Pester Lloyd, Juli 1856 (Jahrgang 3, nr. 152-178)

1856-07-01 / nr. 152

.­..-1 N­­ ­­au) selber fiel, Reisegeld“ dacht war der König gegen Orleans Der Wolfswis , aber Köpfe gegen die Wand zu weder die wurden nach Die Lefer Orleans. Heft, 30. Juni, Wenn es Napoleon 111, mit feinem Gefebentwurfe zu Gun­sen der Föhter Louis Philipp’ 8. nur darum zu thun war, Die Zivil­­tracht im Lager seiner, durch das gleichzeitige Scheitern der Zusion ohnehin schon gespaltenen Feinde zu vermehren , so scheint er seinen Ziviweg vollkommen erreicht und die altköniglichen Parteien wirflich in eine Höcht unangenehme Situation vermittelt zu haben — freilich nicht, one daß da­­bei ein oder der andere trübe Reiter auf Die französische Regierung Haben, wenn die Mitgift der Pringeffnnen nicht auf die Güter ihres Vaters hypothecirt­ worden und diese Belastung somit ein Hinderniß für den gänzlichen Verkauf der Fonfiszirten Befigungen gewesen wäre, das man durch die Rentenzahlung hinwegräumen wolle. Montalembert sei nicht über Luft Haben, das Ministerium mit dem „ent­­find Die Güter Louis Philippe’s sein rechtmäßiges Eigenthum, dann Einziehung ein ungerechtfertigter Aft ften unter diesen sogenannten Deputirten in den Bureaus der unliebsamen Frage ven Umständen nicht der Willkür — oder sie ge­­hören dem Staate von Rechts wegen; dann habt Ihr sein Recht, auf Ko­­sten des Bolfes die Großmüthigen zu spielen." Und selbst Februarrevolution an den Staat zurück enthalten Tünnen, ob man tenn von den für die sequestiirten Immobilien eingegangenen 100 Millio­­nen feine 15 mehr zur Verfügung habe, so daß das Corps Legislatif zur Deckung der, den drei Prinzessinen und ihren Erben bewilligten 600.000 Sr. ‚Renten seinen neuen Kredit zu wotiren brauche? Einige Worte über die Historische Sachlage werden unter Kier nicht un­will­ommen sein. Die Befisungen des Haus­es Orleans bestanden aus den Apanagegütern, die Ludwig XIV. seinem Bruder, dem Stifter der Familie, ausgeworfen, und aus dem, durch Heirat, durch Erbgehaft von weiblicher Seite, der Kauf erworbe­­nen, reinen Eigenthume. Die Spanagegüter fielen Louis Philippe’s Thronbesteigung mit an die Civilliste der Krone und nach der die Privatgüter, Die der Bürger» zwei Tage vor seiner Erhebung auf seine Kinder übertragen Tief, feinem Sturze mit Sequester belegt zur Deckung der starren, auf der Dequester sehr bald: sie hob ihn für was, nach August 1830 theilweise auf und war zu erstandene und befeitigen, als eben daran, im beiden berühmten Defrete vom 22. Jänner 1852 erschienen. Das erstere legte, unter Berufung auf das Verfahren Ludwig’s VIII. Die Napoleoniden und Louis Philippe’s die Verpflichtung der Donation vom in ihr daher nicht mitbegriffene Eigenthum ihn auch für Die Donationsgüter felt unmittelbaren 7. Gefolge des Staatsstreiches Die gegen die Bourbonen, den auf­ ihren gesammten Beils innerhalb der fran­­zösischen Grenzen, binnen Jahresfrist nach Abwidlung der etwa darauf lau­­tenden­­ Schuldverhältnisse, zu veräußern. Das zweite erklärte Die, im der Donationgarte von 1830 aufgeführten Bellsungen für Staatseigenthum, weil nach altfranzösischem Rechte­ jeder König sein Privatgut der Krondo­­mäne einzuverleiben gehalten und die Schenkung somit eine ungegebliche gewesen sei. Der Flocus Übernahm dafür nur die Schulden der