Pester Lloyd, September 1857 (Jahrgang 4, nr. 198-222)

1857-09-18 / nr. 212

- England und sie­ retzte indische Post. Pest,17.September. Den wesentliche Inhalt der am 13.d.im Foreign-Office zu London eingetroffenen Depesche,welche die neuesten Nachrichten aus Indien enthält,haben wir unseren Lesern bereits mitgetheilt.Wir lassen jetzt den Wortlaut derselberr nachstehend aus der,,Times««folgen: 13.September,Cagliari. Der Kontreadmiral zu Malta an den Sekretär der Ad­­miralität. 11.September. Der­,Piking«·ist von Bombay aus am 4.d.zu Suez an­­gekommen mit Nachrichten aus Bombay bis zum 15.August.Ge­­neral Havelock hatte die Aufständischen am­ 29.und 30.Juli zu Abipur-al-Gange(Bithur-al-Gunge, Konjektur der »Times«-Redaktion)geschlagen und ihnen beinahe alle ihre Kanonen genommen. Er hoffte, Zudnom am 31. Suli zu erreichen. Das 7., 8. und 40. Regiment und­ das 12. irreguläre Reiterregiment hatten sich am 23. Juli zu Dinapur empört. Das könsglige 10. Infanterieregiment­­ hef 800 Meuterer nieder. Zu Bena­ve 8, gegen welche Stadt die Meuterer vorrückten, herrschte große Aufregung. Die Nachrichten aus Delhi reichen bis zum 27. Juli. Mit der Belagerung ging so langsam vorwärts, jedoch fingen Beh­­­arfungen an einzutreffen. General Need hatte frankheitshalber den Befehl niederlegen müssen, und der Brigadegeneral 25 í­a fon war an seine Stelle getreten. Zu Ag­ra befanden si­cie Euro­­päer­ noch immer im Sort und waren recht gut im Staate, sich zu halten, warteten jedoch sehnlic auf Entfab. Ein Korps von Wey­­mannplanallerie ward zu Kalkutta gebildet, um in den Nord­west­­provinzen zu dienen. Sir Colin Campbe­ll war zu Kal­kutta angekommen. Die Meuterer von Sealcote waren auf dem Wege nach Delhi von der Truppenabtheilung des Brigadiers Nicholson zu Gudahpur vollständig vernichtet worden. Zu Kolapur im südlichen Theile des Mahrattenlandes war eine Meuterei unter dem­ 27. eingebornen Regimente des Heeres von Bombay ausgebrochen. Europäische Truppen waren gegen die Meuterer entsandt worden, und es hieß, se hätten den Aufruhr ersu­dt. Zu Belgaum, Diarwaz, Butnagherry und Sattara herrschte große Bestürzung und man rüstete sich daselds zur Vertheidigung. Die Er-Rani von Sattara und ein eingeborner Madicjab waren verhaftet und als Gefangene nach Bombay gebracht worden. In der Präsidentschaft Bombay war eine mohamedanische Berfhmwährung entdeckt und der Mualche von Pund (Punah, Konjektur der „Zimes"-Redaktion) nebst mehreren Mitschuldigen verhaftet worden und sollte vor Gericht gestellt werden. Das 33. Königliche Regiment und eine Kompagnie Artillerie waren aus Mauritius und die Schiffe „Pottinger” und „Lanning“ am 4. August zu Bombay angekommen. Die Kolonne des Obersten Stewart hatte Indour (eine Wiederholung des Wortes Indur, Konfektur der „Times"-Redaktion) und Indur erreicht, und die Ruhe war in Zentralindien wieder hergestellt. Die „Bombay- Times" ift der Ansicht, daß, obgleich die Meuterei si mit mehr auf das bengalische Heer beschränke, der Rebellion body Ein­­halt gethan worden sei und daß die mit dieser Post eingelau­­fenen Nachrichten einen entfchienen erfreulichen Chara­kz­ter tragen. Der „Kolumbian“ is von Australien aus am Morgen lied nn: zu Suez angekommen. Der „Bentrud" war um 5 Uhr Morgens am selben Tage no nicht in Sicht. Diese Nachrichten sind vom Generalfonsul zu Alexandria am 7. September abgesandt worden, um dem Earl von Clarendon übermittelt zu werden. Mm. Stopford, Kontreadmiral, Pariser Gerüchte wollen wissen, die Regierung habe in dieser Depesche eine Stelle unterbracht, der zufolge Sir Colin Campbell gleich nach seiner Ankunft in Kalkutta erfrankt wäre. Der „Globe” theilt ferner noch einige Notizen über die Operationen Hayelod's mit. Der General hatte bekanntlich die Rebellen unter Nena Sahib drei Mal bei Futterpore und Camnpore geschlagen und Lebteres beseßt. Don dort ist er nach dem zehn Meilen von Camnpore flugaufwärts belegenen Sort Dithoor sorgernd­, in welches, wie man glaubte, Nena Sahib fi zurückgezogen hatte. Er fand dasselbe aber verlassen, fehleifte es, jeßte in der Nähe über den Ganges und stieß am andern Ufer , wie oben erwähnt, bei Abipur auf die N­ebelen. Endlich sei hier noch bemerkt, daß diese Depesche gar nichtd von den drei A­u őz­fällen der Meuterer auß Delht weiß, deren die erste telegraphische Nachricht erwähnte und bei denen Eine Partei — welche? war nicht ganz Far — 500 Mann verz­­oren haben sollte. 