Pester Lloyd - Abendblatt, Oktober 1857 (Jahrgang 4, nr. 223-248)

1857-10-01 / nr. 223

rauhe Winterklima im Norden mehr als jenes.Es der Zü­chtung,fast haarlos,während das andere mit zur Mastung, vertragen nur diese Ferkel hat, ist,vielleicht in Folge I bedeckt ist.Die­ Hist von Wichtigkeit,denn Schweine,­stand ist aber die Bödartigkeit geringe Kältegrabe ohne iiehtemwolligemHaarel fung nicht zu Häufig etwa nach der vierten Generation sowohl zursucht als Ein Nebel, Sau, sobald, Graf Reventlam den Rath, die Blutanffri­. zu wiederholen. Der Tebhafte Schwarzviehhandel, welcher sich aus Ungarn, der Moldau, Taladjet in den letten drei Jahren nac Norddeutschland entwickelt hat, sollte in dieser­ Beziehung mehr von den Landwirthen zur Aufchaffung der Schweinezucht — der schmächste jeder Arbeiter zu bestellen nur wenige Ruthen Land für, hat. Das ungarische Schwein verhält sich Übrigens auf der Weide ziemlich ruhig, wenn es nicht gerade Mangel an Nahrung di ee . Eine neuere Depesche aus London vom 29. September bau­­t, bringt noch folgende wichtige Einzelheiten zur jüngsten amtlichen indischen Post: Havelo­d erstürmte am 16. August Bithur zum zweiten Male; er hatte nur 900 Mann zur Disposition. Delhts Beladung verlor bei Ausfällen 3000 Mann, bei der Erprosion einer Pulverfabrik 500 Mann. Wahr­­scheinlich hatte Ni olson am 20. August den Sturm begonnen. 400 Seeleute mit 12 Kanonen fuhren den Ganges aufwärts. Im Pendichab m wer­­den die Steuern pünktlich bezahlt. Den ersten in der "II. Ztg." abgebrachten ausführlichen Berichten entnehmen wir Folgendes : Unter den militärischen Operationen, welche gegen­­wärtig in Dostindien im Gange sind, um die Rebellion zu bemeistern, nimmt, nächst der Belagerung von Delhi, das Unternehmen General Havelo EB, der Rath­o (kudnow) zu entfernen beabsichtigt , die erste Stelle ein. Nach dem siegreichen Gefechte bei Bufferut Gunge am 29. Juli fah­rt der General, da er seine Reiterei hatte und überdies durch Kranke und Vermundete seinen Marsch gehemmt sah, genem­igt, eine rüdgängige Bewegung gegen Cawnpore zu machen. Am 4. August rückte er abermals vor und wurde am folgenden Tage von ungefähr 5000 Mann feindlicher Truppen angegriffen, die er flog und denen er ihre Kanonen abnahm. Hierauf lebte er seinen Marsch neuerdings gegen Bufferut Gunge fort; als er aber hörte, daß der Feind in beträchtlicher Stärke in der Nähe von Lashno stehe, beschlug er, da ihm höchstens 1000 Mann Europäer zu Gebote fanden, nach Camwapore zurückzugehen und dort Ver­­stärfungen abzuwarten. Auf diesem Nachzuge ward er am 12. August auf der Nordseite­ des Stuffes, bevor er denselben überschritt, um Catonpore zu erreichen, von den Rebellen angegriffen, die ihm einigen Verlust beibrachten, dabei aber ihre zwei Kanonen einbüßten. Am folgenden Morgen ging der General über den Ganges und kam nach Cawnpore, wo während seiner Abwesenheit General N­eill von einem feindlichen Korps angefallen worden war, bag er aber zu­­rückschlug. Inzwischen hört man, das General Sir James Dutram, der nun wieder zum Oberkommissär von Au­dh ernannt worden ist, die Absendung von Bek­lärfungen nach Catonpore eingestellt hat, indem er die Absicht