Pester Lloyd - Abendblatt, August 1857 (Jahrgang 4, nr. 174-197)

1857-08-07 / nr. 179

Ueber die letzten Stunden Béranger’s geht einem Brüsseler Blatte! ein Bericht zu, der demjenigen des „Uninero“ Direkt entgegengefeht is. Der Erzbiscof von Paris habe den Pfarrern seines Sprengels ein für für derartige Fälle, wo in ihrem Kirchspiele ein berühmter, gesinnter Mann schwer erfranfe, zu sein, um den Sterbenden alle Male aber undriflich aber ihm sie si einer abfäl­gliche Antwort in Gefahr brächten, ihm nach den kanonischen Gesethen das kirchliche Begräbniß versagen zu mü­sé Ten. funden. Dieser Borschrift gemäß von Religion sprechen herannahen , ohne bag ausfegten und dadurch habe Herr Jouffelin fi als er den Schmerz gehabt, die Todesstunde ber Dichter den Munfh Fundgegeben er nicht hätte, sich Durch irgend eine Äußere Handlung gesagt, wird dem belgischen Blatte aus Paris gemeldet, Volkswirthschaftliche Rundschau, Klausenburg fattgehabte Pferde­wettrennen entnehmen wir dem „NRolosn. Közl." Folgende interessante Schilderung: „Das Nennen begann Nachmittag um 5 Uhr. Schon um 4 Uhr hatten, menden Bolfsmaffen zu Wagen, zu Pferd und zu Fuß gleich einem mogenden Ozeane alle Gaffen Pläge und Straßen neuen, herrlichen Schauspieles eingenommen, von der Stadt bis zum Dite bed sich links von der äußeren Mittelgasse ab, Wiese des sogenannten Stadtteiches befand; auf Dieser Wiese war ein sichelför­­mig abgesteeften Terrain in der Ausdehnung weißen Pfählen markirt, an welcher außerhalb viefer Pfähle war ebenfalls sichelförmig die, an diesen Pfählen hinlaufende Rennbahn im engeren Sinne­ genommen, wo das Rennen vor sich ging; diese Rennbahn umgab von Norden gegen Osten refti und der Ahr, Nemes, wurde zurückgezogen­; zu eine halbe Stunde Entfernung auf der einer vollen englingen Meile mit eine leichte Bretterumzäunung, die Schautribünen aufgestellt waren; im Vordergrunde war die Koge für die Preisrichter errichtet , dieser gegenüber befanden sich Die Schranken, welche das ge­winnende Pferd zuerst zu erreichen hatte. Schlag 5 Uhr begann das ritterliche Schauspiel: Kurse. Um den Staatspreis I. Klasse Tiefen Cs waren 4­3 Pferde — die „Lio­­ness" des die „Maria" des Freiherrn Stgm. Szentte­­„Villam“ des Grafen Granz Beldi (der „Pajtas" des Grafen Dom, Telett die von einem englischen Iodey gerittene „Lioness" gewann die 500 Dukaten und die Hälfte der Einlagen mit 350 fl. , den Sieg streitig, hätte den­ Baron. Schlesnig seiner Stute „Camara" davon trug, melde die 11­, engl. Meile in 4 Minuten durchflog. Der vom Grafen Nik. Bethlen gerittene jährige Hengst , Efunya" des Herrn Rad. von Titza war um eine Pferdeläinge hinterher am Ziel, Das er wohl zu erst erreicht haben würde, er nicht aus der Bahn brechend, und die Hälfte der Einlagen (175 den die vom Grafen Dom. Bethlen o. 3. mit welcher Einlagen begnügen. Die 24. bis nahe zum Lab. v. Tißa, Pfer­­ausgezeichnetem Gefcht geritz­tene jährige Stute , Arabella" dem Herrn der „Pajtas” des Grafen Dom. Teleti, Ziele mit der „Arabella“ gleich geween, dann­ aber ausgebrochen war, mußte sich mit der andern Hälfte der machte das Nennen der Landleute (1 englische Meile) mit siebenbürgischen Originalpferden. Es­aws Ziel Stute „Stürfe" Tiefen deren nur des Sigmund des Dom, vier. Die zuerst Stanislaus gewann 70, der von ©. Dénes gerittene „Belgar“ Brazzini schickte das Publitum sich zur Heimkehr an, aber damit ging’s hübsch lachte und gelaffen, denn­ die aufwärtigeren noch das gedachte Blatt seinen Bericht auch mir sind fähig zu