Pester Lloyd - Abendblatt, September 1856 (Jahrgang 3, nr. 201-225)

1856-09-26 / nr. 222

as BIG Air, EM­­­­­en «·­­ Freitag, 26. September. Kr. 222. id Reduktione­­eingekne Bureau, Do Numuns BEN u D rothengaffe Kostet ep Mr.12 im ersten Sto. / űl EG £ · $ FRE Werft, 26. September. Se. Majerät der Käu­fer haben heute Morgens um 7 Uhr nach anderthalbtägigem Aufenthalte Per­ Ofen veh­assen, um sich zum Ererzieren der Kavalleriebrigate Minutillo nach Szegl&d zu begeben. Um 2 Uhr Nachmittags werden Ce, Majestät ohne Aufenthalt die Reise über Pe­mittelft Eisenbahn nach Presburg fort­legen, wo Mllerhöcftinerelben in den Abendstunden eintreffen werden. In Schönbrunn werden Se. Majestät schon für den morgigen Tag erwartet. Als Se. Majestät der Kaiser Sich Heute nach dem Bahnnhofe begaben, hatten sich troß der frühen Morgenstunde­ beträchtliche­ Bollsmaffen eingefunden, um Sr. Majestät das Geleite zu geben. Zu dem Ende war auch die Zringe saffe, melche der scheinende Monarch diesenmal zu paffiren geruhte, mit Blumen, Fahnen und Teppichen geschmüct. Se. Majestät fuhren in einem­­ zweispännigen offenen Phaeton und waren von A. h. Ihrem­­ Herrn Schwager dem Herzoge Karl in Baiern, Teutgl. Hoheit, begleitet. Der gesirige Fadelzug der Bürgerschaft war glänzend ausgefallen. Die vielen Tadeln verbreitsten ein Meer von Licht und erfüllten den Burg­­plan mit feierlicher Hölle. Man hat einen­ Begriff von der Größe des Zu­­ges, wenn­ man bedenkt, das die eiflen Sadelträger schon vor bim N. im Hofe­lager angelangt waren, während der Durre der Kolonne noch immer Die Let­­tenbrüde paffirte. Bei Kapellen wechselten mit­einander im Vortrage anzie­­hender Melodien. Meber Die Reife Sr. Maj. mährend bis 24. b. MM. bis zum Mo­mente U. h. Seiner Antrift in Dien tragen wir aus der "P.D.2." folgendes nachh : „Se. Apostolische Majerät per Kaiser ge­ruhten am­ 24. Srptember bereits um halb 7 Uhr Früh die in Komorn­ bes findlige Disziplinarfompagnie zu besehen und nach Eifü­irung des Militär­­spitals, in welchem Allerhöcft derselbe den einzelnen Kranken Huldreiche Worte spendeten und dieselben um ihr Befinden theilnehmend zu befragen gerußten— die Brigade des Herrn Generalmafjors Grafen Coudenhoven — melche die Garnison der Zeiung bildet — am Brüdentopfe ausrüden und­ im­ Feuer ererzi­en zw Taffen­, sonach die Rettungsbauten in vlerhöchten Augenschein zu nehmen; der Allerhöchste Weg war durch Triumphbögen und Bahnen geziert. Um 1o Uhr an dem geschmü­ckten Landaageplatze angelangt,erfolgte die Fortsetzung der Allerhöchsten Reise. Indem Augenblicke,al­Se­ Majestät das Schiff betraten,saniterte die Festung mit Geschü­tzen und von den Ufern erschollen stürmische unzählige Essens,die noch lange dem entschwindenden Dampfer die Geleite gaben. Die Gemeinden längs den Ufern der Donau brachten bei der Vorü­ber­­fahrt Sr.Majestät ihre ehrfurchtsvolle Huldigung dar,namentlich waren irr Gran und Waiden große Massen an de festlich gezielten Gestadenvers sammelt,diese­ Majestät mit enthusiastischem­ Freudenrasen begri­ßiert,allem­­ halben erfolgten unzählige Pöllerschüsse und längs der Donaufahrt waren alle Mühlen und Schiffe reich beslaggtit in fistlich geschmü­cktes Dampfschiff mit eleganten Damen und ungarischen Edelleute­ Hm ungarischen Kostüme dicht be­setzt,sowie mit einer Musik am Bord,fuhr·der kaiserlichen Yacht bis gegeet Nkuplist entgegen und gab so nach Sr.Majestät das G­leite.·« fPest-26.September.Bekanntlich hat Se.k.l.Hoheit,Heer Erz­­herzog Albrecht,Generalgouverneur vor­ Ungarn,verherstellung eines Winterhafer­s an der Donau und der Dotirung desselben durch dmn Staat seine höchste Fürsprache zugesagt.Es freutrnnsinn­,zuveilnehm­e e, daß zum projekticten Hasen-welcher zwischen Neupest und der Pester Stadtinsel errichtet werden soll,von Seite des Staates 500,000 fl.zur Deckung der Kosten bewilligt worden sind. Eine gleiche Summe wird ferner zur Er­­richtung einer Douane verwendet werden. X Vest, 26. September. Was allgemein befürchtet­ wurde o­ft ein­­getroffen ; laut Nachrichten, die vorgestern in Berlin eingetroffen, hat die, B. B.