, blieb si und ihrem bisher hier beo­bach­­teten Charakter treu, bildete sich gewöhnlich ihre eigenen Herde, und war auf die Vorstadt Theresienstadt beschränkt. Diesmal hat sie sich dort als Hauptheld die stäntische Armenversorgungsan­­stalt ausgesucht, wo die ersten Erkrankungsfälle am 1. b. M. beobachtet wurden. Hier erkrankten unter 80, im Verlauf von 26 Tagen, von den ältesten Pfleglingen 36, und zwar 16 greife Männer und 20 Weiber; es starben 26 und nur 10 konn­­ten gerettet werden, zu den vom Monat August in Behandlung, u. a. die Meisten im Choleraspital, gebliebenen 22 Cholerafranten, sind im Monat September noch 186 als neuerfranft zugewachsen ; genesen sind hiervon 81, gestorben 119, in Behandlung verblieben, und zwar im Choleraspital nur 8, wo auch die meisten der im Monat Erfrankten behandelt wurden. Seit dem Beginn der Epidemie, d. u­. vom 10. Oktober v. 5. sind bis Ende September insgesammt 3496 erfrankt, hiervon 1660 genesen und 1828 gestorben. In den Städten Ofen und Altofen sind nur mehr bis zum 14. September Erkrankungen an Cholera, und zwar 29 Fälle beobachtet worden; seit dieser Zeit kann die Epidemie dort als erloschen betrachtet werden. Die veranlassenden wie erregenden Ursachen der Cholera waren auch in die­­sem Monate dieselben, als in den früheren, doch mußten jene fest sehton intenser und länger anhaltend einwirken, bis selbe aus einem Durchfall Cholera zum Aus­­bruche zu bringen im Stande waren. Die von den Beru­fsärzten behandelten Armenfranken waren in diesem Monat um 177 weniger als im vorhergehenden Monat August, nämlich 1484, und zimar 453 Männer, 645 Weiber und 386 Kinder; außer dieser Summe wurden 300 in das Bürgerspital zum b. Rochus zu weiterer Behandlung angewiesen. In Bezug auf die Krankheitsgruppen, so litten an Fontinairenden Fie­­bern 431, darunter 32 an Typhus, an Wechselffieber 236, an Entzündungen 169, darun­­ter 35 der Luftwege, 36 der Baudetngemweide, an Rheumatosen und Katarrhofen 123, an astrofen 82, an Neurofen 53, an Paralysen 1, an Phthifen 16, an Hydropsien 22, an Proflusien 193, Darunter 24 an epid. Cholera, an Netentionen 21, an Laut­­frankheiten 59, an Dystrasien 134, die übrigen an äußeren Leiden. Im Bürgerspitale zum b. Rochus war die Krankenzahl um 85 weniger, als in dem vorhergehenden Monat. Es verblieben mit Ende August 599, im Sep­­tember sind 874 zugewachsen, somit wurden im Ganzen 1473 Kranke behandelt, und zwar 644, Männer, 693 Weiber, 50 M­öchnerinen, 60 Säuglinge und 28 Itre. Der höchste Krankenstand war am 30, 621, der geringste am 24, 576, der Monatmittelstand 598. Geheilt wurden entlassen 717, gebefsert 25, gestorben sind 121, biesen sterbend eingebracht 39. Nach Abzug dieser ist das Verhältnis der Sterblichkeit wie 1 : 18,00, und abgerechnet bieven Die Zahl der in weiterer Behandlung verbliebenen 610, wie 1: 10,51, oder es starben von 100 + 10,51. In Hinsicht der Krank­heitsformen (tten an Fontinairenden Trebern 273, worunter 66 an Typhus, w­ovon 14 starben, an Wechselfiebern 98, an Entzü­ndun­­gen 95, worunter 38 der Respirationsorgane, an rheumatisch-Fatarrhalischen Affek­­tionen 44, an Nestosen 31, an Paralysen 5, an Tuberkulose und