Pester Lloyd, Februar 1856 (Jahrgang 3, nr. 27-51)

1856-02-14 / nr. 38

GtåfOrlossundVaronBrunnvitzF«-. Pest, lässesbpriiarz . Daß der Ausgang diplomatischer Verhandlun­gen ebenso oft von dem Chai­­­akter der dabei betheiligten Persönlichkeiten,als von der Sachledp selbst abhängt., bezweifelt Niemand.Nachdem also die Presse die Situation, welche der Kongreß zu Paris vorfinden wird, nach allen Seiten hin in Er­wä­­gung gezogen: ft 68, zur Bervolfläm­igung­ des Bildes Zeit, auch­ eine mal die Staatsmänner selber in Auge zu fassen, Die Europa den Friefen wiedergeben sollen. Wir beschränken uns für heute auf den Berfuch,­ eine Skizze der Vertreter Nußland’s zu entwerfen. Der Generaladjutant und Kavalleriegeneral, Graf Orloff, Kom­mandant des kaiserlichen Militärhofstaates und­­ Reicheraihäm­itglied, ist etwa 70 Jahre alt, aber nochy­rüstig, lebhaft und beweglich. Seine erste Wunde empfing er bei Aufterlig: sieben Winwen, die er bei DBoro­­ding davontrug, verschafften ihm die Stelle eines Adjutanten­ bei Alexan­­der I. Am 26. Dezember 1825 befehligte er"uad Regiment, das den Aufstand bei Nikolaus’ Thronbesteigung vornemlich niederwarf : seitdem war er des Czaren persönlicher Freund und vertrauter Rathgeber. Den Frieden von Adrianopel unterzeichnete er­ 1829 als Bev ‚pllmächtigter des Kaisers , vertrat darauf Nurland eine­ Zeit lang in Konstantinopel und begleitete dann den Czaren auf seinen Reisen. In Holland und London nahm er an der Negulirung der belgischen Frage Theil. 1833 führte er die Expedition an, die Konstantinopel gegen Ibra­­him Vajda beschürte, und brachte den Vertrag von Unshiar, Skelefft.zu Stande. Im Jahre 1845 erhielt er nach Bensenvorfs Tod den Bert­trauensposten als Chef der Reichegensp’armerie, Deren Obristen ‚die ge­­sammte Verwaltung zu inspiziren haben. Dies Amt gab ihm­ zu jeder­ Stunde freien Eintritt bei seinem Herrn und das Recht über Alles mit ihm zu Sprechen. Graf Drioff hat diese Würde bei dem Thron­wechsel behalten : das kaiserliche Handschreiben vom 22. August 1855, bei­ Gelegenheit des 56jährigen Dienstjubiläums des Grafen, ist bekannt. Mlerander II. sagte darin wörtlich: „Mein Vater befahl mir in seiner Sterbestunde, In einer netten feierlichen Unterredung, Ihnen zu danfen als einem Freunde, der Ihm stets treu und ergeben ge­wesen. Der gebräuchlichen Schlußphrase „ich bleibe” u. s. w. fügte Alexander eigenhändig hinzu: „und Ihr von Herzen ergebener Freund.” Der Geheimrathb Baron Brunnomw stammt aus einer vorneh­­men furländischen Familie und verfolgt seit 40 Jahren­ die diplomatische­­ Laufbahn. Der Friede von Rdr­anopel war die erste­­ bedeutende Ange­­legenheit, an der er bet­eiligt war: von dort ging er mit Orloff nach Konstantinopel, Holland, England und­ 1833 wieder nach Konstantinopel. Dann arbeitete er im Ministerium des Neußern und begleitete den Grafen Nesselrode auf verschienene Diplomatische Konferenzen. In Stuttgart fungirte er ein Jahr als russischer Gesandter , dann ging er nac­h England, wo er die Verträge von 1840 und 1841­ unterzeichnete und bis zum Ausbruche des Krieges als­ außerordentlicher Gesandter und Bevollmächtigter blieb. Seit dem vergangenen Herbste vertritt er Nuß­­land bei dem deutschen Bunde in Frankfurt. Der „Nord“, dem wir obige Schilderung entlehnen, gründet große Hoffnungen des Erfolges darauf, das jene beiden Politiker seit 30 Jahren gewohnt