Pester Lloyd - Abendblatt, Oktober 1857 (Jahrgang 4, nr. 223-248)

1857-10-19 / nr. 238

" , . . . de « ..--..­­.---­­ 1 Die i 4 f Redaktionz­­einzelne 1. RE 1 tr. EM. ersten en HeZHoTtik « EMW Nro.238. Pest, 1857. l 1­0 Bureau, Dú­­ == ı­a­u .-o­­dblatt vd Aben ES EE .-« ie tonfag, 19. Oktober. a SE % Die toffentlichen Resultate Politische Nundrehan , pflogenen Beratung eine telegraphische Depesche in unserem ‚gefttigen Morz­genblatte den Lesern mit ; einen detaillirteren Bericht Hierüber Taffen wir nach der Wiener ,H.- u. BZ." hier folgen: „Einige der Betheiligten nahmen Anstoß an der Bevorzugung, welche­­ Hie­ftreditanstalt darin beanspruchte, daß sie nach Dedung der Abschlagszahlung von Öffrung von 75 pCt. der­ angemeldeten­ Forderungen die übrigbleibenden Aktiven der Firma des Kridatars zur privativen Ausgleichung mit seinen Gläubi­­gern zu übergeben, während die Mehrzahl der Irtteren die gänzliche Austragung der Angelegenheit in die Hände der Kreditanstalt gelegt wissen wollte. In diesem Punkte gab die­ Direktion den Wünschen der Gläubiger nach, was ohnedies ein­ späteres beihilfiges Abkommen zw­ischen ihnen und den Herren Bossovíg und Komp. nicht ausschließt. Endlich entstand die Frage, ob die Abschlagszahlungen der Kre­ditt-Anfalt sofort oder erst dann beginnen sollen, wenn der Konkurs gerichtlich aufgehoben sein werde. Hier zeigte es sich nun, daß die Er­­langung der durch das bestehende Gefes vorgeschriebenen Einstimmigkeit der Gläubi­­ger durch den Eigensinn eines einzigen derselben hintertrieben oder verzögert werden könnte, und, selbst abgesehen hievon, möglicherweise Monate verstreichen­­ würden, ehe die Aufhebung des Konkurses thatsächlich erfolgte. Mit diesem Aufschube wäre aber der­ Hauptzweck des ganzen Arrangements, nämlich der bedrängten Handelswelt rasch "unter die Arme zu greifen, vereitelt. Man fand auch hiefür einen Ausweg, der dar­­­rin besteht, daß die Kreditanstalt so­fort nach Unterfertigung des neuen Ueberein­­kommens, be­i. längstens vom näcsten Mittwoch angefangen, jedem Gläubiger 30 bis 50 pEt, seiner Forderung als Vorschuß ausbezahlt, welchen der Empfänger, falls die Aufhebung des Konkurses binnen 6 Monaten nicht erzielt wäre, an die An­­stalt zurüczverstatten verpflichtet ist, wie dem­ überhaupt derselben, falls der Erlös der Maffe die von ihr geleisteten Abschlagszahlungen nicht deden solte, der Regreß an die einzelnen Empfänger vorbehalten bleibt.“ Den Berichten in den anderen Blättern entnehmen wir noch folgende Details: „Indem Kreditanstalt gegen Verpfändbung des Wechsels 30 bis sie dafür einen Nevers, daß für den Fall, Daß der Konkurs der das Darlehen wie auch, daß für den unglücklichen Ball, jeder­ Gläubiger, den nicht gebedten |­­ 50 pCt, an­ die Gläubiger, die Tilgung ihrer Priv­atford­erung an die Boskonis’sche Maffe gleichsam als Vorzugspost zur­ Bedingung machte. Herr Die­refter Richter motivirte die V­illigkeit­ jenes Anspruches Durch die Mühemwaltung, welche die Liquidierung eines solchen Geschäftes der Kreditanstalt verursachen müßte, stellte es aber schließlich der Versammlung der Gläubiger frei, diese Mühemwaltung mittelst einer Provision von 2 pCt, der resultirenden Beträge zu kompensiren, woge­­gen die­ Anstalt bezü­glich ihrer Privatforderung auf jede Ausnahmestellung zu verzich­­ten bereit sei. Dieser Antrag wurde mit Einhelligkest angenommen. Ein zweites­ Bedenken betraf den ursprünglichen Borschlag, nach Rea­­l 50p6t. darleiht, verlangt nicht binnen sechs Monaten aufgehoben wird, derjenige Gläubiger empfing, dasselbe wieder zurüczahlen muß als der Erlös aus der Konkursmasse 50 pCt. der seinen Wechsel von der Kreditanstalt belohnt erhielt, ihr Reiz im persönlichen Obligo verbleibt. — Auf die Brage eines Untiefenden, Wechsel 30, und welche 50 pCt. Worfehuß erhalten werden, antwortete der rettor: