Pester Lloyd, Februar 1858 (Jahrgang 5, nr. 26-48)

1858-02-25 / nr. 45

fig in dem von ihm selber gebildeten Kabinett übernahm — mit seiner Abdankung wird aller Wahrscheinlichkeit nach nie­derlegung der alten Parteien einen bedeu­­­tenden­ Schritt weiter vorwärts thun: Er war während des legten Jahrzehents bereits der einzige Parteiführer, wer noch en homogene­s Confeil herzustellen vermochte , denn Staf Derby scheiterte 1851 wie 1855, als Die Königin ihn zu diesem Zwede zu fi berief — und seine neunmo­­natliche Verwaltung im Jahre 1852 war wohl nur geeig­­net, die Unfähigkeit eines reinen Torfministeriums zur Regierung des heutigen Englands darzuthun. Das Einzige also, was dem Grafen übrig bleiben­ wird, um dem, ihm von seiner Eouverainin gegebenen Auftrage nachzukommen und ein neues Ministerium zu formiren, wird­ eben mieder, wie ja das auch schon dur die Natur Des DBotumsd vom 20. angedeutet ist. Die Zusammenlegung eine E Coali­­tionsfabinetes sen. Dann aber mag Sohn Bull sich nur zugleich vom Himmel freied Fahrwasser und guten Wind erflehen. Denn daß die Coalitionsfabinete selten bar und angethan sind, widrigen Stürmen und Wettern Trot zu bieten , das, wächten wir, hat noch vor wenig Jahren Graf Aberpeen’s „Ministerium aller Talente” auf's glän­­zendfte Dargethan ! Die·ekxgtische Ministerkress. Pest,24.Februar. So wäre denn das Attentat vom 1­4.Jänner in sei­­nen weiteren Folgen zum Steine des Anstoßesz gemäseh­lr­ebenden Mann,der­ vor Jahresfrist an das Land appellerte, als das Parlament ihm wegen der eigenmächtigen Einfädelugg des Krieges mit China ein Mißtrauensvotum«gab.Eiet dieselbe Coalition der Dorfes­,Poeliten,Friedensfreunde und Radikalen,deren Lothalmerskon sich 1857 durch die Auflösun­g des Un­terhauses H-« entledigte« und die ihn kaum zwölf Monde später zum Rücktritte zwingt.Die einzelnen Elemente der Majorit­ät sind genau die­ nämlich­ eng­eblieben.Al­­­lein der edle Bisconne führt nur zu wohl heraus,daß er zu dem vorjähr­igen Mittel vies Mal vergeblich seine Zu­­flucht nehmen würde.Die Allie­nz,die ihn genöthigt hat, der Königin Victoria seine Demission zu überreichen,ist noch ebenso bunt zusammengewürfelt.Der große Unter­­schied der Situation aber ist der­ damals schwebte jene factiöse Coalition in der Luft und die Sympathien des Volkes,das sich nicht«,weder den Sophistereien der Frie­­densfreunde,noch dem egoistischen Ehrgeize der Tories zu Liebe,von ExzellenzYeh auf der Nase spielen lassen wollte, standen entschieden auf Seiten Palmerston’s,des Rächers der britischen Nationcelehrt.Heute dagegen ist es der Lord selber,der den Stolz John Bqll verletzt hat—ver­­letzt,wie es scheint,nicht sowohl durch Einbringung der Bill,als durch die Erklärung,es sei»abgeschmackt««­«VVU ihm zu verlangen,daß er die Note des Grafen Wep­lewski beantworte,ehe er dem Parlamente die Sanc­­tionirung des Gesetzentwurfes zumuthe. Es ist ein wunderbares Geschick,das sich an einem der größten und populärsten Staatsmänner Großbritanniens erfüllt hat.