1 . Mas von Eindrud betrifft, den Kiefe Deperche in London gemacht hat, so sieht „Times" Kiefelbe natürlich wieder im rosigen Lichte an. „Aber Einen unliebsamen Punkt, meint sie, bildet der, hoffentlich ausnahmsmeite Abfall Eines Bombayregimentes — im übrigen beginnt die Wirfung der Zeit sich zu unseren­ Gunsten fühlbar zu machen, und der Aufs­­tand hat sein furchtbarstes Stadium, Das der Ueberrumpelung, längst überschritten. General Haselod scheint den Nena Sahib in seiner Bette von Bithoor mit vollständigem Erfolg angegriffen zu haben. Was er dabei im Auge hatte, war nicht bies das Ungeheuer zu züchtigen, sondern die Sicherung seiner eigenen Staafe während seines D­orradend zum Entfat von Ludnom, und durch die Wegnahme der feindlichen Artillerie scheint dieses Resultat hinlänglich erzielt. Er bekam die Hände frei und fab si) in den Stand­gefecht in Sicherheit den Fluß zu überschrei­­ten und die hervenmüthige Bejagung zu erlösen. Die Meute­­rei in Dinapore ist nur ein neuer Zwischenfall im allge­­meinen Beträtherspiel. Zum Glück scheint sie sofortige Bergeh­­­ung über das Haupt der Meuterer gebracht zu haben, und ein anderer Haufe Rebellen wurde von Nicholson vollständig aufgerieben. Diese abschreifenden Beispiele kommen freilich zu spät für die bengalische Armee, aber auf die Schwankenden un­ter den einheimischen Häuptlingen müssen sie von ungeheurer Wirkung sein.” „Daily News" ist entgegengefester Meinung. „Es ist Har, — sagt dieses Blatt — daß die Flut der Meuterei und Empörung nicht viel höher gestiegen ist, aber noch sehen wir sein Zeichen, daß sie sich gewandt hat. Die angenehmste Nach­­richt ist die, daß Lucnom fi am 30. noch behauptete. Kaum so befriedigend klingt, was über Delhi gemeldet wird. Es heißt, die Verstärkungen fingen an, einzutreffen; sie müssen aber unbeträchtlich ge­wesen sein, denn soll Kalkutta konnten seine Truppen kommen, und der Pendichab konnte nicht mehr viel ent­­behren. Die Meuterei in Dinapore hat unserer Meinung nach weniger zu sagen, als die in der Präsidentschaft B­o­mer­bay ausgebrochene, da man auf die Loyalität der eingebornen Regimenter, wie auf Zelten zu bauen liebte. Der Schauplat des Ausbruches liegt mitten im Herzen des eigentlichen Mahrat­­tenlandes. Bisher beschränkte sich die Bewegung auf die Hinz­dustaner, aber jebr beginnt sich ein Geist der Feinpfeligkeit gegen die­ britische Herrschaft unter den Stammen in Deccan zuregen.” Der „Herald“ findet, daß die Post soll be­denk­licher Anzeichen ist, und sehr wenig Tröstliches enthält. Eine auffallende Aehnlichkeit zeige ss zwischen dieser neuesten Deyesche und allen ihren Vorgängern. Anfangs wurde be­­hauptet, die aufrührerische Gesinnung beschränke sich auf ein einzelnes Regiment, dann ließ man sie sich auf einen besondern Bezirk, dann auf eine Provinz und endlich auf eine Präsidente­nchaft sich ausdehnen. Sie hat sich nun allmälig über ganz Indien ausgebreitet, bis die Anfrefung auch die Bombayarmee ergriffen hat. In jedem einzelnen Halle haben die Minister falsch prophezeit. Nur einen Lichtpunkt kann das Oppositions­­blatt auch in dem neuesten Abschnitt der Empörungsgeschichte erbliden, nämlich den unverzagten Hel­denmuth der englischen Soldaten. „D, schließt es, hätten nur unsere Negenten daheim mit demselben Eifer, wie unsere braven Rothröde dort, ihre Pflicht und Schuldigkeit gethan.” R Wien, 16. September. In einem meiner früheren Briefe habe ich Ihnen bereits mitgetheilt, waß den neuesten Nachrichten aus Konstantinopel zufolge der französische Gesandte, Herr 9. Thouvenel, stärker als jemals zu Gunsten des Unis­­onsprojek­tes auftritt. Diese Angabe findet nun ihre offizielle Bestätigung dadurch , daß der türkissche Gesandte, mel­­­cher vor einigen Tagen aus Venedig eingetroffen ist, im Namen seiner Regierung ähnliche Mittheilungen gemacht und Belege geliefert hat, welche seinen Zweifel übrig lassen, daß der franz­­ösische Kommissär in den Donaufürstenthümern, wer in neuester Zeit wieder in sehr demonstrativer Weise für das Unionsprojekt wirft, nur die Instruktionen seiner Regierung erfüllt. Unter diesen Umständen bezweifelt man es hier sehr, daß durch die Zusammenkunft des Kaisers der Franzosen mit dem Kaiser Alexander in Stuttgart ein alle Parteien befriedigendes Arran­­gement in der Donaufürstenthümerfrage angebahnt werde, und fürchtet im Gegentheile, und wie es scheint mit gutem Grunde, daß sich in Folge dieser Konferenz die Differenzen nur schroffer gegenüber stellen werden, da, was England, Oesterreich und die Pforte betrifft, an ein Aufgeben wer bisher mit Konsequenz bez­folgten Politik nicht gedacht werden kann. X. Wien, 16. September. Wie ich vernehme, ist von Seite des Tf. f. Ministeriums in Ausführung des neuen Mi­nz­­vertrages bereits die definitive Eintheilung, Benennung, so­wie Zeichnung der neuen Scheinemünzsorten felige fett und wird die Prägung nach diesem Schema vorgenommen. Der Münzvertrag hat