Pester Lloyd - Abendblatt, Juli 1856 (Jahrgang 3, nr. 150-176)

1856-07-10 / nr. 158

steigen Gemeinderatbesetzung auf Grund ihrer vermeintlichen Heimathsberechti­­gung das Gesuch um förmliche Ertheilung des Bü­rgerrechts.Esses wurde aber dieses Gesuch einstimmig abgelehnt.Die Familie wird nun­,die Vernehmen nach,den Obereeburgergreifen,und man­­ ist auf die Entscheidung sehr gespannt. :»·«« aus Paris geschrieben Ernte nicht mehr genügt allmälig verdrängen und und "­­ « Die,auf telegraphischem Wege uns bereits gestern zugegangene Mit­­theilung im,,Moniteur««vom9.d.lautet wörtlich: »Mehrere Journale zeigen sich beflissen,d­ie Nachricht,der KaiserI werde nach Arenenberg und von dort nach Bregenz gehen, um mit dem das aus Fachmännern besteht, der aus Warschau­shalfer wiederholen und ihr Glauben zu verschaffen (Pacerediter) ; die Nachricht hat keine Begründung.“ Gleichzeitig wird telegraphirt, daß Minister Gortoul im Bade Ems an einem Schlaganfalle auf den Getreidehandel bezüglichen Projekte. ES if fett ersotefen, Daß in mehreren auswärtige Ale nachtheilige Konkurrenz, wie Frankreich und Sardinien ganz unerwartet für Beide in die das Monopol von Oesterreich zusammenzusammen gestorben. — Den mit einem Einläufe jährlich notwendig sind. Diese Länder machen sich auf den großen Märkten, z. B. diese Entscheidung berichtet wird, in Rußland Stalien. Durch werden dadurch Feine bie von Marseille hat sich deshalb neuerdings an die Staatsverwaltung gewandt. Die mittelgute ein von ein voraus­­gegangenes wechselseitiges Verständnis, meint man, künnte Dies vermieden werden. Man hofft diese Konkurrenz zu beschränken oder zu regeln, indem man ein von den Regierungen der betreffenden Länder ernannt werden und zuerst die Bedürfnisse bestimmen, hernach über die Anbotpreise Meder­­einfommen unter sich treffen sollen. Eine für den Betrieb der Eisenbahnen sehr wichtige Rechtsfrage ist bei den Gerichten und bei der Staatsverwaltung anhängig. Mehrere Eisenbahnen bewilligen nämlich großen Häusern, die ihnen den Transport einer bestimmten Menge­ von Waaren im Laufe eines Jahres zufiern, herabgefeßte Preise. kleineren Spediteure der Waarenversendung an sich ziehen. Folge geben, bildet. Gegen solche einseitige Begünstigungen haben bereits mehrere Handelskammern Schritte gethan. Die Gerichte entschienen unter Berufung auf ein Gefeb, das die fraglichen Begünstigun­­gen ansprüglich verbietet, gegen die Eisenbahnen, die sich Hinm wieder auf die ihnen zuste­­hende Freiheit berufen und und zwar: Haus Rothschild von Paris um und Pereire, und Das die Konzession der Eisenbahn von Warschau an die preußische Grenze. Die erstgenannte Gesellschaft Aussichten Haben. Die Verzögerung,welche die Grü­ndung der Bukarester Bank er­­fährt,wird von der»Ostd.P.«als eine unwichtige,blos durch die zumlieber­­setzen der Aktenstü­cke ins Walachische herrü­hrende bezeichnet, welche diese in Anspruch nahm,erloschen nämlich die Vollmachten des Fürsten Stirbey,und es muß die Zusammenberufung des über die Bankfrage ab­­urtheilenden Divans dem neu ernannten Kaimakan vorbehalten bleiben,was jedoch das Schicksal des Projektes kaum in Frage stellen dü­rfte. Die demnächst zur Publikation kommende Konzession soll die der Theiß­­bahn sein,nachdem die entgegenstehenden Schwierigkeiten als gehoben bezeich­­net werden,ihr folgt die Franz-Josephs-Ostbahn. Die Direktion der Kaiserin Elisabeth-Westbahn beginnt be­­reits ihre Thätigkeit.Sicherem Vernehmen zufolge,schreibt die»S.L.Z.