zeigen, dag wir die Gelegen­­heit zum Nüssichen sowie zum Schönen zu ergreifen und aufzufallen verfichen“. Das Rennen ward durch die Anwwesenheit Sr. Durlandt, 168 Herrn fan­deögouverneur Feldmarschalllieutenant Sürsten 0. Schwarzenberg Verbindungsbahn wird Bet feierlich 4. d. „Preffe" geschrieben , nicht eröffnet werden. “ Nach einer telegraphischen De­­pesche des "Ezas" aus Wien vom 4. August sind die Statuten der Galizis­chen Karl-Luprmwig-Eisenbahngesellschaft bereits von Seiner Majestät bestätigt und befinden sich gegenwärtig in den Händen Seiner Exzellenz des Ministers des Innern. Aus vom wird der Konzessionsurfunde bestimmt aug noch, daß stabile Leberfuhren „&8 ist jebt die Frage in Betreff des Leberfuhrprivilegiums wieder in den Vordergrund getreten, welches die Kettenbrüdengesellschaft für sich in Anspruc nimmt. Der Gesellschaft ist nämlich das Necht zugestanden, dag, wenn wir nicht irren, eine Stunde ober- und unterhalb der Kettenbrüde seine zweite Brüste errichtet werden dürfe, ohne sich vorher mit der Gesellschaft abzufinden, der Brücengesellschaft dag man die Preise der Lofalfahrten auf 7 fr. fr. EM, Ueberfuhrtare zu zahlen hat, auf dem bereg­­errichtet werden dürfen. In Folge dessen hat die Dampfschifffahrtsgesellschaft, welche bekanntlich Totalfahrten zwischen Heft, Öfen und Altofen unterhält, das Abkommen mit der Brüdengesellschaft ge­­lte für eine jede Person, welche mit den Lokalschiffen befördert wird, 1 fr. EM, wer Brüdengesellschaft abführt. Hiedurch nun ist es I. Plab und 5 fr. II. Plab getrieben hat. Außerdem fahren noch gewöhnliche Ueberfuhrkähne, auf denen man 3 Wägen, Paaren u. nirgends überführt werden, sondren müssen Die Brüche Zeit und Geld sehr oft in bedeutender Menge verloren werden. Wie wir nun aus guter Duelle wissen, Hatten mehrere beständiger Ueberfuhr von Personen zu 1 fr. EM; diesen gewiß sehr gemein­­nügigen Unternehmungen wurde best­ändig bei etwaigen Anfragen das Privilegium der Brüdengesellschaft entgegengestellt und scheiterten natürlich die Pläne bisher immer daran. Nach allem, was wir nunmehr aber über den Stand der Dinge hören, sollen sich der Unternehmung recht auch auswärtige Paytsrtiften zumenden, welche dann vermittelt ihrer Gesandten bei der höcsten Behörde in Wien um eine entsprechende Durchführung des Pariser Friedens, so weit er auf die Do­­nau eben Bezug nimmt, ansuchen lassen wollen. Man ist Hier natürlich sehr gespannt auf den Ausgang dieser für Pe fr Hochnichtigen Angelegenheit, und vermuthet allgemein, daß die Regierung den Knoten mittelst der schon längere Zeit projektirten Medernahme, respektive Ablösung der Brüche lösen werde. Es haben vielleicht in­folge dessen hier in der jüngsten Zeit so Hiefe im Stillen versuchte Aufläufe von Brüdenaktien für Rec­nung eines bedeutenden Wiener Bankhauses stattgefunden. " Wie der „D. A. 3.“ aus Wien gemeldet wird, hätte das bekannte Gerücht über die bevorstehende Einführung eines Inseratenmonopo­­les, um uufender Amts­blätter seinen Ursprung in dem Er­bieten eines Spekulanten, das bei Gelegenheit des für die Uebernahme des Drucks und Beilage der offiziellen "Wiener Ztg." ausgeschriebenen Konkurses gemacht worden. Derselbe sol ver Regierung statt der früher gewöhnlich er­­zielten Packsumme von 30.000 fl. mehr als vier mal so viel, nämlich 140,000 fl. geboten haben , falls ihm das Inseratenmonopol zugestanden werde. Die Re­­gierung hat jedoch das Erbieten einfach zurücgemiesen, des halten werden, bedacht Seit an mehreren Universitäten und