Pester Lloyd - Abendblatt, November 1857 (Jahrgang 4, nr. 250-274)
1857-11-02 / nr. 250
".«""2-.Ik ;-«·.’»" ’ Z;kkxkk"’8;stbendblattdesWesterjloyd.»i.s:.·--k·k,ss.s; CH. h ecsteuStock. IINMMIII —IKb"ntag,2.NooemHek. Nro. 250. WisPerl, 1857. Proklamation des Fürften Mlerander Karagjorgjevich | . Die von mir erwähnte Proklamation des Fürsen wurde erst gestern Mbends MWortlant derselben Geliebtes Volk, Brüder jeden Standes,Ranges und jeder Wirdt Es war der göttlichen Vorsehung geruht«neueseichm großeanade über Michund euch Alleaugzuschiittng indem sie durch Entdeckung der Verschwös Antwthchttms MNHMZMVGVWWMichund das Vaterlandverefahr errettet. Der allgiitige Gott hat eine gnädige Berücksichtigung so vieler künftige Leiden des wiedergeboren Serbsene,für die Gite d-s Volkes und für Meine aufrichtige.Müh und Sorgen für dem Fortschritt des Baterlandes anmeng gelegt.Wir ninmmn uns noch Alle der Gefahren,von welchen wir zur Zeit des letzten orientalischen Krieges die Ruhe und den Frieden von Vatkklaudes mit Gottes Gnaden palettety und km wir nicht nur die erworbenen vaterländischen Rechte unversehrt hielten,sondern solche auch durch die Gnade Sr.Maiestät des Sultans Abdul Medschid mit Beihilfe der großenuropäischen herrscher durch den Pariser Vertrag befestigt und garantirt sahen.Und als wir uns vornahmen,uns unter dem Schutze snglücklicher Einrichtungen (ustavovlenija)der Entwicklung des sehr geliebten Vaterlandes und der Vergrößerung seines Wohlhabens hinzugeben,da fasten einige unubige und von vem Bösen verblendet-Geister den Bot-saß,des Vaterlandes Gegenwart und Zukunft auf das Spiel zu setzen. Ichbm überzeugt,wie sehr Euch in diesen Tagen der Ruhe und des Glückks die Kunde eines verartgotteslästerlichen Verbrechens erschreckt unnd besorgt gemacht hat. Mit größter Zufriedenheit und Begeisterung sah Ihau aus den Mit von allen Seiten Gerbiens der Briefe und Deputationen unterbreiteten herzlichsten Ausvrüchen, der Vorfag der Schlecgesinnten vereitelt, kommen aufzuzeichnen Hat. . und so wie unsere Gesichte davon ber wagrt ist, daß sie seine That mehr mit Schwarzer Farbe Jn solchem Berhältniß tröstet Mich hauptsächlich,daß die Missetbäter es nicht wagtein ihren schlechten Botsatz in unserem Lande zu verbreiten,demn sie wußt er wie sehr Mir das Volk ergeben ist,und daß es keinesfalls mit ihnen gehalten hätte.Sie blieben daher in ihrer sündigen That vereinzelt,und so wird sich Mein Schmerznng durch vergrößern müssen,zufremy dqßiie Tunner noch mehrere Familien ereilt.Laßt Emir,Btiivr,durch diesen aus einem schlechtenBvrsätze entsprungenen Versuch nichtbenmutige.Die Polizeibehörde hat schon die Untersuchung mit dm Beschuldigten beendigt,und dieselbm dem Gerichte übergeben,damit dieses mit ihnen nach den Gesetzen verfahre. Ihr,die ihr verabscheut solche schreckliche That u,«beruhigt euchnad bleibt inßriedkm Meine hauptsächlisste Sorg-wird auch von mmandahin gerichtet sein«daß das Mirtruefethische Volk viertüchte des gesegneten Friedens und der gesetzlichen Ordnung auch in Zukunft in vollem Maße g knüße,daß Jeder die Landeskorststation(Ustav)befolge,daßJtemR Gt werde,und daß das Vamland soviel als möglich blühe und vorwärtsschreite.Meine Eirettung als besondere Gnade des allmächtigen Gottes bekrachtend,bete sch herzlichst zu ihm,daß Branch von nun anMch und das Vaterland beschütze,und daß Ek Mirpelfedke schwere Büche destyskkkns zum Glücke Meines geliebt holke Sanch in Zukunft zu trngen. Ich danke auch Each Allen,Brüder,daß ihr,nben der inlämistbezeugten Liebe an eisner Familie und Meinemhause,auch bei dieser Gelegenheit Mir unerschütterliche Treue,Anhänglichkeit und Ergebenheit bewiesen habt.Ich werde Mich in der ganzen Zeit,welche Mir noch zu leben bestimmt ist,mit Freude jener aufrichtigen und zahlreichenskuuvgebungen erinnern,welcher Mir mit wahrer Antheilnahme auch jetzt gezeigt habt.Jene Gebete,die ihr auchm in allen vaterländisch mmrchen abgebalteen