«, wurde die Eisenbahnlinie Wien-Linz-Salzburg bis zur bairischen Grenze in 4 Bauleitungsbezirke eingetheilt und deren Vorsteher ernannt,welche durchaus vom Staatsdienste übergetreten sind.Die erste Baustrecke ist von Wien bis St.Pölten,2.Strecke von St.Pölten bis St.Peter unweit Seitenstetten 3.Strecke von St.Peter über Linz bis Lam­bach und die 4.Baustrecke von Lambach bis an die bairische Grenze.Eine Ingenieurabtheilung,unter Leitung ihres tüchtigen Sektionsvorstandes Herrn Ludwig Häusler,wird bereits in dieser Woche in Salzburg eintreffen,um die Traeinungsarbeiten zu be­­ginnen. Aus Wien wird uns geschrieben: Dem Übernehmen nach sind Durch Baron Sina der fürstlich serbischen Regierung neue Anträge zur Gründung Nationalbank in Belgrad zugegangen, Sieg über die schon mehrfach berührten, die serbische Bankfrage betreffenden benubt zu werden. Noch immer werden von dem fürsten Bestel­­lungen bei hiesigen Gewerbsleuten auf verschiedene nach Moskau bestimmte Ge­genstände gemacht. Die ungarische Schauspielergesellschaft städter Theater noch 10 Vorstellungen geben. Die Zahl der in Wien lebenden etwa 15.000. wird im laufen fi jährlich auf etwa 250 Paar. Die „Wiener Zeitung" bringt nun den Wortlaut der Verordbung der Ministerien des Innern und der Finanzen vom die Behandlung der Witwen und Waisen der Veraepidemie gestorbenen Aerzte, Wundärzte und mungen dieser Verordnung fünfzehn öffentlichen Fondsdiensten wenn der Tod des­­ Verstorbenen in seiner 6. Mai in der Dienstagenummer unseres Blattes gemacht hat, aus dem amtlichen Wortlaute folgende zwei Punkte nach : 3. Die Beträge der biesfä­lligen Pensionen und Erziehungsbeiträge sind nach den bestehenden Normen, Prosisionen für S Krankenwärter-Witwen mit täglichen jede bis für Witwen und Waffen von in Wundärzten und Krankenwärtern sind, eigenen Dienstessphäre erfolgt ist, aus den betreffenden Fonden, wenn aber der Tod in anderweitiger Verwendung eingetreten ist, gleichwie die Genüsse für Witwen und Wafsen der im Staatsdienste gestandenen, der nicht angestellt gewesenen Sanitätsindividuen aus dem Staatsfchage zu bestreiten. Aus Kovarna (Siebenbürgen) schreibt man der sich des alten Violoncellisten erin­­nern, der durch seine originellen magyarischen Lieder manches Ohr erquicte, mehr! ‚geleistet. Auf tragische Weise hat er seinen Tod gefunden, er ist nicht­­ in einem unzurechnungs­­fähigen Zustande, hatte der alte Mufifant seine Hausehre an den Haaren im Hofe her­­umgezogen und ging hierauf in’s Bad, wo ein Stieffuß seinem Leben ein Ende machte. Während seiner Lebzeit machte er sein Weib unter den fürchterlichsten Drohungen dafür ne , dab bei seinem einstigen Absterben sein Violoncel mit ihm zu Grabe elt­­ g. Als nun der alte Musikant dieser Tage zu Grabe gebracht wurde,sah man hin­­­ter dem Sau­ge ein weinendes Weib-welches ein Violoncell unter dem Arme trug,fol­­gen.Als der Sarg in die Grube eingesenkt war,und der Todtengräber ihn mit Erde bedecken wollte,b­at des Musikanten Weib das Violoncell auf den Sarg und half dann ge zumachen. Sie hat somit der Forderung ihres Mannes getreulich Börsen­ und Handelsnachrichten. * MWeft, 10. Juli. Das Getreidegeschäft bewegt sich fortwäh­­rend auch um den meisten auswärtigen Märkten in sehr engen Grenzen, mit einer mehr oder weniger deutlich ausgesprochenen anweichenden Tendenz, und auch­ dort, wo eine Preiserhöhung notirt wird, ist sie