Pester Lloyd - Abendblatt, Oktober 1857 (Jahrgang 4, nr. 223-248)

1857-10-23 / nr. 242

, sbendblatt des zilfester xlog.:»-.:s.-s.-gss.s.:. Las-THAT | Sceitag, 23. Oktober. Nro, V­EVEN 212. Vert, 1857. un für si­e3 selen meinde Mittlerweile als alte zur Dedung der laufenden aller Saden- und Grundbefig, Amerila und die Zudung bricht 108. Nette sich, wer Tann! weniger erwähnen Dien. sind, darunter begegnen, der nach Indien nicht Die finanzielle Lage, 2 Eine. Depesche der „Deflerr. Sorresp." aus London vom 21. meldet : Nuhristen aus New­ York vom 9. b. Mts. zu Folge ft die Geld­­frisis fortdauernd. Die heutige­ „Morning Post“ attaquirt die Distonzverhöhung und fordert Reform der Baulaste. Ein Londoner Korrespondent, der "N. Pr. Big." sorscht sich über die amerikanische Panique und ihren, Zusammenhang­, mit dem Londoner Geldmarkt in folgender Weise aus: Seit mir die Ehre zu Theil geworden, Ihnen zu schreiben, habe ich nie mit größerer, mit trüberer Erregung dazu niedergelegt als heute. Geldfrisig sieht wirklich vor der Thür. Wenn England Indien verlöre und Kanada obenein, eg wäre von ungeheurer Bedeutung für die Geb­­iete der Nationen. Aber selbst waltige Ummälzungen im Leben der Staaten treffen bag nächte Grü­ber mit geringerer Schärfe, zumal in biefer Handel treibenden Snfel. Und mer in ihnen so Grunde geht, der versinkt, weniger befragt und zur Klage kaum breift genug, im Strudel des Augenblids, gebildet von der Grafe som Edrebnis des Falles Sich banferott über Nacht, Natürlich, Kourant if Feines da. Der Binsfuß steigt auf dreißig bis secszig Prozent, und massenhaft strömt das englische in London Anfang Oktober geworden, t wo die Regierung ihre Bankeinlagen zur Auszahlung der Gehälter zurüczieht, aus, der Ablag seinen Ausgaben leute, fann sich Baarmittel früheren Sendungen erhält, muß den wahren Geldwerth noch mehr­ droßen in den zu bes Mmelt gesc­chtlichen Schauspiels, Erwartung, wie sie staatliche Neubildungen begleitet. Aber an einer Geldpannt Befig und Stellung zu verlieren, um die gewohnte Arbeit und ihre vielleicht saure Frucht durch die momentane Flustuation des Metalle im MWeltverkehr zu kommen — wie bit­­terlich, bitterlich niedrig nif die Banfenshtwindel zusammen. Die Geldinstitute jenseit­sicheren Darlehen blide für Handelszwecke zur Verfügung stellt einmal, wird besorgt, begehrt Kourant und sechszig Banken und zehnmal sech­zig. Handlungshäuser New­ York, wo es zu Pfandanleihen greifen, Läden der Kaufleute sammeln, von welchen und haft bes (Diskontos) mig­no Einzelnen der gespannten amerika­­atlantischen Oceans haben das Sechsfache an Papiergeld ausgegeben, als sie an Baarem befigen, die für gewöhnlich blühenden, aber toffsühnen Geschäfte erklären die Bank also an und zur Verfügung hat. Die Ostindische Kompagnie will gerade zur selben Zeit Krieg führen, ohne den nervus rerum aufbringen zu und die königlich englische Bank­auf­trag ihrer knapperen Mittel 7 Millionen Thaler baar vorschießen, welche sofort nach Kalkutta abgehen und keinen andern Gegen­wertb erzeugen als todt­­geschlagene Menscjet. Dafür bleiben aber die commercielen Zahlungen aus Indien stoct, und der Babrifant, welcher sein Geld für seine um seine gegenwärtigen Verpflichtungen zu erfüllen. Das baare Geld wird immer gesuchtet, und dem­entspre­­chend fallen alle Waaren, also die gewöhnlichen Objekte, im Preise, erhöhen demnac. Die Stimmung wird zweifelhaft, weil