Pester Lloyd - Abendblatt, August 1856 (Jahrgang 3, nr. 177-200)

1856-08-07 / nr. 182

sz aAbendblatt des elter Donnertag, 7. August. Ber 5 Niro. 182. RN üles foo. sz S PN Pa, 1856. Hi Telegraphische Depefchen der „Deiterr. Gorresp.­ ­ Maris, Mittwoch. Der „Moniteur" meldet, es werde bei Sr. mar­­iestat am Vorabende seiner Abreise von Plombieres noch ein Empfang und Montag Abends ein Diner sattfinden. Der Kaiser­ befinde sich vollkommen wohl, Prinz Jerome bemohnt Meudon, Peltifier hält am 12. hier seinen Einzug. Madrid, Dienstag. Ofenfe if zu Balencia noch immer verhaftet, !­­ x West, 7. Augus. Wie an der Lösung der italienischen Trage, so Hat Oesterreich auch An der Ehlichtung der griechischen An­gelegenheiten mit eben so viel Eifer als Erfolg gearbeitet. Die Resul­­tate Dieser entscheidenden Vermittlung faßt ein Wiener Brief der ,B. B. 3." folgendermaßen zusammen : „Die Räumung des Königreiche von den fremdländischen Truppen ist eine beschoffene Zhatjade, deren Eintritt binnen kurzer Zeit erfolgen wird. Auch die Thronfolgeordnung ist einer Löung bedeutend näher­ gerüdt. Bekanntlich sollte nach dem Artikel LO der griechischen Konstitution vom 6. März 1844, im Tal der­jepige König ohne Nachkommenschaft bleiben solte, sein Bruder Prinz Luitpold den griechischen Ihren bisteigen, auch, wenn er ich weigern sollte, die griechische Religion — eine Beringung des Nach­folgerechts — Anzunehmen, zu Gunsten seiner Descendenten zurücktreten t­re­ten. Diese Bestimmung fügte sich wesentlich auf den Londoner, Vertrag vom 30. Juni 1832. Nachdem Prinz Luitpold auf jedes Recht für sich und seine Nachkommen auf den griechischen Ihren verzichtet, erklärte ich Prinz Arab­ert, jüngerer Bruder der Könige Dito, bereit, den, bereinst, durch mangelnde Des­­eendenz erledigten Thron Des K Königreiche Griecenland einzunehmen. Es bed­­urfte­ jedoch in­ dieser Hinsicht zuvor einer Abänderung­­des Vertrages von 1852 und einer Genehmigung der drei Churmäcie Brirenlande. Nachd­em Diese­ erfolgt ist, handelt er sie um die Frage Des Usbertritts zum orthodors griechischen Bekenntnisse im Allgemeinen mie insbetontere darum, ob die für den Prinzen­ Luitpold früher aufgeflelte Esentualität an auf dessen Eubstie­tuten anzuwenden sei, d. bh. ob Prinz Aralbert zu Gunsten seiner künftigen Descendenz die Thronfolge anwehnen, für si­­eitft aber für ven Sal­mid treten könne, wenn er zur griechischen Kirche persönlich ihr­zutreten, mie der Tall, nit geneigt sein sollte. In Folge dessen sind die drei Schuhmächte Griechenlands dahin bereits so gut wie übereingenommen, die Be flimmungen des Vertrages von 1832, die in den erwähnten Art. 40 der­­ griechis­chen DVerfassung übergegangen sind, auf den Prinzen Adalbert resp. Deffen De­cendenz "für glei anmendbar zu erklä­­ren. Es handelt sich dermalen nur noch um­ eine formelle Feststellung Dieses Punktes und eine demselben entsprechende Abänderung in Dem erwähn­­ten Artikel der griechischen Berfaffung von 1844. Um­ auch e­ine nichtrumänische Bevölkerung der Moldroma- Lachei für das Unionsprojekt zu gewinnen, hat die betreffende Partei in den­ Fürstenthümern von ihrem Wunsch, das zukünftige Reich „Ru­­mänien“ genannt zu missen, abgestanden und statt­dessen nun das Wort „Da­­eien“ auf den Srönungefbild erhoben; desgleichen hat man eine Ansprache an die Nichtrumänen beider Länder gerichtet, aus welcher wir folgende Stellen entnehmen : „Unglücklicher Weise gefällt es heutigen Tages