richten, der den MWerhfel einreicht. fosig’fhen Da der Einreicher persönlichh Lichste gethan werden wird. — Zum Epstein, Bad und Mori, meinthaft mit Delegirten der Otransit zu Kreditanstalt die Herr Di­­Dualität,desjenigen Dobligo für den möglicherweise nicht ganz zu tilgenden Betrag des Borschuffes bleiben müsse, auch der Vorschuß nach der Kreditfähigkeit des Einreichers sich richten. Auf die Frage wie man es mit den Buchschulden halten werde, versicherte Herr Richter, daß von Seite der Anstalt auch für die Buchforderungen das Mög­ noch mitgetheilt , daß die Bos­­Passiva 2.078,000 Gulden betragen, worunter 1.800,000 Wechsel, der Meft Buchfäulden. — Die Versammlung ernannte dann die Chefs der Firmen Liebieg, Drafche, Vertrauensmännern, melde in Ge­­nerifikation resp. Liquidation der Forderungen vorzunehmen haben. Dr. Wodish, Vertreter der, Konfursmaffa, erklärte, des liegt zwischen Wien und Pest getheilten­ Konkursver­­fahrens vor dem Wiener Handelsgerichte hilfreiche Hand bieten werde. Nach Allem Täpt fd falt hoffen­­ es nun auf eine 20. Oktober. Die Frage der Donau­­fürstenthümer sol denn bog in Stuttgart sein. Aus „unterrichteter Duelle“ ‚eine Verbindung desselben mit einer in wird nämlich geschrieben : Der Ezar habe als dem nächstigen Herrseher des Daro-rumänischen Reis seinen „Meffen, den Herzog­ von Leuchtenberg, Lonid Napoleon den Prinzen Joachim Murat in Bosschlag gebracht. Ueber den legteren habe man sich jedoch auch dann nicht geeinigt, als man Leuchtenbergischen Prin­­die Krone des neuen Reiches an den Prinzen Aber selbst der»Nord«bezweifelt die Verwirklichung des Unionsprojektes, und stellt unter den hindernissen den Widerstand Oesterreichs, »dem es durch seine Interessen zu einer gebieterischen Pflicht­ zu einer Noth­­wendigkeit gemacht werde,sich der union mit allen ihm zu Gebote stehenden Mitteln­ zu widersetzen««,obenan.Auch die Wahl eines herrscherg fürdas neu ,g­egründete Reich,meint er,biete viel Schwierigkeiten,indem sowohl die Erhe­­bung eines eingebornen als die eines auswärtigen Fürsten aus den rumäni­schen Thron eine Menge Unzuträglichkeiten im Gefolge haben werde.Wie es scheint,hat es eben seine Wirkung nicht verfehlt,daß Oesterreich und England­­ sich noch in der elften Stunde der Ansicht der Pforte entschieden angeschlossen. .Erst vor einigen Tagen sprach die in Petersburg erscheinende»Nor­­dische BimH ihre Ueberzeugung in Bezug aus China dahinaus,ganz Europa solle einschreiten,weil England alleine,nicht vermögen jetzt schreibt der,,russischtJU Vali­de««in Beziehung auf Indien­­Gesdíid und Glied die und zwar vom Jahre Jahrhunderts. Die in dieser­ Epoche bewert­steiligte Unterjochung hat nichts mit der Eroberung jenes Gebietes gemein, von wel­­­ der uns die Geschichte glorreiche Epopeen aufbewahrt hat. Ohne Zweifel hatte auch Aber man muß helfen ge­­rn der Hand er­­Die Diplomatie Englands — wir gebrauchen ein höfliches Wort — fand es immer, mit Gollisionen und inneren Erfegattern.­­Tagesordnung war auszubeuten. In dieser Epoche wurden alle Bande zerrissen, die die Eingebere­­ter einander ver­nüpften, das Feuer der Fwietracht flammte überall; die Mach tommen der­legten Eroberer theilten die Trümmer des zerfallenden Staates unter sich. Die Politik Englands bewugte die Zmiftigkeiten. Viele Historiker drückten den Stem­­pel der Schande auf das egoistische und arglistige System der Agenten der Ostindischen Kompagnie, die unter dem Einflusse des Londoner Kabinets handelten. Nicht erobert hat England Indien, es hat,nasselbe getauft, im Verlauf eines Jahrhunderts wechselten­, die Dinge in Indien ihre Gestalt. Die gegenwärtigen Regierer Indiens, Lord Canning und Sir Colin Campbell waren nicht verpflichtet ganz so zu handeln, wie es während eines halben Jahrhunderts Die Elives, Warren Hastings und die Marquis Wellesseys gethan. Es gibt