sind zusammen zu arbeiten, so wie er auch in dem friedlichen Ausgange der Unterhandlungen, bei denen sie früher betheiligt waren, ein glückiches Wahrzeichen für den Kongreß von 1856 erblicht. . Brau­­chen wir noch hinzuzufügen, daß das­ e­r­ste Faktum blos ein neuer Be­­­­leg für die politische Umsicht Rußland ist, und mas das zweite Motiv nur für den Fall zutrifft, wenn beide Diplomaten einen ganz anderen Geist nach Paris mitbringen, als der war, der sie zu Rdm­anopel und Unfhiar-Sfeleffi befeelte ? ! Kaiserliche Verordnung vom­ 7. Februar 1856. Um die, mit dem Patente vom 2. Juni 1848 ausgesprochene Berbindliche fest zur Annahme der Noten der privilegirten Oesterreichischen Nationalbank bei allen Zahlungen einer Beschränkung, so weit er Die gegenwärtigen Umstände zut laffen, zu unterziehen, finde Ich, nach Vernehmung Meiner Minister und Anhel­­tung Meines Reichsrathes, anzuordnen, daß die Darleihen, melche nach der Kundmachung der gegenwärtigen Verordnung in Hingender Münze, gegeben werden, von dem Schuldner, wenn sich der Gläubiger die Verzinsung und Zu­­rückzahlung in der gegebenen bestimmten Münzsorte oder doch in Hingender Münze bedingt, auf die bedungene Weise zu verzinsen und zurüczubezahlen sind, ohne daß der Schuldner die bemerkte Verbindlichkeit des­ Gläubigers zur An­­nahme der Banknoten für sich geltend machen kann, wogegen es in Ansehung der Zahlungen jeder anderen Art, ich zur gänzlichen Aufhebung des Zwangs- Bourses, bei den Bestimmungen des Patentes vom 2. Juni 1848 zu verblei­­ben hat, Wien, den 7. Februar 1856. Franz Joseph m. p. Graf Buol-Schauenstein m. p. Freiherr von Krausm. p. Freiherr von Bruch m. p. | Auf Allerhöchste Anordnung Ranfonnet m.p. | 7 Die Kaschau : Tarnoer Bahn über Sachs oder ‚Bipsen? 3 S. 3 aus Oberungarn, Anfangs Februar *). Je weiter die Nord­­bahn durch die Verlängerung von Bochnia bie Dembica vorgerüht ist, desto mehr stellt es sich heraus, daß sie, um allen Anforderungen zu entsprechen, in Meri- Dianrichtung mit der, das Herz des Kaiserreiches dem Breitengrade nach durch­­schneivenden ungarischen Zentralbahn in Verbindung gebracht werden muß. In richtiger Erkenntniß dieses Bedürfnisses hat die Regierung auch bereits beschlossen, eine solche Verbindung von Tarnó aus über Kafkau herzustellen. Offenbar ist diesem neuen Schienenwege eine große Rose vorbehalten, denft man sich densel­­ben nämlich, dem kángengrade parallel fortgefegt — ein Wunsch, der mit der Zeit verwirklicht werden muß und dessen theilweise Realisirung durch die Dem Grafen Georg Andräffp neuerdings ertheilte Konzession schon um ein Bedeuten­­des näher gerad­ ist — so erlangt er als Heerstraße zwischen der Ostsee und der Türfei eine europäisch-kommerzielle Bedeutung. Um so wichtiger ist es aber auch, für Anlegung der Bahn gleich von vorne­herein die beste Linie auz­finden. Der Staat hat nun zu letterem Behufe bereits Sachverständige die Thäler bei Dunajee­ und Poprad bereiten Taffen. Das Ergebniß ihrer Forschungen ist uns unbekannt. Der 3wed unserer Arbeit aber ist Durch, Beibringung von Da­­ten, die aus eigener Anschauung und genauer Ortskenntnis geschöpft sind, zu be­weifen, daß die Track­ung längs Sac6s vor derjenigen am Dunasee­pfad über Zipfen Borzug verdient — sowohl im Interesse des Erpyorthhandels und inneren Ber­­ehrs, als mit Rücksicht auf Anlagen, Betriebss- und Er­haltungstosten, als in