in der Regel nicht von größeren Umfäßen begleitet, sondern eine vorübergehende Folge der überall reinen Vorräte, gegenüber einem momentan verhältnismäßig etwas flärferen Bedarfsabzuge. Die Meinung für Rűbel hat sich wieder gebessert, nament­­lich werden aus Breslau, Berlin, Stettin höhere Preise notirt. Wen­­nn jedoch nicht besonders animirt. Spiritus zu fteigenden Preisen egehrt. Der "Tem. 3." wird aus Alt-Dorfova geschrieben: In Braila und Önlab werden gegenwärtig die noch vorhandenen Brodfrüchte zu besseren Preifen für Stanfreich, wo die Heberschwenkungen einen bedeutenden Ausfall der Ernte verursachen, für die Schweiz, wie an für Schweden, Nor­­wegen und Dänemark, wo man gleichfalls seiner ergiebigen Ernte entgegensieht, angetauft, welcher Umstand in den genannten Donauhäfen einen regeren Ber­­ieht hervorgebracht. Die Donau-Dampfschifffahrtsgesellsgaft, die in der unteren Donau vorzugsweile englische Kohlen, die ihr wegen deren Güte und Preis besonders Tonventren, verbraucht, hat troß der in die Höhe gegangenen Kohlenpreise, für Juli und August die Frachtsäde für den Srühtentransport in ganzen Schiffeladungen aus den Einladungs­­stationen Kalafat, Cretate, Zurnu, Mogureli nach den Exporthäfen Brat­a und Galab um 20 pCt, erniedrigt. Aus JZaffy erhält die "P. K." die Mitteilung, daß für die von der Pforte daselbst genehmigte Bank zahlreiche Anmeldungen zu Substriktionen eingehen. Die Regierung hat wegen dieses Andranges bereits beschlossen, daß die für die Moldau asservirten 2000 Aktien nur an Ingeborne abgegeben werden sollen. Auf den hiesigen Geldverkehr ist die Aussicht auf die­ baldige Wirksamkeit der Bank nicht ohne Einfluß geblieben. Während es früher schwer war, Kapital auf Hypothek, selbst zu Hohen Zinsen, zu finden, so scheint fest der entgegengefebte Sal einzutreten, da Geld oft schwer zu blach­en ist. Auch sind viele auf Hypothet ausgetrane Kapitale von den Schuldnern zur Nachzahlung gekündigt worden. Während der Zollverein an 26 bedeutende Sodafabriken hefikt, befinden sich deren im ganzen österreichischen Kaiserstaate zur Zeit nur zwei. Dieser Umstand hat fon lange die Aufmerksamkeit der österreichischen­­ In­­dustriellen auf ich gezogen, indem die Sodafabriken das Mittel bilden, auf die billigste Art Salzsäure herzustellen, welche zur Bearbeitung von Erzen auf nahem Wege unentbehrlich is. Zu dem Ende hat sich jebt ein öfter r. Aktienverein für chemische und metallurgische Pros­tuktionen gebildet, der namentlich Anlegung von Sodafabriken mit bezweckt. Die Gewerkschaften von Bordbernberg in Steiermark beabsichtigen diesen für die Eisenindustrie wichtigen Bergort mit Brad an der Mur mit­­telst einer Eisenbahn zu verbinden. Es soll demnächst ein Komitei aus der Mitte der dortigen Gewerkschaftsbeficher zusammentreten, um behufs der oberwähnten Unternehmung das Nöthige bei der Regierung zu veranlassen. * Wien, 9. Juli. Die heutige Börse entwickelte viel Fertigkeit ; Fonds und Ak­ien waren beliebt. Nationalanlehen, für Frankfurter und Hol­­ländische Rechnung gekauft, ging auf 86­­,, um 86 zu schließen. Andere Fonds ohne erhebliche Veränderung. Nordbahnaktien anfänglich bis 2881/, zu haben, fliegen, als der Monatsausweis mit 1,518,000 fl. (342,000 fl. mehr als im Juni 1855) bekannt wurde, auf 291—"/,. Staatsbahnakt. ioren die ganze Börse hindurch fest zwischen 242 °/, und 243!