Pester Lloyd, Oktober 1855 (Jahrgang 2, nr. 229-254)

1855-10-27 / nr. 251

Die Liste der abgetretenen Domänen. a Wien, 25. Oktober. Ich bin in der angenehmen Lage, Ihnen heute die Liste jener Domänen mitzutheilen, deren Verkaufg­­rumme die Schuld des Staates an die Bank tilgen soll. Ob sehen ich bei jeder Domäne die damit verbundenen Aeder, Wiesen, Gärten, Wälder und Hitze nach Sod­en angebe, darf gleichwohl nicht unerwähnt bleiben, daß bei viesen verfelben der größte Theil des Ertrages durch die Negalien, Benefizien und Gerechtsamen bedingt wird, die ihnen eigen, so daß der Werth verfelben in gar Feinem Verhältnis zur Ausdeh­­nung der Bodenfläche steht. Ich mußte dies vorausfinden, weil nur so der Werth von 155 Millionen Gulden erklärlich, ja aller Wahrschein­­lichkeit nach, son der Wirklichkeit übertroffen wird. Vor Allem dürften Sie die in Ungarn und den partibus adnexis gelegenen Domänen interessiren, ich beginne daher mit ihnen: Ungarn umfaßt von den in Rede stehenden Domänen, an Uedern, Wiesen und Gärten 130,865 Joh, an Wäldern und Hufen 158,864 Joh, — die Wojwodina und das Banat zusammen 122,015 und 186,605 Joh. — Kroatien 2098 und 14,672, — Sieben­bürgen 8279 und 11,126. En detail weist die Liste folgende Zahlen an Jochen nach: Die Gesammtsummen der in Ungarn und von partibus adnexis vert , fäuflichen Aeder, Wiesen und Gärten einer­, Wälder und Hute anderer­­seits, beziffern sich demnach mit 263,255 und 371,265 Joch. Gehen wir nun zu den anderen Kronländern über, so begegnen wir in der Liste folgenden Angaben: 274,732 Jod. . Summiren wir fehlteflich sämmtliche, vom 1. November an verk­­äuflichen Aeder, Wiesen und Gärten einer­, Wälder und Hute anderer­­seits in der ganzen Monarchie, so gewinnen wir an Sachen die beiden Generalziffern: 279,068 und 645,997. Vieleicht gelingt es uns, zur Kenntniß der Schälungswerthe der­­ NE einzelnen, namentlich ungarischen Domänen zu gelangen; in diesem Falle werden wir uns beeilen, die interessanten Ziffern Ihnen mitzutheilen. Eine russische Staatsschrift. Weit, 26. Oktober, Mehr als alle Niederlagen im Felde muß der russischen Politik die Konform­irung des französisch-englischen Bün­dnisses ein Stein des Anstoßes sein. Die heilige Allianz, im Namen der „Solida­­rität der konservativen Interessen“, mit dem Westen, die Seemächte unter­einander auf gespanntem Fuße zu erhalten, um so inmitten der allge­­meinen Zerfahrenheit ven „Weg nach Konstantinopel” jedes Mächters zu berauben: das war der Angelpunkt aller Pläne des Petersburger Kar­bineres. Wie heute , te Norp“ vom Leitartikel bis zur feßten Tages­­notiz ewig nur das Eine Thema von der Unhaltbarkeit der weitmächt­­lichen Union sarbirt, und seine andere Aufgabe fennt, als die, Frank­­reich und Großbritannien gegeneinander zu loeken: so tauchte nach der Sub­revolution kaum die Möglichkeit einer Annäherung zwischen bei­den Staaten auf, al Rußland dies Schredsgespenst und die Mittel, einer solchen Eventualität zu begegnen, auch schon der einstesten Erwägung unterzog. reits aus dem April 1834 datirt ein russisches Dokument über die Mittel, welche Rußland zu Gebote steehben, um eine Ligue Frankreichs und England­s zu trennen. Das folgende Nefumd desselben erscheint im gegenwärtigen Augenblide um so zeitgemäßer, als es nicht blos die Täuschungen, in denen Rußland sich wiegte, sondern auch die ganze Tragweite der Gefahren