Civilliste und die Zahlung des, der Herzogin von Orleans ausgefechten Witthums von 300.000 Fres, jährlich, auf welches die Fürstin indessen zu Gunsten der Armen verzichtete. Nun aber waren, bei der Vermählung des Königs der Belgier sowie der Herzöge Alexander von Würtemberg und von Coburg-Cohurg mit den­­ drei Töchtern Louis Philippe’s, den Prinzessinen Renten auf die Familienbe­­fibungen der Orleans zugesichert worden, die mit der Beschlagnahme na­­türlich fortfielen, da die Prinzen des Hauses nicht Zahlungen von Belibun­­gen leisten konnten, deren Erträgnisse sie nicht länger genossen. Was nun gewisse Korrespondenten, die von Portiers und Lafaien, immer „aus gute verlässigster Duelle” in die innersten Geheimnisse fürstlicher Berathungen eingeweiht werden, über die angebliche Vermittlung des Königs von Wür­­temberg, des Herzogs von Eoburg- Gotha und des Prinzen von Chimay, des vertrauten Botschafters Königs Leopold, bei deren jüngstem Aufenthalte in den Tuilerien zu melden wissen : können wir füglich mit Stillchweigen übergehen. Genug­ die Regierung hat das Privatvermögen Louis Phi-­lippe’s nach Abzug von 20 Millionen Schulden der Civiliste auf 40 Mil. gesdhabt, so daß auf jedes der acht Kinder 8 Milionen Kapital oder­ 200.000 Sres. jährlicher Rente entfallen. Die Einkommen sol nun bewilligt werden: den Kindern der ver­­storbenen Königin der Belgier — nämlich dem Herzoge von Brabant, dem Grafen von Flandern und der Prinzessin Charlotte, der verstorbenen Her­­zogin von Württemberg — nämlich dem Herzog Philipp von­ Württemberg , der Prinzessin Clementine von Goburg-Gotha und ihren Kindern, den Prinzen Philipp Ferdinand und August Ludwig, sowie den Primzessinen Marie Noelfeld und Marie Louise. Diese 600.000 Fred. will die Regie­­rung zahlen , die Million dagegen. Die sie nach derselben Berechnung jährt ih­ren Erben des Herzogs von Orleans, den Herzögen von Nemours, Aumale, Montpensier und dem Prinzen von Zoinville ausfolgen lassen müßte, bleibt na­­cie vor konfiscirt. Allem Anscheine nach ist es Napoleon auf diese Weise gelungen, die Töchter Louis Philippes und deren Erben zu bewegen, ihre Interessen von Denen der Prinzen zu trennen. Möglich, daß man auch den lektern und der Prinzessin von Orleans ein Ähnliches Abkommen angetragen hat, da man im Boraus wußte, daß sie es nicht annehmen durften, ohne sich politisch zu Grunde zu richten. Ob Der erste Antrieb zu dem ganzen Ar­­rangement wirtlich von Belgien ausgegangen und die Witwe Louis Phi­­lippe’s neulich in Laefen zur Einwilligung überredet worden is, müssen wir wiederum jenen allwissenden Correspondenten zu erörtern überlassen. D­az­von aber sind mir allerdings überzeugt, daß Napoleon mit einem solchen Projekte nicht eher an die Öffentlichkeit getreten sein wird, als bis er bei Annahme desselben von Seiten der Betheiligten gewiß war. Und daß dem in der That so if, geht auch mit noch größerer Sicherheit aus dem Benehmen der Prinzen hervor die gegen diese indirekte Anerken­­nung des Gonfissationsamtes aufs Heftigste protestit, sich wider alle Konser­uenzen desselben in Bezug auf ihre eigenen Rechte feierlich verwahrt und dem alten Dupin, der den Borfalag ausgearbeitet, infiniirt haben, daß er sich nicht mehr als Geschäftsführer ihres Hauses betrachten dürfe: „Was an einzelne Mitglieder