«Er,der«in seinem 31.Jahre als Staatsse­­cretair des Kriegsministeriums die Ordre zur Abführung Na­­poleon’sI.nach Helena contrasignirte,der im Dezember 1851 in unerhört augenfälliger Weise aus dem auswärtigen Amte entfernt ward,weil er den Staatsstreichq Frankreich hinter dem Rücken seiner Collesen gebilligt,der genau vor drei Jahren von der lauten Stinme veröffentlichen Meinung einmüthig im die Spitze der Regierung berufen­ ward,um durch eine energischere Führung des Krimmkrieges das westmächt­­liche Bü­ndniß auf’sinnigste zu­sammenzuschweißen,unter dessen Premierschaft Napoleon II.in London und Königin Victoria in Paris einIe enthusiastische Aufnahme fand:er« muß in einem Alter von mehr­ als 77 Jahren seine Siegel zurückgeben,weil er dem eben erst,unter seiner eigmendi­­rerten Beeinflussung ernannten Parlamente zu bonapartistisch gesinnt it: Er muß resigniren, nachdem er auch­ seinen letz­ten Trumpf vergeblich­ ausgespielt hat, denn die Gemeinen haben jene BVBerantwortlichkeit für die Gefährdung des anglos französischen Bündnisses,, mit welcher der Lord sie bedrohte für­ den Fall, das sie sich den Wünschen des Kaisers nicht gefli­­giger er­weifen wirken, ruhig auf sie genommen. Nicht aus Seringshägung der Allianz — daß davon nicht Die Rede ist, bemweift schon das Gerücht, in dem neuen Cabinete folle Kord Malmesbury, der persönliche Freund Napoleon’, das­s Portefeuille ded­ Auswärtigen übernehmen , sondern lediglich, weil das Haus Die Allianz zu wahren wünschte‘, ohne sich selber etwas­ zu vergeben ! Wahrlich, es liegt ein sc­hmerzlicher Gegenzug in dem Vergleiche jener Volfsbegeisterung, welche Lord Palmerston im Februar 1855 auf den Schild hob, um ihn mehr in eine­ Art von Diktatur, als in eine bloße Kabinetspräsident­­schaft zu installiren — mit dem Nachzuge ohne Tambour und­ Trompeten, zu dem er sich im Februar 1858 hat ent­­schließen müssen. Damals appellerte das Land mit blin­­dem Vertrauen an seine Thatkraft und Geisterfrische, um die Fahrlässigkeit wieder gut zu machen, mit der bag,­son Aberdeen geleitete „Ministerium aller Talente“ erst halb wider seinen eigenen Willen wie ein steuerloses Schiff in den Krieg mit Rußland hineingetrieben war, und dann die Rüstungen in so ohnmächtiger Weise betrieben hatte, daß der taurische Winterfeldzug von 1854 auf 1855 die ganze militärische Machtstellung Englands zum Gespötte aller Welt zu machen drohte. Damals warb Palmer, fon al­s der Erretter vor Schimpf und Schande begrüßt, hart an deren Rand die Schlaffheit und Zerfahrenheit eines Koalitionsministeriums das Reich gedrängt. Heute is es seine Geschmeivigfeit gewesen, wodurch John Bul’s Selbstgefühl verlegt ward , und dieselbe Coalition, die fon so oft vergeblich gegen den echlen Viscount Sturm gelaufen, bildet von Hort für die Institutionen des „luftigen Alt­englands.“ Aber nicht blos Dieser vrastischen Antithese wegen, nein, auch als wichtiges Datum in der Geschichte ‚der konstitutio­­nellen Entwicklung Englands wird der 19. Februar 1858 fortan ein entscheidender Gedenktag sein. Mit der Abban fung Palmerston’s — der seit 1846, mit alleiniger Aus­­nahme des Jahres 1852, wo er zuerst im geber das Mi­­nisterium Nuffell, das kurz zuvor ihn selber ausgestoßen, sprengte und, sich, dann, unter der Turgen Toryverwaltung Derby’s von den Geschäften ferne hielt, ununterbrochen ein Portefeuille inne gehabt, unter Nuffel