Pester Lloyd - Abendblatt, Februar 1857 (Jahrgang 4, nr. 26-48)

1857-02-24 / nr. 44

»sp—-kk-s«-———uk esp—W-—·| Die ? 4 | Redaitiong, einzelne | u Bureau, Do Nummer £­­ er 0­8 rothengaffe | % | Nr. 12 im..| 1 Ir. EM. 2 4 erften Stod. z KR En m MET LANDEN 7 Dienftag, A. Februar. Nro, An. Pe, 1857. ZEN = INTÉZET 7] JÖN Tó foftet á Telegraphijche Depeche des „Pefter Lloyd.“ Wien, 24. Februar. Die heutige „Wiener Ztg. enthält zahlreiche Veränderungen.In der Armee zur Durchführung des neuen Organisitings­­Zum Chef des Armee-Oberkommando’s ist Se, E. f. Hoheit der Durchlaucht­gste Herr Erzherzog Wilhelm ernannt worden, statntes. V. Wien, 23. Februar. Seit einigen Tagen ist hier das Gerücht ver­­breitet,, daß die Staatsverwaltung mit dem Hause Rothsgild und der Kredit­­anstalt ein Lotterieansehen im Belaufe von 150 Millionen abgefähloffen.­­ Dieses Gerücht das in mehreren Journalen Eingang gefunden, hat nicht nur von Seiten aus­wärtiger Häuser viele Nachfragen an ihre hiesigen Handelsfreunde hervorgerufen, sondern ist auch Ursache eines namhaften Rückganges unserer Staatspapiere gewesen. Ich habe mich bemühet, dem Gerüchte auf die Spur zu kommen und glauben Sie versichern zu dürfen, daß in kompetenzen Kreisen von einer derartigen Finanzoperation nicht im Entferntesten die Rede ist. Der gegenwärtige Kurs unserer Effekten, so wie die Geldverhält­­nisse im Allgemeinen würden eine neue Anleihe nur im Äußerst­en Halle recht­­fertigen. Nun ist es aber aller Welt bekannt, daß die Einzahlungen auf das Nationalanlehen, so wie die Ratenzahlungen für die Eisenbahnen die Finanz­­verwaltung vollkommen in den Stand geben, die durch das Defizit im Staats­­haushalte entstandene gade auszufüllen. Da also eine neue Anleihe in diesem Momente weder praktisch, no nothunwendig ist, so kann dieses vollkommen aus der Luft gegriffene Gerücht nur ein Börsenmanöger sein, um den Kurs der Stantepapiere zu drühen. Die Aufhebung des Papiesens hat in allen Schiäten der Bevöl­­kerung einen sehr günstigen Eindruck hervorgebraut. R Wien, 23. Februar. Bon Seite beg­ruffiigen Ka­­binets is vor Kurzem ein Memorandum versen­det worden, welches ausfälliglich von der Do­naufürstenthümerfrage handelt, jedoch nur zur vertraul­lichen Mitteilung an jene Regierungen bestimmt ist, welche­ in­­ dieser Frage mit Rußland gehen. Ich bin im Stande, einiges von dem Inhalte Dieses Schriftstüdes mittheilen zu können, und wiss dies um so weniger unterlassen, als dadurch Alle, welche mit den Triebfedern der von Rußland seit dem Jahre 1824 verfolgten Politik vertraut sind, ziemlich überrascht sein werden. Zunächst wird der merkwürdige Sab aufgestell, daß Rußland fon im Jahre 1828, als seine Heere die Fürstenthümer belegt hielten, Reformen durch­­führen wollte, welche die Bereinigung vorbereiten und sie nach Ver­­lauf einiger Jahre unvermeidlich gemacht haben würden. Zu diesem Ende soll­­ten die Moelsklaffen verschmolzen, die beiverseitigen Milizen unter einer Sahne prreiniget, das Bollm­­tan gemeinschaftlich gemacht und die Zollbiranten im In­­neren niedergerissen werden. Endlich sollten die Bauern in der Moldau und Taladet gleichgestellt werden." Nachdem die Bortheile Dieser Te­formen des Weiteren auseinandergefeht werden, kommt das Memorandum zu dem Schluffe, dag es nebst der Pforteh­auptsächlich Defer­­reich war, an dessen Widerstande, der dur das Gespenst (2) eines baro­­umänischen Großfürstenthums aufgestachelt wurde, die Durchführung dieser so mohlgemeinten Reformen scheiterte, welche jedenfalls zu einer Vereinigung ge­­führt hätten, die bei zwei Nationalitäten von derselben Abstammung, von der­­selben Religion , mit derselben Sprache eben­so münschenswerth als natürlich sei, und die europäischen Interessen durchaus nicht geführte. Es ist nicht schwer, Diese sonderbaren Behauptungen des russischen Gu­vernements zu widerlegen, und man darf sich zu diesem Ende nur an den über­­wiegenden Einfluß erinnern, welchen Rußland im Jahre 1828 durch seinen