bekanntlich nach dem Dezimalsystieme die Untertheilung des neuen Gulvdens in 100 Theile festgefebt; diese 100 Theile erhalten den Namen „Deute”, so daß wer neue Bereinsgulven aus hundert Deuten bestehen wird. Diese Scheivemünge ver Deute wird theils aus Silber, theild aus Kupfer geprägt, und zwar so, daß die Silber­scheivemüngen folgenden Werth in folgenden Abtheilungen haben werden : Es werden geprägt Stüce im Werthe von 25 Deuten, von 15 Deuten, von 10 und 5 Deuten , so daß ein 25 Deutstüd die größte, ein 5 Deutstüd die kleinste Silberscheivemünze­nf. — Die Kupferscheivemünzen werden in dem Werthe von zwei Deus­ten, 1 Deut und einem halben Deut ausgeprägt. Unser alter ordentieher Kreuzer, dieses bemoofte Haupt unserer Scheivemünz­­sorten, büßt durch das neue Münzsystem sein ehrwürdiges Leben ein. Man hat wohl die Bezeichnung Kreuzer für die neuen Scheidemünzen vermieden, um eine Verwirrung mit den wohl längere Zeit noch nebeneinander Furch­enden Münzen versellen Benennung zu­ vermeiden. Es ist daher nach Vorstehendem un­­richtig, daß, wie in Öffentlichen Blättern früher gemeldet wurde, für die Dezimaltheile des Vereinsguldens die Benennung „Hunz verier“ gewählt worden ist. Mit dem Insiebentreten der neuen Sceivemünze wird das Sprichwort : „ES ist feinen Deut werth" erst inwiener eine reelle Grundlage seiner Bedeutung erlangen. Die öffentliche Meinung in Frankreich über Die Kaiserzusammenkunft. (Nach der „Wef. 3tg.") Paris, 13. September. Es ist in diesem Momente in­­teressant und wichtig, den Eindruck zu beobachten, den die Kai­serzusammenkunft ihrem allgemeinen Charakter nach hier macht. Sinteressant, weil er einigen Ausschluß über die heutige Stim­­mung des Franzosen in auswärtigen Angelegenheiten gibt; wide­­­tig, weil im Grunde doch Hiedurch, und hier unch fast alleine die Folgen dieser Zusammenkunft bestimmt werden. Welche nahe oder feine Absichten Napoleon III. heute bei seiner Annäherung an Alexander II. haben mag, in der Ausführung hat er troß der scheinbaren Unbeschränktheit seines Herrscherwillens noch die öffentliche Meinung des Landes gar sehr zu beachten. Wir nehmen nun seinen Anstand es auszusprechen , daß noch sein Schritt in Napoleon’s auswärtiger Politis einem so entschienenen und fast einstimmigen Mißfallen im Lande begeg­­net ist, als die offensible Annäherung an Rußland, wie man sie natürlich aus der Stuttgarter Zusammenkunft herauspentet. Wir nennen das Mitfallen „fast einstimmig”, weil es in der That in drei großen Kreisen, die zusammen die ungeheuere Mehrheit der Nation bilden, sich mit gleicher Lebhaftigkeit und Unverkenn­­barkeit äußert. Den Journalen ist freilich die „möglichste Zu­­rüefhaltung” (la plus grande reserve) über diese Angelegenheit ganz speziell empfohlen worden, was die Negierungsblätter aus Gehorsam, die sogenannten unabhängigen Blätter aus Furcht, mit „völligem Schweigen” überlegen; vefto lauter spricht die öffentliche Meinung sich aus, da sie am Schreiben be­hindert ist. In der ersten Reihe der Unzufriedenen sieht das große Heer der Friedensfreunde um jeden Preis. Auch in Deutschland ist man heute davon zurückgekommen, den Franzosen eine unver­­wüstliche Kriegsluft und N Ruhmsucht zuzuschreiben. Ich weiß nicht, in­wie­weit diese Meinung früher berechtigt gewesen sein mag; aber wer einige Zeit im napoleonischen Frankreich offenen Auges gelebt, wer kann fi­­ves Gevanfeng nicht entschlagen, taß unter Den größeren Nationen Europa’ die Tranzofen — heute wenigstend — wohl die friedfertigsten sind. Selbst ver­orien­­talische Krieg war kein Widerspruch , sondern eine bestätigende Ausnahme für viele Negel. In der festen Ueberzeugung, welche die Majorität der französischen Nation nach 1852 hegte, daß Napoleon sie von der inneren Ruhestörung auf lange hinaus bez­­reit und daß er all in der Außern Politik sein berühmtes Bordeauxer Frie­densprogramm zur Geltung zu bringen wissen werde, erschien ihr nur Rußland als der einzige schwarze Punkt an dem end- und wollenlosen Friedenshimmel, den Napoleon III. über ihren Häuptern zu wölben führen. Rußland allein, bei seiner ungeheuren Macht und den weitgreifenden Absichten , die man ihm immer zuschrieb, konnte eines schönen Morgens durch einen fühnen Haupstreich viefes Friedensgebäude über den Han­sen werfen. Es Iohnte wohl die Mühe eines ernsten Kampfes, einer netten hervischen Anstrengung , um sich von diesem Abp­­prüfen, von diefer Gefahr der Zukunft und von dieser Angst der Gegenwart zu befreien. Dazu fehlen der orientalische Krieg wie berufen, und daher ein gewisser Theil der Popularität, deren er in F­rankreich genorfen. Deß ein Theil dieser Popularität mehr Schein als Wahrheit, daß ein anderer Theil