das Auswärtige und unter Aberdeen das Innere, hug er Anfangs 1855 den Borz R Mien. 23. Februar. Der Großsesir Ali Pasdha hat von Signatarmächten des Pariser Friedens die Anzeige gemacht, daß die Pforte sich in dem Besibe der unzweideu­­tigsten Bennweife befinde, daß in ihren [laysischen Pro­­vinzen fremde Agenten thätig seien, um die Bevölkerung zur Empörung aufzureizen, und zu diesem Ende revolutio­­näre­ Schriften verbreiten. Bosnien, die Herzegowina und Bulgarien seien Davon überschwemmt. — In denselben heißt es, daß sich die Bulgaren mit den Serben vereinigen möch­­ten, um. dag ‚verhaßte türktische Soch abzuschüitteln, und einen selbstständigen Staat zu bilden. Allgemein hält man dafür, daß die Großmächte diese Anzeichen nicht unbeachtet lassen sollen, da sonst die serbische bulgarische Frage den Großmäch­­ten viel mehr­­ Verlegenheiten machen, und bei weitem mehr Wichtigkeit haben würde, als die­­ molno-walachische Frage.­­ Rußland hat ein gemeiftes Vorgefühl einer künftigen serbisch­­bulgarischen Frage; er scheint gegenwärtig die Umtriebe in der­­ Walachei­ fast ganz bei Seite gelassen zu haben, mit vesto größerem Eifer aber trachtet es seinen Einfluß bei den Serben und Bulgaren geltend, zu machen; dies beweist die Kreizung von zahlreichen Konsularagentien in allen von­­ Serben und Bulgaren bewohnten Theilen der Türkei, welche Stellen meist mit Einheimischen belegt werden. Hierin zeigt sie aber «wieder ver Scharfbild Rußlands , denn wer­ die Zustände der Türkei rennt, dem ist es Kar, Daß diejenige Stoßmacht, welche ihren Einfluß­ bei Serben und Bulgaren geltend zu machen weiß, auch Herrin der Situation in der türkischen Angelegenheit ist. Serben und Bulgaren sind zwei l­beraus verwandte Wölfer; ihre Sprache ist fast Diez­selbe ; beide bekennen sich zur griechische orthodoren Religion (pravoslavna, vera), Katholiken gibt es nur sehr wenige. Serben und Bulgaren haben auch das cnrillische Alphabet gemeinsam. Ihre Anzahl in der Türkei beläuft ss auf acht Millionen. Die größere Hälfte machen die Bulga­­ren aus. X. Wien, 22. Seber. Die Franz- Joseph- Orientbah­ngesellschaft beginnt fi allmälig rüstig zu regen und die ihr gewordene Aufgabe ver­legung eines für Ungarn höchst wichtigen Schienenweses in Angriff zu nehmen. Der Bau hat bereits ernstlich begonnen und nun hat die Gesellschaft auch der Betschaffung der zunächst nöthigen Betriebsmittel ihre Vorsorge zugeweldet. Wie man vernimmt, hat sie vor Kurzem die Konkurrenz für Die Lieferung der Totomotive ausgeschrieben. Die bendt­igten Roto­motive beziffern sie mit 80 Stüd; das son sind 28 für Güterzüge und 52 für gemischte Züge. Diese sämmtlichen Totomotive müssen bis zum April 1860, also in zwei Jahren, theils auf der Station Új Szöny, theild auf der Station Pragerhof abgeliefert sein. Die Veferungstermine sind folgende : Im März­ 1859 sollen 24 Stüd Lokomotive für gemischte Züge zu Prager­­hof und außerdem zur selben Zeit zu Új-Szöny 8 Stüd Laftzugslokomotive und 8 Stüd für gemischte Züge abgelie­­fert werden. Weiters sind im September 1839 nach Pragerhof 4 Laftzugslokomotive und 20 L­okomotive für ge­­mischte Züge, im April 1860 nach Új-Szöny 16 Last­­zugslokomotive abzuliefern. Aus