Pester Lloyd - Abendblatt, November 1856 (Jahrgang 3, nr. 253-276)

1856-11-08 / nr. 258

«««"«Si«e« seispr Are, EM = Abendblatt des Pefte ... Satflag , 8. November,­­ Neo, Hedaktiond- Burean, Do­­totheagaffe Kr, 12 im Floyd. Ez v RN 258. Def, 1856. un haha BR Wien, 7. November, "Im Betreff der leten Ztriwlaenote Der Pfonte, melche Befanmtlidh­att dem Gerikihte Anlaf geweben hat, daß ein Protest gegen die Fortdauer der österreichischen Okkupation existirt, — Kann ‚ich Ihnen, Golgendes. melden­ , Diese Note Datirt som legten September und enthält im­ Bezug auf­ die österreichische Okkupation folgenden Parfus : „Da Feine­ Aussicht vorhanden, Daß Bs zum 28. Oktober alle Purutte des Pariser Friedendvertrages ihre Klung gefunden haben, so sei die Sortdbaner der Sterreichischen Osfupation wünschensmwerth, und es werde demnach das F. Tf. Stabinet eingeladen, die entsprechenden Ver­­einbarungen mit der Pforte zur treffen.“ Man sieht Hieraus, welchen Werth die Behauptungen der Pariser Blätter über Diese Zirkularnote haben. —. Der auf die Berufung der Divans ad hoc Bezug habende großherakische Derman wird. ottop der von Frankreich und Rußland eingezeigten Protestnote in seiner Woffe modifizirt werden, Deflerreich sowogt wie England haben si ín sehr besti­mmter Weise zu Gnnflen Diefes Bermans duögesprochen, und es if URN, daß, Refchiv. Vajda unter diesen Umständen in der Unionsfrage den Ansprüchen Franfreitie und­ Nuilands gegenüber eine sehr entschiedene Politik befolgen­ wird. Das das Donaudelta betrifft, so Höre ich, Bag fi Die Pforte für Den österreichischen Borfälag : ausgesprochen hat, nach welchem im­ Interesse der­ freien­ Donauschifffahrt dasselbe der Moldau und nicht der Dobrudsiha ein­­verleibt­ werden sol. Die Pforte Hat nur die Bedingung gestellt, das in dem bisherigen Verhältnisse der Fürstenthümer zur Türkei Feine Ärnderung vorge­­nommen werde, melde Bedingung, bekanntlich sowohl von Oesterreich als au von England, zugesagt worden is. Was übrigens die lethtere Macht betrifft, so­ hat dieser in­ Betreff des Donaudelta ebenfalls‘ ihre frürgeren Ansichten ge­­ändert, und figg für den österreichischen Vorschlag ausgesprochen. Es ist Dies ein, neuer Punkt,, undsichtlic Deffen greifen den Unterzeichnern des Pariser Friedensvertrages eine bedeutende Meinungssperschiedenheit besteht. Der türkische Gesandte, Fürst Kallimaki, hatte vorgestern eine Konferenz mit dem­ Grafen Biol, deren Oigenstand Die montenegrinische An­gelegenheit gewesen sein sol. Die Pforte zeigt sich hierin noch immer sehr schwierig,, soh, eg Af­big, jeßt moch nicht, gelungen, Dieselbe zw irgend einem Zugeständnisse, zu Bewegen Für Danilo Hat fi neuerdings an die Höfe von Wien und Petersburg gewendet, und neue B Vorschläge gemacht. San der neapolitanischen Trage lauten die neuesten Nachric­­ten in, so weit befriedigender,, ala es: gewiß ifch, Daß sich England, Dant dem üfberrethischenw Einflwffe, machgiebiger zw zeigem be­ginnae Man will wissen, da Lord SeHhghmont, melcher gestern in beson­­derer Audienz von Sr. Maj. dem­ Kaiser empfangen wurde, darauf bezügliche Eröffnungen gemacht hat, welche mit Befvirdigung­ aufgenommen worden sein sollen. Y. Wien, 7. November. Die Kontremine hat heute den ge­­lungenen Bericch gemacht, den Kurs von 300 bei den Keeleitaktien zu