Bettage zurgstthom Vorsehuna ans Anlaß des für uns alletsstlichm Vorfistzegempokaefendet,bleiben auf Meinem Herzen als bellendek Balsam.Auch Meinen Söhnen werde ich als heiligstes Pfand hinterlassen,daß sie sich ihrer Vorfahren erinnernd, würdig der guten serbischen Nation werden,der in Thaken den Stempel berühms im Muthes und der Bravheit trage. » Mit Diesem wollte Ich Each,Blinder,jene Gefühle ausdrücken,welch Ich in Meiner Lage empfinde.Diese Worte,welche Ener Fürst an Euch richtet, beschloß Schmäher Versicherung Meiner Liebe und Meines unvekänderischen Wohlwollens.Nehmet Alle,Groß und Kleit,Meinen herzlichen Gruß,bleibt standhaft in der bisherigen beispielwürdigen Ausführung und Folgsamkeit den Behördenumwandgesetzen gegenüber,dann werdet ihrm unserem glücklichen Vaterlande glücklich unv vorschreitend verbuchen.« V.Nr.1520. II.(28.)Oktober,in Blgrad. (L.s.)Alexander Karagjurgjewich m.p. Fürst von Serbien. -Pest,2.November.Unser Wimerv-Korrespondent,macht uns die erfreuliche Mittheilung,waß die Geldkrisio indes Abnahmebegriffen seh und daß die Bank am 2.Jänner 1858 ihre Silberzahlungen aufnehmen werde. Im Morgenblatte Näheres, Die Kreditanstalt in Wien Hat, der „Presse“ zufolge, die wenige zum Parikurse beliehenen Kreditaktien ihren Eigenthümern gesündigt, respektive von denselben einen Zuschut von 30 fl. per Aktie, b. 1. 15 pEt., gefordert. Diese Mafregel, welche die Kreditanstalt jeit nicht nur gegen die Deponenten großer Summen, sondern auch in Beziehung auf die Heinften Beiträge und Werk gefeht hat, wird unter dem gegebenen Umständen Niemand beefremden, benafiz in eine Im jebas Megichung gesechtfertigte, Blatte zufolge wahrscheinlich sein. Politische Nundschan, 2. Nov. In der deutschanischen Frage übershüttet uns die heutige Post mit Nachrichten ebenso wichtiger als erfreulicher Art. Ein offizieller Artikel vom 31. meldet aus Frankfurt bereite, die Holsteinische Angelegenheit werde einem zu wählenden Yusschuffe des Bundestages zugewiesen, an den auch der von Hannover gestellte Antrag gehen soll , bei fortdauerndeu Diffense Dänemarks alle dem Bundesrechte widersprechenden Bestimmungen der holsteinischen Verfassung einfach von Bundeswegen für unverbindlich zu erklären. Nach der „Preuß. Korr." erfolgte die Unterbreitung der Frage an den Bundestag gemeinsam von Seiten Oesterreichs und Premßens in der Sipung vom 29., und zwar im Anflug an die in Frankfurt eingegangenen Beschwerden der lauenburgisgen Stände. Diese Beschwerden überreichte am 29. Namens der Stänte Dr. Goldschmidt , und da Graf Bu oTfon unter dem Datum des 26. von Dresden aus durch telegraphische Deposiheten kaiserlichen Präsidialgesandten angewiesen, den Interventionasantrag Preußens aufs wärmte zu winterfüßen; so eröffnete Graf v. Rehberg der Versammlung Namens beider Grogmäche, was in Vollziehung des biesen Staaten errheilten Mandats von ihnen mit dem dänischen Kabinet verhandelt worden is, daß sie im Begriffe gewesen wären, von vor längerer Zeit die Bergeblichkeit ihrer diplomatischen Schritte zur Kenntung des Bundes zu bringen, daß sie jedoch bei dem Rücktritt des Ministeriums Scherle von der dänischen Regierung Geld davon abgehalten, indem ihnen Hoffnungen erweckt worden seien, die Angelegenheit mit dem neuen Ministerium durch die Berufung der Stände zum günstigen Ende zu führen, — eine Hoffnung, die ich nunmehr als gescheitert erweise. Weitere bestmmte Vorschläge behielten die Antragsteller ih vor, doch m wurden auch die Lauenburger Beschwerden sofort an einen Ausschuß verwiesen. Wie man meint, wird der Bund eine Eatenorische Frist bestimmen, in deren Verlauf die Beschwerden der Herzogthümer beseitigt sein müssen; würde eine befriedigende Lösung nicht erfolgen, so wird der Bund in irgendeine Stadt, etwa Altona, eine Erekution finden. Diese würde wahrscheinlich aus Hannoveranern bestehen, fboch kaum mehr als ein Regiment stark sein. Die Erekution wird solange in Funktion