Pester Lloyd - Abendblatt, Dezember 1856 (Jahrgang 3, nr. 277-300)

1856-12-04 / nr. 280

einzelne Nummer kostet Ur. BEN: Aben blatt des Fee u loyd. == = Sa AN eriten Stod.. Donnerag , A. Dezember. Nro, 280, ‚MRebaktlönts- Bureau, Dos totheagaffe Pin, 1856. De, C. Wien, 3. Dezember. Se. f. 1, Apoftoltjáje Majeftät haben den Jahrestag Ihres Negierungsantrittes Durch einen Hochherzigen Gnadenast zu bezeichnen geruht. Mittelst Allerhöcften zu Venedig erlassenen Handsáreibens vom 2. Dezember 1856 sind 70 wegen Hocverrathe und anderer Verbrechen gegen die Öffentliche Ordnung Berurtheilte gänzlich begnadiget und ist ber Ces­quester auf das Vermögen politischer Flüchtlinge unbedingt aufgehoben worden. Zugleich­ wurde Ge. Erzellenz der Generalgouverneur EM. Graf Radepip­au für die Zukunft ermächtigt, Raclehregesuche solcher Flüchtlinge zu bewilligen. Telegraphische Depeschen der „Defterr, Korresp.“ Triest, 3. Dezember. Die Hier von Antivari angekommene britische Dampffregatte „Conflict ist nach Venedig abgereist. Der ausgezeichnete ‚Violin­­virtuose Drazzini ist nach Venedig berufen worden, um bei einem dort wahrs­ccheinlich Freitags an Hofkonzerte mitzumieten. Venedig, 2. Dezember. Se. T. J. Hoh, Erzh. Leopold ist hier, ein, getroffen. Verona, 2. Dezember. Die „Gazzetta uffiziale di Verona" meldet, die Eisenbahnstrecke von Laibach bi Adelsberg werde nach der Eröffnung der Bahn bis Triest dem Berichte übergeben werden; der Bau der Strede Bergamo» Caffano habe bereits Die Faif. Genehmigung erhalten. Turin, 1. Dezember. Die Regierung hat zu den am 18. Januar zu eröffnenden Telegraphenkonferenzen die österreichische und parmesanische Regie­­rung eingeladen. Balfche Goldmünzen, besondere 40 Lirefade sind Hier im Umlaufe. Paris, 2. Dezember. Die ,„‚Assemblee nationale” theilt ein Gerlicht mit, wonach in dem Fleden Sefala in Sizilien Bersuche zu einer Ruhes­törung vorgekommen wären. Diese Mittheilung blieb ohne jeden Einfluß auf die hiesigen Surfe. Paris, 3. Dezember. Gestern Abends SpEtge. Rente 70-30. " Die „Patrie" bringt eine Mittheilung, wodurch die Nachricht von bievorstehender Ab- Dankung des Königs von Dänemark widerlegt wird. Weder der „Mo­­niteur­“ no andere Diähter außer. Der „Assemblse nationale” enthalten etwas Über die angeblichen Vorfälle in Sizilien. Eine Depesche aus Turin mel­­det, daß einige Verhaftungen zu Palermo vorgenommen wurden. Eine weitere direkte Nachgrigt ist nicht angelangt. 77. Wien, 3. Dezember. Bekanntlich sind die Mitglieder der hier ver­­sammelt gewesenen deutschen Münyk­onferen­z in ihre betreffenden Heimathländer gereift und haben den Münzeinigungsvertrag mit ihh genom­­­men, um ihn ihren Regierungen zur Ratifizirung vorzulegen. Aber die Herren Mitglieder haben nicht blos dies Altenstnd mitgenommen, sondern au etwas wesentlich zu demselben Gehöriges. Wie ich nämlich erfahre, hat das hiesige f. Tt. Münzamt die Zeichnungen zu den Stempeln der neuen Berlinsmünzen entworfen, und biete find­eg, welche Die Mitglieder der Münzkonferenz mitgenom­­men hätten, damit sie die Biligung der deutschen Regierungen erhalten. Wie ich aus verläßlicher Duelle vernehme, Hat die priv. National­ bant bite approrimative Gemeinnisberechnung für das zweite Semester des Jahres 1856 bereits verfaßt und in dieselbe günstig ausgefallen. Die ziffermäßige Höhe der präliminirten Dividende it natürlich in Amtsgeheimung, so lange daher Dieselbe nicht bekannt ist, kann man der Bezeichnung der Gewinnftberechnung mit „günstig“ nur einen sehr relativen Werth beimessen; nichts­destoweniger scheint schon das Bekanntwerden oder vielmehr „Ausduften" des „günstigen" Mesultates der biesfemestralen Ge­­­winnftberechnung eine sehr animirende Wirkung für­ Bantaltien auf die Börse hervorgebracht zu haben, indem diesem Moment in Verbindung mit der gegenwär­­tig steigenden Tendenz aller unserer Industrieeffekten an die Hauffe der Bant­­aftien in