keine Nabobs, feine Bürsten mehr, welche eigennügig über Indien verfügen und dasselbe verrätherisch wie eine Doare verschachern, oder zum wenigsten doch haben diese Nabobs und Für­­sten in gegenwärtiger Zeit ihre Macht eingebüßt. Die huchgeehrte ostindische Kompanie, welche jene durch Nequivalente abfand, hat nachmals uralte Geschlechter, die ihre Herr­­schaft in Indien besestigten, zu Grabe geleitet. Wohl gibt es noch fest einige der früheren Machthaber, welche Subsidien beziehen, oder auf Letzungen festgehalten sind, aber diese Haben gar seinen Einfluß auf das Bolt und alles Verhandeln wäre mit ihnen nuglos. Der Moment ist nun aber da, in welchem Indien nicht erfauft, son­­dern bekämp­ft und zwar rasch bekämpft werden muß, weil font jeden Monat, in jede Woche weite Feinde gegen England aufstehen werden. Was aber kan­n geschehen,wenn England das Los trifft,nicht,,eine Meute Eins­pozer,die schwere Züchtigung erwartet««,änderen 200 Millionen Seelen,die einen Flaschenmum von»450,000 Quad hat-Wetst bewohnen,gut­ Vernunft auf­bringen? In solchem Falle möchte die Frage wohl Grund haben : „sind Englands "Kräfte der bes­serstehenden Anstrengung gewachsen 2” Möge England, falls nicht schon der rechte Au­­genblik vorüber ist, „biefen wilden, scheußlichen Aufruhr erfu­den !” wir wünschen ihm zu solder That Glück, und sehen ohne Neid auf seine Erfolge. Wir erlauben uns aber noch einige Worte hinzuzufügen : Kann es wohl­ zugelassen­ wer­­den, daß dieses große, mit Millionen Menschen bezifferte Gebiet, das so reich tt an Erzeugnissen des Bodens und der Industrie, der Civistration und dem Handel verlo­­ren gehen sol, und nur darum in den Zust­and unabsehbarer Anarchie ge­stürzt werde, weil Englands Kraft unzureichend für die Regeneration seiner Machtstel­­lung in Indien ist? Wer wird den Gedanken an­ eine solche Katastrophe zulassen ? Das ind ließ nicht in Englands Kräften steht, kann Europa möglich mach­en. Anstatt der ausschließlichen Herrschaft Englands in Indien dürfte ein europäisches Protek­torat Play greifen. Dann möchte die Ausbrei­­tung der Civilisation im wiederhergestellten Indien eine allgemeine Angelegenheit sein; dann könnte man mit mehr Grund als die englischen Zeitungen, welche nur von Rache er­n der Rebellen sprechen, mit dem Worte fchließen : „was Ende Tranet­ee wird, aus Petersburg berichtet : „Die iffsdivision,, welche zur­ DBerstarrung der­ russischen Marine in den Sinestischen Gewässern bestimmt, ist am­ 30. Da Kronstadt er laufen. Diese Division besteht aus drei Korvetten und drei Dampfklippern, zusammen mi 48 Kanonen und 800­ Mann. In einigen Tagen wird ihr eine Fregatte son en El RR tak ’ a an Belegung, nebst 25 Offizieren oder Na­­. Au e Nacht von den großen Befestigungsarbei­t­fahrt des Afow den Meeres bestätigt sich. Das Moharremfest war zwar , Fee a El chans Was unter solchen Verhältnissen davon zu halten, wenn, wie man dem „Dresd. 3.” schreibt, in der gegenseitigen Haltung der englischen und der tufsischen Regierung neuerdings eine bedeutende Renderung eingetreten und namentli­che Sprache der englischen Minister eine bedeutend mildere geworden sei, im Teicht zu­ errathen. Der „Bourrier de Paris“ berichtet nach Privatkorrespondenzen aus Ma­­dr­id folgende Unterhaltung zwischen der Königin und Bravo Murillo, in­folge Bye Ben­ch Bildung eines neuen Ministeriums ablehnte, ernac) redete die Königin denselben in der Weise an: „Ich will, daß du Ministerium organisirst, und dabet die Häupter aller moderirten Fraktionen dá­­n­gen nimmst, Ich will in diesem Ministerium alle achtungswerthen Männer der Mars­ter sehen, wie Martinez de la Rosa, Mon, Armero (den Admiral), O’Donnell Jr, Alle müssen si zu einem gemeinsamen Zentrum vereinigen, und sich um mich s&haaren unter den Auspizien eines solchen Rufes wie der beinige. Ich will keinen Schonfeils­­präsidenten mehr; ich h­erde selbst den Vorstg führen. Unter meinem Borsige werdet Ihr Alle gleich sein.