Pester Lloyd - Abendblatt, November 1855 (Jahrgang 2, nr. 254-278)

1855-11-08 / nr. 259

Die einzelne Kummer Abendblatt des defter flopp. Donnerfiag, 8. November. Kto. 259. (SAD) N re V NIE Den, 1855. N b KÖNYVEKET SUN Eoftet 1 fr. Telegraphische Depeschen der „Defterr. Eprresp.“ die Realisirung der türkischemeftmächtlichen Anleihe verzögerten, sind gehoben. Die Börse Schloß außergewöhnlich günstig ; London wird mit 145 notirt, Abdel Kader ist nach abgereist, um seine Mebersiedlung nach Damaskus vorzubereiten. Aus Kars verlaufen Gerüchte über einige neue Vortheile der Türken. Mont , 2. November. Die Regierung hat in Anbetracht der Unzulänglich­­keit der Weinlese die Einfuhr­ fremder ordinärer Weine und Spiritussorten gegen einen Zoll von AC Bajvechi pr. 100 Pfund Sporco für erstere und von 40 Scudi für letrere bis 30. Juni 1856 gestattet. Florenz, 2. November. Gestern wurde in Anwesenheit der großherzoglic­hen Familie ein Tedeum wegen Aufhöreng der Cholera abgehalten. Paris, 6. November. Der „Moniteur‘‘ meldet: Se, Mazestät der Kaiser ist gestern nach Fontaineklemm abgereift. Die „Patrie” meldet: Die französische Flotte wird das schwarze Meer am 12. 9. Mts. verlassen, flotte organisiren (s organisera). Konstantinopel, Bruffa 1. November. Die formellen Schwierigkeiten, melde und sich als Mittelmeer­­Je Weit, 8. November. Die Srievensgerüchte schweben noch immer in der Luft. In Wien versicherte man, Abeußerungen des Herrn 9. Bourqueney deuteten auf eine friedliche Stimmung seines Souveräns: ja man sprach gestern dort bereits von einer bevorstehenden Zusammenkunft der Vertreter der kriegführenden Mächte an einem neutralen Orte, etwa in Brüssel, so wie man auch an einen baldigen Besuch des Königs Le­o­­po­ld in Paris glaubte. Ein Berliner Korrespondent der "Erk. Portz." schreibt in dieser Beziehung: „„Thatsache ist: die Herren v. Deuft und 9. dr. Pfordten verhandeln mit dem französischen Kabinet über die Formuz­iirung Erfolg versprechender Srievensvorschläge, und eine weitere Thatsache ist, daß Frankreich von Gevanfen wenigstend nicht von der Hand gewiesen hat." Eben daher wird ver „A. A. 3." geschrieben: Herr v. Bourgqueney habe sich in Berlin dem Baron Manteuffel vorstellen lassen; der „Berl. Berl. 3." endlich schreibt man in dieser Beziehung aus Paris: Es ist sehr wahrscheinlich, daß der Kaiser mit dem Könige von Belgien in den näc­hsten Tagen eine Zusammentunft hat. Man erwartet den Grafen Chreptowitsch,, den russischen Bevollmächtigten am Brüsfeler Hof, der von seinem Posten seit Juli ent­­fernt ist, und man glaubt, daß er der Nederbringer der formulirten Propositionen sein werde, auf Grund welcher R­usland zu verhandeln entschlossen sei. Die Disposition für den Frieden, die hier aus inneren Verhältnissen zu einem guten Theil ermäh­lt, wird von London aus entschieden gewährt. In Pariser Salons fruste man alle diese Gerüchte noch mit dem Kuriosum auf, Belgien solle Frankreich einverleibt und der Herzog von Brabant mit dem griechischen Throne entschädigt werden. Sonst sprach man in der französischen Hauptstadt von einer bevorstehenden Regelung der Wohnungsmiethen nach Analogie ber Brodz und Bleifchtare,­ sowie von einem neuen Ansehen, das durch eine Steuer auf die Eisenbahnen gedecht werden und nächsten April ausgegeben werden soll. Der „Moniteur“ meldet, „daß sich General Canrobert am 1. 9. M. in Kübel nach Stocholm eingeschifft hat. Auf seiner Tour dur Deutschland hatte ihm namentlich die Bevölkerung in Hanover, Hamburg und Kabed, wahrhafte Ovationen vorgebracht.“ In Kopenhagen er­wartete man, die dänische Regierung werde das skandinavische Neutralitäts­­bündnis aufgeben und, bei dem Starrsinne des Erbprinzgen, eine neue Nez­gelung Betreffs der Thronfolge (etwa im Sinne einer srandinavischen Union “) versuchen. Im Betreff 008 farbinifeherosfanischen Streites schreibt man dem ‚‚Herald“ , daß bis zur Stunde Graf Buol und der farvinische Ge­sandte über die farbinische Angelegenheit nicht ein einziges Wort in amt­­lichem Wege gewechselt haben. Der Bischof von London ist entschieden auf dem Wege der Genesung. Fürst Su­rbey hat in Konstantinopel fest in Betreff der war Yachischen Klöster dieselben Forderungen stellen lassen, wie Fürst Obifa in Bezug auf die moldauischen. Die Spannung z­wischen Lord Nedeliffe und Herrn von Thouvenel sol nach der „A. A. 3.