Archivschulen p­aläographische Nach diesem Plan, V­orlesungen und Uebungen ge­­be, Exzellenz der Herr Minister für Kultus und Unterricht darauf bieses Bach erforderlichen Lehrapparat anschaffen zu lassen und beauftragte deshalb den Dozenten für Paläographie an dem hiesigen Institut für Österreichische Geschichtsforschung Dr. Thend. Stel den Plan zur Herausgabe einer Faci­­milesammlung vorzulegen, den das Ministerium zu genehmigen für den paläographishhen Unterricht berechnet, bis XV. Jahrhundert vorkommenden Schriftarten enthalten , die die Anordnung des Werkes und der Ausführung übertragen hatte, mit den Männern in Verbindung, welche sie mit diplomatischen Studien beschäftigen und mit meisten vertraut sind, geben, welchen Unternehmen Vorarbeiten Auswahl aus Handschriften und Urkunden für die zu faestmilifirenden Stücke dem Inhalt, der Sprache oder der diplomatischen Form nach besonderes Interesse darbieten indem sie aus den Archiven und Bibliotheken der verschiedenen Kronländer ausgesucht werden, die Aufmerksamkeit auf die zahlreichen Sammlungen des Kaiserstaats Stande find, an, die Leitung in Böhmen, Die und in den verschiedenen Kronländern um mit ihrer Hilfe der Sammlung die Hrn. Prof, Miklofich und Benedig, Gloria in Padua, Berrario so das fest gleichzeitig fertigung von Sacrimiles die , Hof und Staatsdrucerei Berfuhe Manipulation in ihnen aufbewahrten Schäße zu Iensen im Entstehung des Wertes wird auch der Titel andeuten : „Monu­­menta graphica medii aevi ex bibliothecis et archivis Imperii Austriae collecta.“* Bei den wissenschaftlichen Vorarbeiten für die heutige Wissenschaft erfordert. Alle erklärten gei­onnenen positiven Blättern die Sammlung kam es nun nament­­lich auf den Ueberbilc über das reiche Material, aus dem den in ihren Wohnorten aufbewahrten Schriftdenkmälern nach Kräften zu fördern. Namentlich betheiligten sich an den bisherigen werden in Mailand­ ein einheitliches Werk die möglichste Treue der Bacsimiles zu Einige von ihnen, werden und Schriftdenkmäler Kronländern und der Geschichte aller Kronländer angehörig, umfassen sol. Um gemacht, die Schriftdenkmäler mit Hilfe der Photographie zu vervielfältigen, und indem dieselben zu dem erwünschten Resultate führ­­ten, sehr lesbare Schriftproben bei einer einfachen, die zusammenzufegen. In Wien, Venedig. Auch phica” wird schon im Kurzen an die Universitäten und Chlumecy welche daß werden sollte, in bereits selbst Schriftproben für den paläographischen Unterricht herauszugeben begonnen hatten, gaben ihre Unternehmen auf, um durch Verschmelzung ihrer Publikationen mit der in Wien beabsichtigten den ntentionen des Ministers zu entsprechen, nach denen die Mo­­numenta graphica_ Originalien nicht gefährdenden Sammlung aus photographisch an anderen Orten namentlich in den italienischen Städten gelang die Aufnahme der Schriftstücke im photographischen Wege, Verona und Mailand an der An­­gra­­Archivschulen versandt werden können, daß, wenn weitere Verbreitung des Wertes gewünscht werden sollte, je nach dem a und der Nachfrage auch eine größere Anzahl von Exemplaren angefertigt den Genuß die andere Hälfte fiel GY; und fi vermehren, denn erreicht. h Die vom Miner­ten Terrain nur von Südbahnhöfe zum der zweiten Hälfte August vom Bombenplan vis-à-vis die der Rennbahn zuflrö­­in 51, Minuten zurück­­die Wagenreihe war ft. Hauptzollamte führende engl. M­­fi Herrenreiter fprung verloren, definitiv bestimmt) gelegt. Den „Szk­ra" Yang, daß troffen, daß gekommen, fennen wodurch transporte gelangte