Banferotte fibranti sich in den Händen der Privat­­es in ver­­einten Strömen zu den Kaffen der­ Banguters und Darleiher abzufließen pflegte. Der Kleine DBesiger, welcher sein Geld Hier zu Lande nicht in Papieren, sondern beim Banguter anzulegen pflegt, welcher es ihm und jedem Andern in jedem Augen­­fomtt die in einem Handelslande vortheilhaftere Beweglichkeit des Kapitals erhält — der kleinere Befiger wird ängstlich, sucht das Seinige zurückzuziehen und vermehrt dadurch die Spannung des Augenblicks. Hinter ihm ber folgen die Reichen, deren großen Ausgaben der Bankier ein allezeit bef­reiter Kafftrer ist, welcher die ihm Üibergebenen Summen jeden Tag hergeben kann und bis zur Zurückerstattung jedes einzelnen Postens verzinst. Oesterreich, Frankreich, auch der Norden Deutschlands leiden Indessen an ähnlichem, mehr oder minder belästigendem Drude und suhen durch ihren hohen Zinsfuß neue Baarmittel eher an sich zu ziehen, von allen Seiten nach Geld immer werthloser für den Moment wird neue schlechtere , schlechteste Post aus während Kanferott und reißt andere mit fi, das hier zu Lande beißt, wo es Schäftsausdehnung gibt.. Zellen sende — Alles wankt, jedes Mißtrauens, der Einzelne geht zu Grunde seine Wechsel zu zahlen hätte, Zinsgebote Kein Geld auftreiben kann? Er wird er it — man bedenke, was fo außerordentlich viele Firmen von immenser Ge Der Heine und große Gläubiger fällt zeternd zu seinen Get­ten; mit sch­werem Gewicht über ihn ber nürzt der Banguter, welcher ihm sorgefchof­­fen, und lautlos nebenher in Armuth finden die zahlreichsten bemittelten und unbemit­­telten Privaten, aus deren Vermögen oder Ersparnissen der Banguter seine Bottchüffe zusammengestellt, banferotte Vermögen, wird, dient nicht zur­ Hemmung des Brandes den Trümmern seines Glückes. Im Anfang dieser Tragödie it das mit Beschlag belegt des anfachenden Heilung aus meine Hier ihre traurigen Wirkungen fühlen. Eines der angesehensten hiesigen Bankhäuser (B....0­ und B... denn dar, Geldmangel dazu genöthigt. Der „Preffer wird von , a) stellte Heute feine Zahlungen ein. Der Seitenhandel liegt ganz barnieder ; die starre Ein­­fuhr aus Indien ließ die rechte Hoffnung scheitern. Niemand verkauft, in Wien telegraphische Nachrichten aus Italien eingetroffen, denen folge­ dort mehrere bedeutende sehnlichen Firma in Venedig­ vorgekommen sind. Insolvenzen genannt wurden: Aber auch sehr an­­in Wien scheint die unglückliche Krise noch nicht ihr Ende erreicht zu haben, da gestern abermals einige Mittlerweile wir einer Nachricht der „Dftd. Pot”, nach ,n welcher auf die in Pest­ als 13.000 fl. intabuiert der Hapnaufond mit 2000, und die Altofner israelitische Ges einem Brief­ unseres X-Korrespondenten sich der Majorität der geäußerten Ansichten gegenüber gegen die Beibehaltung des gegenwärtigen Zinsfußes ausspricht, aber zugleich die Unwahr­­fußeinfichtei­ einer solchen Entsgeidung zugibt. X Wien, am 22. Oktober. _ Es ist­ in der jüngsten Zeit Hie und da die Meinung und theilweise die Befürchtung aufgetreten, die Ban werde ihren Zinsfug erhöhen. Wie ich Höre, denkt man jedoch nur daran, diese Mestritrivmagregel in Anwendung zu bringen, ja die Bant ist fett, der Tegten Krifts, viel Liberaler , als er jene kurz vor derselben gefaßten Beichlüffe ermat­­ten liegen und der nächste Monatsausweis der Bant wird den ziffermäßigen Beleg dieser Liberalität sowohl in der Summe bei isfomptivten Effekten als