Pester Lloyd - Abendblatt, Mai 1857 (Jahrgang 4, nr. 99-123)

1857-05-26 / nr. 119

— Die ís ’-" Revaknonsgf einzelne e Bureau, Dos Nummer É ú ÉS - £ Ét 0 rotheagafje foftet PR Ost.12.im 1 fe. EM. eriten Stod. ee —hk— Dienftag, 26. Mai. iro, 119. Ve, 1857. Die Nundreife Ihrer Majestäten. x Ueber die Ankunft Ihrer Majestäten in Sálgberény und Nagy-Körds gehen und von unseren Korrespondenten folgende Mittheilungen zu : I. H Sáfberény, 23. Mai, Morgens. 34 schreibe Ihnen noch vor Beginn der Festlichkeiten, die hier von besonders scharf ausgeprägter National-Eigent­üms­­lichkeit sein werden. Mehr als 1800 Reiter sind hier versammelt, die in verschie­­dene Banderien eingetheilt sind, nämlich: Gardisten, reichere G­undbefiber, die blaue Attila’s mit weißen Schnüren, und Patrontarchen, an goldgestichten Bändern tragen; Jazagier mit Fuchspelz verbrämten Mentes; ferner Gras-Rumanier mit schwarzen Attila’s, und Klein-Rumanier mit dunkelblauen Attils. Außer den Groß-Rumaniern, deren manche Filzhüte tragen, haben alle andern Kicsz mag zur Kopfbechefung. — Nicht alle diese Nester werden sich dem Einzug der Majestäten anschließen, sondern nur eine aus den verschiedenen Banderien zusammengefaßte Division, da sie zu viel Staub verursachen würden. Die meisten werden Dur, einen Um­weg in die Stadt reiten, und dann sich zu einer Revue aufstellen. — Dekorationen sind folgende errichtet: An der Drüde über die Zagyva, zunächst des großen Planes steht ein Triumphbogen; diesseite der Jagyya befindet si ein schönes unch drei Seiten offenes Zelt, in dessen Nähe ein Theil des Pfades der Festons abgegrenzt ist. An dem der Kirche gegenüber befindlichen Ende des Plabes steht ein flaches Seftobjett mit hebräischen, deutschen und ungarischen Inschriften, welche die Huldigung sämmtlicher Jeraeliten des Distrikts der Jazygier und Kumanier ausdrücken. — Unmittelbar nach dem Allerhöchsten Einzuge werden Sich Ihre Majestäten zu einem Te deum in die Pfarrkirche, und von da unter das Zelt begeben, wo­ den Alerhöchsten Giften folgende Huldigungsgeschente diberreicht werden: Zuerst kommen die Mengersies mit einem Brod und einem Hu­hn, dann Die Bursche mit einem schwarzen Schaf und einem Laib Käse, und hiermit sind die landesüblichen Geschente dargebracht; dann folgt eine Deputa­­­ion der Damen, die Ihrer Maijestät der Kaiserin eine softbare ungarische Haube aus weißem, reich mit Gold gestichtem Biker sammt überreichen. An der Haube befindet sich eine goldene Krone von Durchbrochener Arbeit von 8. Pattes in Pest gemacht, und der Neif verselben ist mit sechs Edelsteinen ge­schmüct, welche die Nationalfarben dorstellen. Außerdem befinden sich noch­­ an der Haube rückwärts ein langer mit Gold durchwirkter E­igonschleier, und zwei weißblaue Bänder. Lettere Farben sind in diesem Falle als Nationalfarben der Jazygier angebracht. Endlich wird eine Deputation der Herren ein von dem Pester Maler Sterty angefertigtes Album überreichen, welches aus jede, vorläufig aber nur aus fünf Blättern bestehen wird. In demselben sind Szenen aus dem Nationalleben der Jazygier und Numanier dargestellt, und das tod­fehlende Blatt wird eine Darstellung des riesigen Einzuges Ihrer Majes­­täten enthalten. Abende nach dem Diner werden Bolfsfeste an ver­­schiedenen Plägen zugleich stattfinden, unter Anderem auch im Palatinalgarten, wo in zwanzig Bogrács Fleisch für das Bolt gekocht, und aus vier Fässern Wein rinnen wird. Daselbst is au ein Play für die Csárdástänzer dur lange Bänfe abgegrenzt, und werden da, wie ich höre, Die renommirierten Esár­­dag-Dilettanten sich zu probolugiren die Ehre haben. Nach dem Boltsfest wird der Tag mit einer Ilumination beschlossen wer­­den, zu welcher allenthalben genügende­n Vorlehrungen getroffen sind. Eigend zu den hiesigen Festlichkeiten sind zwei Militärbanden, und zwei Zigeunerbanden , Kecssemeti und Pau­lärus aus Bel Hier eingetroffen. Die Fremden, die schon seit zwei und drei Tagen hier sind, begeben sich häufig in das Stadthaus, um da das Horn Leherl’s zu sehen. Es wird bereitwilligst gezeigt, und es ist werth, Durch gute