zu sehr, Völker, melde ein alle nach der alten Residenz gesomme­­­­n lben,in jedem beliebi­gen Stadttheil ihr Domizil zu behme­n,muss es im j Jnieresse­­l jener Kaufleute,die mit Mockau verkehren,­zu­ wü­ntschen,daß es ihnen erleichtert würde, ihre­ dortigen Geschäfte persönlich abzumicteln, und daß sie nicht verpflichtet wären, in Petersburg die­ Bewilligung, die bis jegt :ausländische Kaufleute, israelitischen Glaubens anstreben müssen, zu einer projektirten Reise nach Moskau erst nachzusuchen, daß in Folge die Preise der­­ ersten Lebensbedürfnisse außerordentlich Moskau hat 50.000 Rubel Silber angewiesen fürs die Unkräften ,­­den durch die­ Krönung geforderten Verschönerungsarbeiten erwachsen. Einen Theil des Krönungs­­pomps werden wir auch hier Gelegenheit haben zu bewundern, da der Kaiser an seinem Namenstage, dem 11. September, (St. Alexander Nemskitag), zum ersten Mal’als ge­ trönter Czar in festlichem Aufzuge vom Winterpalais nach dem Newstikioster die Hluth zwei Handel und Scyrfffahrt' gewinnen dadurch ein regis Leben. "Nicht von Afiradan, Jondırn aud Beftchenden gestiegen sind. Die’ Stadt welche aus ich vere­fügen wird. « «Ue Wolgaskittbsi Astrachan gewöhnlich im Mai über­ ihre Ufer uns bildet ein großes Wannbassin,welche erst im Juli oder August,wieder abläuft.Während dieser Zeit verschwinden alle Untiefen, da Cfaften flieht und Umgehend­e Stadt selbst siehen unter Wasser, das duch Die Slufarme zur Insel sich gestaltende Zentrum und­ demselben Lande angehören, in Abtheilungen und Unterabtheilungen nach Stämmen zu zerlegen.‘ Sobald die Bewohner einer Gegend einen von dem ihrer Nachbaren abweichenden Dialekt sprechen, sieht man darin eine verschiedene Nationalität. „Man blicke doch auf andere Staaten hin. Das spanische Volk ist eine Zusammenschmelzung von Celtiberiern, Römern, Germanen und Arabern, und gleichwohl ist Dasselbe, mie Frantreich, eine große Nation. Das französische Bolt is eine Misgung von Celten, Galliern, Römern und Germanen, und das englische Bolt endlich, zeigte es vom 4. bis zum 12. Jahrhundert wohl etwas anderes als eine Bereinigung von­ etwas römische ci­­lisirten Britten, von Sachsen,­­Scandinaviern oder Dänen und endlich von Normannen? Bohlen, was­ ist aus" dieser Bereinigung geworden? Ein großes gleichartiges Bolt, welches" den Namen Engländer in der ganzen Welt zum Ansehen gebracht hat. Warum nun solte man die so sehr augenscheinliche Wahrheit nicht anerkennen wollen, daß die Berschmelzung, welche von der römischen Eroberung an im We­sten Europas sich zu Aufern begann und nach Jahrhunderten drei große Na­­tionen hervorbrachte, daß je sich auch im Orient fortfest, und daß sie dahin strebt, alle Völker und Stämme des ehemaligen Daciens zu einer einzigen großen Nationalität zu vermischen? Der mu­tigste Einwurf, den man uns bei dieser Frage entgegengeben konnte, ist leer, daß die Stämme no nicht in der Art vermengt sind, wie sie es in Spanien, Gallien und Britannien waren. Wir erwiedern Darauf, daß dieselben Edidiale, dieselbe Regierungsform, die­selben Einrichtungen und endlich dieselbe Religion alle Dacier, welcher Race sie aug sein mögen, seit bereits Jahrhunderten vereinen, und daß es nur des politischen Weiheaktes Europas bedarf, um die innige Berschmelzung der Wa­­lachen, Rumiacn Je, für immer vollkommen zu machen. Aus Petersburg liegt heute eine Reihe interessanter Nag­zichten vor: Sir Charles Napier war neulich in Zivilfleißern in VBaurhall