unserer Familie thun mögen — schreibt der Herzog 4. Nemours — ich und meine Brüder sind fest entschlossen, auf dem eingeschlagenen Wege zu beharren." Ja, so außer allem Zweifel scheint der Konsens der Prinzessinen und ihrer Erben zu sein, daß man bereits mwissen will, der Herzog von Brabant werde bei seiner T­hronbesteigung seinen Antheil an der Rente seinen Geschw­stern überlassen, da er als Souserain nicht wohl eine Apanage vom Auslande beziehen kann. Und in demselben Augenblicke mo Diese Bombe in das urb­anistische Lager fällt, zerplagt nicht nur die Geisenblase der Fusion, welche das fatferthum mit dem vereinten Widerstande der älteren und jünge­­ren bourbonischen Linie zu bedrohen fehlen, sondern indem sie auseinan­­dergeht, fügt sie der dur das Staatengefett hervorgerufenen Spaltung zwischen den Söhnen un­d den Erben der Töchter Louis Philippes auch noch einen neuen Rip zwischen dem Grafen von Paris und seinen Oheimen hinzu. Die Witwe und, mit Ausnahme des Prinzen von Soinville, auch die Söhne des Bürgerkönigs haben die Rechte des Grafen Chambord auf dem Throne Frankreich’s anerkannt. Das weiß alle Welt. Was aber bisher nur von Mund zu Munt umlief und erst d­urch den vieler­­wähnten Brief des Grafen von Paris an Roger du Nord seine offizielle Betätigung erhalten hat: das ist d­er Umstand, daß die Herzogin von Orleand eine entschiedene Gegnerin” der dusion ist und Ihren Sohn, der nächsten August mündig wird, in denselben Grundlagen auferzogen hat. Die Weigerung des Grafen von Chambord bei der Zusammenkunft mit der Königin Marie Amelie in Nervi die Tricolore zu adoptiren, scheint den Ausschlag gegeben und, trot aller Abmahnungen der Königin Witwe und des Herzogs von Nemours, die geheime Differenz zwischen der Herzogin von Orleans und ihren Schwägern in einen offenen Bruch verwandelt zu haben. Mag es nun wahr sein oder nicht, daß der Graf von Paris si in einem Schreiben an Roger du Nord sehr heftig über den Herzog von Nemours geäußert, „der 1856 der Susion ge­wichen sei wie 1848 der Revolution“ : gewiß bleibt immer das Eine, daß er darin die Susion auf's Entschiedenste verw­irft und sich Glüd dazu wünscht, zum Vertreter des von seinem Groß­­vater befolgten Konstitutionellen Systemes auferzogen worden zu sein. Breilich ihmwankt seitdem die Herzogin von Orleans selber, ob Dieser bruste Schritt, nicht ein ungeiziger gewesen. Ihr Sohn, sagt man, hat be­­­eits erklärt, er habe sich nicht von seinen Oheimen trennen, sondern nur aller Welt bemeisen wollen , wie unangenehm: ihm diese Annäherungsver­­suche an die Bourbonen wären. Allein werden dadurch Folgen und Bedeu­­tung jenes­ Manifestes gemildert,­­ auf­ das der Herzog von Nemours bereits erfordert haben soll: ‚zes ”könne in seiner eigenen und seiner Brüder Anschauu­ng und Haltung nicht die mindeste Aenderung hervorrufen“? Möglich, daß es dem Grafen von Paris in Zukunft einmal zu Cute kommt, so von seiner Mutter zum Chef einer volfethümlichen Regierung proklamirt worden zu sein: für den Augenblick bleibt der ganze, ausschließliche D­ortheil Dieses Doppelzwistes Der napoleonischen Dynastie. Es ist, wie der Enkel Louis Philippe’s selber gesagt haben soll: nöranfreidh hat mit anderen Dingen zu thun, als sie mit meiner Person zu beschäftigen." Sein Programm, also fehadet dem neuen