Schwindsucht 60, wovon 9 starben, an Wassersuchten 45, wovon 9 starben, an Proflusten 174, 6von an Cholera 120, an Hautkrankheiten 48, an Dystrasien 374, worunter 3 mit Stro­­pheln, 346 mit Syphilis behaftet waren, und zwar 91 Männer und 255 Mörder, die Uebrigen litten an verschiedenen äußeren Leiden; — unter diesen waren auf der IL cirurgischen Abtheilung des Spitals 23 mit fehweren Bierfesungen, von wel­­chen 2 die Amputation der Gliedmaßen nothwendig machten; — mit Kno­­chenbrüchen waren 6, mit bedeutenden Entzündungen und brandigen Zerstö­­rungen 18, mit Karbunfel 2 Fälle, behandelt worden, (Schluß folgt.) SIEHT zurückgenommen, und haben Alerhöcftigten Auffenthalt in dem ff. Burtscloffe Schönbrunn zu nehmen geruht, hat die bisherigen prosisorischen Ko­­mitatsphysiker und Doktoren der Medizin, Joseph­­ Fortmeyer , Stephan Dreznay, ‚Daniel Hoffory zu Komitatsärzten für das Kaschauer Verwaltungsgebiet; — ferner die Doktoren der Medizin, "Joseph Fi und Emil, Schm­id, zu Komitatsärzten. 3 verurtheilt, für das Diener Verwaltungsgebiet ernannt. Tf. apostolische Majestät haben mit Allerhöchhster Entfehlierung vom­ 29. September d, 3. allergnädigst zu 17. Oktober. und Johann geruht, Dag der Maler und Photograph Karl Kap von Stathmar, die Fönigl. württemb. goldene Medaille für Kunst und Wissenschaft annehmen und tragen dürfe, Paris. Von den Angeklagten zu Angers wurden 11 zu einfacher Deportation übrigen mit Gef­ängnisstrafen­ belegt. F­ürst Gortshakoff Hat folgende tele­­graphische Depeschen eingesendet: 13. Oktober. 81, Uhr Abends. Am Morgen hat der Feind das Thal Des obern Belbes und sämmtliche Positionen vielseits der el­­senfette, welche Dieses Thal von dem Baidarthal trennt, vch­affen und sich auf dem entgegengefegten Abhang, von unseren Detachements mit Ger­wehrfeuer verfolgt, zurücgezogen. Nichts Neues drangen drei Kanonenbote in an der Tschernaja und­ den übrigen Punkten der Halbinsel. 14. Oktober. Heute Morgens hat die feindliche Flotte mit vollen Segeln Odeffa gegen Osten hin verlassen und gegen halb 2 Uhr drei Meilen von Kinburn Anfer geworfen. 15. Oktober. In mit Erfolg antwortete: Einer der Dampfer mußte heute war­fen Anfer. Am Morgen eröffnete die Festung das Feuer gegen dieselben. Sast zur selben Zeit landete der Feind auf dem Borgebirge von Kinburn bei dem See Bolnoje und am Abend fin­­gen seb feindliche Dampfer an, Kinburn zu beschießen, welches beschädigt konnte seine Stellung verlassen, nicht geschucht werden, sie schien nicht beträchtlich zu sein. 15. Oktober 8 Uhr Abends. Der Feind fährt fort, be­­trächtliche Streitkräfte auf dem Abhange, im Angesichte des Baldarthals zu versammeln. Sonst nichts Neues auf der Halbinsel, son noch zwei Gouvernement Schreiben ergangen der Obrigkeit zu Gebote steht, gangen,­­in­halt Rußland die Reichswehr der­ zusammengerotteten Bolfshaufen­ge­­wehc­e gegen friedliche Mitbü­rger ist es am 1. Oktober in sie von denen das eine, Drenburg, im Petersburger Kalender von 1853 mit 1,948,500 Ein­­­wohnern, das andere, Simbirsf, Depetche Samara) mit 1,318,900 Beiwohnern aufgeführt is. Da 23 von­­ 1000 Seelen aus­­gehoben werden sollen, so würde die Reichswehr eine Berstárfung von