hat, Ludnom in einer andern Richtung, nämlich längs des Zluffes Gogra oder bei Gomati zu erreichen. Von den Greuelthaten in Cawnpore werden immer neue Einzelheiten bek­­annt. Lieutenant Sanders vom 84. Regiment zog, als er vor Nana Sahib gebracht wurde, seinen Revolver, [hieß fünf Mann von der Wache nieder, fehlte aber mit dem sechsten Schuffe den Radschah selbst. Er wurde auf den Boden genagelt und die Kavallerie hieb ihn in Stüde. Die Rebel­­len von Dinapore, welche Arrah bedrohten, dessen seine Befabung vom Major Eyre entfernt wurde, haben den Weg nach Safferam auf der großen Hauptstraße eingeschlagen; eine Abtheilung Europäer von Benares hat sich zu ihrer Verfolgung aufgemacht. Unter den Meuterern in Delhi sol große Unordnung herrschen, und es mache sich bereits Mangel an Lebensmitteln und Munition fühlbar. Es heißt, sie hätten si zur Hebergabe erboten, wenn man ihnen Schonung ver­­spreche, und der König verlange statt der bisherigen Pension von 15 Lafhs Nupien eine solche von 36 für sich und seine Nachfolger. Im Penpihab werden die Dienste des Radfhah von Puttiala sehr gerühmt, der bei der er­sten Nachricht von den Vorfällen in Delhi seine ganze Streitmacht zur Ver­­fügung stellte. Er stößt an der Spike des Gifthundes und hat recht gegen 10.000 Mm. im englischen Dienste. Auch hat er der Regierung mehrere Lands Rupien zur Verfügung gestellt. Im Pendihab werden zwölf neue Regimenter errichtet. In den Radshputanastaaten is seit dem Ereignisse von Nimutfh und Nasirabad nicht viel Bemerkensunwerthes vorgenommen, außer der Meuterei im "12. Bombay" Infanterieregiment, die jedoch durch energisches Ein­­schreiten unterbrücht wurde. Der Nizam hat seinen festen Entschluß erklärt, die Allianz mit der britischen Regierung aufrecht zu­erhalten, und in Zentralin- Ni Mit nach Mittheilungen aus Nagode, Sagar und Diabbalpur vollstäti­­ge Ruhe. In der Präsidentschaft Bombay wurde die Meuterei in Kolapur zwar unterdrückt, und der Plan durch europäische Truppen belebt; aber au­ch Dhar­­war, Rutnagerny, Mount Abu fanden Unruhen statt und es mußte ein Theil der einheimischen Truppen entwaffnet werden. In Gefühl der Unsicherheit herrscht im ganzen Gebiete. In K­alkutta wie in Bombay sind Bet- und Bußtage angeordnet worden; die Stimmung ist düster und das Vertrauen zu der Regierung erschüttert. Der „Englishman“ sagt rund heraus, alle Maßre­­geln derselben seien entweder verspätet oder ungenügend, und tadelt unter An­­heim die Anstellung eines Mahomenaners als Unterkommissär in Patna. BZtl­­­ hen Madras und Kalkutta wird Yangs der Hütte eine Telegraphenlinie errich­­tet, eben­so ist der Befehl gegeben, eine solche von Kalkutta nach Alyab, und von lechterm Plate nach Prome, Kyuf Phyu und dem Tinghu-Paß herzustellen. In Zanzibar farb am 5. oder 6. Suli Oberstlieutenant Atkins Ham­er­ton, 1. brit. Konsul und Agent der ostindischen Kompagnie im Gebiete des Imams von Maskat. Er hatte Kapitän Burton auf dessen Erforschungsreise von Hanzibar aus längs der Küste eine Gtrede Wegs zum großen Binnensee begleitet, mußte jedoch, von Diarrhoe ergriffen, nach Zanzibar zurückkehren, 100 er nach 4 Tagen stack. Die in Singapore niedergelassenen europäischen