in nicht­­­weniger als uneigenmäßigen Motiven begründet war , braucht wohl nicht erst in Erinnerung gerufen zu werden. Wie dem immer sei, gewiß ist, wag­ der Franzose seit dem orientalischen Krieg noch friedenssüchtiger als vorher geworben ; gleichwies ob er hiezu wurch die Resultatiosigkeit des Krieges oder dur die über Erwarten fühlbaren Nachwehen desselben be­­stimmt worden. Ein Krieg, welcher nicht durch die absoluteste Nothunwendigkeit der Selbsterhaltung oder der verlegten Natio­­nalehre geboten wäre — und gegen einen solchen Krieg schei­­nen wir doch auf lange hinaus geborgen — würde im ganzen Lande der entschiedensten Unpopularität begegnen. Nun will man aber im Kaiser Aleran­der noch immer seinen Th­eodendapp­­stel sehen, will nicht glauben, daß er in Friedensabsichten fett zwei Jahren so sehr die Stem­pfh­aft der französischen Regie­­rung suche, will figg nicht mit der Spee befreunden, tag die per­­sönliche Begrüßung eines Czaren und eines Napoleon ganz und gar die Möglichkeit ausschließe, es künne Doc aus vieser inti­­men Kaiserverbindung früher oder später eine Kriegsthat her­­vorgehen. Man begreift, waß diese Furcht sie nicht gerade zu begeisterten Zobrednern der Stuttgarter Zusammenkunft macht. Wir vermweilten etwas länger bei dieser Klasse ver Unzu­­friedenen, weil sie die große Mehrheit im Lande bildet und ihre Befürchtungen in manchen anderen europäischen Staaten getheilt werden und auch dort die Unpopularität der Stuttgarter Kaiser­­zusammenkunft mit erklären helfen. In zwei anderen Kreisen ist der Grund der Unzufriedenheit mehr ein innerer und spezif­iisch Französischer. Wir meinen zuerst den Kreis der Liberalen mit all seinen vielfachen Schattirungen von Orleanismus, Demokratie, Repu­­blitanismus u. s. w. Die rechte Wahlbewegung hat gezeigt wie dieser Kreis, den das Napoleonische Regime auf eine Spanne beschränkt zu haben glaubte, noch ein weiter und viel umfassen­­der it. Daß dieser Kreis aber die Annäherung an Rußland sehr ungern sieht, begreift sich Leicht: er fürchtet Die illiberale Einwirfung mossowitischer Nachschläge auf unsere innere und äußere Politit, res Regime dem russischen, son gewissen in den Verhältnissen liegen von nothwendigen Differenzen abgesehen, sichon wenig nach­­gibt und also vemselben Nichts zu entlehnen hat; aber man meint, daß gerade der ruffische Einfluß die Stöße paralysiren künne, welche dieses Regime neulich im Innern des Landes er­­halten. Die ruffische Intimität wird unsere innere Politis nicht despotischer machen ; aber sie kann verhindern, daß Diese abso­­lutistische Richtung durch andere Ursachen erschüttert werde. Das ist schon nicht wenig. Einen direkteren Einfluß fürchtet man von ihr für unsere äußere Politis, und was vielen Befürchtungen mehr Gewicht gibt, ist der Umstand, daß sie auch von gemeisten imperialisat­­iven Ziffeln getheilt werden und dazu beitragen, auch dort Die französischeruffischen Annäherungen mit ungünstigem Auge be- Man weiß allerdings, daß unser heutiges inne­­­trachten zu lassen. Gerade die vorsichtigen Freunde des Kaiser­­reiche haben demselben stets eine liberale auswärtige Politik gewünscht, um Srankreich und Europa desto eher von Liberalismus der inneren Politik vergessen zu machen. Sie besorgen heute, daß der Kaiser, wenn er sich dar Rußland zu einer Aenderung seiner Richtung in der auswärtigen Politik be­­läßt, sich dadurch im In und Auslande bedeutend abe. . Denn jene erste Klasse aus Berechnung, die zweite aus Prinzip gegen die Stuttgarter Zusammenkunft ist, so möchten wir die Unzufriedenheit einer dritten Klasse dem Gefühl, aber einem sehr ehrenwerthen Gefühl zuschreiben. Mit echt oder Unrecht sieht man vielfach in dieser Zusammenkunft bald eine bloße Rücsichtslosigkeit und Berlegung, bald eine Art Heraus­­forderung und Bergel­ung, bald gar eine Seindseligkeit gegen England. So wenig aber die Maffe der französischen Nation si­­e für die westliche Alianz begeistert hat, so wenig sie auch heute geneigt wäre, für England in Indien die heißen Kasta­­nien aus dem Feuer zu holen, so scheint ihr doch gerade der gegenwärtige Moment am allerwenigsten zu einer antienglischen Demonstration geeignet. Hilfe und Opfer mag sie der britischen Nation nicht bringen, aber Schonung und Radsicht scheint ihr der bedrängte Nachbar zu verdienen. Es will ihrem immerhin no bis zu einem gemissen Grade ritterlichen Sinn nicht zus fagen, dag man sich heute gar so leicht über die Meinung und die Befürchtungen eines Landes hinweggehe, wdeffen Allan­ man noch vor einem Sabre nicht body genug pfeifen zu künnen ger glaubt. Dem üblen Einpruch entgegenzumirfen, den viefe unz ritterliche Seite der Stuttgarter Zusammenkunft