von Paw­ Iowsf, wo allabendlich der Dirigent Strauß das Publikum , besonders das weibliche, durch seine Persönlichkeit noch mehr, als durch seine­ musikalischen Reifungen entzüdt. Sli Charles wurde ernannt und 308 bald eine Menge Neugieriger an, so daß er vor 308, in den Wald zu veririren‘, wohin ihm noch eine Schar von Beobachtern folgte, denen er sich endlich durch Eintreten in eine Privatwohnung entzog. Graf Ahmveldt,der neue Staatssekretär für Finnland,bat berei­ts dort Befrhle zu­k Ang UUg Vollkakthksstmßmertheilt,Privatunternehmungen mannig­­fachen Art Fonzefftontit, und für Handel und Gemerbefleiß die aufmunternpolsten­ Anord­­nungen getroffen. Nach dem schroffen Menzikoff’schen Regiment wirkt dieser Wechsel wahrhaft wohlthuend., Das Ghettoo in­ Moskau, worin­nen jünischen Kaufleute eingepfercht wohnen mußten, ist auf allerhöchsten Befehl au­f­­geriffen und den ieraglitischen Neffenden bed Ine und Auslandes Freigestellt wor walle jeres Sapr geldüpr, Eiadtipeil durc) und fegte ihn fast ganz unter Wasser. gilang in kommerzieller Hinfchr wintigste heil­t er «8 die Luce zu fiopfen, und da es an Erbe fehlte, (Etavıhaupt, Goloma) Ejapostadom, 760 Mehlfäde, fein singen bifindliches Eigenthum, tazu im Biguuff, auf fein ablugi, bin dir, Stadt wird dur­­ Eid­­üÜbergqawennung eine begü­me Kom­munikation mit Efbamara, und wiewohl man Alıs bhat, um die rechtzeitig erbauten Deiche widerstandefähiger zu ma­­­un, so bind­ doch ihrer Jon­as Möglicfte. Alc bei Efbamara ft der Waffeıiiand bei Prierhof hurionmenden Kadetten hat der Karsır erlaubt, Arweiten Am 30, war durch die’ Ber­­mehtung eines hölzernn Quais am Zusammenfluß der Molga und­ ihres Armes, de Nuiuen, der andrängende Hip aug Diefen Ertwall und ergoß sich auf Etant. bedroht.­­ Bier aber W Birgermeister die tag Meiste gelitten Fahre Allein am­­ 5. Auni»unterhöhlte die den Marfiplag und in den afun Eratisgeil. Tın­meteren Antrang,dır Binık, wilde die ganze Stadt zu. übere fhmımmın drehte, weh­te man zur Aufscü­ttung von Erimwälln in den Straßen ab. Er Botihr muste auf Kähnen und turch Yothbrüdın unterhalten. Erst am 9. Juli begann Me Wolga zu fallen. Zur Linderung ders, ‚haben, ge Wolga jegt Normalmaß zu finken, morud dann freilich wieder die, ßVerra­­tung Lı9 Bru­ettsch idw wud, da die Wolga mit von ‚den Ambaren (EC­peichern) «8 fid mat Etawıcpol, welches nur während der Frühlingse im Lager Unte die bei der jegt hier 18 Gigd! — nit gering anzu«­­der „D..9. 3." aus Southampton: Ein politscher Emigrant, der in einem Alter von 64 Jahren jed­weder Not­ und Entbehrung des Erils ausgesugt ist, wendet sich an die Bemciligung zur Nudkipr beipeiligt. theilt find, die zu den und belästigte sich mit Xıftionen. Spanten projettirte Amnestie ausgeführt­ wird, erhalten. "Derselbe diente Ungeachtet rung von dieser Seite den Anstoß erhalten wird. rufische Gesändtschaft, « um die als Major: in der polnischen Anne und hatte si, wohl bemerkt, seit dem Jahre 1831 an Feiner Bewegung megt er ruhig in Lon­­dieres‘ Verhaltens" antwortete ihm die tullische Liganion vor ein paar Tagen: „Er befände sich nicht in jener Kategorie, die man der Gnade Or, Maj. empfehlen könnte !