Herrscher­­haufe Nichts: das Scheidern der Susion, der Brief an Roger du Nord, dag Rentengefeb dagegen haben die Angriffskraft der alt­­königlichen Parteien zersplittert und um ein Beträchtliches geschmäh­t. Der alte Grundfach des „theile und herrsche“ ward selten mit mehr Glüdk in Szene gefecht, als von dem Napoleoniden den Legitimisten und Dr­leang gegenüber J­oo Wien, 29. Juni. Eine der wiätigsten politischen tagen so eben abermals eine für Oesterreich sehr befriedigende Beantwortung erlangt: Die Trage nämlich, Franzosen bleibe England. den, daß die beabsichtigten Reformen bei den Rumänen Diejenigen treffen, welcher heute im Ministerrathe zur Verhandlung kommt. Sein Inhalt allgemeiner Beistimmung sih nicht derselbe lediglich das Rechtsverhältniß ohne daß daraus zuverlässige Folgerungen auf den Einfluß sennen, welchen werden. Durchführung des neuen Österreichischen Münzrufes Pfd. Silber = 500 Gramm), langten Bortheilen stehen, wird man fähigt sein. Denn dem z. B. wie der Ausfall zu bewirkt ,werden beschliegen, die die Münzveränderung behandelt werden, und finanziellen Schwierigkeiten bleiben sind höchst folgenreiche Fragen zu erleben, welchen der Staatshaushalt erleidet , was hinsichtlich der auf den­jenigen Münzfuß begründeten Rechte­­verhältnisse bestehenden Täwierigsten Regierungsmaßregeln gehören, Amtseinnahmen Der Weise der Uebergang von verhältnisse noch in ihrer Kindheit. V. Wien, 29. Juni. Meine zuerst in Ihrem Blatte gemachten Mittheilungen über das von der Kreditanstalt adoptirte Prinzip­ der soli­darischen Kreditbemwilligung hat, wie ich es auch voraus­gesagt, in Ungarn großen­ Anklang gefunden, und glaube ich Ihnen daher im In­teresse Ihres zahlreichen kaufmännischen Lesekreises einige aus be­ster Duell geschöpfte nähere Andeutungen über das, was die Anstalt von den sich bil­denden Kreditvereinen fordert, mittheilen zu Türnen. Die Kreditanstalt verlangt von solchen Vereinen keine andere Garantie als das sämmtliche Mitglieder des Vereines, der­­ Kreditanstalt gegenüber die solidarische Haftung für alle derselben aus der Kredit­gewährung erwachsenden Forderungen übernehmen. Dieses Verlangen if f ein übertriebenes, und­­ versteht es sich von selbst, daß ein Notariatsal aufgenommen wird, um der Anstalt gegenüber eine legale bindende Ver­pflichtung zu übernehmen.­­" Es bleibt dem Verein es unbenommen, später neue Mitglieder aufzu­­nehmen;dagegen ist der Austritt eines Mitgliedes an die Zustimmung der Kreditanstalt gebunden,die zwar­ nicht verweigert wird,aber doch im­mer hin bewirken kann,daß der bis dahin bewilligte Acceptationskredit entweder reduzirt oder nach Umständen ganz eingezogen wird.Doch bleibt das aus­­tretende Mitglied für alle bis zum Tage seines Austrittes eingegangenen Verpflichtungen in Haftung, wogegen natürlich Niemand eine Einwendung erheben wird. Dem Verein ist die Wahl seiner Mitglieder ganz freigestellt und kann einzelnen­ Mitgliedern eine gewisse Deckung geben läßt, um zu Verlust zu kommen,­ der Kreditanstalt ein genaues B Verzeichnis seiner Mitglieder einschiden und zugleich einige Nachweisungen über deren Verhältnisse liefern, weil Die Kre­­ditanstalt diese Daten als Basis des zu be­willigenden Kredites bewübt. Die Kreditanstalt gewährt den Kredit in der Wette, daß sie drei­­monatliche Zlatten acceptirt. Doc wird dem Vereine zur Bedingung gemacht, die Deckung drei Tage vor der BVerfallszeit zu beschaffen. Uebrigens behält sich die Kreditanstalt auch vor,in«einzelnen Fra­llen an der Seine tauft die Dotation „das­­ Pariser die Gehorsam­­er behauptet auch, man würde an dem Civilliste hastenden Schulden.