Bezug auf das, was die Candesper­­theidigung beansprunt. Die Bialalinie ist zuerst die kürzere von beiden , durch­ die allein dann die möglichst schnelle Kommunikation zwischen den namhaftesten Stapel­­plänen des Produkten- und Manufak­urhandels in Dortiger Gegend, Tarnom, Eperies und Kafkau, hergestellt werden. Der Großhandel, in Körnerfrüchten, Rein, Salz, Alkohol , Tabak, Eisen, Kupfer, Molle, roher, ungebleichter Leinz­wand zwischen den beiden Nachbarländern, ist von gegenwärtig sehr erheblich und muß sich, nachdem die­ Zollfehranten gefallen sind, fortwährend steigern. Wer diesen Massenverkehr von Millionen Zentnern Stad­tgut in Betracht zieht, kann leicht berechnen, weil eine Spesendifferenz sich ergeben würde, wenn die Bahn auf der Dunajer-Trace einen Umweg von minde­­tens 5 bis 6 Meilen machte. Für den ungarischen Handel ist augen­­ba, nacht der Salzproduktion, die Linienmanufak­ur, der hervorragendste Industriezweig Galiziens, von dem. Hauptmarkte Gorlice werden über 100.000 Stüd Leinen jährlich nach Ungarn versendet, , Und Dieser masfen­­hafte Abzag galizischer Manufakten für den ungarischen Bedarf beschränzt sich ausschließlich auf den nördlichen Theil des Jasider Kreises und auf das Binlathal, stößt Jonady unmittelbar an das Bahngeleise der Binlatrace. An der Bahnlinie über Zipfen wäre zwar auch der Kör­­nermarkt von Neus-Sandec nicht unerheblich , aber er steht denn doch weit Hinter dem Markite von Oorlice zurück, da sein Verkehr blog den Bedarf im Hochgebirge des Kreises selber befriedigt. In Beziehung auf den ungarischen Handel spielt übrigens Neu-Sandee gleich Oorlice nur die Rolle eines Entrepots für Die nächste Umgebung beider Orte. · Gehen wir zu einem Vergleiche der Anlagekosten über,so stellt sich heraus,daß die Bialastraße nicht nur die»kü­rzere,sondern auch die weit wenigere«chwierige ist.«Alle Windungen,die am Dunajec und Hernåd zu machen märeiy wohl erwogen,würde die Bahn über Zipsen sechs Meilen länger sein,als wenn sie über Sacos gingen­ vorausgesetzt daß erstere schon im Dubnebache von Poprad ab über den Wasserscheiderücken Feketehegy nach Volya oder Obrucno geführt wird.Jeder weiter Poprad-auf­­wärts gelegene Uebergangepunkt vergrößert die Längendifferenz:ja,diese müßte 19 bis 20 Meilen betragen,wenn man gewissen Wünschen der Zipser Hütten­­werksbesitzer gerecht werden wollte. Mehr noch kommt in Betracht,daß die Thalsohle des Biala­­flusses dem Unterbau nicht das mindeste Hinderniß entgegensetzt,und daß sich dasselbe von den Thälern der Tarcza,Szekesö und Toplpafagen läßt,durch welche die von uns befürwortete Trace von­ Kaschau aus zwischen Eperies und Sovär mit einer geringen Einsattelung bei Soifalu nach Bartfeld und weiter nachszy hinziehen würde.Die ganze Sohle des Biala­­thales läuft si­ch zwischen Hügeln und mäßigen Bergvorsprü­ngen bis zum Scheide­­rücken oberhale zby,ihre Steigung ist fast durchweg gleichmäßig,ihr Boden besteht überall aus festem,strengem Thon.Nur bei Limnaviodka und unterhalb Banica treten zwei Engen ein,der in keine ü­ber 200 Klafter mißt.Krüm­­mungen mit einem ku­rzern Radius alsL bis 300 Klafter kommen nirgends vor, der Fluß selbst schwillt zwar öfter an,tritt aber nie,auch nicht wenn er am reißendsten ist,über seine Ufer.Da er kein großes Geschiebe mit sich führt,ist er allenthalben leicht zu ü­berbrü­cken.Seine Richtung weicht von der Luftlinie