/,. Ostbahnaktien 13 fl. pr. Staats­­bahnzertifikat in Abzug zu bringen. Der gegenwärtige Kurs von 243 entspricht se nach dem alten Kurse von 256. In Kreditaktien herrschte Anfangs geringe Kaufluft, doch hob sich zum Schlusse der Kurs von 2841­, auf 28592. Linz-Budweiser Aktien erfuhren heute einen Rückgang von 8 Gulden; Westbahn anfangs beliebter, schloffen flauer. Theißbahn zum gestrigen Kurse sehr fest. Bant- und Escompteartien waren zu gestrigen Kursen fest. Donaudampfschiffe abermals um 7 Gulden höher bezahlt. Lloyd vernachlässigt. Devisen unverändert, Gold abermals 1/4 pCt, höher. Silber ausgeboten und­­/ pCt, billiger. Prolongation und Weihtel­­escompte Teicht. Gelp flüssig. Die Börsentammer veröffentlicht : 1. Bon Halb zwei Uhr an dürfen weder im Hofe noch in den Übrigen ebenerdigen Räumen des Börsegebäudes Käufe oder Verkäufe in Börseeffekten abgeschlossen werden. 2. Die Zeit von halb átwei Mittags bis drei Uhr ist ausschließlich dem Arrangement der­ an der Börse geschlossenen Geschäfte, nämlich zur Ertheilung der Zahlungsanmei­­sungen bestimmt. 3. Zuwiderhandelnde sind das erste Mal mit einer Geld­­st­rafe von 10 fl. und im Wiederholungsfalle mit dem Ausschluß vom Besuch), der Börse zu beproben. Hamburg, 8. Juli. Krevitartien begehrt. Lose von 1854 105 Br. Krebitastien 199, Amsterdam, 8. Juli. Begehrt Bperzent, 79%, 5­21 perzent. 414,­­ 1 Nationalanl. 81. London, 8. Juli. Konsols 955%. Paris, 8. Juli. Zproz. Rente 71.65 ; 4L/proz, 94; österr. Anl. 88"; österr. Staatsbahnaktien 876; Credit Mobilier 4570 ; Lombarden 660. Amsterdam, 8. Juli. 21­, perzent. Metal, 41,­­ 5 perzent. Metall. 799/55 dort verzingliche 87; Nationalanl. 81. Frankfurt,8.Juli.41X2perzent.Metalliquee 733X87 5perzent.82; 1854erLose104c­Wien117Y47 Bankaktien12983 Nationalanlehen84753 Kreditaktien 238723 Elisabeth-Westbah­n110­-8. Berlin,8.Juli.Freiw.5pCt.Ant­iherotzösterr.Metall.85s-«. 1854ekLose1071-«zWien993-4zösterr.Staatseisenbahnaktienno.K»; vitaktiku 194Iebhafk,höhers. ’ Verantwortlicher Redakteur:Kaereißkircher, einer und des­­­en Regierungskreisen beschäftigt man sich französischen Projekte erringen durften. Mit dem heutigen (9.) Frühzuge Fürsten Esterházy . Die Besucher der riesigen Heilquellen verblichen abgegangen, Kavalieren 3. Suli um bei Kreugern zu , den 3. B. in biesem Fränfel und Hermann in bemeffen. — gestandenen Epstein, Aerzten, Begleitung 4. Augenblicke Kronberg der Nordbahn von werben in VBewendung Krankenwärter. „Damb. N." die Regierungen „Kronst. tg." Ländern eine welche den und tragen Comite for die , Die Mischehen, welche in Wien gefehloffen werden, zu wird dann vom und Amerika, eine für Die Handelskammer Während der Zeit,­ bewerben fi drei Gesellschaften sind 12 Fostbare Pferde 10 Personen nach Mostan S Festzügen zur Kaiserfrönung von den sind genau dieselben, wie gegen die Cho- Die Bestim­­mte unter K-Korrespondent blos Derlet, Bezüge be­günstigsten englischen betreffend österreichischen Joseph­­Protestanten beläuft sich auf 3., mir bei Folge Zu Petrodab Borfall, daß erfolgten Nachhauselunft dieselbe auf ihrer Jonah Mefserstiche ihren augenblicklichen Tod veranlaßte, ereignete sich einen nach der „Lemesn. 3tg." der traurige ein Schmiedmeister, als er gelegenheitlich feiners um 11 Up Nachts Gast bei seiner Gattin antraf, verfolgte, und der drei verfegte unvermutheten ergriffenen Stadt Schnellpressendruck von Emil Mü­ller«Servitenplaer.1.—-Verlag der Pester Lloyd-Gesellschaft.

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