Allustrationen bekannter zu werden. Nur der Zeichner könnte die antiken Schnittwerte, von welchen dieses Horn beliebt ist, anschaulich wiedergeben. An der Deffnung des Horns ist ein Glaf vom Rande ausgebrochen, und soll diese Lende von dem Sclage herrühren, welchen Lehel mit feinem Horn nach der Stirne des Kaisers Konrad führte, und mit welchem er Diesen tödtete. Lehel ward zwar früher vom Schaiser Konrad gefangen genommen und dem Tode geweiht, hatte sich aber von diesen die Gunst erbeten, noch einmal auf seinem Hüfthorne blasen zu dürfen, was ihm der Kaiser auch gewährte. Außer diesem Gegenstand werden hier noch manche alte Traditionen im Bolfsmund forterhalten; so sol die Zagyva nach der Bolfsfage das Grab Attila’s bededen, u. s. w. Nachschrift Um drei Viertel nadh zwölf ihr Mittags erfolgte der Einzug Ihrer Majestäten, die sich sogleich in die, in der Nähe des Pavillons und des Komitatshauses befindliche Stadtpfarrkirche zu einem Tedeum begaben, wobei der Herr Erzbischof von Erlau den Gottesdienst zelebrirte. Um 1 Uhr trafen ihre Majestäten unter dem Zelt ein, und wurden sogleich Die oben erwähnten Geschenfe von verschiedenen Deputationen überreicht. Hierauf begaben sich die Majer­itäten in das Komitatsgebäude, und nachdem die Kaiserin an einem Zenfter, der Saiser aber vor dem Thor auf einem Pferde Plad genommen hatte, begann die Defilitung sämmtlicher Banderien, die wohl zu den interessantesten Schau- Spielen ihrer Art gehörte. Länger als eine Viertelstunde dauerte das Borbeiz­ziehen dieser schönen kräftigen wester, die mehr als Andere ein wahrhaft mars­thalisches Aussehen hatten. Beim Bolfsfest wurde in mehreren Häusern, im Palatinalgarten, getanzt. Um 6 Uhr kamen die Mazjestäten zuerst in den Garten, dann zum Empfangs­­fest. Garbitten, das sind die weicheren, gebildeteren, tanzten mit goldhäubigen Mengecste’s. Patifarus spielte, strömten auf dem Plage, Abends Illumination. Der Jubel war groß, und dichte Wolfsmasfen- N­. S. Itagy-Körös, 24. Mai. Auch uns wurde das Hohe Glad zu Theil, das hohe Herrscherpaar in unseren Mauern begrüßen zu können. Gegen 20.000 Seelen versammelten si im Bahnhofe und erwarteten die Ankunft stellten sich 20 Märchen und ebensoviele Knaben, ungarisch gefleitet, und­­ haarten ss auf den Weg, in zwei Reihen auf, den Ihre Majestäten betraten. Rechts und [inte waren für die Damen Tribunen errichtet, es anzusehen, und auf Ihren Majestäten gewährte es Vergnügen, ich war die ungarischen Nationaltänze bei mehrmaligem Anrufe­n darum jubelnder Begeisterung vor sich gingen, alten, mit militärischen Dekorationen versehenen Hußaren Majestät vorgestellt zu werden. Die anderen Krieger, welche nach poleonischen Schlachten gekämpft hatten, konnten lobende Worte aus dem Munde ihres ritterlichen Kaisers hören, bei ihnen außerdem noch Geldspenden, einhän­­digen Tief. Während die A. h. Herrschaften Alles in Augenschein nahmen, zwurche Säfte von der Dymnasialjugend die Weiterreise antraten, wurde Ihrer Majestät der Kaiserin von IH. Den eben­so ausführlichen als interessanten Schilderungen der Amtsblätter entnehmen wir folgende Einzelheiten : Dem Pfarrer zu Japapathi, Abt Franz Steinhauser, war der ehrenvolle Ruf zu Theil geworden, die Huldigungsgefühle des gesammten Volkes von Say gien und Kumanien den Allergnädigsten Gärten in einer ungarischen Rede zu schildern und die nach altherkömmlicher Sitte dem Durklautigsten Herrscher­­paar dargebrachten volfsthümlichen Geschenke vorzuführen. Es heit­en selbst : „Möge es von Euern Majestäten diesem Ihren unerschütterlich treuen Wolfe ges­­tattet sein, daß es im Gefühle seiner felsenfesten Anhänglichkeit und aufrichtigsten Liebe, auf die grenzenlose Gnade Eurer Majestäten vertrauend, nach altehrwürs­tigem Gebrauch zu den Füßen des angebeteten Herrscherpaares einige B­e fdente als Erinnerungsgabe niederzulegen und um deren Allergnädigste Annahme mit Huldigender unterthäniger Ehrfurcht zu flehen wagt. Allergnädigste Kaiserin ! Eurer Majestät, dem Juwel im Perlenfranze der Frauen, sind wir so glücklich ala Geschent eine den altherkömmlichen Lieb­­lings-$topfput