außerordentlichen Bevollmächtigten Grafen Paul Riffeleff auf die Abfassung deg reglement organique ausübte, welches allgemein mit Recht als die Grund­­ursache der wenig befriedigenden Zustände dieser Länder angesehen wird. Nicht Rußland, sondern Oesterreich und Frankreich wären es, welche den Vorschlag machten, daß die Bauern der Moldau und der Walachei gleichgestellt werden sollten. Graf Streleff mußte es aber durchuießen, Daß dieser­ Antrag dahin modifizirt wurde, bag den Moldauern und Walachen die Befugniß ge­­währt wurde, nach Belieben in dem einen oder dem andern Fürftentgume in Dienst zu gehen,­ welche Begü­nstigung jedoch dur die in den beiden Provinzen bestehenden­ Standesvorschriften vollkommen paralpsirt wurde. Dasselbe gilt auch von der Beschmelzung der Moelsklaffen, gegen melche Rußland den Einwand erhob, daß in der Moldau die Zahl der in Armuth lebenden Großbojaren weit zahlreicher sei als in der Walachei, die Beriehmelzung der Adelsklassen vaher den Ralachen nur Nachtheile bringen würden. Blitische Nundfehan, 24. Februar. Der französische Gesandte am österreichischen Hofe, Baron Bourgweney, hat bekanntlich vor Kur­­zem bei seiner Regierung einen längeren Urlaub nachgesucht und auch erhalten. Der Wiener Korrespondent der „Hamb. B. 9.“ knüpft nun an die­sen Urlaub einige Betrachtungen, die nicht eine Interesse : „Da 88 gar nicht lange her ist, schreibt derselbe, das Baron Bourqueney ziemlich geraume Zeit von seinem Posten hier abwesend war, so fällt es allge­­mein auf, wie es komme, dag dieser Diplomat in einer Epoche, wo die Do­­naufürstentgümerfrage die Stabinete von Wien und Paris in einen getaiften Antagonismus brachte, auf den Gedanken komme, seinen Posten auf einige, wenngleich vielleicht nur kurze Zeit zu verlassen. Sollte vielleict Baron Bour­­queney sich veranlaßt finden, in Paris vorbereitende Schritte zur Verwirklichung der ihm bereits vor zwei Jahren zugetriebenen Pläne zu thun, welchen zufolge dieser Diplomat­ih gänzlich ins Privatleben zurückzuziehen beabsichtigt?. .. Jedenfalls wäre die Art und Weise seines­ Nortritts, so wie die Umstände, un­­ter melden ein solcher eventuell erfolgen würde. Insofern tröstend, als man dem Sceiden ‚Des franz. "Diplomaten Feines jener Motive unter­­[hhieben könnte, melches die zeitweilige oder gänzliche Entfernung eines Gesandten von seinem Posten rechtfertigt. Wir glauben, offen gesagt, auch einer allenfäligen Urlaubsreife des Freiherrn von Bourgueney durchaus nicht jene Bedeutung betmeffen zu dürfen, melde ihr von gewissen Seiten vindizirt wird. Wenn all die Ansichten Oesterreichs und Frankreichs bezüglich des ein­­sigen Punktes, der Union, der Fürstenthümer, etwas flarf auseinandergehen, so berechtigt diese Differenz keineswegs zu der gewagten Annahme, daß eine rote Spannung zwischen Paris und Wien eingetreten sei, melde die zeitweise Ent­­fernung des Sreiceren von Bourqueney von Wien zu motiviren im Stande műre." Swischen den Habineten von Paris und London, meldet eine De­­petche der „Pr.", finden eifrige Unterhandlungen statt. Es handelt sich um den Abf­luß einer Konvention, welche die Bedingungen einer gemein­­haftligen, Aktion Frankreichs und Englands gegen China regeln sol. Die Ratserin Eugenie sol sich nenestens wieder in gesegneten Umständen befinden. Aus Mitteldeuntschland, gemeldet : E ; An unsere höhere katholische Geistlichkeit ist jegt eine Zuschrift des Katholischen Centralsereing in Linz gelangt, welche das weitere Vorgehen betreffs Der Wiederherstellung einer rein katholischen Universität prosument ist. In dieser Zuschrift, welche gleichzeitig an alle Deutschen, österreichischen und ungarischen Dischöfe ergangen, empfiehlt nämlich jener Zentralverein, als Vorort des katholischen D­ereins für Oesterreich und Deutschland, in Folge des Beschlusses der achten General­versammlung der Mittwirfung und Unterstügung der hochw. Oberhirten den Metropoli­­tan-u. Primattalfig Salzburg zur Restitutzung der dortigen rein-katholischen