-Btg." Grund, „auf positive Weise mitzutheilen, daß von Seiten der Krone beider Sizilien das von den Westmächten gestellte Ultimatum einfach und entschieden abgelehnt worden ts." Somit wäre die Situation bei ihrem Ertrem angelangt, und schon die nächte Zukunft muß fehren, wer als Sieger aus dem Kampfe hervorgehen wird. Bei der Hand stehen allein die Westmächte dem König von Neapel ge­­genüber ; der Verlauf der Verhältnise laßt jedoch größere Vermischun­gen bes­­orgen. Sehr schon gewinnt das Gerücht immer größere Verbreitung, da­ auch eine farbiitische Gregatte sich der unwestmächtlichen Flotte anschließen werde. Die "Oesterr. 3tg." bemerkt freili: „Von einer Vermehrung der Komplikation Tann habet nicht die Rede fein. Die Westmächte haben selbst erklärt, daß mit der Absendung von Kriegsschiffen durchaus keine kriegerische Sintention verbunden sei, sondern daß diese nur zur würdigen Repräsentation des Ultimatums diene. Sardinien steht außerhalb der diplomatischen Kontroverse. Wenn die Regierung von Piemont ein SAT nach Neapel sendet, so geschieht das nicht im Anschluß an die Westmächte, sondern, wie das gewöhnlich geschieht, zur Aufnahme der in Neapel befindlichen Sardinier für den Fall, daß die Lazzaroni für den König in Leidenschaft gerathen sollten. Andere Mächte und selbst Oesterreich dürften vielleicht gleichfalls zu diesem Behufe Schiffe nach Neapel senden.“ Die Folgen werden jedoch erst abzuwarten sein: sie sei­­st es vor Bedeutung, da auch Neapel, helfen Hauptfünde Bekanntlich aus seiner beharrı hen Neutralität in der orientalischen Frage Herrührt, wote ein Berliner Ger ruht wissen will, nicht allein steht, Daß vielmehr Nugland bei den M West­mächten energisch zu Gunsten des Königs von Neapel ret­lamtirt habe, Dat von Seite Neapeld seine Nachgiebigkeit zu erwarten, beweist auch die, von der „Def. 3." gemeldete Thatsache, mag der am Österreichischen Hof beglaubigte f. neapolitanische Gesandte Fürst Petrulla Se, Majestät den Könt Ferdinand um Enthebung von seinem Gesandtschaftsposten gebeten. Unter solchen Verhältnissen ist es interessant, die Stimmen der Pres] darüber zu vernehmen, welchen Ausgang diese Affaire etwa nehmen dürft Wir haben im Morgenblatte die Unsicht der „De. 3." mitgetheilt, mir Taffe zum hier die der „Schl. 3." folgen. Das preußische Blatt sagt : Neapel ist also von den Westmächten außerhalb des Freundschaftlichen­ Beliebi gestellt, und wenn das auch no­ Tange Fein.brieftes Striegsverhältniß. Keine aktive In­tervention ist, so wird dieses so zu sagen negative Verfahren das, vielfach Wirkung­ mit fid führen, welche den Folgen eines­ Striegszustandes gleichkommen. Zunächst we­ben fid alle Untertranen Frankreichs und Englands Beeilen , ein Land zu verlassen, welchem sie durch­ ihre Regierungen keinen Echug mehr­ haben; fepannt werden­­ englischen und französischen Kaufleute Handelsbeziehungen mit Neapel vermeiden, Wi fere Interessen ohne diesen Schug Die größte Gefahr Taufen, und Beides find­et b­ehat sehr herbe materielle Verluste und wenig geeignet, die Zufriedenheit mit dem Be­fahren der Regierung in jenem Lande zu vermehren. Drittens aber muß das Berra­ten der M Westmächte auf die Unterthanen der neapolitanischen Neuierung einen tief moralischen Eindruck machen, Wenn sie sehen, Daß eine so gewichtige Stimme Bur­pars sich zu ihren Gunsten auf eine so verneh­mliche Weise geäußert hat , kann es­­­­ie ein stärkeres Reizmittel geben, einer Regierung Widerstand zu leisten, welche ni­chtos von ihnen wenig geliebt, sondern auch Durch Das Urtheil des Auslandes vol­lbammet wird,­­ ist nie daran zu denken, dag unter diesen Umständen ein­e andere Ma­fi. Beifallen lassen würde, Die Regierung von Neapel unter ihre Protestion zu fiel und ihr gegen die Infurvrektion etten thätige Hilfe zu heisten. Ein solcher Fall wir fü­r die betreffende Macht den Westmächten gegenüber ein