Der zjazygisch-rumanischen Frauen bildende Haube und ein die Boltstrachen und Gebräuche der Zazygen und Kumanier darstellendes Album zu überreichen. Geruhen Eure Majestäten Allergnädigst dies Lamm entgegen­­zunehmen, als Symbol des mit Sanftmuth gepaarten Gehorsams, den die klie­­gerischen Jazygen und Kumanier jederzeit bereit sind, gegen Eure Majestäten an den Tag zu legen, und, wenn er die Nothwendigkeit so erheirschen sollte, mit ihrem Blut und Leben zu besiegeln. Wir überreichen Euren Majestäten diesen Stufe und dies Brod, als Sinnbil­der der in Zazygien und Rumanien blühenden In­­dustriezweige, der Viehzucht und des Feldbaues." Se. Tf. Tt, Arostolische Majestät geruhten die Nede in ungarischer Sprache Allergnädigst zu erwidern und unter stürmischen Säbel aller Anmwesenden die dargebrachten Gesdiente Allergnädigst entgegen zu nehmen. In Zapbereny erfichten während der Tafel eine Deputation aus Dent Sazygenwolfe und brachte auf das Wohl der Allerhöc­en Majestäten den hers­tömmlichen feierlichen Trintspruch aus dem Lehel-Hift­­born aus, melder von Dr. F., Anatolischen Majestät Allergnädigst erwi­­der­turde. Nach eingenommenem Mahle verfügten sich die Allerhöchsten Herrschaften in die bereit gehaltenen Appartements, wo eine weitere Deputation die zur immer­­währenden Erinnerung an die Allerhöchste Rundreise in Ungarn und an das beglücende Verweilen Ihrer tt. Majestäten in Jäßbereny geprägte Dent müngze Alerhöcftvenfelben feierlichst überreichte. Nachmittags verbreitete sich die Kunde, das Ge.­f. F. Apostolische Majer­­tät den Jazygensstumaniern eine rüssfindige Verarialschuld von nahezu 12000 fl. Allergnädigst nachzusehen, und für die Armen von Jaßbereny die Summe von 1000 fl. EM. Allergnädigst zu spenden geruhten. — Hatte schon früher das von Sr. Majestät den ausgerühten Banderialisten gewidmete De­fhent — für jeden derselben ein Xerarialfeitengewehr mit der Bewilligung en zum Angedenken dieses Tages behalten und tragen zu dürfen, ten lautesten Jubel der Bewöfferung erregt, so wurde dieser dur die erwähnte, wahrhaft­ faiserliche Spende in den baufbaren Herzen der Jazngensflumanier zu einem­ völligen Sturme gesteigert. Politische Nundfihau, 26. Mai. Die friedlichen Lösungen mehren si­­­ch­ begegnen seinem neuen Mitten in der Neuenburger Angelegenheit ; der englische persische Bertrag wurde, wie der , Dr." aus Paris telegraphirt 139. Majestäten,. Gemeinderath, daß II. mannertand mwäldchens, reiht, und nige Gabe­­lauf von halte von allen Seiten, festlich gefleiveten Mänchen f. Tt. des A. Um 10 Uhr Erstere freuten Blumen 15 Minuten früh verfündete Majestäten den Weg von Czegléd war zahlreich vertreten. Vor der zum feierlichen Empfange in deutscher Sprache Worte 15 Minuten langten 4. Besuches ausgesprochen, geistertem Jubel der als die Honoratioren 39. MM. an. erschienen in der Nationaltracht. Triumphpforte hielter Stuhletchter und der Bürgermeister begrüßten II. großem Andrange zahlreicher Wolfsmasfen, welche den liebevolle­n Isten áldja meg" nachriefen, in der Form verbunden waren. Beim Anfangen der Herr­n Bürgermeister Bolksfeft befihtiget; tionalmelodien ertünen und das Landvoll war dessen Eingang errichteten eines Halbkreises als Abschiedegruß eine furze Als Ihre Majestäten den Waggon bestiegen, so uns angetreten der hohen Gäste vor Huldigungerede, die mit Guirlanden der Triumphpforte hielt Schnell Scheidenden ein die Boltehymne abgefungen. Che ein Signal, und nach, Ver­­zu Theil, Sr. in den Na­­einem jungen Ein donnern des Majestäten 5 Pyramiden, — Beim Dann geschah die Ehre . Eisen­etz die hohen Gäste Vom Waggon .abstiegen. Der zahlreich versammelten Bolfsmenge, Der hohe Adel wurde das 5 Zigeunerbanden, jede anders gefleidet, Tiefen Na­­in den weiten Räumen des Luft­­die Triumphpforte bildet, rei versammelt. Erfreu­­unter des und Der Kaufe Eingange Ehre die fin unter a tancz" die A. tes begeisterten Dantes für Ihre Majestät danfte Kuldvoll h. die für Dies als mit Nach Besichtigung des Festes wurde acht Ein wuftender Blumenfranz übers

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