­­ Die diese Restituten nie ge­­stellen duch Vorhaltung des Dilemma’s, haben sich bei den Berathungen Republik milderte indeß diesen nun hat Die­sen, Tangte, der vorhanden, Seit bei zwischen zu Gunsten Desterreich , welche Zweifel an Reformen, jebigen 20 allgemeinsten fl. Münzfuß zu erledigen, werden. © p z. B. Desterreich und er aufnehmen, wen vor einigen Tagen Wichtigkeit und da sind die Ansichten Der österreichischen Vorbedingungen der Geneigtheit bei der Ausführung Lebensbewürfnisse er Luft hat; Doch der melde höheren der Srage über Dabei nämlich Tann dem derselben . Ext Dan, fol, ich u. find die hat Wie auf welches Werth Schon zur Zeit des Wiener, dann diese Srage vielfach besprochen und jedesmal, Münzk­onferenz den Regierungen über die bisherigen Ergebniß der Friedensbedingungen, dann seßt Auch geltend geworden, und es bleibt nur der Bündnis Iegen werde, falls Rußland, entschieden, erfreuen; Zweifel Des in Beziehung auf der Kaiserden, ihm nur Hoffnung auszuspre­­cder Pariser Oesterreich Congresses, wo sie praktische Bedeutung Wiederzusammentritt ver betheilig­­stattgefunden. Das gedruckter­ V­ertragsentwurf, zum 21 fl. Münzfug Papiergeld den ist bekannt, allein ihre technischen unweit zurück hinter den Beden­­noch übrig auf melde die Sp die Regierung Entwickklungs-F­ähigkeit zu weit unter den Vertragsgenossen feststellt, gemacht werden die vereinbarten Bestimmungen hinsichtlic­h österreiche haben die Maßregeln zur ift der Einfluß einer Müngveränderung auf die Preise der Rumänen deshalb nicht heilen; erfolgten ein Austausch ist ein (als Manuskript Papiergeld st­­eil, Vereinbarungen wenn genau zu beurtheilen ist, f. m. Daß Veränderungen des ob zur sehr eine andere Behandlung hätte eintreten müssen, durch volfsunwirthschaftliche noch ohne der Erklärungen der vielleicht deshalb, (30 Thlr. aus zu einem entscheidenden von die Forschungen Über die Grundregeln zu erwarten, daß ich bereits früher erwähnt, Nachfichten die Wahl zuerst italienische wurde er- Hinsichtlic­halls folge Münzfußes angeregt. Faß « und Frage, Fünftige Gestaltung der Donaufürstenthümer, maß­­im richtigen Verhältnisse zu den dadurch, Elemente sind. Darführung nicht­­ entscheidender der Preig­­1 scheint Urtheile bei zu Zoll- er­­bet­­­­­­ er sich von den in feinem Halle der Verein DieApothekeundderPatriotisuius. YVUWirwissenesAllh daß der Fortschritt seinen hartnäckigsten Gegner im passiven Geichgehen lassen hat, bieten doch die politische, kaufmän­­nische und wissenschaftliche Sphäre fast jeden Tag die traurigen­ Belege da­­für. Seit einigen Wochen hat sich nun an, wie unsere Leser bereits wis­­sen, zwischen zweien der hiesigen Apotheker eine Pole mit entwickelt, bie ung Diesen nimmer ruhenden Kampf Neuem in’s Gedachtniß, ruft. Herr Joseph v. Törött hatte nämlich seinen Aufenthalt in zur Zeit der Imndustrieausstellung dazu bewaht, um mehrere der wichtigsten Arzneien, nach verbesserten Methoden bereitet, hier einzuführen . Taum machte jedoch der Cr­ folg­lich