diesen Lieferungsterminen sind beiläufig auch die Zeitpunkte abzunehmen, zu welchen die ein­­zelnen Strecken der vorläufig zu bauenden Linien der Orient­­bahn dem Verkehr werden übergeben werden können , indem in der Regel die Maschinen einige Monate vor der Bahn­eröffnung der jeweilig fertigen Strecke abgeliefert werden müssen. Diese Eröffnungstermine erscheinen darnach so nahe gerad­, daß wir und der Anstrengungen der Gesellschaft in dieser Richtung herzlich freuen, so wie wir mit großer Mn­­erkennung vernehmen, daß vieselbe bei ihrem Baue und ihren Lieferungsverträgen pad Prinzip per strenge­ren Sparsamkeit aufgestellt hat un ernstlich durchführt. Um so freimüthiger glauben wir und der Erörterung einiger Schattenseiten, die sogar zum Theil neb­bade­nbeils rühmlichen Ogronomie sind,­­ unterziehen zu­önnen. Wir hören nämlich, daß die Gesellschaft beschlossen hat, Schienen von untergeordneter „Qualität“ anzuwenden, weil­ dieselben zu sehr billigen Preisen beigeschafft werden können. Die Preisdifferenzg z­wischen der gemählten Gat­­­tung englischer Schienen und jenen besserer Qualität, wie z. B. der steirischen, ist so namhaft, daß auf diese Art eine bedeutende E­rsparniß der Bauforten erzielt wird. Man vers­tehlt sich zwar nicht, daß die Schienen in wenig Jahren abgenagt und unbrauchbar sein werden, und durch neue er= fest werden müssen, man tröstet sich jedoch damit, daß die späteren Geldverhältnisse einem Kostenaufwande günstiger sein werden , als Die heutigen ; man will daher die Zus­­unft für die Zukunft sorgen lassen, wenn nur Die Gegen­­wart so billig als möglich befriedigt wird. Clafer ois respondent erörtert hier ausführlich Die Nachtheile, welche aus einem solchen Verfahren für das zukünftige Budget der Bahn und ihre Aktionäre erwachsen; wir glaubten jedoch der Gesellschaft Die darin enthaltenen Vor­­würfe schon deshalb ersparen zu dürfen, als es unwahrschein­­lich nicht Ersparniß rüdsichten, allein gewiesen, welche sie zum Bezuge englischer Schienen veranlaßten, sondern ebenso­ sehr, wenn nicht noch mehr der Umstand, daß der enorme Re­­­gehr der neuen Bahngesellschaften nach Schienen durch die österreichische Industrie nicht gedecht werden kann, ein Grund, der auch die Theißbahngesellschaft, wie wir hören, bestimmt hat, einen Theil ihrer Schienen lieber von unterge­­ordneter Gattung zu bestellen, als den Empfang der­­selben auf längere Zeit hinausgeschoben zu sehen. Daß aber die Nachsichten der Zeitgewinnung allerdings maßge­­bend sind, selbst im Interesse des zukünftigen Budgets, darf seiner weiteren Auseinanderlesung. D. Red.­ Ein zweites Moment, gegen welches wir unsere Revensen aufrichtigst formuliren wollen, ist folgenndes : Der technische Leiter, Herr Egelt, welcher früher, so wiel wir wis­­sen, bei fehmweizerischen und martembergischen Bahnen seine ausgezeichnete Befähigung in diesem Sache volumentirt hat, hat bei­ seinem Eintritte in seine jebige Stellung die Bes­dingung gestellt, daß jene­ngenieure bei der Bahn ange­­stellt werden sollen, welche bereits mit ihm bei den schwei­­zerischen und schwäbischen Bahnen gearbeitet haben. In Folge dieser zugestandenen Bedingung ist fast alle Konkur­­renz, diese