durch­­brechen, und dieselben bis auf 288 zu merfen, allein da die Situation burdja aus! nicht so begnunfigend is, als man auf der Börse glauben will, so dürften figg. de Aktien Dieses­ Unternehmens" demnächst wieder erholen. Breilich ist ein Kurs von­ 300 immerhin ein sehr Hoher und ein Agio von 100 fl. pr. Stüd immerhin noch ein sehr Hübsches Agio, allein da nur wenige der ursprünglichen Re­isen ihre Stüde­ behalten, so sind: Die­ Berluste enorm, Bedenken Sie übri­­gens, da das Agio von 65. Millionen Weltbahn, A0 Milionen Theißbahn, 15­ Milionen­ Pardubiger,, 60­ Millionen DOftbahe, 40 Millionen Kärnt­ner, 45 Millionen Ostgalizisegen Aktien gerade mweggefegt wurde, so ist, wenn Sie dasselbe im Durchschnitt zu 10. pCt anschlagen, mag Nationalvermögen in den lesten zwei Monaten um eine­ Foloffale Summe vermindert worden. DB die Befseiung endlich seien da sei? dies kann nur der Kurszettel beantworten, 1 Met, 3 November. Wie bev" intra" aus Wien geschrieben wird, soi der vwlfische Korunf in Belgrad der serbischen Regierung zu­­ verstehen, gegeben haben, daß man es in Petersburg sehr übel aufnehmen würde, wenn­ der Fürst der durch den Grafen €. Zichy vertretenen Ge­­sellighaft, die­ befammtlich aus ungarischen Navalieren, Wiener Bantiers und dem französischen Credit Mobilier besteht, die Konzession zum Bau einer Eisen­­bahn von­ Belgrad nach Merinisan ertheilen sollte, da Rußland‘ eine so wich­­tige Tracen nicht in­ den Händen von Oesterreichern und Franzosen zu sehen wünfte. X Met, 8. November. Wir erhalten heute einen ausführlicheren­ te­­legraphischen Auszug aus dem gesirigen „Mounitewr'Mivtiker, und zwar soll der wesentliche Inhalt­ desselben: folgender sein : „Dir mürden: ges. befragen, die Welt: gla­ben‘ zu­ Waffen, ein Antitel des „Constitutionnel“, der, indem ex Fein Mittel der­ Lösung bezeichnete, nur ge­eignet war, die Debatte zu vergiften Cenvem­mer), sei von der Regierung ausgegangen. . England und­­ Stanfreich, welche gemeinschaftlich Krieg machten und Frieden schlosfen, und stets über­ alle großem eu­ropäischen Fragen einig waren, sind, jecht bezüglich einer­ einzigen, die Ubvigens' nur ein ziemlich firmwn=­­des­ Interefse­­ darbietet, getrennt (divisées). Die Differenz wird sicher­lich dur eine den Konferenzen vorhergehende Verständigung (entente préz­allable ‚aux ‚conferences) , behoben werden. Das ist einzig und allein zu ent­­scheiden. In allen Fällen aber Hegenowiv,die feste Ueberzeugung, die Schwierig­­keit, werde­ bald ‚beseitigt sein, ohne mag man zwischen: Die Doppelte Klippe gera= then (double ecueil), die Allianz mit Englandpfun­dm hen (affaiblir) und gegen eingegangene Verbindlichkeiten zu verstoßen.“ Nicht ohne Interesse, ist in diesem Streite Die Mittheilung eines Pari­­ser Korrespondenten der „N. 3." : „In Der Hauptsache — schreibt er — in der Streit ein­ persönlicer. Stanfreid wüthet gegen Lord Nedceliffe und England Hoagt Walewsii und Morny an. Diese persönlichen­­ Antipathien trugen wesentlich dazu bei, Verlegenheiten zu schaffen, welche sonst­­ gar nichts zu bedeuten hätten. Die Mittheilung erhält dadurch ein besonde­­­re Gewiät, Daß in Wien angelangte Privatnaricgten Die baldige Medem­ahne ‚der Portefeuille des Auswärtigen Dur Herrn Drouin de PHuys in Aussicht stellen.­­ - Eine Wiener Korrespondenz in derj.Bregl.Z.