Pester Lloyd - Abendblatt, September 1856 (Jahrgang 3, nr. 201-225)

1856-09-18 / nr. 215

­ « m­i­­­ itwissen;in letzter Hinsicht will eo sein Hauptaugenmerkannori Schr­it und Verbesserungen richten. Der»D.A.Z.«wird aus London geschrieben­­, Dkachluß de­r königlich britischen Bank(eines Optivatunter­­nehmensaquktien und natürlich in keinerlei Verbindung Nationalinstitute) und Rathäuser stehen in einem direkten Zusammenhange, den Filialen in London war die einzige, welche alle Gelder über 10 fb. Ot. in Ber­wahrung kam und gegen Anweisung der Deponenten an Sieben jede beliebige Summe davon auszahlte. Jeder Privatmann in London und dem Lande, der auf längere Zeit (manchmal nur auf einige Tage) etwas baares Geld entbehren konnte, schichte es so­­fort in die britisc­he Bank, nicht der Interessen aber sonst eines Barthetls Megen, son­­Yedig sich um der Sicherheit willen. Kein respektabler Name hält fs Geld im "Haufe und Seder, der es irgend ermöglichen kann, beponirt in der Bant und bezapft Schufter, Schneider, Bäder, Gletscher, Steuern durch­ Anweisungen auf dieselbe. Dies is und war wenigstens allgemeines Greg aller Leute der Sicherheit, der Näuberei und Verhältnisse Haben nicht nur den­ Boden ungebetenen, Architektur unsicher S Handelsleute und Heinen anständigen Familten in wegen, gemacht, mit der Bank, dem großen Pri­­Die britische Bank mit sieben gro­­ßber dem Prolstarier stande, blos Die feudalen Grundbefig­­Die Häuser und was darin tut. Kein Mensch if seines Hauses (Das er aber stolz „sein Schloß“ sichhet, sodas er wenigstens nie Geld darin beherbergt. Für persönliche Sicher­­heit in Schlafzimmern werden Repolvers immer mehr Mode und in der „Times“ öffent­­lich und wiederholt gegen nächtligen Besuch empfohlen. Wegen dieser allgemeinen Unsicherheit in Privathäusern wanderten fabelhafte Summen aller Heinen die britische Bank, die wog am Tage ihres Schluffes 300 Pf. St. armer Leute um 12 Uhr annahm und eine Biertel­­Der Bank gehört hate Stunde darauf, als ten und deshalb sofort zurückkehrten, geschloffen Direktoren höchst respektable Leute. .Es ist kaum zu schildern,welch einpzmischer Schrecken,welch eine unabsehbare Masse von Verlegenheiten und Zahlungsunfähigkeiten in allem Kleinverkehr aus diesem Schlusse hervorgingen und sich in unendlichen Verkettungen weiterziehen Die Aktionäre wollen oder sollen wenigstens innerhalb neun Monaten alle deponieren Gelder in Ter­­minen zurü­ckzahlen,aber das erleichtert das gegenwärtige Unglück nicht,zumal da man fürchtet-daß das Vermögen der Aktionäre nicht hinreichend oder unzureichend gemacht werden werde,alle Verluste und Betrügereien in dem großen»Sicherheitsinstitute«zu decken.Unsicherheit der Häuser,Unsicherheit der Versicherungsanstalten,Unsicherheit der Person bei Tag und Nacht mitten in den vollsten Straßen Londons.Die Rauban­­fälle auf Personen mitten in London­ am hellen lichten Tage,mitten unter dicht ge­­drängten Zuschauern häufen sich­ immer mehr.Die Zuschauer halten­­ es in der Regel ’für eine Balgerei,wie sie in der Nähe von Bierpalästen zu den gewöhnlichsten Erschei­­nungen gehören und erfahren erst hinterher von dem halberstickten und zerschlagenen Ausgeplünderten, wenn die Räuber entflohen sind, Daß dete neulich auf Grund polizeilicher Mittheilung , denen ermittelten Raubgelegenheiten vertheilt. Öffentlichen Beschwerde benannt, es eine echte, substantielle Rau­­Früher hielten sich Räuberbanden in verstedten Wäldern auf, jegt maßen sie mitten in der solfreichsten Stadt regelmäßige Gespafte. bab in zwei Straßen in Westminster fie regelmäßig jeden Abend eine Bande von etwa 40 Personen­ sammelt, si organisirt und planmäßig zu je drei bis vier Mann an verschiedene Stadttheile und zu Herrschte­­gleichsam als appellirte Die , Times" selbst mel, einer sie damit an irgend eine Be­­hörde, die den Weberstand beseitigen müsse.