casus belli werden, und bin wir auch gegenwärtig unsere Bilde richten : wir finden keine Macht, meldhe haben könnte, in solche Berwickerungen einzutreten. Schließlich kommt In der neapolitanischen Angelegenheit noch zu erwähn dagt man in­ Wien von einer Zirtulardepesche spricht, welche auswärtigen Vertreter Englands und Frankreichs von ihrem Kabineten in 1 ‚Testen Tagen erhalten haben, deren Inhalt sich auf die gegen Neapel geri­teten Maßnahmen der beidem genannten Mächte­ bezieht. Aber auch von einer andern wichtigen Note Englands, nnd zt an Rußland, wird uns heute gemeldet. Der Berliner Korrespondent „ef. 3." will nämlich die „‚verbürgte” Nachricht erhalten haben : „dog der englische G­esandte in Petersburg dem Eniferlichen binet eine N­eibe in­ Betreff der Begebung der Schlangeninsel überreicht , die in so ernstem und kategorischem Ton gehalten ist, daß der Skatter: Aler der’ gegen den Earl Granville in Moetau sich in einer Weise über Kief ausgesprochen hat, melde seinen Zweifel läßt, mag dieses Auftreten ber bi fehen: Regierung: nut nur ganz­ gegen alles Erwarten ist, sondern al tiefsten Eindruck gemacht hat. NKaiser Alstander soll dem Vertreter der bi­sen Königin unverhohlen gesagt haben, Daß nach geschloffenem Frieden freundschaftlicher Bek­ehr zwischen den nun wieder ausgeführten Mächten fl finden solle, und dass er deshalb­ das Verfahren des Kabinets von Lon durchaus nicht begreife." Die Einigung schon Norwegen und Schweden durch den, in einer vereinigten schwedischen und norwegischen, Staatsra­digung gefaßten und von der „Postzeitung‘’ veröffentlichen Beschluß eine wei­cihe Stärkung‘ erfahren. Nach demselben ist ein Komite von ferks­ fehivedi­ und sechs norwegischen Mitgliedern unter dem Borfike des Kronprinzen Bizek­nigs von Norwegen gebildet worden, um am 22. d. M. in Christi zur Ent­werfung eines Befehvorschlages in Betreff der gemeinsamen Beit der beiden vereinigten Reiche zur­ Verteidigung zu Lande und zu Wasser fammen zu treten. Bisher waren die Beiträge der beiden vereinigten N zur Führung eines Krieges unbestimmt und sollten für jeden eintreffenden erst festgelegt werden. Sehr wird nicht nur der Heerbestand und bie­tet welche­ auf' Sriegafuß' gestellt sein sollen, bestimmt, in welchem beide Reihe nach ihrer Bevölkerung sondern auch das Berhall an den Striegsforten Theil nehmen haben. Briefen aus Paris zufolge wäre die Anwesenheit des Prinzen Ad­­ | F in vorzligh­er Weise, fürdernd gewesen. Es soll nämlich seinem Zweifel­­­bert von Batern gu Biarrib der Lösung der griechischen d­­ Telegraphische Depeschen der»Oesterr.Corresp.­« Paris,Donnerstag.Nach dem»Moniteur«ist Admiral Lavaud zum Unterkommandanten des Uebungsgeschwaders ernannt worden.Nach dem»Jour­­nal des Debats««wurde Freiherr von Kübner in Marseille erwartet,um von da nach Biarritz abzureisen. Petersburg,Mittwoch.Kaiserliche Dankbriefe sind an die Bewohner von Jekaterinoslaw,Cherson,Tautien und Bessarabien für den von ihnen be­­wiesenen Patriotismus ergangen.Graf Benkendorf ist zum Gesandten am "w­ürttembergischen.dofe,Schereinetieff zum Domainenminister,Chruschtschow zu dessen Adjunkten ernannt worden.Ein nautisches Observatorium zu Kronstadt und ein technisches Schiffbaukomité sind gegründet worden.Die Kinder der Amnestisten Trubetzkoi,Obolenoki,Wolkonski,Schteschepin,Rostowski unwa­­tyntinski dürfen den Fü­rstentitel ihrer Familien führen und treten in den Gei­auf der diesfälligen Rechte. Hom, 20. September, Im vorgestrigen Konsistorium sind, die erledig­­ten bischöflichen Site in Warschau, Podlachien, Mohilew und Wladislam bes fegt worden. Shamberg, 22. September. Die Eisenbahnstrecke von Estz les Bains bis St. Jean de Mauricienne wird am 15. Oktober d. 3. dem Berfehre eröff­­net werden. Mailand, 24. September. Die Kongregation berief den Stadtrath auf übermorgen, um über die Veranstaltung der Bettlichkeiten zum würdigen Empfange Ihrer Mazestäten zu berathen.

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