geltend, als auch schon Stimme gegen ihn erhebt, Handlung ,huldig gemacht, von vor 20 Jahren präparirt zu Haupt nimmt, halten wir es für zweckmäßig, Die beginnt Herr §. v. Törött weil unde insbesondere nach drei Richtungen hin verscllsomnet: Gestalt, Paris sein Kollege, Herr Georg Der Neuerung jeden Werth abspricht, dasselbe Me­­haben vorgibt, — . ja, noch mehr, hört man Hin. Sz., so hat si v. Tördf einer Gehalte der „unpatriotischen d er unseren Kranken Arzneien­ aus dem Aus­­ande zu oftrogiren versuchte! Nun, wenn wie das Sprichwort sagt, jede­­ Gemüth- Liäjfeit aufhört, so gilt wohl mit gleichem Rechte, das in­ Sanitätsfragen der Patriotismus seine Rolle spielt, — v. Töret bedarf naher gewiß unserer Bei dem Interesse aber, das voraussichtlich das Pu­­blikum im Allgemeinen an dem Wesen und theilen, melche ver genannte Apotheker vor wenigen Tagen gegen Herrn Sztupa in der "Magyar Gastó" veröffentlicht hat. „In unserer Zeit — — hat a) Sie vereinfacht das Medikament, indem sie aus feiner überflüssigen Hülle das Erryehnin, Chinin, Digitalin, Morphin und die anderen Bestandtheile des Opi­­ums beeitigt, wodurch die Heilmittel in dauerhafteren kleinen Portionen zu sicher wirkenden Stoffen umgewandelt werden, b) Die gibt dem Arzneimittel eine neue in, melde die Bitterkeit, der felechte eselerregende Geschmach eingehält und vor Ver­ünstung und Auflösung h t­­ft. Meer hat ihre Sammlung mit neuen Mitteln bereichert, wie das ganze Lager der Alcaloiden u. s. w. Zu welcher Voll­ommenheit es die Arzneifunde in diesen drei Richtungen ge­­bracht “hat, konnte Midter haben Über die ausgestellten Gegenstände auch ausgezeichnet, was des Sehens und der Auszeichnung teils um belohnt war. Ich habe zur Verbreitung, dieser Bernd­k­ommnung beizutragen, theils auch im In­­tersse der stehenden Menschheit meine Apotheke mit allem­ versehen, was in parts einer Anerkennung theilhaftig ward. Außer den Gummikapseln erwähne ich hier des sererbalfems, zudem er und anderer Hüllen, und einer Menge vereinfachter Stoffe, welche fon vor der Pariser Aneftelung zwar versucht worden sein mögen, aber sich noch nicht im allgemeinen­­ Verkehre befanden. Die Anerkennung­ fachverständiger Richter konnte ihnen erst den Pafstrschein in die große Welt verschaffen. Ein Kind wü­rde Sie auslachen, wollten Sie behaupten, daß Ihnen zwanzig Sahre früher als mir, diese Stoffe und­ Bormen bekannt waren. Wenn Sie im Angesichte, solcher Materialien unter dem Vorwande von Pa­­triotismus mir Ihre eigenen Erzeugnisse empfehlen, konnte ich nur jene Begriffe bedauern, die sie vom Patriotismus, dem gegenwärtigen Standpunkte der Arznei- Funde und von­ ihren Pflichten als Apotheker besigen. Es gehört eine unvergleich­­liche Naivetät dazu, das Publikum zu einem Vergleiche unserer Medikamente aufzu­­fordern, wo der Vergleich wenn nichts weiteres, jedenfalls die Ueberzeugung her­­vorbringen muß, daß Hr. Sziupa sich noch immer in der goldenen Periode von vor 20 Sjabren befindet. Das kann auch nicht anders sein, wenn sich auf der einen Seite ein zierliches geziehbares Medikament, auf der andern Seite aber unter dem Namen Aether-Gummitapfeln eine große tonnenartige Bohne vorfindet ,nie ein Mensch ohne Ohrfeigen und ohne dem Ersu­den nahe­zu fein hinabzuwürgen nicht im Stande ist. Es gibt keinen Patriotismus, der