“ so weit gediehen sein, daß Graf Walemwitz zu Herrn von Profesch geäußert hätte: „wer weiß, ob Sie noch Beide im Amte finden, wenn Sie auf Ihrem neuen Posten ankommen.“ Eine Korrespondenz der „Allg. Big.“ kommt zu dem Schluß: „Daß alle Umstände dem Wirbeleintritt des Ministeriums Haffenpflug in Hessen-Kassel das Wort reden.” In der nächsten Woche wird in Brüssel eine Zusammenkunft der bedeutendsten Benfiers Deutschlands, Frankreich, Englands, Belgiens u. s. w. stattfinden. Man beabsichtigt dort ein Unternehmen zu besprechen, welches eine Aussgleichung von Staatspapieren betreffen sol. Aus Wien schreibt man der „Schlei. 3." vom 5. November: Ueber die Fünftige Gestaltung 968 Reichsrathes zirkuliren viele Gerüchte. Die indeg sämmtlich fast nichts als Kombinationen sind. Nur so viel weiß man mit einiger Genauigkeit, daß eine Regelung der Organisation des Neidje­­rathes im Zuge ist und daß Fünfzig auch, Die Minister im Neidierathe Sis und Stimme haben werden, wie dies bei dem früheren Staatsrathe der Fall war. Das Gerücht, daß der Minister Bach das Präfivium im Reichs­­rath erhalten were, ist noch immer verbreitet.“ E. €. London, 4. November. Die „Times“ bereitet ihre Leser auf die neuen Anforderungen an die Kräfte Englands vor, welche bei einer Fortdauer des Krieges nicht ausbleiben werden. „Der Feldzug des Sahres 1856, sagt sie, „wird Berstattungen , sowohl an Material wie an Mannschaften nöthig machen. Aus unsern Siegen wie aus unsern Niederlagen können wir eine Lehre ziehen. Wir haben Sweaborg verbrannt, beim Sägewerk wurden wir zurückgeschlagen. Natürlich müssen wir die Ursachen, welche zu unserm Erfolge führten, zu verstärken und gegen Die Grü­nde unserer Niederlage ein Heilmittel aufzufinden fuhhen, während unsere Linienschiffe durch Mörser beinahe zerstört zu weiter nichts gedient haben, als einem slachen Ausfalle der Naffen vorzubeugen. Alle ihre zukünftigen Erfolge in der Ostsee wer­­den die Verbündeten einer Vermehrung ihrer fehlnimmenden Batterien und Kanonen­­bote verdanken. Alles, was im Bug und Dnjepr , sowie in der Ostsee geschehen soi, muß durch Kronstadt, Cherson und Nikolajeff werden den Verbündeten nicht ohne Mühe als Beute in die Hände fallen. Aus einer russischen Depesche ersehen wir, daß bote der Verbündeten sich an der Mündung der beiden Flüsse befinden sich eifrig Damit beschäftigt sind, Den Dniepr zu untersuchen, sein, die Einfahrt zu erzwingen, so werden sie vieleicht im Stande sein, Cherson zu beschädigen, wenn nicht gar zu zerstören. Doch einen vollständigen Er­­folg können die beiden Admiräle nur dann erwarten, wenn wir Die Zahl der Schiffe, welche zur Kriegführung in diesen seichten Slußmündungen erforderlich sind, sehr be­deutend vermehren. Werden die aus der Ostsee zurückgekührten Bote unverzüglich in’s schwarze Meer gesendet, so muß die Regierung eine ganz neue Sozille Ostseefeldzug des nächsten Jahres erbauen. Das nächste Jahr für die Erfolge der Verbündeten nöthig sind, für den wird vermut­lich den Krieg entscheiden. Ehe der Sommer des Jahres 1856 vorüber ist, muß es sich zeigen, ob Rußland wirklich unverwundbar ist, oder ob, wie wir Grund zu glauben haben, Sebastopol nur den Anfang unserer Erfolge bildet. Wenn 50 oder 100 Batterien wird nicht mit feinem Gelde geigen ; denn: es weiß recht gut, Kriege die gefährlichste Berchwendung ist. Eine russische Flotte im Norden und der Keim einer zweiten Flotte im Süden wird Der Preis der Energie weißen Aufgebotes von Geldmitteln sein. Es handelt es aber außerdem auch noch um Verstärkungen höherer Art. Offen­­bar brauchen wir mehr Mannschaften im Orient, und gerade mit der Waffen­­gattung, welche Die längste Schule durchgmachen muß, vielleicht sogar unsere Niederlage beim Sägenwert hatte nach Ansicht der bestunterrichteten Beurtheiler welche unsere Truppen zurückzulegen hatten, behauptet, Daß ehe­her als gewöhnlich, weil schwer Arbeit zu finden ist, sie welche zur Aufnahme in dieses wichtige Korps die vielen Zivilabtheilungen als geeignet und des ist,es am schlechtesten