Pester Lloyd - Abendblatt, Juni 1857 (Jahrgang 4, nr. 124-146)

1857-06-03 / nr. 125

h Die 7 Abendblatt des Pefter Lloyd. Sz: Mittwoch, 3. Juni. ro. 125, ; Medattions- Pelt, 1857. Zur Rundreife Ihrer Majestäten entnehmen wir den ausführlichen zungen: Am 28. der Amtsblätter folgende Schilde­­die Allerhöchste Reife von Großmwarbeinung Debrerzin. An der Grenze des Debrerziner Stadtgebietes martete Der Bürgermeister von Debrerzin, Statthaltereirath 9. Csorba, mit einer städtischen Durch welches an der Seite der beiden Gemeinderathes und empfahl Debreczín der Gnade Aller- Bon hier aus wurden die Durchlauchtigsten Herrscher bestehendes Herrenbanderium, F. T. Leibmägen ritt und einem weiteren Ban­ Derium von 400 Mann, welches dem Zuge zur war zum Empfange des Allgeliebten Herrsscherpaares wirklich prachtvoll ausgestattet. Zahlreiche­­ Triumphpforten, u. dgl. geschmüct, Tausende von Bürgern der Stadt und her­­beigeeilte Einwohner der umliegenden Ortschaften jubelten Taut und innig dem Alerhöchsten Kaiserpaare entgegen. Leider bald dur Ihre f. f. Majestäten auf die Nach der Ankunft in Debresz'n forgniß über das Befinden der geliebten Tochter im telegraphischen Wege von Ofen erhaltene Nachricht von der Berfehlimmerung des Zustandes Sihrer Taifer- Then Hoheit der Durchlaugtigsten Erzherzogin Sophie von erklärlicher Bei den Vorstellungen des Adels, — die Nachreise als Generalgouverneur des Landes und Namen Sr. Majestät des Kaisers w., dann nach Allergnäßigst nach Ofen in größter angetreten, und waren, nur von einem Theile der Allerhöchsten Suite begleitet, nach Esege gefahren, ein­e. Apostolische Majestät in Allergnädigster Zürsorge für das Wohl Allerhöchst Ihrer Unterthanen und in Würdigung der dem Allerhöchsten Besuche des Lan­­des zum Grunde liegenden Allerhöchsten Absichten Sich Allergnädigst Majestät mit dem Allergnädigsten Auftrage zu betrauen, theilen, an Se. Majestät gerichtete Bittgesuche anzunehmen, Apoftolifche Majeftät zu verorbnen, Eile telegrapbifh Hin beordertes Dampfschiff Alferhöchstvieselben erwartete. Selbst in diesem Augenblicke väterlicher Bekümmerung jedoch Seine kaiserliche Hoheit den Durchlauchtigsten Herrn beabsichtigte Beleuchtung der Albregt, die Nundreife , folgt von der Allerhöchten Suite, über Tarezal zu vollenden und überall die dem Allerhöchsten Herrscherpaare bestimm­­ten, Huldigungsgaben entgegen zu nehmen, die Alerhöchsten Audienzen zugleich daß ungeachtet der Al­lerhöchsten Abreise von Debrezzin das veranstaltete Rolfsfest, sowie die der Dursglaug­igte Herr Erzherzog von Debrezzin Revue zu halten und hierauf die Weiterreise nach Tarezal anzutreten. Bor­ dem " Eben hier Weiler Dugó unweit jede Haidudenstädte gestellte 1500 Köpfe starte stand auch Das Ihre Majestät die Allergnädigste . Habhaz Banderium von diesen Städten als in gleichförmiger Nationaltracht bei einem mit den Wappen der sechs Städte gezierten Triumph­­bogen. Ein prachtenller Eisenschimmel mit blaufammtener sil­­berverzierter und mit geft­sstem Wappen versehener Datteldece und eben fo ver­­ziertem Kopfzeuge, mit silbernen Hufeisen beschlagen, fichten das edle und mus­chige Thier, wiehernd und sich flolz tragend, mit Ungeduld die theure edt Laft, die ihm bestimmte Herrin zu erwarten, die — für jegt mindestend — ihm ver­­sagt war ! Bei der an der Grenze des Szabolcser Komitates erbauten großartigen Triumphpforte erwartete der Komitatsvorstand Von Gömöry sam mt einem Ban­­derium von 1000 Reitern unter der Leitung von adeligen Anführern aufgestellt, den Allerhöchsten Reisezug.Bei der Löngaer Brücke standen nebst einer neuen Banderialabtheilung die 100 von der Familie von Källay gestellten ausge­­wählten Reiter in festlicher Nationaltracht zum Geleite bis Nagy-Käll­ó bereit. An der vor Nagy-Källó befindlichen Brücke endlich erwartete den Allerhöchsten Neisezug das Herrenbandellum,bestehend aus 14 der dort ansäßigen altadeligen Fam­ilie von Kállay angehörenden und diesen Namen führenden Ederfeuten in Höchst elegantem Nationalfortum zu Pferde, geführt von