Handelshäuser haben an Lord Elgin bei seiner Durchreise nach Kalkutta eine Adresse gerichtet, worin sie ihre Befriedigung darüber ausdrücken, daß er die für China­ bestimmten Truppen nach Ostindien zur Verstärkung abgehen ließ und diese Expedition selbst begleitete. Die in den chinesischen Ge­wässern stationirte Seemacht sei, fügen sie bei, hinreichend, um bis zur Nachfahr St. Lordfehaft den Handel zu fchüben und den status quo aufrecht zu erhalten. Ein interessanter Artikel der „Morning Volt“ ist geeignet das Staunen zu vermindern, mit welchem wir die unerhörten von den S­ea Boys in La Diem begangenen Staufamk­eiten vernehmen. Der Gefallen an Menschenopfern hat in diesem Lande der mittelmännischen Eroberung widerstanden, und noch ist es kein halbes Jahrhundert her, daß es der ostin­­dischen Kompagnie „gelang , dieselben zu unterbrüden. Mini fanden zu Saugor in der Präsidentschaft Bengalen Menschenopfer statt, und erst vier oder fünf Jahre sind es her, dag ein Bramine verurtheilt ward, weil er, nachdem er der Göttin Kali einen Bod geopfert, mit demselben Messer zwei Menschen abfehlaitete, welche der Zeremonie beimwohnten. Noch vor wenigen Monaten wurde zu Rungpur ein Indier hingerichtet, weil er ein Kind erzwürgte, in der Hoffnung , dafür von der Gottheit Die Wiedergenesung seines Erauten Sohnes zu erlangen. Die Khonds — ein Ref der Urbevölkerung Indiens aus der hors bramm­ischen Zeit, der nordweslich von dem bengali­gen Meerbusen ein Gebiet von 40 Meilen Breite und 34 Meilen Länge bewohnt — verehrten die Göt­­tin ihres Landes ebenfalls durch Menfenopfer. Die Geschlachteten nennen sie Merias Diese Merias gehören nicht zu ihren eigenen , in den Bergen hausenden Stämmen. Es sind Einwohner der Ebenen , die gewaltsam fortge­­führt oder gegen Schweine, Hammel, Geflügel eingetauscht werden. Jedes Men­­schenopfer ist der Gottheit Kali angenehm, doch Kinder sind ihr am Liebsten. Am ersten Tage der Beier trinkt, singt und tanzt man. Am z­­eiten Tage wird das Opfer an einen Pfahl gebunden, wo man es mit Blumen befränt, mit Del und Saffran überflüttet. Am dritten Tage erschlägt der Priester das Opfer mit einem Messer , und augenblicklich darauf schneidet der große Haufe eg unter furchtbarem Geschrei und inmitten einer teuflischen Mufii in Stüde. Die grällichen Berb­er dieser Stüde gehen dann nach Hause, um sie daheim ihrem Familiengotte zu weihen. In manchen Gegenden wird die Me­­via in dem Blute eines Schweines erflich und dann, wie erwähnt, in Gnade gefänitten. Die jährliche Zahl dieser Menschenopfer läßt sich nicht wohl bez­­immen. Im Verlaufe von jede Monaten haben die Briten blos in einem 4,800 Schritte langen und 1,800 Schritte breiten Thale sieben solcher Opfer dem Tode entrisfen.