­­ Aus London wird dem „Nord“ gemeldet, das zwischen den Kabineten Unterhandlungen behufs einer gegenseitigen Tarife­­resision stattfinden. Beide Regierungen betrachten Die beabsichtigte Prozession der Chartisten zu Ehren des von der Königin begnadigten John Frost’s durch ganz London nach Primrose Hill,wo ein Monstres Meeting der Partei abgehalten wurde,hat am 15.d. M.stattgefunden. Aus Paris wird geschriebene 68 1egt jebt offen zu Tage, bab der französiche Aderban Frank­if. Das reiche, von der Natur in jeder Beziehung gesegnete Sranfrei produzirt nicht Ber treide genug für die Bedürfnisse feiner nöthigt, fein­­abhängig« Defizit an Zerealten fohienenen Ursachen bieses Uebelstandes Eisen und den Dünger, schlimmen Wirkungen der sich der Zeit immer zunehmenden aus dem Auslande « Besölkerung, Jahr aus, zu entnehmen, ficht in­ erster Linie der Zolltarif, welcher bag biese beiden Hauptelemente des materials, mit hohen Eingangszöllen belastet. Alle Welt in Transreich weiß dies und erkennt dies an, wenn «8 aber Darum und wehrt sich mit Händen und Füßen­ gegen Geld FErtfts Ir. Silbergeld ausgeführt wurde. Landwirt­schaftlichen Arbeits­­die Neform, zu bekämpfen und namentlich Spekulationsauffaufe von Im­­ Jahr eine Kommission ernannt worden, um sich über die geeigneten Mittel ein Unter handelt, dem Uebel zu fteuern, so erfährt man, was sich so eben begeben hat + die große Imousirie Hält an ihren Privilegien fest Silbergeld · «­it es ge­gen 25.d.treffenSe.Eminenz der Herr-Kardinal Fürst­ Primas von­ Szitovszky in Preßburg ein,um die Anstalten der Herrichtung des Absteigequartiers Sr.k.k.apostolis­chen Majestät im Primatialpalais in Augenschein zu nehmen und Allerhöchstdieselbeit am 26.September dannn ehr­­furchtsvoll zu empfangen. Aus Wien wird uns geschrieben: Der k.k.österreichische Krönungsbotschafter,Fürst Esterházy, wird­ nach heute eingelangten Briefen­ erst im Monate Oktober von Rußland hier ein­­effen­,DEE Zeit dEr Rückkehr kAUUUoch nicht genau angegeben werden.Sie ist von dessen kürzerem oder längerem Aufenthalte in St.Petersburg während der Rückreise ben Yer­­ti­ bie dem fett eini­­Einhalt zu thun. Die Kommission sol bereits ermittelt haben, daß binnen einer verhältnismäßig kurzen Frist in Stanfreich für 19420 Million Ir, Go eingeführt .Wie es heißt,hatten die flüchtigen Kassiere der Nordbahn schon seit einem Jahre ihre Vorbereitungen getroffen,indem sie Aktien versilberten.Man spricht von Prozessen,welch­e die Nordbahnverwaltung einigen Wechselagenten,die sich von den Kassieren bet­ören ließen,machen wolle,und«erzü­l­lt,daß Letztere vor ihrer Abreise für zwei oder drei Millionen Diamanten gekauft hatten,w­eil diese leichter zu transi­porteren sind als das Geld.Mach andern Mittheilungen haben die Diebe im Ganzen nichts,sondern 7L Millionen gestohlen.D.Red.­ Berichte­ aus Jassy stellen es außer allen Zweifel,daß die mol­­dauische Landesbank ihre Operationen,,auf höhere Verfügung« suspendirt hat.In Berlin wurden bereits in­ Aktien dieser Bank Ges­­­chä­fte gem­acht,und Rechingerständige wollen jetzt in letzterer Stadt darü­ber entscheiden,inwiefern­ solchen Geschäften eine rechtliche Wirkun­g beizu­­­legen sei. Eine offene Frage bleibt es jedoch,auf welchen Grund hindierera­­tionen des erwä­hnte Institutes eingestellt wurden.Die Pforte hat schon frü­­her in Betreff des von dem vam­aligen