natürlich auch in der­­ Umlaufsumme der Banknoten liefern. Ich glaube dieses Abweichen von der vorgezeichneten Linie kann der Bank auch von dem streng­­ten Konsequenzen logiter nicht zum Tadel sondern nur zum Lobe gerechnet wer­­den; denn die Bank hatte nur zwischen zwei Möbeln zu wählen, und da for­­derte das nächste ungeduldigste, welches plöglich hereingebrochen ist auch die dringendste Abhilfe. Mit dieser momentanen Hilfe ist zwar viel, aber wie auch mwirter nichts gewonnen, indem die Frage des firen oder wandelbaren Bank Zinsfußes noch immer offen steht, dieselbe aber gerade für die Zukunft, ja fan vielleicht für die nächste Zukunft von eingreifender Berentung ist. Eben die gegenwär­­tige Krise und das dadurch hervorgerufene Schwanken­ der Bank zwischen Re­­friktion und Liberalität hat gezeigt, daß ihr ein fester Regulator für ihre Stres­bitgewährungen fehlt. Ein solcher ist nur der mandelbare Zinsfuß. Die Bank hat sich dur die im vorigen Jahre vorgenommene Erhöhung des Zinsfußes von 4 auf 5 pet. im Prinzipe eigentlich schton für die Wandelbarkeit desselben ausgesprochen, aber sie fürchtet sich dieses Prinzip auch in feinen Konsequenzen zu­ befolgen. Die halben Mairegeln find in der Regel aber die schädlichsten s; die Bank taumelt so zu sagen ihrem Ziele, der Wiederaufnahme der Baarzah­­lungen zu, weil sie aus Mangel eines festen Leitpfades bald einige Cchritte vorwärts macht, um dieselben dann wieder zurüczugehen, und da diese Weise auf ein Ziel loszuschwanten nicht die beste tut, Taßt sich denken. Ein wan­delbarer, den Marktverhältnissen und den Regeln einer gesunden vollswirth­­fhaftlichen Politik entsprechender Bankzinsfug würde ein Pfad sein, auf. Dent sich vel­sicherer und fletiger Das unverrühber im Auge zu behaltende Ziel er­­reichen Tieße. «­­Aber so viel ich höre,ich wiederholee­,denkt man nicht an eine Ver­­änderung in dieser Beziehung und es wird eben rebussiost antibus nichts übrigbleiben,alsbald thunlichst auf die Restriktionen za Verminderung des Notenumlaufes zurückzukommen. dBelgrad,20.Oktober­.Der Telegraphendraht und die Post bringen fortwährend auch allen Theilen des Landes,von allen Körperschaften und auch Von Privaten,an den Fürsten gerichtete Adressen,in welchen die freu­­dige Theilnahme über das glü­cklich gerettete Leben Seiner Durchlaucht in den Verschiedenartigsten Ausdrückenlund gegebentrieb.Alle hiesigen Regierungsbus reanst waren ebenfalls bei Sr.Durchlaucht,und die»Srbsle Novine«sind voll von Anreden der betreffenden Chefs. Vorgestern Nachts sind der Topfschiderer Landivirt­fchaftsschule 110 Stüd Musteten sammt Munition abgenommen worden. Diese Schule besteht seit 41­­ Jahren, jeder der 55 Bezirke Serbiens gibt jährlich einen Schüler dazu, die wei Klaffen haben daher Hundert und zehn Schüler, welche durch eine geringe Beisteuer aller, selbst nicht flewerpflichtiger Köpfe erhalten wird. Das Institut scheint jedoch seinen 3wed nicht zu erfüllen , zuerst, weil es fon ein enormer Mißgriff war, dort, wo Sträflinge zur Sühne ihrer Berbrechen zu landwirth­­schaftlichen Arbeiten angehalten werden, eine Schule anzulegen, denn die Jugend hat so immer Gelegenheit, mit Köcít demoraliserten Sträflingen, welche als Die­­ner in der Küherm. f. 1. beschäftigt sind, in Stolliston zu kommen, was Doc auch nicht zum Besten der Jugend gereichen kann, und zuleit Hat dieses Institut außer einem Garten Areale und einigen