bleben, bis auf diplomatischem Wege die Ordnung der Sache erfolgt sein wird. Nach dem vorgebrigen „Nord“ Hat das belgische Gesammtministerium seine Entlassung eingereicht. Das den Kleinfülen ungünstige Resultat der Kommunalwahlen scheint den Anruf zu diesem Schritte gegeben zu haben. AS das Ergebniß der Brüsseler Wahlen am 27. von der Treppe des Stadthauses herab verfündet wurde, fand der ganze Marktplag gedrängt voller Menschen, welche mit einem fürchterlichen Beiseulerturme und den Rufen : Vive le roi! vive la constitution ! antworteten, dann bildeten sich breite Züge, mit Trommel und Hahnen voraus, die unter dem Abfingen der Brabangonne durch die Straßenzonen, ohne daß jedoch die geringste Unordnung vorgekommen wären. Däargen sollen in Ninova Unruhen gewesen sein, so daß ein starkes Detachhement Gensd’armerie hinrüden mußte. General Cavaignac ist am 29. Oktober, während er in der Nähe von Tours auf einer Jagdpartie begriffen war, in Folge einer Pulsaderarfchmulft gestorben. Seine Leiche war am 30. bereits in Paris eingetroffen und sollte am 31. Mittags bestattet werden. Sonst wird aus Paris vom 29. geschrieben . Die „Batrie” enthält heute folgende Mitteilung : „Wir glauben zu willen, dag zwischen Stantreich und England wegen ds Austausches von fündereten Unterhandlungen sattfinden. Die Basis dieser Unterhandlungen bildet die Zession unserer Befigung von Chandernaror gegen ein eben so großs Territorium, dag uns England um Pondichery herum, dem Mittelpunkte unserer indischen Befigungen, abtreten wird. Wir glauben ferner zu wissen, daß das Transportschiff „Dordogne”, das nach Indien abgeht, 150 Marineinfanteriesoldaten mitnimmt Diefriben sind zur Verschärkung der Garnison von Ehandernagor bestimmt. Dirse Mafrenel ist nur der Notficht Balder genommen worden, denn beim Abgange der legten Post waren unsre Rad6sleute von den Insurgnten nicht im Geringsten beunruhigt worden. Die Befürchtungen, die man zuerst hatte, waren auch fast ganz verschwunden. Die " Dordogne" nimmt auch Truppen für den Senegal, Mayotte und La Reunion an Bord.” Das serbische Komplott betreffend theilen wir oben die Proflamation des Fürsten Alexander mit, im Morgenblatte werden wir die uns gleichfall von unserem Belgrader Korrespondenten eingesendete Antlage atte veröffentlichen. Wie ber "U. A. 3." geschrieben wird, behaupten die verhafteten Mitglieder der altrussischen Partei, das die Geschichte von dem Attentat erlogen sei, und nur auf einer vagen Denunziation beruhe. Diese Meinung sollen auch die abgetretenen Senatoren in ihrem Brote ausgesprochen haben. Die Konsuln von Rußland und Frankreich haben bei ihren vorgefeßten Gesandte f&aften in Wien angefragt, ob sie sich dem Protest anschlegen sollen, weil in der Anklageschrift behauptet wird, das die neun verhafteten Individuen unter der rufsif-französischen Agitation von Bufureft fichen. Es verlautet, das die Gesandten Neußlands und Branfreichs sofort den Befehl nagy Belgrad abgewendet haben, den Protest auf das frästigste zu unterfinhen, und von der serbischen Regierung Aufklärung und Genugtfuung zu fordern. gZıbdiiemn 4 Bolgendes if der aus Bombay vom 3. batirte Brief des „Simes“Korrespondenten, der die ernen ausführligeren Details über die Erfürmung Del4 Ve enthält: Mehrere Tage nach den Abgang meines legten Schreibens waren unsere Truppen damit beschästigt, die Werke zur Denutzung der erwarteten BelADESEUEETING im serisen > bes Gamb Dagegen Bied anthätig , und singte Seinem bez nergweifsuisn @ Belgrad, 31. Oktober. , sehr ihr Euch gefreut habt, Miffelhäter erfohrt vereitelt und alle , als Ihr Gefahr hörtet, von tag . publizirt; Holgentesst der der grauenvolle Borfap ume abgewehrt set. es Cudh lieh wie der Am flarsten ist, daß zum Edel der Nad Der „B. B.3." wird aus Wien Herrn Lämel Ziäg, des Kreditanstalt gemeldet. Bargquiers der Madtritt aus dem des Herrn Grafen der Verwaltungsrathe Der Rüdtritt bed Herrn Ed, Wiener fol biesem ne