u. f. wm. aber die gemessene Reifung auf Der langen englische Meilen wurden der heiligen Sakramente sei jedoch nur unter zu sehen, Grafen wolle, der währte — Schluß nicht So habe auf ungefähr „Maria” ganz als fl.) dem ertgeilt zu trösten, meld’ Tepterer zweiten Pferde 8 Minuten. — Um wird die Zahl der in feinem Balle bei Beranger einge im Ganzen Der Kurs die, Peitfe machten Staatspreises hatten, während fließt hiesige Unterneh­­ferner erreicht­en : Der Bedingung empfangen worden, eine Dampffähre für Wägen, Ueber das Die 300 Dukaten des zweiten des 3. Juli 20 ft. Nach Beendigung des Ganzen am bei zu, mit der Hand paffiren, in der Art aufzudrängen , errang unter drei Fonfurrivenden vis-A-vis dem Salzamte, daß daf guter Katholif zu berennen. So, wie wie auch an verschiedenen Orten Kähne zu die ersteren Wägen sehen lange die Stadt auf dem Rennplage landen, in­­­mer die Absicht, unterhalb des Blodsberges je aufzustellen, so E (der 30. Juli zu feinen DVor­­30 und die Hinkunft — MWettrennen Tag ist noch endlich Effelten, auch so so bei wer­­Die weit f. w. Biech­­ E. 0. befunden, Proben der vom V. C. Wien, Kafferfinates ist: gewesen, den 6. August für fol die Sammlung zunächst zu feiern, wurde beschlossen. Deshalb fegte fid Dr. Sidel, bem Tan, gearbeitet wird. aber zugleich der Minifter fid gerne In Wien, Nösler und Tomet Graf Dyteduszich in Lemberg, die Prof, die ganze um so getroffen werden, ausgewählt den Grad der Vollkommenheit bereit, zu das in Prag, Ritter v. und Archivare Foncard aus erzielen, wurden zunächst von Die erste Lieferung der „Monumenta allen ber an un nee­ne. Börsen: und Handelsnachrichten. “ Wien, 6. August. Im gestrigen Abendgeschäfte zeigte sich sehr mer­nig Leben, und blieben die Kurse fast unverändert. Heute eröffnete das Ge­schäft Anfangs ziemlich fest, Kreditastien 23915, Nordbahn 18715, Staatsbahn 244. In jungen Bahnen war das Geschäft bei unveränderter Notizung ziem­­lich belebt, Donaudampfschiffartien war das Gerücht einer englischen Konkur­­renz flau und billiger offerirt. Die günstige Stimmung konnte sich je­­doch bei der wieder etwas getrübten politischen Konstellation nicht behaupten, und der Schluß war Aufßerst flau und geschäftslos, Wedel und Silber fast ohne Renderung. Schlußfurfe: Niebitaftien 2371, Nordbahn 187, Staatseisenbahn 244, Theißbahn 100. . London, 5. August. Schlupfonfoss 905. maris, 5. August, spEt. Rente 67.15;­4"/opet, 92.75 ; üfterr, Anleihe 89; Staatshain 672; Frankfurt, 5. August, 5pCt. Metall, 781,5­44/pEt. Metall, 691/ ; Wien 1137/,5 Banfattien 11435 1854er Lore 1041 ; Nationalanleihe 80%), ; Staatsbahn 279; Kreditaktien 217, Amsterdam, 5. August. Dort verzinstige 87123 5pCt. Metall, 7542 , 21/,pCt. 39,5 Nationalanl. 77'/,. Berlin, 5. August. 5pEt. freiwillige Anleihe 99%, ; 5pEt. Met. 81'/,; 1854er Lore 107,5 Nationalanlehen 83; Grantsbahn 159993 Kredit­­aktien 117'/,. Hamburg, 5. August. Krebitastien 123; Nationalanleihe 82. Berlin, 5. August Weizen ganz vernachläsig. Roggen, Lofe gefragt, und ungenügend offerirt ; für 84/6prog. von 44—45 Hl. pr. 2050 Pfd. bezahlt. Schwinmend 4 44 °/,—45 E4l­. pr. 2050 Pfd. ge­­handelt. Termine bei fester Stimmung schwanzend, fliegen begehrt. Hafer felt. Serfte felt. RÜBHT gut behauptet. Spiritus anfangs flau und billiger verkauft, schließt etwas fester, verantwortlier Nedakteur : Karl Weißfircher, Sinellprefendend von Emil Müller, Dorotheagaffe Nr. 12, — Berlag der Pester Lloydgesellschaft, ee­ r

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