kaum merklich ab.Der Passzy ferner steht,durch die Bequemlichkeiten,die er der Anlegung eines Schienenweges darbietet,im gesammten Karpathenzuge einzig da,der russische General Labinzoff rückte 1849 durch denselben mit 20.000 Mann und 48 Geld­sätzen ohne die mindeste Schwierigkeit in Ungarn ein,obschon faktisch auch heute noch nicht ein einziger Stein von Menschenhänden zurechtgelegt worden ist,um dort eine Kunststraße zu bilden.Endlich ladet der xx in der Ebene der Binlaquellen ifohirt emporragende Hochberg Laczkowa die Nade­barpölfer ein, sie an seinem Fuße zu einträchtigem Handelsverfehre zusammen­­zufinden. [I­ m Himmelweit verschieden ist davon die Beschaffenheit der Thäler des D­us­najec und Voprad, die beide mehr noc feindliche Grenzscheiden und Schranken jeder kommerziellen Verbindung, als bloße Grenzflüsse im politischen­ Sinne des Wortes sind. Auf einer mehr als meilenlangen Strecke zwängt fi der Dunajee vom Noten­kloster in Ungarn bis nach Krosienfo in Galizien zwischen sentrechten Felsen in den schärfsten Windungen hindurch, so daß an den Ufern nicht einmal für einen Fußpfad der mindeste Bau bleibt. Die Thalengen des Po­pr & b gestatten von Palocsa bis Pionida wegen der Nutscberge, aus denen die Ufer­­ bestehen, nur hie und da einen schmalen Streifen für ein spärliches, oft sogar gefährliches Wagengeleise und weisen den Verkehr fast ausschließlich auf das felsige Slußbett selber an. Das Dunajecthal bildet­­ einige feine Kesselebenen, die durch lange, kurzgewundene Schluchten getrennt und häufig überschwemmt werden, während in den Schluchten die häufigen Krümmungen des­­ Bergstromes an den steilen­ Bergmünden Bergstürze und an den abfallenden Hohlseiten Uferbrüche veranlassen. Bringt man die dadurch nothwendig werdenden Auslagen für Ufer- und Böschungsfhuß, so­wie für Ueberbrüdungen in An­­flag, so kann man dreist behaupten, daß die Bahn über Zipfen drei Mal so viel als die über Sachs­toften müßte. Dazu kommt no, daß — bei der Haltlosigkeit Der Ufer, den häufigen Intunda­­tionen und dem stets mwechselnden Niveau — die erforderlichen Ueberbindungen die größten Schwierigkeiten darbieten würden. Weder die Brüce bei Moynicz, noch selbst die Äußerst solid gebaute bei Neufandec vermag diesen Uebelständen Troß zu bieten. Die erstere wird ziemlich jedes Jahr fortgerissen: Iethtere hat sich um mehr als 18 300 gesenkt; obwoh­l tüchtig eingerammt, haben ihre Juch­­pilotten sich fromabwärts geneigt. Die Kosten einer einzigen, wirklich ‚haltba­­ren Brücke über den Dunnsee — und man würde ihrer mehrere so mie auch be­ beutende Tunnelbauten bedürfen — müßten mehr betragen, als diejenigen aller Brücken zusammen, welche allenfalls auf der Binlatrace zu schlagen wären. Das ist leicht zu beweisen , denn sie über den Dunajec, so führen heutigen Tages­an über die Biala zwei frariische Brüden. Die untere steht, obsehen jochlos, nahe san hundert Jahre: die obere, eine Zochbrüde, ist Einmal vor einigen Jahren venpvirt worden, weil das schwache Material, der Pilotten sich abges­chliffen ; die sebigen Pilotten von flärherem Stoffe versprechen gleichfalls hun­­dertjährige Dauer. Die Dunajecbrűden dagegen sind unablässig im Netz und­­ Umbau begriffen: ein böses Omen für alle feineren Ueberbrüdungen des wilden Gewässers. Noch schlimmer steht es um das Popräadb­at, das durch steile Bergabhänge eingeengt wird und dessen stets