enthüllt, denen Europa dur das Bündnis der Westmächte und durch die gleichzeitige Erschüitterung der heiligen Allianz entgangen ist. Der w­esentliche In­­halt des erwähnten Affenstücks lautet nämlich wie folgt: Durch die Zuliresolution ist Franktreich Der Antagonist der übrigen euros­päischen Großmächte geworden. England hat sie ebenfalls in der Nothunwen­­digkeit gesehen, den Weg der Reformen zu betreten, und ist dadurch, seinen alten Koalitionsgenossen gegenüber, in eine eiweideutige Lage gerathen. Spa­­nien, Portugal und Belgien haben sich der Rückwirfung des vom Westen aus­­gehenden Stofes nicht zu entziehen vermocht. Weder allen Diesen Staaten weht Das gemeinsame Banner des Liberalismus. Naßland, Oesterreich, Preußen und Holland wissen das: sie sind Daher auch von der Neberzeugung durchdrungen, daß sie, sobald sie si zum Angriffe auf das ihrem Systeme ent­­gegenstehende Prinzip entschließen, eine Ligue bilden müssen, weil sie eine Ligue zu bekämpfen haben würden.­­ Wenn jedoch Frankreich nur auf direktem Wege beizukommen ist, so ers­scheint gegen England vielmehr die Anwendung indirekter Mittel eben fo wüslich als politisch nothwendig. Der Zweck eines solchen Kampfes könnte aber nicht sein, der Dynastie, dem Wohlstande oder der Berfaffung Großbritanniens einen tödtlichen Stoß zu versehen. Es würde sich vielmehr nur darum han­deln, ihm nur ein kunstvolles System tiefgreifender, ges­taltiger und geheimnisvoller Operationen zur Strafe seiner Allianz mit Staatfreid Einbußen und Unglücks­­fälle in Aussicht zu stellen, mit denen die Bartheile jenes Bündnisses in seinem Verhältnisse flohen, Naßland hätte für’s Erste von einer derartigen Verbindung nicht viel zu fürchten. Das Schwarze Meer war den Flotten England’s und Frankreichs stets mehr oder weniger unzugänglich und hat als Militärstation heute überdies eine, so zu sagen, unüberwindliche Offensivstärke erlangt. Man wird nur noch unter der Hand auf Mittel zu deuten haben, um den Westmächten auch den freien Zutritt zu den Häfen Griechenlands rechtzeitig abschneiden zu können, etwa indem man lebteres, wie Belgien und die Schweiz, für neutrales Gebiet in Kriegszeiten erklären laßt. An der Einfahrt zur Oostsee werden Schweden und Dänemark, in gelehriger Mitwirkung, furchtbare Wacht halten . Darüber ist man schon aufs Feierlichste und in bündigster Weise übereinz genommen. In Gothenburg und Carlstrona kann Rußland seine Ver­­theidigungsmittel konzentriren und dem Bilde des Feindes entziehen, um mit ihnen im passenden Momente nach jenem beliebigen Punkte hin hervorzubrechen. Und hätte selbst eine imposante Flotte Das Kattegat und den Sund schon vor der Kriegserklärung paffirt: sie müßte sich bald zurückziehen, weil ihr in dem balti­­schen Meere und dessen sünstlichen Golfen auch­ nicht Ein Hafen als Sammelplas oder Propiantpepot offen flehen würde. Der Eg­ar hätte also volle Muße, sich auf den Kampf vorzubereiten, alle Hebel zur Logreißung Englands von Stankreich in Bewegung zu seßen. Zunächst wäre hiebei der Geldpunkt in’s Auge zu lafsen. Natürlich, würden dann für Rußland jene unermeßlichen Hilfsquellen an der Themse ver­­siegen, aus denen früher so unberechenbare Summen zur Nahrung der großen Kontinentalfriege nach Petersburg flossen, und aus Dem verschuldeten Holland rennte Rußland, mit seinem noch schwachen Kredite, weder an Subfm­­en noch an Ansehen, einen nennenswerthen