««bemerkt bezüglich der, auch von uns gebrachten Nachricht,daß Rußland und Frankreich vor Wochen ihre Meinungseinheit bezüglich der Fürstenthümerfrage und an­derer levantinischer Differenzpunkte in einem separatübereinkommen bestimmt formulirt haben, daß dieselbe in Wien um so eher allgemeinen, Glauben gefun­­den, als bereits vor 14 Tagen ein Gerücht im politischen Streifen­ vielfach wiedererzählt wurde, nach welchem Lord Seymour,­der gemeiste Petersbur­­ger Beziehungen, die er als Gesandter an jenem Hofe vor Dem Kriege unter­­halten, noch fleißig auszubeuten verfleht, einem solchen Vertrage auf die Spur gekommen sein sollte. Dieser Entdeckung wurde bag­nt­mermerden der öster­­reichischs englischen Beziehungen zugeschrieben. Ueber die ruffische Dampfschifffahrt im schwarzen Meere sagt Die , Béríté" : ‚Bei einer solchen Unternehmung, an Der die ruf­­sische Regierung einen so bedeutenden direktem Antheil nimmt, Herrscht Der pal­­itische Gedanke vor, Die Flotte, melde Rußland mit so viele Kosten im schwarzen Meere unterhielt und welche, immer bereit Die Anker zu Nichten, im Hafen von Sebastopol vor Anker lag. Diese Flotte, auf welche Der Kaiser Nikolaus so stolz war, war nicht (die Ereignisse haben es bewiesen) für das Gefehl armirt. Sie war­ bestimmt, sänel Truppen nach einem gegebenen Punkte zu transportiren. Es war keine Kriegsflotte, sondern eine Flotte von Paketboten, bestimmt zur Ausschiffung einer Landungsarme. Der Pariser Vertrag hat sie abgeschafft. Die Schifffahrtsgesellschaft­ stellt sie wieder her. Ddeffa wird Fünfzig der Militärhafen Rußlands im ihmwargen Meere sein."­­ Daß Nurland in Folge der während­ Des Techten Krieges gemachten Er­­fahrungen an eine Beteiligung der finnischen Küsteverft, wurde bereits mehrfach berichtet, und wird jecht neuerdings bestätigt. Es ist sogar s­chon Die Wahl der Orte getroffen. " Eine von den projektirten, allmälig zu erbauenden Geefeilungen wird am Mordende des bottnischen Meerbusens, einige Meilen von der Grenzstadt Zornen erbaut, da, wo­ der Fluß Lemielf ih in den Meerbusen ergießt. Die sprspringende Halbinsel Sanwefaart wird, mit Batterien bedeckt. Die Einfahrt zur bequemen Rhede Herzheibngen. Der König von Griechenland hat am 4. seine Rügkeife von München angetreten. Er geht diesmal nir über Wien, sondern direkt über Brud a. M. nach Triest, wo er heute Abend eintreffen sol. Wie der „Bresl, 3rg." aus Wien geschrieben wird, soll man in St. Pe­tersburg uüdfligttich der Thronfolge in Griechenland einen Entschluß gefaßt ha­­ben. ‚Diesmal ist es der junge Fürst. Ypsilanti, der einzige noch lebende Sprößling­ dieser berühmten Familie, welcher nach dem Tode oder dem­ N­ach­­tritte des Königs Dito auf den Thron Yon, Greenland erhoben werden sol, und zwar Fraft der Historischen Nehte, welche der Tr­opsilanti auf diesen Thron befigt. Mit Diesem Gerüchte ist wieder ein Heirathehrojest vers­bunden; der junge Türst sol eine Tochter. Des­ Prinzen Lucien heirathen.” In Athen sprach man in den rechten Oktobertagen­ viel von einer Dritten Rote, welche Die Gesandten von Frankreich und England in Betreff des Verlaufs der Domänen von Seiten des Staats dem Ministerium­ übergeben haben sollen. Man versichert, Die beiden Westmächte protessiven gegen besagten Berlauf, indem sie behaupten, derselbe Tönne