abrutschende Wände von Biala aufwärts Teinen irgend sichern. Halt für ein Bahngeleise darbieten. Oberhalb Pivnida bei Szulin werden die Thalkrümmungen so häufig. “Daß der Schienen­­weg mehrere Meilen weit von Brüde zi Brüde, von Tunnel zu Tunnel führen müßt, um endlich, einen Medergang über den Scheiberüscen Seletehegy zu suchen,. Der, bei dem Mangel, jeder namhaften Einsattlung nur mit ungeheuren Geldmitteln­ zu­ beiwerfstelligen wäre. It doch bis jegt nur zur Noth und mit großen Depenien Eine proftitable Sahrstraße am Poprad von Altfandec bis Pionida Herzustellen gewesen, auf deren Sortierung stromaufwärts man aber hat verzichten müssen! Und Aehnliches gilt von dem Hernmändthale, welches die Dungjertrace in einer Ange­dehnung von 8 geographischen Meilen von Kajdhan bis Igló zu pafsiren hätte. Was endlich das Baumaterial betrifft, so berührt die Binlatrace Steinbrüce, wie sie in dem ganzen Zuge der Karpathen nur selten,­ am Duna­­see aber gar nicht vorkommen.­­ So liefern die mächtigen Felsen bei Cieffovice ein Konglomerat, das [chön jebt per Adlife weit verführt wird, da es sich leicht, verarbeiten läßt und an der Luft, bedeutend nachhärtet, . So enthält der un­­fragbare und gegenwärtig unbewuht daliegende Bruch von Florinfa einen sehr festen Sandstein in den schönsten fertigen, winkelrechten Prismen, der nur des Meißels bedarf, um zu Stufen und großen Korridorgesimsen verwendet zu­ w­er­­den. An Bauholz und Brennmaterialien steht Die­ Bialas der­ Dunajec­race nicht nach und aus­ dem anstoßenden­­ eichenreichen Jast der Kreise ist hartes Eichenholz der Bialabahn, auf bei weitem kürzeren Wegen zuzuführen, "als der Dunajecbahn. ,« Für den Schienensweg über Zipsen käm­e in dieser Beziehung nur allenfalls die Bergwerksindustrie des oberen Popradthales in Betracht.»Di­e­­jenige des oberen Hernädthales von Kapsdorf abwärts bis Göllnitz am gleich­­namigen Flu­sse ist zwar von größerem Belange,aber um diese Gewerke mitzu­­nehmen­ müßte die Bahn dem Poprad bis in sein Quellgebiet folgen und dort,­ etwa ü­ber die Einsenkung des Scheiderückens bei Donnersm­ark das Gebiet des Hernäd zu erreichen streben.Anderwärts würden zur Ueberschreitiung des Bergs rückensähnliche Bauten wie am Semmeringer­forderlich sein,und eine«frü­­here Passirung desselben,etwa von Lubau ü­ber Jakubjän mitte ist der unbe­­wohnten acht Meilen langen Thäler Jakubjån’s­ und des Leutschauer Baches wäre nahezu eine Unmöglichkeit. Wie in Bezug auf Verkehr und Kostenersparniß „verdient schließlich auch aus srategischen Rückfichten die Bialatraceı den Borzug. Sie dann schon an dem Knotenpunkte bei Tarnd, sowohl von dem höher gelegenen linken Stupufer, als au) vom St. Martingberge aus kräftig vertheidigt werden , eben­so stromaufwärts bei Tuchow , Ciepropice, Snietnica,­­Gribow , ganz beson­­ders aber bei dem Grengorte Szby an dem Aufersten verflachten Wasserscheide­­rüden, der dort eine Aufsteluung von mehr­ als 20.000 Mann ermöglicht und auf dem die russische Division Labinzoff am Tage vor ihrem Einmarsc in Ungarn lagerte. Ein befestigter Ort an der Mündung der Biala in den, Dunajez, wäre von höchster Wichtigkeit für einen Staat, der im Nordosten von Olmüg bis zum Sereth, die erst im Bau begriffenen Fortifikationen von Lemberg und Podgorze abgerechnet, ganz offen daliegt. Endlisch sind auch die ungarischen Pläne längs der Bialalinie, wie Bartfeld, Löfalu, Kobily, Kaplaviez, Kapivar, Eperies, als militärische Haltpunkte von bekannter Bedeutung.