gemacht, sind vornehmlich die Ausführungen bestimmt, welche seit zwei bis drei Tagen in den Napoleonischen Blättern des Auslandes zu bes­teifen wurden, daß die Stuttgarter Zusammenkunft nicht nur sei­­nen antienglischen Charakter habe, sondern sogar für England förderlich sein werde. Der Kaiser werde sich bestreben, die beste Eintracht zwischen seinem englischen und rufsischen Alliirten herzustellen. Wir wissen nicht, ob und in wie weit man sie in Eng­land bei dieser Bereicherung beruhigen werde. Hier findet sie wenig Glauben, und es ist für den aufmerksamen Beobachter unverkennbar, daß die Kaiserzusammenkunft nicht an Popularität zunimmt. Gerade darum aber flößt sie ins nur geringe Besorgniß ein. Die Öffentliche Meinung spricht si­son vorn­­herein zu einmüthig gegen ein russisch-französisches Schug- und Trußbündniß aus , aló bak dasselbe sobald zu einer That, und wenn doch geschlossen, je zu einer folgenreichen That wer­­den künnte, er Oesterreich und Frankreich im Jahre 1813. Aus c­ierd ®? Geschichte des Konsulates und des Kai­serreiches. 17. Band.) I. (Wahre Absicht Napoleon’s bei Unterzeichnung des Pläsminger Waf­­fensillstandes. — Er verbirgt seinen Entschluß, die österrei­­cischen Bedingungen zu verwerfen und durch die Verhandlungen nur Zeit zu Rüstungen zu gewinnen, vollständig, um Bolf und Armee nicht zu erbittern. — Er muß selbst seine eigenen Agenten täuschen , nur Baffano sagte er die ganze, Eugen Beauharnais und dem­ Kriegsminister einen Theil der Wahrheit, weil er nicht anders taut; Cambaceres täuscht er vollständig. — Der österreichische Ab­­geordnete, Herr v. Bubna, dringt auf eine Antwort Napoleon’s. — Der Star sendet Herrn v. Neffelrode nach Wien, um Sesterreich zum An­­schlusse an Rußland und Preußen zu bewegen und ihm mit Abschluß eines russisch-französischen Friedens auf österreichische Kosten zu drohen.)­­ Als Napoleon, nach den Siegen, die er im Mai 1813 bei Lüsen und Bauten über die Preußen und Nuffen erfochten, am 4. Juni auf Oesterreich’s Andrängen den Waffenstillstand von Plasmwis unterzeichnete und sich während der, bis zum 20., den Termin zur Auffündigung mitinbegriffen, bis zum 26. Juli festgefechten Dauer desselben den Prager Congres zu beschjiden anheirschig machte , hatte er keine andere Absicht, als die, zwei Monate Zeit zur Vervollständigung seiner Nützungen zu ges­­innen und sich auf den Empfang der neuen Feinde vorzubereiten, die er im Begriffe stand sich auf den Hals zu Yaden — an den Beleden dachte er au­ch­ Einen Augenblick, da er ihn um seinen­ Preis zu den, von Oesterreich vorgeschlagenen Bedingungen ab­­fließen wollte. Diese, im Laufe der lebten vier Monate so oft, und erst neuerdings durch die Erklärungen des in das französische Haupte­quartier abgesandten Herrn von Bubna in aller Form ausge­­sprochenen Bedingungen waren : Auflösung des Großher­­zogthums Warschau;­­Wiederherstellung Preußens mittelst eines der trächtlichen Theiles dieses Großherzogt­umes und einiger Distrikte der hanseatischen Provinzen; Rückerstattung der freien Städte Lei­­bec, Bremen, Hamburg an Deutschland; Aufhebung des Rheinbun­­des; Herausgabe Flurien’s und der ihm entrisfenen polnischen Ter­­ritorien an Oesterreich, Obschon ein solcher Continentalfrieden, der sichere Vorläufer des maritimen Friedens, Frankreich Belgien und das Rheinland, Holland, Piemont, Toscana und den S Kirchenstaat als französische Departements, Westphalen, die Lombardie und Nea­­pel als französische Secundogenituren Tief , mies Napoleon vensel­­ben doch unbedingt zurück, nicht wegen des fast unmerklichen Ges­bietsverlustes, sondern als ein Attentat gegen seinen Ruhm — und 308 ihm unbedenklich den Krieg mit ganz Europa vor. Ohne Zweifel beging er damit einen Art tolfühner Dreistig­­feit gegen sich selber so wie der Gransamfeit gegen alle die den Schlachtfeldern gemeinten Opfer; eine Art von Hochverrath gegen Tranfreich, das so unermeßlichen Gefahren bies­tem Stolze seines Oberhauptes zu Liebe ausgefecht warb. Doch bei alledem fand sein Entschluß so gut wie fest, und es blieb sehr wenig Hoffnung, ihn in demselben zu erschüttern. Um ihn von seiner verhängnißvollen Ab­­sicht abzubringen, dazu hätte es in seiner Umgebung besserer, und 4 Am dennoch asche hatte, Re­gie Peter Gerichtshalle. I.