dem­ Ältesten derselben, Nikolaus von Kállay. In Nyiregyháza, wo Pferdewechsel stattfand, hatte Die Gemeinde zum Empfange im Stadthause fünf Zimmer und einen Pavillon eigens Neu herrichten lassen. Zu Kiralys Telegol stand abermals ein Banderium von 500 Reitern zur Begleitung bereit. Bon Nafomarz, der lesten Station im Szabol­­ser Komitat, folgte. Schließlich ein Banderium von 1000 Köpfen dem Aller- Höchsten Neffe zuge btz zur Grenze des Kafchauer Verwaltungsgebietes bei Tofaj. Von Ferne fihon über die weite Ebene sichtbar, zeigte der Tofajer Berg vier riesige Fahnen mit den Faiferlilien und den Landesfarben. Am Ausgange der­ Tofajer Theißbrüse an der Grenze des Kaschauer Verwaltungsgebietes stand bei einer Triumphpforte der Statthaltereivizepräsident Nitter von Poche mit dem Komitatsvorstande für Zemplin, Statthaltereirathe von Markovicz, dem Adel, der­ Geistlichkeit und den Ef. Behörden zum Allerunterthänigsten Empfange bereit. Zwei riesige Obelisken von Steinsalz mit Laub und Moos verziert, bezeichneten das Magazin der Salztransportsgesellschaft. Bald­ darnach brachten Die Gemeinden des Tofajer Stuhlbesitzes und die Hegyallaer Weinbauern bei einem höchst finnig aus Säffern zusammengefeßten und mit den Emblem­en und Werkzeugen des Weinbaues gesehmasvoll verzierten Triumphbogen unter dem Ehalle der nationalen Zigeunermufii ihre Huldigung dar. Die rechte im orientalischen Style erbaute, reichverzierte Triumphpforte mit einem rotbrammtenen Baldachin, war zum Weihegruße an ihre Miajestäten von den Seraeliten des Zempliner Komitates bestimmt. Die Rabbiner mit der, Thora, 24 meißgefleivete Mädchen, Blumen streuend, die Kultussorstände und Mitglieder der Judengemeinden waren um diese Pforte gruppirt. Gegen Abend geruhten Seine Taiferliche Hoheit mit dem Gefolge sich von Tarezal unmittelbar auf den Landungspfan an der Theiß bei Tofaj zu begeben und sie auf dem Gesellschaftsdampfer "Boreas" einzuschiffen. Ihre Tt. Tf. Apostolischen Majestäten waren bles von der Oberst­­­hofmeisterin Ihrer Majestät der Kaiserin, Gräfin Esterhazn und dem Ersten­­ General-Adjutanten Seiner Majestät des Kaisers, FML, Grafen von Grünne , begleitet, in­ der beispiellosen Schnelligkeit von 4 Stunden von Debresin nach Esege zu Land gefahren, hatten Den dort auf der Theig bereit gestandenen Ges­­ellschaftspampfer bestiegen und waren gleich nach dessen Ankunft in Szolnof mit einem im telegraphischen Wege bestellten Separattrain nach oft geeilt, und am 29. Mai I. 3. um 100, Uhr Vormittag in der kaiserlichen Hofe­burg zu Ofen am Stanfenlager — und Todeshette — Ihres geliebten Kin­­des eingetroffen ! | Die feierliche Einsegnung der Reiche der Durchlauchtigsten Erzherzogin So­phie fand am 31. Mai Vormittage um 9%, Uhr in Ofen statt. Der "Wien. Ztg." wird hierüber ge­schrieben: „Die Ofener Burgkapelle war mit rothem Damast ausgeschlagen, der Katafall ruhte auf einer mit Teppichen becherten Estrade und war mit purs purrothem Sammt bespannt. Der Sarg war inwendig weiß, mit Dunkelrothem Sammt von außen ausgeschlagen ; ein Baldachin von purpurrot­em Sammt schmwebte über dem Katafalfe. Die Verblichene war mit weißen Rosen reich ge­­schmückt ; ein weißes Bouquet ruhte auf ihrer Brust. Ungefähr­ dreißig große Wachslichter brannten rings herum, am Hauptaltar und den vier­ Seitenaltäs ren wurden ebenfalls die Kerzen entzündet. Zu den Füßen der Leiche­ war ein Kreuz aufgestellt, zu beiden Seiten begselben befanden ss zwei­ Kronen. Die I­­1. Hofdienerschaft war bei der Trauerfeierlichkeit zahlreich betheiligt.. Mit­­glieder der Tt. f. Arcieren-Leibgarde waren: angemessen postirt 5; Hoffouriere trugen Sadeln ; der Einsegnungsart erfolgte im Beisein aller in Dfen weilenden, hohen Angehörigen der Dahingeschiedenen und der Hofwürdenträger. Nach Beendi­­gung Desselben wurde das Publikum zugelassen. Man fand hier Gelegenheit wahrzunehmen, wie innig die Liebe der Faiferz­lichen Eltern zu ihren Kindern, wie musterhaft und herzlich überhaupt der Geist finmlicher Beziehungen der Allferhöchsten