Universi­­tät, nicht minder aber die Pflege des Religionsunterrichtes für höhere Lehranstalten. Die i­­ anderweit vernehme, hat der Kardinal-Erzbischof in Gran dem Zentralverein in Linz ein Schreiben zugehen haffen, in welchem derselbe versichert , Das er, obwohl für Ungarn bereits eine ganz katholische, durch das Konkordat als solche anerkannte, Hochschule bestehe, doch zur Ausführung des Beschlusses der hochwü­rdigen Bischöfe vit zajdsa und des Wunsches der achten Generalversammlung nach Kräften mit­­en werde. Im Berliner Abgeordnetenhause wurde über eine Petition, der Deutschkatholiken am verrasungsmäßigen Schub ihrer Rechte mit großer Mehrheit zur Tagesordnung, übergegangen. Am 20. b. Mis. ist in der Rottonfabrik des Herrn Dor­­miber in Hollerhomwiß, bei Drag, Beuer ausgebrochen. „Die Fabrik. Schreibt man dei "D.D. p." ist größtentheils in Asche gelegt, die Druck- und Dampf­­maschinen so­wie ein ziemlich bedeutender Borrath an Waaren sind ein Raub, der heuere geworden. Dies Institut­ gehört zu den ersten in Oesterreich und war seine Exposition in Paris unter den österreichischen Ausstellungen gleicher Art die geschmachvollste, 17.Februar,wird der,,A.Ztg.« 7 Börsen-und».2»Hat»tdelsnachrichten. "Wien,23.Februarr.Die Börse eröffnete heute in sehr günstiger Stimmung,Kreditaktien 2911X2,Nordbahn 2311-2.Gerü­chte über eine neue Anleihe ließen diese jedoch in eines eheflane,1 und namentlich für Staatsfonds entschieden ungünstig e ü­bergehen,und wenngleich dieses Geri­cht,wie uns be­­stimm­t versichert wird,jeden Grundes entbehrt,so blieb doch der Eindruck vor­­wiegend ungünstig und beeinflußte auch Spekulationspapiere,welche erheblich niedriger schlossen.Wechsel und Metalle ohne wesentliche Renderung,erstere jedoch eher etwas billiger. Schlußkurse:Kreditaktien288,Nordbahn22972,Staatsbahn 2441 X2, Orientbahn1031,X2,Theißbahn1011-4. Paris,22.Februar.Abendsspät.Rente 68.95.Passage 70.7015. fest, belebt. Hamburg, 21. Februar. Getreidemarkt Roggen Iofo wie Frühjahrslieferung flan und geschäftlee. Del Toto 32, pro Frühjahr 32, pro Herbst 30 bezahlt und Briefe. Kaffee, Stimmung­en günstig. 3ínt 4000 Zentner Iofo März und Frühjahr 191, bis­­ 16* Amsterdam, 20. Februar. Getreidemark­t: Weizen und Roggen unverändert bei geringem Geschäfte. Raps pro Frühjahr 90, pro Herbst 781, RübHLl pro Frühjahr 50%,. London, 20. Februar. Getreidemarkt Enpliser Weizen zu Montagspreisen verkauft, fremder Weizen und MeH gerdhaftelos, Früh­­jahrsgetreide unverändert, * Meft, 24. Februar. Privil.öferr. ER Staats­bahn­­gesellschaft Die Einnahmen derselben betrugen in der Zeit vom 12.— 18. Februar auf der nördlichen Linie 103,325 fl, auf der fünöstlichen 73,451 fl., auf der Sterne Wien-Neu-Szöny 20,561 fl., zusammen 197,337 fl, gegen 234,352 fl. im Vorjahre, oder 37,015 fl, weniger als zu eben bei Bett im Vorjahre, welcher Ausfall allein durch die Mindereinnahme der süd­­östlichen Strecke herbeigeführt wird, während die beiden übrigen Linien eine nur unbeträchtliche Vermehrung der Einnahmen nach­weisen. Die Orfamitein­­nahme der Bahnstrecken beträgt vom 1. Jänner Bis inklusive 18. Februar 1,086,863 fl. mit einem Minus von 296,251 fl. gegen dieseste Zeit im Vorjahre. Aus Berlin wird vom 19. b. geschrieben : Der gestern an unserer Börse gemachte Versuch, Promeffen auf die Aktien des großen waffischen Eisenbahnrunternehmens an den Markt zu bringen, ist voll­­sändig mißlungen. Man versuchte Kieselben mit einem Agio von 6 pCt. an den Mann zu bringen, und bediente sich dazu eines ziemlich untergeordneten Saifeurs, der in dem Ansehen fleht, mit der russischen Gesandtschaft Verbin­­dungen zu haben. Die Börse schenkte aber dem Versuche keinerlei Beachtung. Man sagt nun, das das Bankierhaus Mendelssohn und Komp. von dem Unternehmen ganz zurücktreten werde, um sich an der Börse durch dasselbe nicht zu biefreditiren, Weizen um TETTETETT ESSTTNETETÉÉSEÜHBESÉKEZ HEHE ZEKE ÁT Een een

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