beftelt. seinen Grund in der weiten Strecke, dem Feind gegenüberstanden. Sie mußten, dem vollen Feuer der russischen Position ausgefecht, 300 Schritt weit marschren. Warum hatte man die Laufgräben nicht bis hart an das Sägewerk, ge­­Blos deshalb, weil nicht genug Sappeure vorhanden waren, im Ganzen 300. Die Folge davon war, daß man von der regelmäßigen Operations­weife abging und daß die Befehlshaber unsers Heeres, wie bei jeder frühern Belagerung im Verlauf der englischen Geschichte, in dem Muthe und der Ausdauer der britischen Soldaten einen Erlas für den Mangel an geschreiten Arbeitern suchen mußten. Die Franzosen beschäftigten während ihrer Operationen gegen den Malatoff nicht weniger als 4000 Sappeure, und obgleich ihre täglichen Verluste groß waren, so wurden doch Die Läden fortwährend Durch die aus Frankreich ankommenden neuen Mannschaften gefüllt. Mit den Werbungen geht es in dieser Jahreszeit lebendiger Sebt also ist es Zeit, Leute zu sind, haben sechs Monate Zeit, um sie einzuüben, und es werden sich manche Leute finden, welchen die für diesen Dienstzweig erforderlichen Kenntnisse nicht fremd sind, erhöhe man ums Himmelswillen ihren Sold. Aud wird im Heere manchen davon abhalten, sich als eigentlichen Soldaten anwerben zu lassen, da Niemand für täglich 18 Pence fechten will, wenn er 5 Schill­ für eine Beschäftigung erhalten kann, die gefahrs 108 ist und wenig Mühe macht. Man glaubt ferner, daß die Miliz mehr ein fhad- FR az jet. Man wird Daher, wenn dieses In­­Die Aufregung Über die Aus­weitung der 38 Flüchtlinge von der Insel Jersey it eher im Steigen, als im Teelchen begriffen. Die liberalen Blätter vertiefen sich täglich mehr Werth der Ausnahmegewebe, die auf den Kanalinseln tersuchung des eigentlichen „Zusammenhangs wer wird jedenfalls mit einer diktatorischen Bollmacht zur die Regierung oder vielmehr die Napoleon’s feyflüchtlingen fühlte, von welchen ‚prei sein als Pyar’s in Reynold’S Paper in London), so werde die Achtung vor Entfernung Palmerstons Kabinet, dem Gefe und in Betrachtungen ü­ber wen in London unbelästigt geblieben es in Un­­Polemik die Einbringung einer Altenbill­erschweren ; beim Ausbruch­ des Kriegs hätte man die Nothwendigkeit worfchssen künnen, die Regierung „ausländischer Agenten Ruslands“ zu bewaffnen; legt die Regierung aber fest vor, so wird die Opposition nicht versäumen, der Mairegel ganz entgegengerebhte Absichten unterzuschieben , und Lord zum Theil fchom jeßt geschieht, der Kriecherei vor dem Auslande anzufragen. Von ven Wochenblättern, die das Thema in ihrer werben Weise bes handeln, stechen wir vielleicht später und kommen heute mit „Daily News“ auf den Gegenstand zurück. Das liberale Blatt hebt vor allem hervor , daß Pyat, der allein Schulvngen ist, während III. ihr Müdhchen an den Ier­­begungen unanständigen Brief an die Königin zu vinden (geschah ab einmal mit dem Journal „Homme“ in Verbindung standen. Endlich hat selbst dies rothrepublikanische Blättchen sich gehütet, Pyat’s Sprache zu vertheinigen oder nur zu bet­önigen. Das Verfahren gegen sie, sagt „Daily News,“ war „ungeieslich und verfassungsiwidrig‘‘, und gestatte man der Regierung, den unwürdigsten Menschen anders als auf gerichtlichem Wege zu verfolgen, das Gefes selbst untergraben. Zur Entschuldigung des Kabinets werde angefü­hrt, Daß von ven „bes­­ondern Privilegien” Jerfey’s Gebrauch gemacht. «Saubere Privilegien das«,ruft,,Daily News­,,,die darin bestehen,der Vor­­rechte Englands beraubt zu sein und nach Art einer»Stadt in Belagerungszustand«« regiert zu werden!««Die Ausflucht laufe daraufhinaus,daß die eulien Miniex ,,eine Gretna-Green-Eye«-mit despotischensprinzipien geschlossen se­ie Dazu ge­führt? suchen, als wathsam erweisen, so Sweaborg ward solche Schiffe gefliehen; Das große Blutvergießen, Handgeld erhöhen müssen.., i­ut beibehalten werden sol, Die Dampfer und Kanonen­­Sollten sie so glüclich Daß Sparsamfeit im oder Doc) wenigsten, das so möge man sie während die Uebuigen hauen, nicht gelten, und Diese ein und nament­­Sollte es sich den Solo des Soldaten ' Dinge.” anderes wie die Stadt Das Bolt Wir Altenbill zerbrecjen dies

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