­­ Der Kindermord erreicht in Hindostan ungeheure Dimensionen, besonders in der Radihputana, fün­flich vom Pendrehab und von Scinde. Die seinen Mädchen werden von den Müttern getödtet, ohne bag Diese sich nur die Mühe nehmen, die Väter zu Nathe zu ziehen, und mit eben­so wenig Bedenken, als wären es junge Naben. Bald erfäuft man sie in Milch; bald bestreicht die Mutter ihre Beutemwarze mit Gift; bald lebt man die Streinen auf der offenen Landstrafe aus, oder wirft sie in die Drehungeln, den Tigern und Raubvögeln zur Beute. Die ostindische Kompagnie Hat mit den indischen Fürften Berträge zur Ausrottung des Kindermordes abgefäloffen , aber diese Fürsten kümmern si wenig um deren Ausführung. Was die ber­kannte Seite der Th­ugs oder Erdroßler anbetrifft, so hat man deren in dem Einen Jahre 1837 nit weniger als 266 verurtheilt. “Die Gering­­fdőtung des menschlichen Lebens und Die mit Schürferei gepaarte Grausamkeit sind zu allen Zeiten charakteristische Züge der indischen Bevölkerung gewesen , und der Druck der Fremdherrschaft braucht nur einen Augenblick nachzulassen,­­ diese destruktiven Neigungen sofort wieder in ihrer ganzen Grägliäfeit erscheinen. Uebrigens wußt werden, denn gerade Theil unserer sucht sich ein eigene Rechnung und gibt Vierproduk­tion — Schwein bricht und wühlt wird anzuschaffen, wenn nicht Nachtheil­ des ungarischen Chloers und der die Verbesserung so viel von Zucht ihmweinen von großem Nuten er als andere NRacen, fein. sc.­hat,­­ be=, Säuelpfeffendend von Emil Müller, Dorotheagafse Nr. 12. — Verlag der Pester lopbgesellart. Börsen­ und Handelsnachrichten. * Wien, 30. September. Das heutige Morgengeschäft eröffnete Krebit­­astien 218, Nordbahn 177, Staatsbahn 243, melde Kürse sich jedoch bei mehr­­fachen Realisationen und dem immer noch nicht beseitigten Geldmangel nicht be­­haupten konnten. Auf das Bekanntwerden der günstigen Pariser Notizungen entwickelte ich an der Mittagsbörse wieder eine bessere Stimmung bei günstige­­ren Geldverhältnissen; die Umläge blieben jedoch beschränkt. Wechsel und Me­­talle ohne wesentliche Renderung. Sälußfurfe : Kreditaktien 2181/,, Nordbahn 177­/,, Staatsbahn 243, Theißbahn 1009 / , Berlin, 29. September. 5pEt. freiwillige Anleihe 991/,; 5pCt. Me­­tal, 795 1854er Lofe 104'/,; Nationalanleien 81; Staatsbahn 159; Kre­­ditak­ten 107; flau. Frankfurt, 29. September. 5pCt. Metall. 77',,; 4'/,pCt. 671, ; Wien 113'/,; Bantastien 11065. 1854er Lofe 102%/,; Nationalanleihe 79; Staats. 275 ; Kreditaktien 197­5 fest. Hamburg, 29. September. Nationalanleihe 80'/,. Paris, 29. September. 3pCt. Rente 68.15; 4'/,9Ct. 91.25 ; öfterr. Anleihe 90; Staatsbahn 6775 Oktoberrente 68.52. Börsenschluß sehr fest. Abends 34Et. Rente 68.05 ; Staatsbahn 676. London, 29. September. Konsols 9017. Amsterdam, 29. September. Dort verzinsliche 761455 2"­,pCt. 38Y,; Nationalanl. 74% ,. Berlin, 29. September, Weizen: entbehrt Kaufluft, weshalb das Geschäft Rot, ungeachtet Inhaber fin nachgiebig zeigen, per YOpfv. neu gelb. Scalef. 74—75 Thlr. bezahlt. Roggen­­­foto in ziemlich gutem Verkehr, 84—85yfb. a 45—46!­, Thlr. und Bopfo. 46", Thlr. (lebteres frei Bahn) pr. 2050 Pf. verkauft, sChwimm. pari gegen September-Oktober getauscht, Termine befserten fi. etwas im Laufe des Marktes und schlosfen fest. Geräte : völlig behauptet. Hafer : foto Termine preishaltend. RŰ­be 81: felt, pr. Herbst unverändert, spätere Stätten gefragt und besser be­­zahlt. Gel. 500 Ztr. Spirstws : unter weichenden Preisen gehandelt, fliegt matt gehalten, Verantwortlicher Redakteur : Karl M Weißfircher, 86; b5pet, Metal,

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