nur mit Einwilligung der Schubmärkte vorgenommen werden, da dieselben als Garanten der Anleihe bei der etwaigen Veräußerung von belasteten Hypothesen wohl am­ meisten bez theiligt wären. Graf Yalemeth­­äuferte sich an gegen den griechischen Be­schäftsträger, Heren v. Rogue , da­ man die Absicht habe, den Seiten der Schutzmächte Kommissäre nach Griechenland zu flden, um an Ort und Stelle die finanzielle Lage Griechenlands genauer prüfen zu lassen. Diese Spee sol­lon England ausgegangen sein. Lord Palmerston, der sich am 4. b. Mi. nach Manchester begab, wurde daselbst mit folgender Vertrauensampresfe des Gemein­­derathes empfangen : «Win,det9­ kayor,die Aldeemen und Bürger der Stadt Manchester,(in der" Grafscha­ft Lancaste­r,bietenEw.Lordschaft bei diesem ihrem ersten Besuch e in unserer Stadt ein ehrfurchtsvolles und hetzliches Willkommen Wir freuen uns der uns heute" gebotenen Gelegenheit,um unsere Anerkennung der ausgezeichneten Dienste an den Tag­­zu legen die Sie durch die große Geschicklichkeit,mit der Sie in einer langem mühse­­ligen und ereignißrreichen öffentlichen Laufbahn die verschiedenen,ihnen anvertrauten Staatsämter verwaltet haben,ihrem Vaterlande leisteten.Vor allem drücken wir Ew-Lordschaft unseren Dank aus,daß Stein der allerschwierigsten Krise das höchste und verantwortlichste Staatsamt übernahmen und in dieser Stellung die öffentlichen Angelegenheiten so verwaltete 17,daß der Krieg in den wir unvermeidlich zwne und in gutem Rechte,aber doch leider verwickelt waren,erfolgreich zu Ende gefü­hrts wurde. Wir freuext uns mit der Anwesenheiten.Lordschaft unter uns,weil wirr fühlen,daß Verbindungen und Wechselbeziehungen hervorragender Staatsmänner mit den­ Fabrikbe­­zirken des Landes geeignet sind,ihnen eine genauere Einsicht in die weitverzweigte Ins­teressen,mit denen diese Distrikte identifieirt sind ztxge­ben und gegenseitige Symp­pgthien zwischen ihnen­ und dem Lande im Allgemeinen­ hervorzurufem die in poli­­­tischer sowohl,wie in sozialer Beziehung wohlthätig wirken müssen. Als die Gemeindevertreter dieser Stadt weisen­ wir mit besonderem Interesse an die wichtigen Maßregeln,die von Ew.Lordschaft in Vorschlag gebracht und sanktionirt, demsparlamente von ihrer huldreichste anjestät zu Anfang der vorigen Session in der Thronrede empfohlen wurden,undwtthegen die vollkommenste Ueberzeugung,daß jene Maßregeln,die­ zur Befreiung der Schifffahrt von den sie ungerechter Weise jetze bedrückenden Steuern nothwendig sind,vo1­ ihrer Majestät Regierung mit Ernst und Festigkeit betrieben«werden,damit der Verkehr und Handel des Landes von einer ebenso unbilligen wie unpolitischen Besteuerung befreit werde. Wir hoffenl mit Wärme,daß unter den Segnungen des Frieden­s,der unter Ew. Lordschaft Verwaltung glücklich wiederhergestellt wurde,Ihruanhker Kollegen Liugens merk auf jene allgemeinen nothwendigen Verbesserungen gerichtet sein wird,durch welche bestehende Uebelstände entfernt,der Wohlstand und die Zufriedenheit aller Klassen ge­­fördert werden können,und in dem wir hierauf die zukünftige Politik von Ew.Lord­­schaftswaltung anspielen,erlauben wir uns in aller"Ehrfurcht die von E­v.Lord­­­­schaft einem Ministerium gegenüberstüber ausgesprochenen Worte anzuführen­,näm­lich .

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