im Stande wäre diese mit einer Gefdic­­h fett von „vor 20 Jahren” bereiteten Pillen Hinabwürgbar zu machen, obgleich es­ sehr noth­wendig wäre, daß eines dieser Heiligen Gefühle, welche den Patriotis­­mus ausmachen, wie z. B. die Geduld, Entschlossenheit und Ausdauer zu Hilfe füge.. Ich glaube Faum, daß Hr. Stupa jemanden finden wird, der nicht meine Meinung theilen wü­rde, daß als Heilmittel nur das Beste gut ist, bieg möge kommen von was immer für einem Winkel des Erdballes. Der Patrio­­tismus ist hier in Höchst unpaffender Weise vorgefeligt, und ich kann es mir bei dem feurigsten Patriotismus von einem Apotheker nicht denken, daß, wenn eine radix rhei chinensis bei ihm bestellt wird, er aus purer­­ Vaterlandsliebe austriacum aus­­folgen wird. Sa nach meiner Meinung geht die Pflicht noch­ weiter, wenn ich, was bei dem Eifer, mit dem ich ausländische Zeitungen Yefe, und bei meiner Bekanntschaft und Freundschaft mit den auswärtigen Vertretern unseres Bades, nicht schwer fällt— wenn ich von der Wirkung und Zweckmäßigkeit irgend eines neuen Heilmittel ver­­ständiget und überzeugt werde, so raffe ich es Sofort in meine Apothese kommen. Ein ‚Beispiel hierüber + Herr Sztupa weiß es sehr gut, dag das Eisenjod in Folge der­ Luftwirkung eine chemische Zerfegung erfährt, reines od feheidet aus, was nicht nur dem Kranken wegen des Geschmaches und Geruches des Sods und Eisens über die Maßen unangenehm is, sondern aug auf die Athmungs­werkzeuge sehr handlich wirft ; ich möchte nun wisi­en, ob ich mich gegen den Patriotismus verfün­­tiget habe, wenn ich um dem erwähnten Weberstande abzuhelfen, die unvergleichli­­chen Pillen des Pariser Apothekers Blancard in Verkehr gebracht habe. Der Schmerz des Patienten will leider nicht so Lange stillestehen, bis die Ent­­faltung der Wissenschaft und die Bervollkommnung der Industrie in unserem Bater­­ande dieselbe Höhe wie im Auslande erreicht hat ; wir Apotheker haben die Pflicht, die schmerzliche Wunde mit den Yindernden Stoffen von allen Theilen des Erdballs zu heilen. Und dies thut, und wird auch mit mir jeder vernünftige Apotheker thun. Herrn 9. Sztupa bleibe der Ruhm, vom Auslande nichts anderes zu halten, als Hüh­­neraugenpflaster, Kräuterzuder, Schweizer Kräutersaft, Kräuterpomade, Kräuterreife, Euinspezereien, Zahnpasta und Chinarindendl. „Aber deshalb erwarte er nicht, daß wir ihn für einen besonderen Patrioten halten, wenn er eben für solche Waare sein Geld hinausschidt, und auf die bedeutenderen Medikamente des Auslandes ver­zichtet. Der Herrn Ezeupa’s patriotische Ergüffe Left, der wird darob machen, daß man bei Ihnen so gut wie bei mir auswärtige Waare findet, nur mit Dem Unter­­­­vi­chtede, daß die Shrige in Hühneraugenpflaster et Comp. besteht, bei mir jedoch noch außer diesen Stoffen die neuesten Fortschritte der Arzneifunde vertreten sind. Auch über das Durcheinander, das Sie ü­ber die Seipligpulver geschrieben haben, bin ich Ihnen eine Heine Slnstration schuldig. Sie behaupten, ich halte­ deshalb die Moll-Seiplispulver, weil ich sie entweder nicht bereiten will oder nicht bereiten kann, indem ich die pharmatopische Anordnung schlecht finde; da sie aber das von mir nicht herausfegen können, so suchen Sie den Grund in meiner Bev­­ötterung des Auslandes. Ich will nicht erörtern, mie