“ — „Madame,­ sol Herr Bravo Murillo geantwortet haben, „was Sie mir vorfälagen, ist ganz unausführbar. Ich kann es nicht über mich nehmen, diesen Plan auszuführen !" — „Unausführbar ? und warum? Verfuhr man nicht so zur Zeit ‚meines seligen Vaters? Befolgen andere Regierungen heute nicht dasselbe System “" — „Der König Ferdinand VI. , Madame, war ein absoluter König; zu seiner Zeit gab es seine andere Politik, als die des Königs, sein anderes Regierungs­­prinzip, als das des Königs, und was anderswo ausführbar it, stößt in Spanien auf ungeheure Schwierigkeiten. Sie sind eine konstitutionelle Königin. Ihr Thron hat gewisse öffentliche Breiheiten zur Grundlage. Ihre Negierung ist parlamentarisch, ih Freier jeljátjágare mi en Shr­aa Bater oder wie Napoleon III. !“ sie aber n erzeugen, und Bravo Muri , dem er die Königin seiner tiefen Ergebenheit versicherte, ge­hi­ci kaszálta Die neuesten Nachrichten über die Vorgänge auf dem ö­ffindi­schen Kriegsfäauplake entnehmen wir einer Depesche erwähnt, nämlich Hilfe geeiltes Auriliartorps von 6000 Mann, dur) den Engländern zu 1500 Infurgenten aufz gerieben worden sein. (?) Nach derselben Depefche hatte das Kontingent von Gmaligr den Maharabshah Kaiser von Delhi von den eine andere Depesche aus Marseille meldet, hatte die Cholera Mißsemde, melde dem Ausbruchje der Empörung voran­­heute wieder mehrere Klagen vor. Ein aus Kalkutta an die „Köln. Ztg." schreibender Deutsche meint , es müsse irgendwo etwas­ fehlen, ohne was weiß, ohne daß irgend Aber nicht allein — heißt es dann — über die politische Verwaltung, sondern auch über die Finanz- Verwaltung haben wir uns so sehr zu befragen, da wir jegt einer ernsten Geldfrisis entgegensehen. Legt, wo Ai Karen aber das 2. al B. new die handelt worden ot. wird bag der am Sonnabend Abends in Wien ger, Nikolaus von Nassau zu übergeben, In Angelegenheit mente theilte bereit, er für die Vereinigung zeffin in Aussicht gesielt Habe. England tapfere Krieger, denfen, daß seine Triumphe nicht allein , welche nach dem Halle abgefaßt werden Später , bes Bostonihfhen nicht erreichen gebreihliche die Ziffer des Vorschusses werde sich nach der „Blicken: wir einmal England Schluffe wurde Webereinkommen zwischen hin auf die Unterjodjurg Indiens, gefhiete Feldheren in Indien, und Mittwoch 1757 518 zu den ersten Jahren unteres felt man bes Örofmoguls in bei dahin der definitiven Beitrittserklärung der Gläubiger aufliegen. Indien sollte, für in übereingenommen mit den Waffen an der , Sallis, welche so maffe Thätigkeit der Kredit an der Kreditanstalt und 3. Anstalt zur Einsicht und erster Linie ver » destomeniger Bewohnern Die wenn irgend einer der 100.000 Polizisten im ganzen Lande — die es das Geheimniß verräth, Im war Truppenmacht, und herausfordernde Haltung der Marseiller Po als Herrfer proflamtıt, verkündigen, 17.000 Mann statt, Sogar die Aufstellung Ueber sid der von Seiten der Kalkuttas an zu bie gegangen, liegen eine Briten der Muslims Nähe von willfahren. Dinapore sol von Scinde abgefecht und Lord ihn ganze Armee ergangenen Die Ein Viertel allenthalben im Zaume aus Marseille, friedlich abgelaufen, die Entfaltung den Canning hatte zu an Bösartigkeit verloren, würdete jedoch Havelod von Delhi zu fr bieser Streitmacht seinen 1300 Mann täglich 10 verlor, ein Zivile oder Militärbeamter etwas davon halten, bestand ein geweigert, nichts einer­ bedeutenden von Gescnhen nothwendig, um die Aufforderung, das S Kriegsrecht zu stehenden Insulgenten waren noch immer zu Cawnpore, wo General Noch wird in einer bisher von anderer Seite nicht gemeldeten Schattache der aus Kavallerie, zu Ludnom von 100.000 Mann empören kann, alle gewußt haben — -

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