Hospodar Ghyka den Kapitän Mag­­naii ertheirtete Privilegiumes,deruth und den Stereth zu be­­fahren,von ihrer Suzeränetät Gebrauch gemacht,und die Annullirung dieses Privilegium­s ausgesprochen. Aber in dem betreffenden Cr­asse konnte sich der Großvezier auf die Pa­­riser Akie berufen,welche·die Schifffahrt der Donau und ihrer Zuflüsse regelt, ebenso auf jenen Vertrag,welcher zwischen Oesterreich und der Pforte bezüg­­lich­ der freien Schifffahrt auf den beide Staaten durchströmenden Flüssen ab­­geschlossen werden.Hingegen liegen die Motive der gegen die moldauer Lan­­desbank ergriffenen Maßnahmen noch nicht offen. Den politischen Behö­rden in den Kronländern ist in Folge höheren Auftragen die Weisung zugekommen,industriellen Unternehmungen jeder Art die möglichste Förderung angedeihen zu lassen.­­ Die bei Kaiser-Ebersdorf nähst Wien an der Stelle befindliche Pyramide, wo sich am 15. September 1683 Kaiser Leopold und der zum Entrage Wiens herbeigeeilte Solenkönig So­bie 8ry umarmten, war den 15. b. mit grünen Laubfränzen und Ge­winden geschmückt. Die Pyramide wird bekanntlich, da sie sich schon in fdathaftem Buftende befindet, venopirt. Ueber das Befinden Staubigl3 ser nimmt man, daß dasselbe bis jegt seinen ernsten Schritt zur Besseiung gemacht habe. Der franse Dieisterfänger ist unter Andern­son dem Irrwadne befangen, er habe eine so starfe Stimme, daß, wenn er sich auf einem freien Plage hören lasse, sein Gesang in ganz Wien vernommen werde. Das Ef Handelsgeb­ot in Wien hat eine öffentliche Erinnerung an den Taschen­­spieler „Herrn E. Hermann“, wegen Bezahlung eines in Wien am 6. Jänner 1856 aus­­gestellten Wechsels von 800 fl, erlassen. Da der Aufenthalt des Schuldners Kerzelt und bekannt ist, so wurde der Hof- und Gerichtsadm­ral Dr. Trebenberg als Kurator belieb­t. Nach einem statistischen Ausweise befinden sich derzeit in der österrei­­chischen Monarchie 6398 Aerzte,un­d 6200 Wundaxzie,19000 Hebammen und 3000 Apotheker.Es kommen daher auf einen Arztung und arzt circa 6000,und auf eine Apotheke bei 12000 Menschen. Mach den letzten Ausweiskn stebet dierzeit in Niederösterreich 145 Bierbraue­­reien im Benjebe,die jährlich überM Million Eimer Bier erzeugen,und über 1,300,000 fl.Verzehrungssteuer bezahlen.In«gaan Oeste­rreich ohne Ungarn und Italien werden jährlich circa 972 Millionen Eimer Bier gebraut. Welfens und Handelsnachrichten. «Pest,18.September.Die Berichte von den auswärtigen Getreidemärkten melden zum Theil wieder eine festere Stimmung,na­­mentlich ist in London engl.Weizen3­—5,russischerl—2,amerikanisches Mehli-2,Norfolkec3—4s.höhergegangen-Man berichtet ferner aus Hamburg,16.Sept.:Weizen unverändert und stille­ Roggenstille,Oel­perOit.801,­47 Amsterdam,45.Sept.:Roggenfeiwas höher Reps per Herbst87,Rüböl per Herbst 49’­47Berlin-16.Sept.:Weizenfrau, Roggen Info fortwährend vernach­fsigt und nur für keine Polen 85 Pf. 55%,—56 Thlr, per 2050 Pol. bezahlt, Termine bei geringem Handel etwas fester, N Rüböl sehr gefragt und bei lebhaftem Geschäfte zu anziehenden Preisen­­gehandelt, in Spiritus stilles Geschäft zu etwas festeren Preisen; Stettin, 15. Sept. : Weizen unverändert stille, Roggen flau, Rübel matt, Spiritus ziemlich, unverändert; Breslau, 16. Sept.: Weizen unverändert flau, Nogz gen Ioko sehr flaues Oberchaft, Termine unverändert, Möbel zu fteigenden Preisen einiger Umfab, Spiritus fest. Die Schweizer Märkte waren bei­nahe durchgängig höher, ebenso die meisten baierischen Landmärkte; in München ist bi­s Weizen etwas zurückgegangen. Das Tt. Tt. Handelsministerium hat im Einvernehmen mit dem F. $ Mi­­laffen: Wochenmärkte sind Hauptsächlich zum V­erkehre mit Nahrungsmitteln (Bistualien) für die Bevölkerung des Marktortes­ und seiner Umgebung be­­stimmt. Auf Wochenmärkten ist daher der marktmäßige Verkehr mit anderen Bessschaften aus­wärtiger, D. i, der nicht im Marktorte mohnenden Handels­­und Gewerbsleute nicht gestattet. 