den loten Zagen zuzutschreiben sein dürfte. Ueberhaupt kann man nicht leugnen, mag die Aussichten der Bant in ihrer ihmwahren Seite, ver Hypothesarfrebitsahbtheilung, sich jet freundlicher zu­ gestalten beginnen. Denn mie ich vernehme, haben die Geschäfte dieser Anstalt einen entschiedenen Aufschmung ge­nommen und es dürfte bei fortgefeßter derartiger Entwicklung bald eine Ber­­ehrung des bei diesem Geschäftsdepartement verwendeten Beamtenpersonals nothivendig werden. Dieser Aufschwung (ohne Aenderung der Normativen­­) in einestheils dem Umstande zuzutreiben, daß dieses Institut in den weitesten Kreisen immer mehr Wurzel faßt und so die durch die Neuheit des Institutes veranlaßte Beschränktheit der Geschäfte allmäßig hinwegzufallen beginnt, ande­­rerselte aber dem Umstande, mag das Komite, welchem die Entscheidung über die Darlehenswerbungen zusteht. Hiebei wirflich liberaler zu Werke geht. So ft in der jüngsten Zeit gerade einigen Städten, nämlich Ar­a­d und Temeshar, und resp. einigen Darlehenswerbern aus diesen Städten die MWoplt hat bieser, freisinnigeren Anschauungen zu Theil geworden‘, indem ihnen die angefuchten Darlehen bewilligt worden sind, obwohl die Grundbücher, in welchen die verhypothezirten Realitäten inneliegen, nicht so qualifizirt sind, um vollkommen den strengen Anforderungen, welche die Nationalbank in dieser Hin­­fit in der Regel stellt, zu entsprecgen. Unter solchen Umständen kann man nur fragen, welche Wirksamkeit die Hypothesarkreditsabtheilung der Bank erst entfalten müßte, wenn diese liberale Modilikationen in­ den Statuten vorge­nommen würden? Mit der Börsenzettel ee sind die Theißbaßnah­ien fort­während im Steigen begriffen, und ich dürfte mich kaum täuschen, wenn ich bieses Steigen als anhaltend und weitaus noch immer fortschreitend bezeichne. Es mögen daher die ungarischen Kapitalisten eilen, ss mit biesem rentablen Papiere zu den noch niedrigen Kursen zu versehen und ihre Sauforbies nach Wien zu senden. Denn das Papier dieses nationalen Unternehmens sol­ls in ganz Ungarn in dem Kasten eines jeden, auch kleinen Gewerbsmannes und Bürgers einbürgern, dadurch gewinnen die Käufer und gewinnt das Unterneh­­men; zwei Vortheile, die den Egoismus und Patriotismus unter einen Hut bringen. Ih­m wiederhole es, Ungarn Taufe Schpeißbahnaktien und Taufe viel i­m Dezember. Zur Neuenburger Frage liegt heute ein umfangreiches Material vor. So läßt sich nach einem Pariser Briefe der preußische Kabinet dem französischen, sobald es Tünne vor Stellaffung es in Berlin die Anfragen stelle, die der Uebernahme einer solchen Verpflichtung natürlich vorausgehen müßten, ant­­worten der Gefangenen Berüchi­tigung gefunden. Der daß N Korrespondent des Berliner Blattes glaubt für den Fall, wo Preußen eine militärische Expe­­dition unternimmt, französischerseits ein Beobachtunge forge an der Schweizer Grenze aufgestellt werden würde — ft. aber zugleich eine solche Exekution. fehr Teicht Frankreich auf die Rolle eines DBermittlers Anspruch zu erheben und den Friefen Europa’s ernst­­Lage bringen könne, daß eine solche Bermittlung vielleicht geeignet­­­ zu bedrohen. Ueberhaupt spricht sich die officiete Französisge Presse bei aller Anerken­­nung des preußischen Rechtes, doe entschieden gegen gern aus So findet, bei­m Gewaltmafre . Pas um den König von Holland zum Aufgeben seiner Ansprüch zu „Patrie“ will dieses Beispiel nur anführen, um zu beweisen, unbestreitbare Rechte gibt, wie die des Königs von Preußen, melche dennoch zugunfen eines europäischen Interesses­ geopfert worden seien. Als gewiß set anzunehmen, daß der Konflikt zwischen­ Preußen und Neuenburg nicht pur Waffen gemalt werde erledigt werden. so tröstet, den die Stellung Großbritanni­en . Was Ausfällen der Londoner Journale gegenüber, die „Preuß. Korr.” Betrachtung : „An den Staatsmännern Englands der journalistischen Polemik zurückdeuen. Wir hoffen, daß diese Beweise nicht auf sich warten lassen werden und sind daher überzeugt, daß die Hal­­tung der betreffenden Journale ohne Einfluß auf die Gestaltung der Thatsachen bleiben wird.