circa 74.000 Mann erhalten. Storholm, 10. Oktober. Unterm 4. d.M. ist an sämmtliche Befehls­­habende durch den Chef des Königlichen Zivildepartements (Ministeriums­ des In­­nern) folgendes : „Se. Majestät hat mit besonderem Mißfallen ersehen, daß an mehreren vor­­deren Eigenthum Gewalt für die Aufrechthaltung des Land- und Hausfriedens von Wich­­aller, der Kraft begegnet wird, welche fo ft e8 Sr. Majestät gnädiger Wille, den ich auf gnädigsten Befehl hierdurch mittheilen soi, daß, wofern so beschaffene Unruhen in­­nerhalb des Lohns künfzig eintreten sollten, welchen nicht mit der vorhandenen Po­­lizeimacht gesteuert werden kann. Seiner Majestät Befehlshabende gleich bei den leer treffenden Mitlitärbefehlshabern um Unterfrügung durch die erfor­­derliche Kriegsmannschaft mit Offizieren nachsuchen, damit so fehleinig als möglich zur Wiederherstellung der Ruhe angewendet werden kant­.“ Während an mehreren Orten des Landes die Arbeiterkrawalle einen sehr ernsten Charakter annahmen , Bora­s recht naiv zuges Es hatten si Dort nämlich um die Mittagszeit die Arbeiter in großer Anzahl vor dem Rathhause versammelt, in welchem gerade Magistratsfisung statt­ fand. Als nun die Situng gesclossen war und der Bürgermeister Hammarstrant das Rathhaus verlassen wollte, drängte sich eine Menge Leute hinzu und verlang­­ten, ihm ein Anliegen vorzutragen. Darauf kehrten Die inzwischen auch herbeige­­kommenen übrigen Mitglieder des Magistrats mit dem Bürgermeister in den Saal zurück, wohin sie ein großer Theil der Bersammelten begleitete. Diese sagten nun darüber, daß Feine Kartoffeln zur Stadt und auf den Markt fűmen, da sie unter U­mweges fon auf der Landstraße, insbesondere von dem Eigenthümer der dicht bei der Stadt angelegten Dampfbrennerei aufgekauft würden. "Der Bürgermeister fuhrte nun die aufgeregten Ormüther zu beschmwichtigen. Er lebte Den Arbeitern auseinander, daß Die Verkäuferei verboten sei, Daß aber, wenn Dieses Verbot über­­treten würde, eine Klage bei dem Stadtfisfal erhoben werden müsse; auch las er da­s Aufruhrgefäß vor und machte sie auf die Folgen aufmerksam. Die aus ihrer etwaigen Widerfeglichkeit entstehen künnten. Die Menge zerstreute sich Darauf in aller Ruhe und Alles es ohne den geringsten Erieg ab. Der Minister des­ Innern Se. Tf. zur­ Deportation Nichter, Kriegsfebanplak­­ten des Reiches, stört worden ist, übten : und tigkeit die da eg Joseph Die Särofy, unter beson­derer Haft, 11 freigesprochen, Die Zahl ver Wir brachten bereits die Nachricht, ist, daß solchen Ge­waltthätigkeiten mit gefegliche Ordnung von Franz gestatten der Nacht von und ; Lang gestern den Liman unter die Fahnen ruft, auf ein und ausgeschifften Truppen heuerte Pott. Wien, 18. Oktober. Se. f. f. apostolische Majestät sind mit Ihrer Majestät der Kaiserin gestern, den 17. 