Erfah für diesen Verlust ziehen. Der Kaiser weiß sehr wohl, daß er in einem Kampfe, trob anfänglicher Siege, möglicher Weise später aus Mangel an pekuniären Mitteln unterliegen kann, und daß er die lebteren kaum außerhalb seiner eigenen Grenzen und Ressourcen suchen darf. Er verwendet daher auch alle Sorgfalt auf ihre Herbeischaffung, da sie von Natur nicht vorhanden sind, und wenn er den Angriff verzögert, so wartet er nur die Zeit ab, wo er denselben dat. Gold wird unter früßen Fünnen, wie er Schon heute sicher ist, daß seine Waffenmach dazu ausreicht. zeit. Statter Nikolaus hat Regalien, Minen und Kreondomainen am Ural, in den asiatischen und Taufasischen Provinzen bis zu einem unge­­die Abgaben populär sein wird, an Konzessionäre abgetreten . Der Leibeigenen Offensivfrieg niemals, nieder uns dies aber einmal gesperrt, dann läge die ihm dafü­r namhafte Borfhüffe machten. Die Kontrakte laufen auf lange Zeit und gestatten den Päch­­tern, auf den verpfändeten Staatsgütern um ein Beträchtliches zu vermehren. Und da, mit Ausnahme der französischen Invasiong, die Grundherren eine außergewöhnliche Zahl ihrer Leibeigenen , nie ohne Murren , mitunter aber sich diese Schwierigkeit bei jedem, nicht Durch und durch nationalen Sümpfe wieder­­holen wird, so mußte man auf ihre Befestigung ebenfalls wenden , weil Schiffe gebaut und ausgerüstet. Ob­orst hat seine Arbeiter, vom schwarzen Meere aus im Süden Rußlands operiren der Thüre, wenn die Seemächte nicht endlich lange ein bei der Aristokratie noch bei der Maffe ver­rufen, bei allen neuen Verträgen über den Verlauf von Krongütern, und auf andern ähnlichen Wegen ist Dafür gesorgt worden, dar­ ‚man neben den regelmäßigen Aushebungen, noch ein außerordentliches Bed­ürfnis an Mannschaften befriedigen kann, ohne dem Adel Anlaf zu heftiger Opposition zu geben. Im Falle der Roth, wenn alle diese Verschtsmaßregeln nicht ausreichen sollten, darf der Kaiser dreist der Eigenliebe einer ganzen Nation­ vertrauen, die, einmal in’s Feuer gejagt und durch etwaige Unfälle aufgestachelt, dann auch vor freiwilligen Opfern nicht zurückschreifen wird. Endlich kommen hiebei Nurlands Marine-Etablissements Zu Peterspyamlosfaja werden bereits feine Werften, feine Marineverwaltung, feine Arsenale. Bis aus den Mittel- und Endpunkten des Reiches werden Schiffsbauer, Zimmerleute, Kalfaterer, Segelmacher, Seiler dorthin geschafft. Diese Seemacht ist bereit, gegen das britische Ostindien zu operiren, wo jede, noch so momentane Schlappe von unberechenbaren Folgen für England sein muß. Und eine solche liegt nicht außer dem Bereiche der Wah­r­­scheinlichkeit. Eine autokratische Regierung vermag ihren Angriffsplan in ein undurchdringliches Geheimniß zu hüllen, so daß der Gegner seine Ahnung von dem Drohenden Schlage hat. Gleichzeitig mit der Flotte würden 30.000 Auffen durch die freie Tatarei gegen Ostindien vordringen : der Beistand der Tataren­­horden für ein solches Unternehmen ist Nurland durch Verträge gesichert, es durch Bestechungen auch. Dafür gesorgt hat, daß Bengalen sich erhebt und die Mahrattenfürsten nebst den eingebornen Truppen der ostindischen Armee auf seine Seite treten. Gegen eine englischsfranzösische Allianz kann Rufe­land nur dann auf Erfolge rechnen, wenn es in diese Union einen Keil schiebt, als solcher aber muß ihm die Bedrohung der ostindischen Kolonien Englands dienen. „Die