7 Nur dort, wo der auf Wochnmärkten fr­eigebende Bedarf an Zeitshaf­­ten, die nicht zu­ den Nahrungsmitteln gehören, durch die berechtigten Handels­­und Gewerbeleute des Marktortes nicht entsprechend gedecht ist, kann die EL, Statthalterei, mit Nachsicht auf das etwa bestehende besondere Marktbefugnis des Ortes, auch H­andels- und Gewerbspersonen aus anderen im Umfreife ge­­legenen , von ihr zu bezeichnenden inländischen Ortschaften oder­ Gemeindebe­­zirhen den marktmäßigen Abfall derjenigen Gegenstände , zu deren Verkauf sie gewerbeberechtigt sind, auf Widerruf ausnahmswweise gestatten. Lieranten bleiben von einer derartigen , b­is in die Marktordnung aufzunehmenden Gestattung ausgeschoffen. Der markmäßige Verkauf der von den Landleuten erzeugten landwirthschaftlichen Geräthschaften, seitens Dieser Erzeuger, sowie das geießliche Recht der Hausiger zum Besuche Der Wochenmärkte bleiben unbeirrt. «Wietz,17.September.Das heutige Morgengeschäft eröffnete in ziemlich günstiger Stimmung. Dagegen brachten an der Mittagsbörse starte Verkaufsordres die Kurse, insbesondere von Kredit- und Nordbahnaktien. Kreditaktien mit 381­,, beginnend, fielen bis 3787/9, erholten ss aber wie­­der auf 3804,. Das Gerücht von einer bevorstehenden neuen Einzahlung auf diese Aktien trug w­esentlich zu diesem NRüdgange bei. Norphahnaktien fielen von 276­­, auf 275. Auch Staatsh. waren etwas flauer. Von neuen Eisenbahneffekten behaupteten si Theißb. am besten, auf Orient-, Kärnthnerbahn u. Lomb, blieben unverändert, die übrigen dagegen waren um ca. Y, niedr. Nat,eAnl. und 5pCt. Metall, etwas flauer, Grundentlastungen besser bezahlt. 1854er um 2/,­2pCt., 1859er um 174 pCt, 1854er um 1/,pEt. niedriger, Bautakt. beider Emissionen um 5—6 fl., Estompreastien um 1//, pEt. sehlech­­ter, Donaudampfschiffe und Loydaktien unverändert. Devisen haben heute wieder angezogen, Baluten ebenfalls Höher, besonders Silber, Prolongation erschwert: Berlin, 16. September. Freiwillige Anleihe 5pEt. 100% 5 österr. Metall. 5p&t. 82 Brief; Wien 975­, ; 1854er Lofe 1075 Nate-Anl. 84 5 Staatseisenbahnen 459%, 5 Krevit 189%, ; Westbahn 108 ; Theisb. 107, Frankfurt, 16. September, 5pCt. Met, 79%,­­ 4/2bEt. 691% 5 Wien 114; Bantaftien 12305 4854er Lofe 104 ° ; Nat.-Anlehen 81, ; Staatseisenbahnen 275 ; Kreditaktien 230'/, ; Westbahnaft. 21474, Hamburg, 16. September. 1854er Lofe 1075 Nat.-Anl. 79; Kre­ditaktien 195"/2. HUmiterdam, 16. September, SpEt; dort, vers. 847,5­5pEt, Met. 76% 3 242 pt. 39, ; Nat Anl. TI. Rondon, 16. September, 4 Uhr, Konfosse 937% ; Wiener­­ Wechsel 10.22. Paris, 16. September, 3pCt. Nente 70.703 41, pEt, 92.75­5 Silberanlehen 87'/,; Staatsbahn 872; Credit Mobilier 1690 ; Lombar­­den 652. Börsenschluß fest. Mobilier gesucht. Verantwortlicher Redakteur; Hars Weißkircer, dem­ nennt­ der Szene war, son Paris und London das « sicherste Mittel, die Straßenräubereien und Einbrüche der die Deponenten von dem unsicheren war, die Allianz fester , Sondern Zustande Dabei Die Polizei zu Knüpfen, auch waren und macht in bleiben dies in Form einen Handelsvertrag im Finanzministerium zu berathen, die als und für 10,060,000 t Säud­preffi endend von Emil Müller, Servitenplap Nr. 1. — Berlag bei Petter Lloyd-Gefelläaft.

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