9. M., Nachmittags von Lottoziehungen vom­ 17. Oktober. Privatkorrespondenz des ‚„‚Welter Lloyd“. Wir ersuchen Herrn M, EC, R— im Interesse der Sumanität um eine münd­­liche Besprechung. lin: 7 82,43 , 19 Gras; 78 58 74 46 30 Prag: 34 28 16 53 84 * Dar , Globe" zieht aus Anlaß der Verurtheilung eines Tagelöhners in Morcestershire, der am Sonntage geerntet hatte, gegen die extreme Partei der Sabbatheheiliger zu Beide. Es sei Zeit, meint er, daß dem Treiben einer Hand voll puritanischer Politiker ein Ende gemacht werde, welche den Sonntag aus einem Tag der Ruhe in einen Tag düstern Hinbrütens verlehren wolle. Vor Drei oder vier Jahren sei es ihren gelungen, temporäir allen Postverfehr am Sonntage ins Stohen zu bringen, dann haben sie die Wirthshäuser während des größten Theils des Tages geschlossen und es wäre ihnen gelungen, allem Heinen Ber­eht ein Ende zu machen, wenn die Hodepart-Demonstration nicht Dazwischen getreten wäre. Man habe bisher einige Eh­en gehegt, gegen die Ultras aufzu­­treten, weil diefelben gleich mit der Beschuldigung des Atheismus oder Papismus bei der Hand gewesen seien, aber man sei doch recht allmalig allgemein zu der An­­fit gelangt, daß die Ehre und die r­illische Religion und die Sicherheit des Staates nicht von der Obsersanz der zu Cremmells Zeiten erlassenen Sabbathe­­gefäße abhänge. Die Mehrheit der Engländer habe benennen einzusehen,, da der Sabbath für die Menschen, und nicht der Mensch für den Sabbath gemacht sei.. Symptome dieser Reaktion zeigen si überall: in den öffentlichen Parts, den Flutdampfsc­iffen, den endlosen Ertrazügen und der fühnen Neuerung des Ministers der Öffentlichen Arbeiten, welcher durch die von ihm in dem Kensington- Garten eingerichteten Bonntage-Militärkonzerte Tausende zufriedene und erfreute Zuhörer herbeigiehe. Die schlimmste Seite der Cabhathéperebe­inte sei ihre Einseitigkeit,, dergemäß sie nur die geringere arbeitende Kaffe treffen. Der Arzt, der Advokat, der dendema d­er Fanne am Sonntage unbehindert seinen Ce­­häften nachgehen, aber wehe dem Handwerker, der feine Waare am Sonntage verkaufen wollte. Der Bischof und der Peer Des Neiches dürfen ungestraft am Sonntage vierspännig fahren, aber V­iehtreiber, Frachtfuhrleute, Edlachter dü­r­­fen bei schwerer Strafe, am Sonntage nicht auf der Reise sein, noch in Mitthe­­häusern einfehren. Es sei zu hoffen, Daß alle Diese intoleranten Labungen der Puritaner des 16. und 17. Jahrhunderts baldigst und gründlichst einer Revision unterworfen und den Bedürfnissen und aufgeklärten Ansichten der Gegenmart weichen werden. * Ein Blatt erzählt, daß ein Pariser Koch, Namens Lambert, ein Mittel erfunden, um gleich Jahre lang in vollkommenster Frische zu erhalten. Er wollte mit Hilfe von Kapitalisten zur Ausbeutung seines Bundes eine Anstalt gründen, drang aber nicht damit durch. Es war ihm gelungen, einige Proben seiner Erfindung für die Ostseeflotte zu liefern, und er hatte Louis Napoleon vor einigen Monaten geschrieben, wie es ihm gegangen, und seine Unterfragung in Anspruch genommen. Erst nach längerer Zeit wurde er durch den Telegraphen zum Kaiser befehleren, wo er vernahm, tag sein nach der Offfee geschicktes Fleii­ vollkommen erhal­­ten geblieben und es sie darum handle, seine Erfindung dazu zu bes­euigen, um die Slen­chpreise hier herabzum­üden. „d­en Cie nach Caramerifa”, sagte Louis Napoleon, „und fdíden die ganze Edhilfe mit öletíd ber, Damit wir sehen, was Ihre Erfindung zu leisten ver­­man.’ Auf die Ermchterung von Lambert, Tag er ohne Geh­mittel sei, überreichte ihm Louis Napoleon 50.000 Franfen in Bankzetteln, und sagte: „Bier, gehe n­ie damit bin, und gelingt die Sache, so sorge ich für Ihr Glück.” Der Mann befindet sich zu Buenos­ Ayres und hofft voran zu­sommen. Jan Schreibt und aus Paris vom 6. Oktober: „Man hat dem Prinzen Napoleon einen von Diesem mit viel Dunst aufgenommenen Vorschlag gemacht. Es handelt sich darum, sämmtlich verläufliche Ge­­genstände der Industrieausstellung auf dem Wege einer großartigen Lot­­tirie zu veräußern. Man hat berechnet, daß fünfzig Millionen Stanfen genügen würden, Alles zu bezahlen, was zu verlaufen ist. Das Loos würde 4 Franken kosten, und man zweifelt nicht im Geringsten , Daß gegen fünfzig Millionen Franken an den Mann zu bringen wären. (2) Der Prinz hat dem Kaiser bereits den Vorschlag unter­­breitet. Was den Prinzen so besonders für diese Idee einnahm, ist, daß sehr viele, nicht sehr reiche Sabrifanten und Handwerker große Opfer gebracht, um Bähn­­liches zu leisten, ohne daß sie Aussicht haben, Käufer für ihre oft sehr kostspieligen Produkte zu finden. Die Lotterie wurde so eingerichtet sein, dag bei Abnahme einer Serie (von ich glaube zehn Loofen) etwas gewonnen werden muß, von einem Stift bis zum Südstern.” « “Ass eine bemerken­swerthe eölestische unter den vielen­ außerordent­­lichen terrestrischen Erscheinungen dieses Jahres mag auch die zählen, daß sich schon seit dem Frü­hjahre bis jetzt,mit einigen ganz geringen Ausnahmen,die Sonnenscheibe anhaltend fleckenlos zeigt,währen­d, wie die Beobachtungen nachweisen,es in anderen Jahren gewöhnlich der umgekehrte Fall ist u­nd der bei Weitem größere Zeitiheil dieselbe flecken­­behaftet erschein­en läßt.Nicht m­inder beachtenswerth dürfte folgendes, den Planeten Jupiter bein­hrentes Phänomen sein.Schon durch mittel­­starke Fernrohre,von etwa 60 bis 90 maliger linearer Vergrößerung bei verhältnißmäi ein­er Lichtstärke,bemerkt man bekanntlich auf der Scheibe dieses Planeten eine Anzahl helle­r und dunkler Streifen,die alle in­ paralleler Richtung mit dem antid­äquator liegen,und die man als eine Art b­estän­digen Gewölke sind eiiiger Atmosphär­e,durch den raschen Aequa­­tor­ialumschwung in solch glsiichmäßiger Lage erhalten­ erklärt.Tiefe Streifennim lassen zuweilen an ihrer Oberfläche Veränderungen wahr­­nehmen,die jedoch meistens unbedeutend sind;allein seit August d.J. erblickt man eine so wesentliche Verschiedenheit hauptsächlich in der Lage derselben,wie man sie i)keinerfiijhesen erinnert,und zwar der Art,daß der helle Miitislsi­eisin jetzt viel breiter geworden und die nördlich ge­­legen in dunklereninstit­ sammt weiter nach dem Jupiternordpol hingerückt erscheinen.Was indessen die b­esa wie solches,die Jupiterbewohner ohne Zweifel mehr als die Cikbeiwohner erregend m join-meteorologischen Vor­­ganges sein möge,dann­ bei mü­ssen wir letzteren uns einstweilen n­och mit bloßen Vermuihungen—nach Jedwedes Belieben-behelka­ bksEtwa ausl)einmal die Tilegraphendrähte dorthin,aus die Bagatellentfernung (vergleichungswweise z­u den Fixsternen)Vonpispi­s.106 Millionen Mei­­tenreichin werden" Verantwortlicher Redakteur:Kaereißkircher. 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