* Die Mactiver,,Scerista Militar­·theilt mit,daß Eopartero geneigt gewesen wäre,sich von den Cortes zu ihrem Beschützers erklären zu lassen und den militärischen Schutz der Versammlung zu übernehmen.Die Sache sei nur an dem Umstande gescheitert,was der Präsident­ der Versamm­­lung,Generalinfante,sich weigerte,den Vorschlag zur«.Kenntniß der­selben zuvbrnge.Nach einer vom 3.datirten Madrider Depesche wollte Egurtero am 4.nach Logkono abreisen,und warkn die in Katalonien­ herum­­ziehenden Insurgentenschaaren zerstreuk worden. Dem Gerüchte,daß die Regierung der Vereinigten Statas­ten der Regierung von Mexikos Millionen Dollars für die Abtrettung von Ländereien angeboten h­abe,durch welche Summe Mexikos einer kleindi­gipierten gegen Idfen werde, wird abseiten­ der Regierung der Vereinigten Staaten widersprochen. Nichtevefto weniger fift­ed, nach englischen Blättern, wahrscheinlich, daß darauf abzielende geheime Instruktionen in Hin« un­d Offenbahbn nach Kalifornien . « In Paris glaubt man,daß,in Folge der Anstrengungen­ vec Kleins,­ der Prozeß Pescatore erst nach den Gesichtsferien zur Verhandlung kom­­men wird,obgleich ex blos bis auf denL­dvex tagt wurde.Diese Mei­­nung ist so allgemein­,daß die Familienräthe Paho ohne Weitereorkerlassem Man fürchtet nun,daß die Witwe ihren Prozeß auch in erster Instanz ges­­innen könnte­»Wir können—heißt es in einem Pariser Briefe der»D.A.3.« mit Bezug auf diese Angelegenheit­ nicht genug Nachdruck auf die Be­hauptung legen,daß für Frankreich die religiöse Fragel in diesem Augenblid die wichtigste is, und daß auch eine poliitische Bern an die ER eine Einigung um Als Ursache werden Wechsel verbindlich­­In Diesem Augenblide befindet sich jedoch schon ein" Bevoll­­des Betreffenden in Berlin, um die Angelegenheit auszugleichen. Da die Wechsel mit etwas sehr hohen Prozentfägen dissoniert wurden, ist so wahrscheinlicher, als im Weigerungsfalle die Angelegenheit Ausfahrt nach dem Medienbette macht, wird Samstag­den finden, 9. wird, wie man dr. M. entgegengesehen. Die Beier der Bem­ áh­lung Gr. ft. E Hoheit des Erzherzogs Karl Ludwig mit der sächsiihen Prinz­­zefsin hier wissen will, nach Verlauf von drei Monaten statt­­Der frühere Hospodar der Moldau,Fürst Gbika«,gede­ 1ikt überbetz Winter in Wien zu verweilen und sind wegen Micro ung einer geeigneten Wohnung für­ denselben bereits­ Aufträge ergangen.Derzeit befindet sich derselbe auf einer Reise nach Pakis. Der zum lialtfiWssischen Gesandten im­ Turin ernannte General Graf von Stas­kelberg macht heute seine Abschiedsbesuche und wikd übermorgen die Reise nach Turmamreimund gelegentlich verselben auch Rombomvtm ı form Mae­a tropfen Hige — Abınzs 10 Uhr noch, Wlagen Eine Dur D Behfe’s Prozeß in Berlin einem fremden Fürstenhause nahe verwandt, soll nach Petersburg gegangen­heiten angegeben, nicht ohne Einschreiten des Staatsanwaltes Aus Moskau [chreibt man nats wird Majestät der auf 10 vulalt Klimt aus ıft. Ueber die mäc­htigter berichtet man, Ergiliud die niederen Theile der Tirfes Mal aber zu , Gelbrt mahıend der Ereignisse von stieg. „verwenden, tragen.— eine zu Larenburg erleichterung, Art, wie die zuffishe in der Eichloffapelle sein. Kaiserin statfinden, 1848 des Zuflusses und 1849 blieb hoch hat Berlin bat, fintt von höber nur die die Welga ungewöhnlich „hoch, in dir Nat vom 28. auf den 29. Mat Me Flush in den fo Aus Wien wird uns geschrieben: In den Tegten Ließ auf nahe Der Nachkehr S.M. bir Liegenden der — Ten­der, zu denen zu Ende geführt werden dürfte. Tagen a­ere ehr bekannte Persönlichkeit, plöglich verlassen’ und so­­ dieses‘ Nor Die Feier der"Einsegnung Ihrer” wonach die Monarchir a. h. Ihre erste des Kaisers

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