­­ Die Trace«ü­ber Zipsen entbehrt derartiger Positionen durchaus. Der Die LA­uber und Yo in jeder, Beziehung den genaue es die *) Daß aus jeder Zeile des obigen Artikel 3 gründliche Sach - und Ortskenntniß hervorleuchtet , wird der Leser leicht auf den ersten Blick herausfin­­den. Wir theilen die gediegene Arbeit um so Lieber mit, als sie die Mederabeitung eines umfangreicheren Elaborates ist, das der geschägte Herr Einsender 1851 Gr. Exzellenz dem FIM­. Baron v. Hef vorgelegt hat. Der Herr Berfasjer war auch, der den großen Feldherrn 1845 zuerst auf den wichtigen, im Texte mehrmals erwähnten Vak Sz 69 aufmerksam machte und den Auftrag erhielt, denselben in ihm vorgelegten Spezialfarten von Galizien einzutragen. Der in dem Briefe be­­rührte Steinbruch von Florinta endlich ist ebenfalls vor 18 Jahren der unse­­ren Herrn Korrespondenten erschlossen worden. Oper von Slotow, Lud­ra Montag den 11. Februar im deutschen Theater. „Was helfen uns die schweren Sorgen, Das Hilft uns unser Bep und A­dj? Was hilft es, daß wir alle Morgen Befenfzen unser Ungemach 30, Indem wir Darangehen, über die heutige Reprise ein Wort zu sagen, fallt uns dies bekannte Liedchen rin. Sollen wir nun wieder von vorne beginnen, Seufzer auszustoßen, die Fein mitfühlendes Echo finden, und wenn sie es auch gefunden, zur Abwehr nichts beitragen künnen , dag Uebel fü­r tiefer, und bedarf einer radialen Kur, die Rezepte. Die wir verschreiben, Heilen jenes Leid nit. In dieser Heberzeugung wollen wir den Kranken nicht belästigen, und lieber B­er­­uhigendere Mittel geben. So lange Flotow sich begnügte, im leichten Genre der komischen Oper zu schreiben, konnten die angenehmen, wenn auch­ frivolen Melodien ausreichen, seinen Werken einen Erfolg zu sichern , wie wir es bei „Strabella” und „Mar­­tha" gesehen haben ; sobald er aber von dieser Fährte, abgegangen, und sich an tragische hoch dramatische Sujets wagte, migglűchten ihm seine Bersuche. Der „Sörfter,” die „beiden Matrosen" sind, eben­so schnell verschwunden, als sie ent­­fanden. Wenn „Indra“ nicht das gleiche Schiefal erfahren, so waren wieder die komischen Momente die Hebel, welche die Oper auf der Oberfläche der allge­­meinen Theilnahme erhalten. Camoens und Indra sind verzerrte Gestalten, dem einen fehlt die Macht des Wortes, und gerade dies sollte, ihn auszeichnen, und Indra, die wahre Begeisterung für den Dichter.­­ Wie sol auch die Schlangenbändigerin zu solcher Bildung oder geistiger Auffassung gelangen, 948 Genie Camoens’, des großen Sängers, zu­­ haben? Dafür sind Zigaretta und Jose zwei glücliche Figuren, welche vom Kompositeur in ihrer natürlichen Ge­­staltung aufgefaßt wurden, und diese beiden Partien sind es auch, welche mit den graziösesten Melodien ausgestattet sind. Frl. Bury konnte sich bei uns nicht acchimatisiren und mußte, sehr leidend, Pest verlassen. Es steht in Zweifel, ob sie dur irgend eine Künstlerin gleichen Ranges wird er feßt werden, und für jebt nimmt Frl. Ganz ihren Plab ein. Vor etwa einem Monate sahen und hörten wir Fl. Ganz mit Hrn. Schönau Kouplets und Potpourr’s!singen, die nit nur ihren musikalischen Sinn tödten müssen, sondern auch durch­ die hohe unnatürliche Lage ihrer Stimme großen Eintrag thun, ja sie bei Wiederholungen derselben verlustig machen