Gefährdung Ostindiens — fett der englische Herausgeber der Staatsschrift hinzu — gen die rufsischen ist freilich eine Unmöglichkeit, Extravagantes mehr.” Und: wie nahe stand so hag Georgsbanner siegreich, nein daß sie untrennbar einander wehen, ist Die größte Enttäuschung, welche der orientalische Krieg für] Die Staatsmänner an Rief Doch schon nach der Schlacht Burschen da herfallen !" Der franzgdfischen Newa in bei­ Navarin, auf neben=­ald Ruffen, Franzo­­sen und Engländer zusammen die türkische Flotte vernichtet. Der russische Admiral Heyden dem de Rigny, Die englishen Schiffe deutend, zu: „Wann werden wir einmal miteinander über die R. Wien, 25. Oktober. Daß Ludwig Napoleon fortwäh­­rend bemüht ist, das gute Einvernehmen mit Oesterreich aufrecht zu er­­halten und zu stärken, zeigt sich neuerdings wieder durch seine Haltung in der Flüchtlingsfrage, die eben rebr wieder zum Gegenstand eines diplomatischen Meinungsaustausches zwischen England und den Regierungen mehrerer kontinentalen Mächte geworden is. Das fran­­zösische Kabinet­theilt in dieser Hinsicht so k­ommen die Ansichten der diesseitigen Regierung, und es kann Ihnen als positiv gemeldet werden, daß Herr von Persigny die Weisung erhalten hat, die Borstelungen des Grafen Colloredo am Hofe von St. James zu unterfrügen. Man glaubt, daß England diesmal von Borstelungen der hierbei interessirten Mächte ein geneigtes Gehör nicht versagen werde; man versichert sogar, daß Lord Palmerston unter der Hand positive Zusicherungen bereits ges­­eben habe. Wie man vernimmt, mnwünschen die kontinentalen Mächte, daß die removal of aliens bill vom Sabre 1848 mit dem Zufabe wieder in Kraft gefecht werde, daß auch solche verdächtige Fremde polizeilich ausz­gewiesen werden künnen, welche von mit England im freundschaftlichen Einvernehmen stehenden Regierungen Anlak zu gerechten Beschwerden geben. Hierzu ist jedoch, wie bekannt, die Genehmigung des Parlaments erforderlich, und es fragt sie nun, ob der englische Premier des Iesteren sicher genug zu sein glaubt, um einen diesfälligen Antrag seiner Zeit einzubringen. Was in verschiedenen Blättern son Demn bevorstehenden Abschluffe einer Mebereinkunft gesagt wird, nach welcher die politisch verd­­ächtigen Flüchtlinge auf Kosten der Negierungen jener Länder, denen sie der Geburt nach angehören, nach Amerika gebracht werden sollen, so werden diese sowie andere ähnliche Angaben von gut unterrichteter Seite dementirt. Aus London sind gestern Depefchen für den am hiesigen Hofe beglaubigten £. englischen Geschäftsträger angefommen, und hat der Let­­tere den Inhalt derselben heute dem Grafen Buol mitgetheilt. _ « an der Wolga, heuren Gesammtbetrage auch gar nicht zu Soldaten hergeben; Dur, Alaufeln auf Kamtschatka in Betracht. Uebergriffe machten?­ eine solche da so wie feinen: In obigen Projekten Nicht daß die Trifolore wir fit nichts nur gemeinsame Sadhe ge= und „Sperrung“ feinem Score barz. m — mm sees zz zz zz ESSERE ESNE DIE Leber Mac Elure’s Fahrt im nördlichen Eismeer bringt das Sei sow le Missionär der Brüdergemeine, Miertshing, der die Fahrt a Dolmetscher von Eskimo gegenüber , deren Sprache er mächtig it, N Sie enthalten Manches, was ng are, durch, das Blatt erhal­­ten, werth tft, 108 an, und Dieses in furchtbarer Bewegung, einen Seite, während die dem Lich so schlimm feste sich fol hier mitgethee « des neben ihm Eismasfen zu