­ ­Verbrechen des Todtschlages, verhandelt am 11. September vor einem Fünfrichterkollegium des Tt, Kr zur Rede I. 3. Abends gegen 9 Uhr, kam der Tagelöhner Michael Rubin in trunkenem Zustande in seine Wohnung, die er mit dem Za­­gelöhner Samuel 8. gemeinschaftlich inne­hatte. Das 6jährige Töchterchen desselben suchte mit der Kerze Hand auf dem Boden einen Kreu­­zer, der in­­ Verlust gerathen war. Der betrunkene M. 8. stieh das Kind, das ihn geürrt haben mochte stürzte dieser über ihn leer, nur betheuerte die Stirne traf, wisse mehr Theil in der bei er ihre Tochter schlagen künne , wenn diese stand auf, um sich seiner mißhandelten Frau­­ anzunehmen. Rüden er erschütterte, und Geite und der verfegte ihm noch einige Schläge dazu. Hierüber fuhr die Mutter der Kleinen den Mm, wie eine Züchtigung verdiene, habe nur sie allein das Necht dazu. Auf diese Bemerkung hin verfegte der Be­trunkene auch der Mutter einige Schläge. Ueber den hierdurch entstande­­nen Lärm erwachte Samuel 8., der sich gegen den herbeigeführten temporären aber bereits zur Ruhe gelegt hatte, es begann nun eine verhängnisvolle Bal­­gerei zwischen Beiden. M. K. warf seinen Gegner zu Boden, Kiefer sprang auf und der Kampf begann von neuem; er dauerte ergriff einen an der Wand hängenden Csátány und verfeßte damit dem M.K. einen derartigen Schlag auf die Stirne, daß derselbe in Folge der hierdurch erhaltenen Wunde am 6. Tage darauf starb. Bor dem Richter angelangt, leugnete Samuel 8. bie zu tö­ten; er wollte ihm den Schlag nicht auf den Kopf verfegen, sondern führte denselben feröst nicht in er­ben M, seine Iran zu schlagen, so lange, bis es den mittlerweile zusammengelaufenen Hausleuten gelang, die Streitenden mit Gewalt zu trennen. Samuel 8. konnte jedoch seine Muth nicht bemeistern, er­­hat nicht, M. 8. anzugeben. Laut Arzt Li­­em Gutachten wurde die Wunde nicht für unbedingt tödliich , und vielmehr als Todesursac­he die durch den­­ gewaltigen Schlag bewirkte Ge- Hirnentzü­ndung gehalten, und eine Gehirnlähmung ‚ welche, theils in der Entzündung, zum auch in der durch das ärztliche Konsilium verordneten sogenannten Trepanation, welche das ohnehin angegriffene Ge­hirn noch durch den trunkenen Zustand Ur­­Milderungsumstände Dauer in Anbetracht der über­wiegenden in der Gerichtshof ging auf die­sen Antrag ein und beschloß überdies, die Alten zur weiteren Strafmilde­­rung dem tf. 8. Pester Oberlandesgerichte zu unterbreiten. IL (Berbrechen des Diebstahls, verhandelt am 10. September bei einem Sünfrichterfollegium des T. E. Landesgerichtes,) schuldeten Zustande, weil er durch längere Zeit ohne Kondition war, in der Band- und Pusmaarenhandlung des hierortigen Kaufmannes ©. als Kommis aufgenommen. Um ihn der Gefahr des Schuldenarrestes zu ent­­ziehen, fand sich sein Dienstherr veranlaßt, seine Schulden zu bezahlen, und wurde in Abrechnung dieser Zahlungen ein Theil seines m­onatlichen Gehaltes stets zurückgehalten, so daß ihm seiner Angabe nach für jede Mode bios 2 fl. blieben. Mit diesem geringen Einkommen konnte er seine nothwendigen Ausgaben nicht bestreiten, und er kam auf den unglücklichen Gedanken seinen Dienstherren zu bestehlen. Dom Sult_ bis Dezember 1856 entwendete er in oft wiederholten Angriffen verfehtenene Bandwaaren im Gesammtwerthe von ungefähr 200 fl., und es gelang ihm auch an dem hieror­igen Bandtramer 8, einen bereitswilligen Abnehmer zu finden. Die­­ser fragte nicht, woher W. die Waare habe, sondern warnte ihn nur stets darauf Acht zu haben, daß er durch ihn nicht ins Unglück gerathe. Außer­­dem veruntreute Julius W. seinem Dienstherrn vom September 1856 bis zum 3. März I. 3. als am Tage seiner Verhaftung in beinahe täglich wiederholten Angriffen eine weitere Quantität verschiedener Maaren im Gesammtmwerthe von 692 fl. 45 fl. und verkaufte sämmtliche Waaren an den Schneiderstörer Mar B. und den Siedvater Viktor B., welche beide als nahe Verwandte ein Quartier gemeinschaftlich bewohnten. Als ihnen der treulose Kommis das erste gestohlene Stück — eine Goldborte im Werthe­bört 6 fl. — überbrachte und für 1 fl. verkaufte, forderten ihn Bethe auf, auch fernerhin ganz ungenirt Waaren zu bringen, indem er bei ihnen nichts zu befürchten habe. Dieser Aufforderung lieh TD. leider ein williges Ohr, er stahl Waaren vom obigen Betrage, für die er von Max B. und Bit­­ter B. nicht mehr als gegen 80—100 fl. erhielt. Im Laufe der Bekannt­­f&nft erfuhren die Hehler auch noch, daß die entwendeten Waaren aus der G.schen Handlung fümen. Lultus W. hätte wohl noch längere Zeit, da er im Geschäfte oft ganz allein war, diese Wirthschaft fortlegen können, aber ein anonymes Schreiben, welches der Geschäftsleiter A. aus unbekannter Hand erhielt, und welches die Entwendungen des W. enthüllte, machte dem verbrecheri­­schen Bewahren ein schnelles Ende. W. wurde von A. zur Rede gestellt, und nach eindringlichem Zureden gestand er Alles, was er entwendet, so wie auch, an wen er die gestohlenen Waaren veräußert hatte. Bei dem Bandtramer 3. wurde noch ein bedeutender Vorrath der entwendeten Tag ren­sorgefunden. Zum Glück für ihn — einen bereits bejahrten Mann — und seine Familie, hatte er sich noch vor der gerichtlichen Anzeige mit dem Beschädigten derart ausgeglichen, daß er außer Nüb­elung der bei ihm vorgefundenen Waaren sich noch zu einer Entschädigung von 100 fl. vere­pflichtete, wodurch er im Sinne des Gefeges straflos wurde. Im entge­­gengefegten Salle wäre er der strafrechtlichen Verfolgung nicht leicht ent­­gangen. Die beiden andern Gefragten jedoch, Mar B. und Viktor B., wurden nicht mehr im Besitz der gestohlenen Waaren betroffen. Doch ge­­fand ersterer, daß er über Anempfehlung 9­8 Bandtramers Samuel R., von dem Hauptangekragten, welcher ihm als Fallit unter dem Namen Schwarz vorgestellt worden sei, mehrere Waaren für circa 30—38 fl., je­­doch nicht für sich, sondern für Samuel R., welcher auch das Geld herge­­geben, getauft und dem N. übergeben habe, ohne jedoch auch nur im Ent­­ferntesten gewußt oder gedacht zu haben, daß diese Waaren gestohlen sein könnten. Alle übrigen ihn belastenden Angaben des W, stellte er hartnädig in Abrede. Ritter B. leugnete nicht weniger als Alles. Er will blos eine Quantität Bänder im Wert­e von 10—12 fl. von Samuel R. auf Ab­­schlag einer Schuld erhalten, und an den Kramer 33. verkauft haben, ohne daß er jedoch deren verbrecherischen Ursprung gekannt hätte. Den Julius 23. will er unter dem Namen Schwarz nur von daher rennen, weil er oftmals für ihn Kleider gepagt hatte. Es stellte sich jedoch aus den Zeugenaussagen heraus, daß Sullus II. im Laufe der beiden andern Angeklagten stets bei seinem eigenen Namen und nicht Schwarz genannt wurde, und daß Mar B. ihn als Handlungsdiener und nicht als Walliten genannt hatte, es stellte sich ferner heraus, daß Viktor B. beim Verkaufe der oberwähnten Bänder sich der Rüge bedient hat, daß er dieselben für Kleider umgetauscht habe, endlich wurde die Behauptung des Mar B., als sei er beim Anlaufe der fraglichen Wanren blos Unterhändler des N. gerwesen, durch die Aus­­sage dieses Zeugen und die des Julius W. vollkommen widerlegt. Max B. und Ritter B. wurden auch der Wedertretung der Beschimpfung eines in Ausübung seines Amtes begriffenen Gerichtsdieners, welcher ein zivilrecht­­liches Urtheil an Biktor B. zuzustellen hatte, beschuldigt. Aus der Aussage des bei der Schlußverhandlung vernommenen Gerichtsdieners D. ging je­­doch hervor, daß sich bei dieser Gelegenheit bios Mar B. und nicht auch Biktor B. Schimpfworte gegen ihn erlaubt habe. Nach geschlossenem Beweisverfahren stellte die Staatsbehörde ihren Antrag dahin, es werde Lullus W. als unmittelbarer Thäter des an ©, verübten Diebstahls, die beiden andern Angeklagten aber als Mitfähuldige an diesem Diebstahle, ferner Mar B. außerdem auch der Medertretung der Beschimpfung eines öffentlich Bediensteten für schuldig ernannt, und 3­u­­tus DB. zu einem umweitjähriigen, Mar B und Ritter B. aber zu einem Dreijäh­rigen, bei­ Mar B. mit Saien verschärften [öweren Kerfer verurtheilt. Der Gerichtshof nahm bezüglich des Sultus W. den Antrag der Staats­­behörde an, hat aber Die beiden andern Angeklagten von der Anklage der Mitschuld aus Unzulänglichkeit der Beweismittel freigesprochen und blos der Theilnehmung am Diebstable, welche mit Nacsicht auf den durch sie verhandelten Betrag bei Max B. ein Verbrechen, bei Viktor B. aber blos eine Uedertretung bildet, für schuldig ernannt, und Ersteren zu einer Kefferstrafe in der Dauer von 8 Monaten, Kegieren aber zu einer strengen Ariesttrafe von 4 Monaten verurtheilt; von der oberwähnten Uebertretung aber Max B. ab instantia freigesprochen und Viktor B. Iosgesprochen und für schuldlos erklärt. * Ein in New Orleany erscheinendes Blatt sucht Be Erhaben­­heit der Vereinigten Staaten über die übrigen Länder der Welt durch folgende Punkte zu bemeisen : Der größte Wasserfall der Welt ist der Niagarafall, wo die vereinigten Gemässer der großen obern Seen, welche einen­­ 7 Meilen breiten Strom bilden , sich plönlich veren­­gen und über die Reifen in einer Höhe von 160 Fuß herabstürzen. Die größte Höhle in der Welt ist die Mammothhöhle im Staate Kentucky, wo man auf einem unterirdischen Fluß herumfahren und im Dunkeln Fische fangen kann. Der größte Fluß in der Welt it der Miffisfippi der eine Länge von 4100 Meilen hat. Das größte Thal auf der Welt ist das Miffisfippithal , das 500.000 Geviertmeilen einnimmt und eine der frucht­­barsten Gegenden der Erdkugel is. Der größte See auf der Welt ist der obere See, der 430 Meilen lang ist. Die größte Brücke in der Welt ist die Gedar-Brees in Birginien, die über einen 250 Fuß tiefen und 80 Fuß breiten Abgrund geht, über den sich ein Waldstrom ergießt. Die größte Eisenmasfe in der Welt ist der Eisenberg