Familie ist. Man erzählt si überall, wie Die erhabene Mutter Anfangs nicht weichen wollte von Dem Bette, der Zei«­denden Kleinen, wie Sie später mit bitteren Thränen im Auge Debreczín vers ließ, um nag Dfen zu eilen und die Tegten Athemzüge der­­ geliebten Tochter zu belauschen. Wenn irgend etwas den Schmerz der erhabenen Eltern zu Kindern vermag, so ist es die eben­so allgemeine als außerordentliche wahrhaft herzliche Theilnahme, welche es bei dem erschlitternden Ereignisse in allen Kreisen fundgibt. « Ueber die Beisetzung der Leiche berichten die Wiener Blätter: Ann­.d.Abends 10 Uhr langte mittelst Separattrainine Leiche der verstor­­benen Erzherzogin von Pest am Nordbahnhof hieran.Der Sarg(drei Zent­­nerwiegend)wurde von vier Hoffourieren und Hofdienern aus dem Waggon gehoben und in den Wartesaal,woselbst ein einfacher Stafalk von rothem­ Sammt errichtet war,getragen.Se.Durchlaucht der Herr Obersthofmeister Fürst Karl Liechtenstein und mehrere Würdenträger nahmen die Leiche in Em­­pfang,welche sodann von dem Herrn Hofburgpfarrer unter Assistenz von sechs Geistlichen eingesegnet wurde.Hierauf wurde der Sarg in den im unteren Hofraume des Bahnhofes befindlichen sechsspännigen Hofwagen getragen und in feierlichem Zuge in die kaiserlich­e Gruft gebracht.Voran ein kaiserlicher Ein­­spanner,2 Laternträgerzquerde,ein Piquet Kavallerie,mehrere zweispännige Hofwagen,2 Laternträgerz­uerde,derhauerwagen von sechs Schimmeln gezogen,sodann wieder mehrere zweispännige Hofwagen und zum Schluß wieder ein Piquet Kavallerie.Entlang den Wagen bewegten sich Horgensdarmen zu Pferde und Infanterie.Hier wurde er von einem großen Theile des Adels und den Wü­rdenträgern empfangen,welche sich in der Kirche versammelt hat­­ten,daselbst noch 111 als feierlichst eingesegnet und sodann der Sitte gemäß von 4 hochw.P.P.Kapuzinern in der kaiserlichen Gruft beigesetzt. * In Folge der Durch das höchst betrübende Hinscheiden Ihrer Faiserlichen Hoheit der­ Durchlauchtigsten Erzherzogin Sophie veranlasten plößlichen Midreife Allerhöcít Ihrer Majestäten nach Wien, if ein Dienstesverhinderung Sr. Faiserlichen Hoheit des Durchlauchtigsten Herrn Erz­­herzog Generalgouverneurs) der Herr Generalgouverneurss Adlatus FML. Graf Haller ermächtigt, von jenen Audienzwerbern, die für die am 4. Juni 1857 anberaumt gewesene Allerhöchste Audienz in Vormerfung stehen, die betreffenden Majestätsgesuche, versiegelt oder offen, entgegenzunehmen, worauf dieselben an die Kabinetskanzlei Allerhöchst Sr. T. Tf. Apostolischen Majestät des Kaisers unterbreitet werden. — Jene Audienzwerber,, welche hiervon Gebrauch zu mar­chen beabsichtigen, und ihre Gesuche hier abzugeben gesonnen sind, — Haben si zu ‚diesem Behufe in den Vormittagsstunden des benannten Tages in dem Bureau Sr. Erzellenz des genannten Herrn Adlatus (Amtsgebäude des E. Tt. Generalgouvernements) einzufinden. Ihre ft. t. Hoheiten der Durchlauchtigste Herr Erzherzog Albreit und die Frau Erzherzogin Hildegarde, sind mit Separattrain nach Wien abgereift. Se. Tt. Hoheit der Erzherzog Generalgouverneur, beabsichtigen jedoch bereits am 6. b. wieder zurückgeführt zu sein, um der Eröffnung der land­wirthschaftlichen Ausstellung und dem Wettrennen Höcht persönlich beizumahnen. Deputation von Jung folgte, in Fahnen, Festons nemlich hatten , ein ertheilten Audienzen wo erfolgte Berichten 24 Gliedern des Magistrats und Ansprache die Stadt einer kurzen ungarischen in Höchst Ihrer Majestäten. Die Stadt selbst ungarischer Race bereit, unfon aus einem Anführer Die Stadt und geleitet. 24 Mann einen herben Zeichenfall unterbrochen, der Behörden und Korporationen u. geruhten Se. T. f. Am nächsten Tage — ward. Seite in angemessener Entfer­­ge ruhten Se, Taiferliche Hoheit f. die Häuser dieser Jubel nur erfüllt, nach Erzherzog Stadt, stattzufinden haben, den. 29. Mai — u. |. m. zu fanden .Gouverneur über Katferin bestimmte fand das zu Durch Reitpfern mit Se. bestimmt, die dar­­in spezieller Vertretung der Person Sr. ger im er­­Die Huldigungsgabe an

Next