riesigen Bergen auf, hereinzuftü­rzen und es U) das Donnernde Getöfe ohne Raum zum Nachgeben tane gefappt !’” Man griff zu den Bellen, gang machte, war ein gewaltiger: Seder blieb Schiffes der geworfene Eis zur Rube Fam und stille stand, neuesten Stüden Mit­ , jeder Uhr Morgens mit seinem Bündel zum feßten Versuch der Lebensrettung bereit, auf dem Berdede des Schiffes Nail von Eisbergen umringt, auf grauenhafte Weise umhergeworfen ward. Das Eis war die jeden Augenlisie über das Schiff zu zermalmen drohten, 60 fehauerlich der Anblic­ fo Kauer­ mit welchem die aneinander stoßenden, berstenden Eis­­toloffe die Furt erfüllten. Endlich wurde das Schiff wie von unten her durch die an­­dringenden Masfen in die Höhe gehoben und hart Or um das Schiff her und bewegte sich nicht weiter. Ich an das große Eisfeld, an wel­­ches es durch fünf Anker befestigt worden war, anged­acht. auf der fürchterlichsten Stufe, end­ Anker­­als plößlich das bisher wild durchein an­­ders fast regungslos stehen, wo er stand: bleib, an allen Gliedern zitternd, starrte Einer den Andern verwundert und sprach­ . Anfangs hielt man die plötzliche Ruhe nur für eine aus unerklärlichen Ursachen­ eingetretene augenblickliche Unterbrechung der Erwegungz der Kapitän befahl daher, daß Seder an seinem SPosten bleiben solle, während er sich selbst auf einige Minu­­ten in seine Anjeite entfernte ; allein es war nicht bi­s eine Unterbrechung, sondern das Eis Die nächste Aufgabe war, das Schiff wieder in aufrechte Stellung zu bringen und dieses gelang vieler Mühe, durch Sprengen des Eisens vermitteln­ auch, wenn freilich Pulvers., A » D Man machte sich nu­r darauf gefaßt,an dieser Stelle überwintern zu mü­ssen und richtete sich darauf ein.Vierzehn Tage waren so vergangen,alsant 12, eine­­ eingetretene hohe Springfluth das Eis, das Schiff ein­­schloß, mit furchtbarer Gewalt in die Höhe hob, daß es barft und vom Sturm see»­mwärts getrieben wurde; das Schiff hing dabei an dem Eise fest und schwamm mit de­nselben fort. Da ihm dabei zwischen den Eismasfen­ der Untergang drohte, tr. wurden alle Kräfte angestrengt, das Eis durch Pulver zu sprengen , doch die ganze große verwendete Masse Pulvers richtete nichts aus. Endlich jedoch brach das Eis son selbst auseinander und zwar mit einem solchen Nude, und fünf welches daß das Schiff auf Die Seite geworfen Matrosen über Bord geschleudert wurden. Das Schiff sichtete sich aber alsbald wieder auf und, da es nun flott geworden, vermochte man, 18 ans Ufer zu bringen und an einem großen Eisfuüde Anker zu werfen. Da lag es bis zum 18. September, an diesem Tage zeigte sich,, in­folge eines Sturmes, wieder offenes Fahrwasser, und nun wurde die Fahrt an einer un­­befannten Küste, zwischen den Eisschollen entlang, fortgelest. Am 23. September gewährte man vom Dech und Mast aus Nichts, als eine scheinbar zusammenhängende Eismasfe vor sich; dennoch kam man mit vollem Winde noch immer ziemlich rasch vorwärts. Die Mannschaft hatte dabei Nichts zu thun, als auf dem Berded auf und ab zu gegen und sie Über diese sonderbare Fahrt zu unterhalten, bis, was frei­­lich jeden Augenblick zu fürchten stand , das Schiff ganz ins Eis geschoben und in demselben zertrü­mmert würde. Plöglich fehallte es vom Malt: „„Schiveres Eis vor uns!” Der Kapitän befahl, wasch die­ Segel einzuziehen, allein, ehe noch Hand aus­gelegt war, fehlte es wieder: „Haltet