‘ wird. Wenigstens seien wir in dem offiziösen daß „Die Freilafung vor gefälltem Urtheile hätte den Uebelstand, volltändig im status quo verbliebe; denn Wenn denn die Sache im status quo verbleiben sol, zu formuliren, in welche die Schweiz nicht eingehen es besser, der Schweiz die Gefahr einer Konzession erspart, welche es geschehe, indem man nur in ihrem Resultat eine Rechtfertigung finden kann“. In Kopenhagen ist am 1. drpänische Reichstag b. 5. die Volfevertretung des aus Sütland von Hönigreiches — eröffnet worden. Den währt und. Dienste traten, den Inseln bestehenden engen Tag darauf hat der König 19 ehemaligen p­änischen Offizieren, die im Jahre 1848 in Sud­­wigs Holsteinische vollständige freie Heimkehr gestattet. Au wird in Stopenhagen behauptet, das eine Aussöhnung mit den dem König nahe Zeit noch im Auslande geben, in naher Domänendverlauf es gnädigen Aufnahme bei dem Könige, aber seiner Audienz Bührer der Deputation, höchst bei dem Minister v. Scheele zu erfreuen. Der erhielt mehrere Privataudienzen bei dem Zürften, traulicher Besprechungen der am 27. und 28. großen geheimen Staatsrathe, die mit den deutschen Großmäc­hten ihmweben­den Verhandlungen diskutirte, wohnten sämmtliche Minister mit Ausnahme des Heren von Scheele bei. IR dies vieleicht Die Folge davon, daß das Tuile­­rienkabinet dem Grafen Moltke definitiv erklärt Liebe und des hat, die bestehenden die, von Dänemark nachgesuchte Vermittlung Stanfreihe nicht zu. Der Ratmalam der Moldau, Theodor Balfe, hat „bes­timmt durch Gefühle der­­ Vertrauens für die vaterländischen in die Reihen der moldauischen Armee eintreten lassen, für die letreren eine dreiklassige Militärschule gegründet. Aus Rom vom 19. November wird der „Independancte Belge" „Nat. „Die Schweiz “werbe man handlungen der Unsicht, Bel, daß den Jahren der Zwec eingehen.“ die Lage 1830 bis als Kabiletten X 3." Welt, werde, wollte sich verbindlcch machen, Frankreic­hs verpfli­e­­gen." Die Antwort dem Bundesrathe einen, hinzufügen zu können, Zruppen‘‘, wie es in dem der Mission Dufour’s die Entsagung Preußens französischen Regierung es ganz gewiß einer Kritik der preußischen sie, intervenirten als hintendrein betreffenden 7 Tagesbefehle sei mit einer geheimen dahin definiten gelautet: „so sei, daß das auf gar feine Berz sich außer Stande, die Mächte, bewegen. Die so zu bemessen, Solidarität mit jener auf die preufts bei späteren Uns ein Paffus, ver Tann, Ueberhaupt Deputas Graf Kielmanns­­ die den Charakter vers feine drei Söhne Miflion an ihren Bru- der fich nur im Kreise herumbesorgen, daß. Demgemäß weiteren Rath ihre Toyale an sich trugen 1832. ihr Rechtegefühl und Bet alledem­sen Forderungen „Bund“, dem man wissen wollte, bieselbe nämli tion, egge, ließen wird traf mit in einer ist es petitionirt fah Damals, die Gefangenen freizugeben, zu ertheilen, zumal­ der frühere da sei, von Neuenburg Äh­nlichkeit unterthänigsten Adresse ein, Politik vor jeder Bouliffen der Politik Höchst zweifelhaft, eingehen der Kern der Trage dabei würde dem Sabinett von Berlin Verhandlungen Bedingungen könnte, wohl nur auf die holsteinischen scheint am Sunde etwas hinter den ward, ob die leichter sein, und Prinzen gedeutet der dänischen Hauptstadt , den, Maria Christina’s Reise werde mit in dahin werden und hatte sich heißt, ist es sofort Sch­wer, so recht ist stehenden Personen, vorzugehen: eine Lauenburger wenn Feine nichts auf seine Rechte zu erlan­­ber um Sifttrung des in Beziehung gefeht, habe der Tuilerienhof Aueficht fel — meint einem erst Thronrede, die habe mit daß es in der Belgiens Ammestie betrifft,‘ si­eben die ge zur 26. in — mit der DVerträge Audh gefärie­­In­­die am einer :

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