Handwerkzeugen Nichts, was ihm von praktischer Seite den Fortschritt sichern würde, und wenn nur ein Ochsengespann oder ein Pflug nöthig ist, so muß solcher von der Arrestantenwirthschaft, welche, beiläufig gesagt, auch eben nicht ausgezeichnet ist, ausgebeten und geborgt wer­­den. — Man richtet in dieser Schule das Hauptaugenmerk auf militärisches Einererzieren der Schüler, muß daher die Absicht gehabt haben, den 6—700 Arrestanten, falls solche frgendllwie Tosh reden würden, in den Schülern eine Phalanx entgegenzustellen, Hat aber bisher. Fein rechtes Vertrauen in die Stärke dieser Heinen: Schaar, und dies dürfte die Ursache der Waffenabnahme sein. Politische Rundschau, 23. Oktober. In der Stimmung Ruslands bezüglich der Unionsfrage scheint entschieden eine Krisis eingetreten zu sein. Auch der , Nord" gibt Heute zu, daß Hinter der politischen­­ Aufrei­gung in der Talacht nicht eine Spur von Patriotismus stehe, sondern das Ganze wieder nur auf Parteimanöver der verschiedenen Bojaren hinauslaufe, die nach­ dem Hospobarate streben. Nebenbei verhehlt das Brüsseler Blatt nicht, das ihm bei dem revolutionären Ausfall der malachischen und der zweiten moldauischen Wahlen unheimlich zu Muthe wird. Um den Rückzug zu beden, zu dem er sich mit diesen Worten anfestdt, versteigt es sich bis zu der unsinnigen Be­­hauptung , die Pforte, England‘ und Ö­sterreich hätten selber unter der Hand daran gearbeitet, die Männer von 1848 in die Divans zu bringen, um so die Gage der Union, att kompromittiren 11­ Uebrigenő hat der moldauische Divan am 19. mit allen gegen 2 Stimmen votirt : Autonomie nach den Berträgen mit der Pforte unter Anerkennung der Rechte derselben ; Bereinigung mit der Malachei unter einem fremden Fürsten abendländischer Dynastie ; re­­präsentative Regierung; Neutralität. Aus Konstantinopel von 17. b. wird telegraphirt:s Dem Bernehmen nach sol das Finanzsystem in der Türkei nach einem von dem Finanzminister mit der ottomanischen Bank ausgearbeiteten Plane ehebaldigst modifizirt werden. Omer Pasdha wird in act Tagen nach Bagdad abgeben; der Falferlihe Ferman wegen administrativer Reformen in Bruffa ist bereits in Wirk­­samkeit. Im Rath von 40 Mitgliedern figen vier Armenier und ein Israelit ; an ein Mitglied der griechischen Gemeinde nimmt am Großrathe Theil. Die v­aterländischer Herrschergröße ist das nicht­ so glänzend, verwerthet werden kann, bis wohin soll dieser Orkan Des Unheils wegzulassen., it es Eöünnen + Indien kann nicht verloren gehen, Bosfontihfhen Angelegenheit den Wortlaut des Siebstanstalt abzufchliegenden S Kompromisses, Immer k­ampfhafter Verpflichtungen, da kommt die er nunmehr trog der höchsten Aus Mailand vom 19. Geld Ersfts lagt auch mit 7000 fl. Weiter unten werben die Da bricht in diesem Augenblick ber , nur zur Vermehrung das Ganze zieht Feine b. schreibt man der „Ir. 3." galIiments (darunter das zwischen den Gläubigern gelegenen Realitäten Ihrem frochen und keiner feinen Verlust vorausberechnen kann; ein, und das Zahlungsmittel, stodend In der 3. immer vergebens­ten Firma und 2. auf­ der man. Welcher Kaufmann, der des Falliten nicht mehr je mehr, besto größer Leser und in und von man Gold. Ledermann gelangen ? Die hinüber so er ges nad es, dag ich Ihnen biete : Die allge einer set zu­­geschäftlichen Sorrespondenten gemeldet, Marten wir no ber genann­­ armenischen aan euer

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