ein! Das Eis heilt sich! Bahrmagier vor uns!” Und fett bot sich ein höchst merkwürdiger Anblick dar ; die riesigen Eis­­masfen theilten sich wirklich und ließen einen schmalen Durchgang, durch welchen das Schiff, wie durch eine tiefe Thalsehlucht, deren Eiswände zu beiden Seiten so nahe waren, daß die Duerstangen der Masten Hin und s wieder an dieselben anstreiften, wohl eine halbe Stunde lang hinsegelte, bis es endlich in freieres Wasser mit leich­­terem Eise gelangte. Im Nebel und bei starrem Schneefall ging die Fahrt mit sollen Segeln in östlicher Richtung, bis dazu Dunkelheit hereinbrach und ein weiteres Vorbringen unmöglich machte. Es wurde Befehl gegeben, allmälig die Segel einzuziehen und auf pasfendem Eisfeld den Anker auszuwerfen, als das Schiff plöglich auf eine Sandbank aufstieß und augenblicklich fest saß. Sofort wurden die Schwersten Gegen­­stände am Bord in die Böte übergeladen­, allen ohne Erfolg; man mußte sich in sein Schiefal ergeben, faßte sich so gut es ging und feste sie zum Albendbrod. Eben­­ war man am Geniffe desselben, als das Schiff einen heftigen Stoß bekam. Alles eilte aufs Det: ein mächtiges Eisftük war gegen das Vordertheil des Schif­­fes mit so großer Kraft angerannt, Daß es dasselbe von der Gandbant geschoben und flott gemacht hatte. Glücklich gewann man das Sahamal­er wieder. Kapitain Mac Clure hatte gehofft, die Melvilleinsel noch zu erreichen, aber daran war nicht mehr zu denken. Ningsum Alles Eis, Man gewahrte aber, daß man sich nahe an dem unwestlichen Ende von Banksland und nicht ferne v an einer Bucht befand , die eine gute Ueberwinterungs-Zufluchtsstätte bot. Dorthin wurde gesteuert und einen Tag erst hatte man da gelegen, als das Schiff ringsum vom Eise e­ingeschlossen ward. Das war am 25. September 1851, Mann nannte die Bucht Bay of God’s mercy, Bucht der Barmherzigkeit Gottes. Nachdem der „Suvestigator“ Hier den Winter über im Eise festgesessen hatte, hoffte man gegen die Sommerzeit des Jahres 1652 von Tag zu Tag, frei zu werden. Doch es ward nichts damit, man mußte sich zum zweiten Male auf das M Winterquartier einrichten. In diesem zweiten Winter, von 1852 auf 1853, war die Lage der Mannschaft eine bedeutend schmerzlichere als im ersten. Die tägliche Nahrung mußte sehr app zugemessen werden, zulegt so knapp, daß sie nicht mehr den Hunger fü­llen konnte. Wurde auf der Jagd einmal ein Schneehuhn oder ein Safe erlegt, fo Hflegten die glücklichen Chhügen, um nicht die ganze Beute für den all­­gemeinen Berbrauch abliefern zu müssen, einen Theil derselben gleich an Ort und Stelle roh zu verfehlingen und auf den Schiffen wurden die Seile der erlegten Thiere, nachdem sie von den Haaren gereinigt waren, mitgefocht und gegessen. Die kräftigen Gestalten der Serleute schwanden dahin; der Septbut hatte so um sich gegriffen, Daß nur noch Bene ganz abnfingr. des Jahres 1853 wie an denen, brachte Feine besseren Aussichten, Also be­­f­l­g Mac Eure, daß der größere Theil der Mannschaft in zwei Gesellschaften das Schiff verlassen und versuchen sollte, zu Buße seine Rettung rend er selbst mit der kleineren Zahl an Bord zurückbleiben wollte. Am 6. April war Alles zum Aufbruch bereit, denen, welche ziehen, mit welche bleiben aber sollten, traurige Gesichter Da hieß an es pröglich, es sei ein Schwarzer Punkt in der Beine fi­htbar, man hielt ihn für einen Morchus­­ochsen, aber gleich Darauf