naiv es ist, bei zwei mög­­lien Fällen noch einen Dritten finden zu wollen, mir ist nur über Alles auffallend, daß es Herrn Sztupa nicht zufällig in den Sinn gekommen it, wie unter den Motiven einer geschäftlichen Thätigkeit auch noch der Ehre eine Rolle vorbehalten bleiben kann. Mebrigens ermäc­htige ich Sie von den drei oder wie Sie reinen von den zwei Gründen mir was immer für einen in die Schuhe zu fehieben, Ich will nur folgendes bemerken : Ich habe Die Bereitung der Gespiispulver bei den Erfindern Savory and Moore in der Apotheke der Königin von England als Gehilfe in London erlernt, ich präparire sie deshalb auch nach der pharmacopoea austriaca und verkaufe sie dem, der eben solche Pulver verlangt, aber dessen ungeachtet halte ich auch die Mol-Geidligpulver; denn wenn auch die Regierung die Formel heraus­­gegeben hat, so hat sie deshalb noch nicht befohlen, einen im Genisse eines Privile­­giums befindlichen Artikel nicht zu halten. Das Publikum ist an die Malpulver gewöhnt, ist durch das Prisklegium das sie genießen, so wie durch die Auszeichnung, die sie auf der Pariser Ausstellung er­­hielten, daran gewöhnt, ich sehe nicht ein, was es daran auszufegen gibt, daß ich auf­ den Wunsc des Publikums auch diese Pulver halte. Sa, ich halte es noch für eine Sache der Ehre, unter MolVs Firma nur Mol’s Erzeugnisse zu verkaufen, meine eigenen Präparate biete ich unter meinem Namen feil. Sollten Sie es vielleicht für paffend und patriotisy finden, daß ich auch dann noch mein Fabrikat ausfolge, wenn das von Mol verlangt wird, so kann ich nichts dafür der entgegengefegten Ueberzeugung zu sein, denn ich deuke nicht, daß der Patriotismus mich dazu berecht Kan könnte, auf Kosten der Ehre meine eigene Waare durch eine fremde Firma zu massiren. Mit diesen Bemerkungen nehme ich Abschied von Söhnen bis zum Augenblicke des Wiedersehens, den ich nicht verlange, nicht suche, aber auch nicht fürchte. Als Erlag für die Bitte, die Sie an mich gestellt haben, wollen Sie die folgenden Tole­ntalen Rathschläge empfangen : Wenn Sie das Nespektiren der Firma als eine Ausländifchthueret betrachten, so mögen Sie selbst auch sich die Ausländifchthueret aneignen. — Wenn Ihr Glaube und Ihre Ueberzeugung dahin geht, daß man mit irgend welchen auswärtigen Heil­­mitteln einen ehrlichen Ungar füh­ren kann, so feten Ste kein Patriot. — Wenn Ste in der Literatur so wie in der Gesellschaft irgend einen näglichen Gedanken oder eine Erfahrung verbreiten künnen, so thun Ste dies und seien Ste darin ein Pa­­triot. — Sie führen den Mörserstößel aus einem edlen Zweck, nämlich um die Menschen von ihren Leiden zu befreien, glauben Sie nicht, die Feder sei ein uned­­leres Werkzeug, nehmen Sie daher selbe nicht in feindlicher Absicht zur Hand, — sollte es Ihnen jedoch wieder einmal einfallen, die Feder zu ergreifen, IV vergef­­fen Sie nicht, daß die Verb­indung Fein pharmakopt­er Gegenstand ist, eine zwan­­zige oder vielleicht mehrjährige Praxis sollte boch erlere Resultate aufzumelsen haben,” vifament shon Befürwortung nicht. man in als der Pariser in ihr Geldfachen Sztupa, Apotheken. Rechtfertigung Imdustrieausstellung "7 Urtheil gesprochen, uNwürdig die über­ ‚hier. mitzus fich die Arz­­fehen. Fachkundige ' ne­nn. TE a

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