Pilotm­ob in Missouri , der 150 Fuß hoc­ht und 2 Meilen im Umfang hat. Die längste Eisenbahn in der Welt ist die Grand Central Illinois, die 731 Meilen lang ist und 15 Millionen Dollars fostet. Die größte Anzahl von Eisenbahnmeilen im Verhältniß zu der Oberfläche irgend eines Landes in der Welt findet sich in Massachusets , das per Quadratmeile über eine Meile Schienen bessst. Die größte Anzahl Uhren, die in der Welt fabrizirt werden, wird in dem einen Staate Connecticut gefunden. Die größte Anzahl von Walfisch­­fahrzeugen wird von Mantudet und Neubedford erwedirt. Der größte Ge­treideausfuhrhafen in der Welt ist Chicago. Der größte Aquäduct in der Welt ist der von Breton in Newport; er ist 401, Meilen Yang und Foster 1212 Millionen Dollars.­­ Der legte Nachkommer Racine’s lebt in einer reinen Stadt Frankreichs mit einer Rente von 600 Franken. Er verschmäht fer den Beruf­­ aus Adelstolz. Sein Leben verbringt er in den Wäldern. Die Jagd ist seine Leidenschaft, seine Arbeit, fast sein Unterhalt. Er ist ein Mann von 40 Jahren, verheirathet, und hat einen Sohn von 12 Jahren, der Stipendiat in einem französischen Lyceum ist, = MWoher die fhlegten Schauspieler? „Wie fommt es nur," fragte der Herzog Karl August eines Tages Goethe, „daß es jet weit weniger gute Schauspieler gibt als früher “” — „Das kommt daher, antwortete Goethe, weil unsere Universitäten zu gut geworden sind. Sonst mißriethen siel mehr Studenten, die gingen zum Theater und hier kam ihnen wie der Bühne überhaupt ihre wissenschaftliche­­ Vorbildung zu Gute. Seht laufen nur noch wenig verdorbene Studenten, aber desto mehr verdorbene Professionisten und Kommis unter die Schauspieler. Wo sort da die Bildung bek­ommen 2” * Eine seltene Hochzeitsunterbregung. Don Dloniz (Böhmen) berichtet man eine seltene Hoczeitsunterbrechung. Die Tochter eines dortigen Tagarbeiters sollte heiraten. Der Hoczeitsmorgen war erschienen,, die Braut festlich gefleivet und geschmickt, schon im Be­­griffe, mit ihrem Bräutigam zur Trauung zu gehen. Da übersamen sie plögliche Wehen, die sie vergeblich zu verheimlichen führte. Nach wenigen Minuten genas sie zur größten Niederraschung der Hoczeitsgäste und bes Bräutigams eines gesunden Knäbleins. Merkwürdig war die KHartnädig­­fett, mit welcher sie ihren Zustand den von einigen Seiten ausgesprochenen Verdachtsgründen gegenüber bis zum Yegten Augenblicke leugnete, Nehbmt@uhin Aht vor der Krinoltine! Wieder hat das abscheuliche Nodungethüm in wenigen Tagen zwei Opfer gefor­­dert: Zwei Damen in Hamburg wurden dur die Krinoline während eines Ganges Über die Treppe vom Unglück ereilt. Die erste Dame, Abends spät aus einer Gesellschaft heimfehrend, verwicelt sie beim Treppensteigen mit der Fußfolge In den nicht gehörig aufgenommenen Stahlvertrod und fällt mit dem nie auf die hohe Kante eines Stahlreifes , der ihr unter dem Knie, quer über dem Unterschenkel eine tiefe Haut­wunde beibringt und beinahe das Kniescheibenband durchschneidet , die andere Dame tritt ebenfalls beim Hinabsteigen der Treppe in den Netfrod und schlägt beim Fallen kopfüber dermaßen an einen Treppenpfosten, daß sie mit einer gro­­ßen Stim­mwunde bewußtlos weggetragen werden mußte. “ Die „Nordd. Ztg.” erzählt: „Als am Donnersta Rintenregiment in der Nähe von Lichtenberg nach a­a­un empfand die Mannschaft einen großen Durst. Der General-Feldmarschall v. Wrangel, telcher gerade des Weges geritten kam , befahl sofort vom Dorfe hinreichendes Wasser herbeizuschaffen, und als sich die Soldaten erquic­en, trank auch der alte Feldherr aus seinem silbernen Beer nıb­ und unterhielt sich während dem mit der Mannschaft auf das Leutseligste. Plöglich wurde der General eines mit verschiedenen Ehrenzeichen gesgeűcs­ten Unteroffiziers ansichtig, welcher die Fahne trug. Als er von ihm er­­fuhr, daß derselbe neun Jahre gedient und u. A. auch in Baden mitge­­fochten hatte, trank er dem Unteroffizier aus seinem Becher zu, und als dieser solchen mit dem freudigsten Dante zurückgeben wollte , machte der KONTÁR ihm mit herzlichen Goldatenmorten den Becher zum einent. 8. August stellte, wie „ Dieses fatholisc, Ledig, Handlungsdiener, Schranfen des Gerichtes, und der Geständniß seiner Schuld ab: bes MR, wie es kam, das Sohn Angeklagte Julius W., 22 Jahre alt, den folgendes umfassende 1. Dezember 1855 wurde er im verl­auf von zwei und er, Keineswegs Verbrechens trug f. Landesgerichtes,­ er fich unterstehen künne, Staatsbehü­rde angeklagt Am Der steht Yegt KR, an, Als die Absicht gehabt zu haben, den Leibesbeschaffenheit des Getöchteten , eine s dhmere Kerfersttrafe fahren an, eines Baumeiers, ihre vor er |

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