erfannte man einen Menschen: es war leutenant Yin dorthin gelangten entstand nun Ehure’s Leitung nach Dev Dealyinsel auf; weil, unter Pim’s und Mac April sollten Lieutenant Cref­­Dr. Piers und Miertídi­ng mit möglichst allen Kranken folgen, aber alles Eigenthum zurücklasfen, um möglichste Sorge tragen zu künnen, daß die Men­­schen Sie­ theilten sich ihr Ziel erreichten, Die welche noch die Schlitten zogen, die Beine gebracht werden konnten. übrige Mannschaft follte bis des Kapitäns, welcher mit Kapitän Kellett an der Deal einfel­nen Schlaffäden und Lebensmitteln zogen die Schwächsten und Kränfften nicht, sondern diese gingen nebenher, ten, und einige Stunden später Füßen, daß sie gelegentlich niederstürgten und an, zur Nordwehr das Weitere bespre­­chen wollte, an Bord des Schiffes bleiben. Die zweite Gesellschaft hatte drei Schlitten mit den nöthigen Zelten, gesund und rüstig gewesen, so würden die Schlitten nicht zu fehtwer geiwesen sein; bei dem unebenen Wege ü­ber die Eismassen gab es für die geringe Zahl der Ziehenden vielfach harte Arbeit, und besonders wenn hoch aufgethürmte Eishügel zu erflimmen waren, großer Anstrengung fortbringen, und Sinteen den Schlitten unter daß zwei Geistesfranse viele Noth mach­­Die Zahl der Unfähigen nahm unterwegs zu, zwei Matrosen wurden so­hlend, al sie auf die Schlitten gebunden werden mußten so die Last noch vermehrten. Die Abtheilung Miertsching’s bestand aus neun Mann, aber darunter waren fünf Schwache, die sich am Schlitten festhielten, den die anderen vier zogen. Wurde Halt gemacht, bin­­nen 24 Stunden zwei Mal auf je fünf Stunden, so waren Die Vier­er wieder , die das Jet aufzurichten und in Ordnung zu bringen, Die Füße der Lahinen zu verbinden und ihnen in ihre Schlaffäce hinein und nachher wieder herauszuhelfen hatten. Endlich am 1. Mai entdeckte man durch das Fernrohr die Umriffe der Dealyinsel auch die Masten der Beriffe , I­ntrogid‘’ und ‚‚Resolute‘’ ; man hielt einen Rafttag und 309 dann frohen Mathes dem nahen Ziel entgegen. Am 17. Juli kamen die an Bord zurücgebliebenen unter Kapitän Mac EClure’s Leitung, mit vier Schlitten, aber im allertraurigsten Zustande selbst Diejenigen, ihm wach und so Schlecht auf wen und nur mit Hilfe ihrer Genossen wieder auf Das Bild des Elends und des Sammers, Das hier vor Augen war , führte sehr lebhaft vor das Gemüth, welches Ende wahrscheinlich Stanflin mit seinen Genossen genommen, früh 1 Uhr, „Missionsblatt nur der Brüdergemeine” in seinen Dek­ 2nik. “August 1951 er ein Tag großer Besorgnis. Von 2­7 Uhr Abends stand , daß Kapitän Mac Clure den Befehl gab: „Achtung, die bis 10 Uhr Abends stand die Mannschaft bald lag das Schiff auf der Seite, bald, thürmten , mit Waffer zugeführte andere die auszuhalten hatte, Um Der Eindrud, al lag es eg den dieser Sept, frei davon waren, Der Frühling seinen Leuten, ausgegangen Am 9. April 1853 brag glücklich Einige Kitten an Warffersucht und zwei verfielen in von der Dealyinsel und nun die Dazu lam, erste Gesellschaft am 15. waren zum Theil zu bewerssteifigen, nahe Nachforschungsschiff, um den ‚„‚Investigator‘‘ aufzusuchen. Natürlich eine große Freude, für 24 Tage; sie bestand in drei Abtheilungen und spannten konnte man nur dur Kriechen auf Händen so aus dabei sich vor die Schlitten; wolle» 28 Personen, natürlich Wären Alle allein dem e - 7

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