können. Fl. Ganz hat heute den Erwartungen mehr als entsprochen , wozu ihr heiteres Spiel das Wesentlichste beigetragen. Bei fleißigem Studium wird sie gewiß jene Biegsamkeit der Stimme erreichen, welche berlei Partien erheirschen. Troß der eifrigsten Bemühung konnte er drl. Seelig nit gelingen, einen vollständigen Succeß zu­ erzielen, da die „Indra” für hohe Sopranlage geschrie­­ben , und bei allen angewandten Transponirungen ihr immer vergebliche Mühe machen wird. "Nicht ein Hoher, leicht zu umgehender Ton bestimmt Die erforder­­lichen Mittel, sondern die ganze Lage einer Gesangerolle ist es, die den­ Stimm­­charakter vorschreibt. Sadep verschaffte das mit viel Empfindung vorgetragene Gebet rl. Seelig gebührenden Beifall. Die Herren Mayer und Bachmann hatten Gelegenheit, ihre schünen Töne zur Geltung zu bringen, doch fehlt dem Lepteren, besonders in der Komik, die Leichtigkeit der Bewegung. Herr Hrabanef schien uns Diesen Abend wenig angeregt, feine Töne waren umflort und ohne Klang. Die Heinen Neben­­partien genügten.“ Der Herr Kapellmeister produzirte einige Pianifilme, 004 waren wieder die meisten Tempi überflürgt, und wir erwähnen besonders die erste Arie von Zofe und Indra und das Terzett im zweiten Arte (es-dur), dem Die Herren Tenöre überhaupt mehr Sorgfalt schenken dürften.Orgel und Harfe, welche in dieser Oper so bedeutende Rollen spielen,mußten natürlich viele Nummern werthlos machen.Das Glöcklein,das die Schlangen bezähmt,hat man vergessen oder ü­berflüssig gehalten.Im Ganzen befriedigte die Vorstellung, welche bei weiterer Wiederholung an Abrundgzig und Präzision gewinnen wird. Frl.Seefig und Ganz,die Herren Mayer und Bachmann wurden gerufen." — 18.— F. $ugos,. 27. Jänner, Wo eine musikaltjáje Feier zu veranlassen ist, fehlt der hiesige Gesangverein nie. Auch diesmal hat er es bei der, Säkularfeier,des unsterblichen Mozart bewiesen. Er veranstaltete nämlich ein Konzert, mit einem aus 12 Nieren bestehenden Programm, darunter drei von dem gefeierten, Meister. Die Feier wurde mit Speer’s Chor, eigens zu­ diesemn Zmede Komponist,., eröffnet , in welchem der Mittelrat besonders ergreifend. Obschon, süämmtliche Piecen, durche aus präzis­e gefuh­rt wurden, so sind Doc besonders die­­Klavierpiece der Frl. Pau­­line Lissa, die uns schon wiederholt durch ihr seienunlles­ Spiel entzüchte, — das Rondeau brillant für sie Klaviere, effektvoll vorgetragen von den Damen: 9. Unger und Szende, und die Gesangpartien der Frau 9. Grenzenstein und Frl. M. Blefch lobend zu erwähnen, wofür ihnen der Verein den innigsten Dant Harbringt. Der Verein selbst hielt sich wie gewöhnlich auch heute wader, und es war eine Mederraschung, als sich auch die ro­mantische Sängergesellschaft in Na­­tionalfortum hören. Heß, wir begrüßen die neuen Söhne der Kunst auf dem erhei­ternden Gebiete der Mufik und bringen zugleich unsern Dant ihrem unermüdeten Gesanglehrer Herrn Burger dar. Während der Feier prangte das genehmliche Porträt Mozarts auf der Bühne, " welches, von dem ausgezeichneten Künstler Wipfelety für Dieses Bett, gemalt und dem Verein als Spende überlassen worden ist. » .Das kunstliebende Publikum genoß einen herrlichen Abend,und für die um­­sichtsvolle Leitung des Konzerts und Arrangements verdient der Vorstand des Gesang­­vereins Herr Wusching die vollste Anerkennung· 1 -

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