Wunderkraft für alles Gute auf dem Gebiete der materiellen Steressen, ausgeschlossen. Wir befennen und nun nicht zu engherzigen Anschauungen, wir erklären offen, daß es nothwendig is, mit fremder Intelligenz und Rührigkeit unfern hie und da noch herrschenden Schlenph­an wohlthätig zu zerfegen , aber Ein Prinzip Künft ung ein für alein lTäanpdischen Unternehmungen maßgebendes­­ freie Konkurrenz und bei gleicher Befähigung Bevorzugung der einheimischen Kräfte. Dieses Prinzip hat die Staats­­verwaltung erst jüngst einer auswärtigen Gesellschaft bei Ueberlassung eines ärar­schen Etablissements vorgeschrieben. Wir bedauern, Daß die genannte Bahnadministration von diesem obersten Prinzipe abge­wichen ist. Schließlich erwähne ich noch, anknüpfend an meine Eingangsmittheilung, daß die Lieferung der Ma­schinen wahrscheinlich an die würtembergische Deatchi­­nenfabrik zu Eßlingen vergeben werden dürfte. Der Werth der zu liefernden Maschinen ist auf circa 3.000.000 fl. zu veranschlagen. V. Wien, 23. Leber. Es wird allgemein Klage dar­über geführt, waß die Ausgleicher der fallchen Firmen zu langsam von Statten gehen. Es fehlt zwar weder auf Seite der Gläubiger noch der Schuldner an dem guten Willen, sich in das Unabänderliche zu fügen, allein einerseits sind die Waarenlager, aus denen natürlich ein­­ Theil der Aktiva besteht, nicht Leicht flüssig zu machen, an­­dererseits aber wollen Die Provinzialschulpden nicht so prompt einlaufen, als man zu erwarten berechtigt ist. Dieser lebtere Umstand ist es auch vorzugsweise, wer nicht blos die falschen Kaufleute, sondern den Handelsstand ü­ber­­haupt ehr. fehwer trifft, und hört man nichts alle Klagen über die schlechten Eingänge aus den Provinzen. Hier kann nur eine Beschleunigung der gerichtlichen Procevur wirksame Hilfe schaffen, und winscht man darum nichts sehnlicher, ald nach diesem billigen Wunsche der Handel Umwelt wo mög­­lich Rechnung getragen werde. Sobald der Kaufmann die Ueberzeugung gewinnt, daß die gerichtlichen Procenuren gegen säumige Schuldner nicht in die Länge gezogen werden, wird er gewiß die Hilfe der Behörden nicht oft in Anspruch nehez­men müssen, weil der unredliche Schulpner Furcht vor den fasschen Procenuren haben wird. Die Ausgleiche werden aber auch gewiß rascher von Statten geben, wenn die Ein­­de aus den Provinzen nicht so lange auf sich warten affen, ausspricht. ist am fp­rungsantrages begründet, auf, den Ausgang des Kampfes einen entscheidenden Einfluß ausgeübt, und ihre nähere Kenntnis nothwendig, als sich die erbitterte Replis des Premierministers gerade darauf bezieht. Nachdem Herr Gibson die einzelnen Theile seines Berberfe­­des Grafen Maleveti gegen die­se dieses Landes ist unfreundlich und unge der Exerutive, fester und unwürdevoller Weise zu antiwer­­mehrerer Regierungsmitglieder gegen die großen Freiheitsprinzipien, welche den Edstein der englis­­chen Politik bilden und das Alplrecht regeln, erregt meinen Kummer. Ich der Lord Clarendon mit war voll Sorgen über die Bereitwilligkeit, Bertheis Allen so theuren Preßfreiheit vor, sondern er in der That seinen Namen unter einen Beschluß, nun, welche mir aus dem edlen Mord an der Spike der Regierung hervorloden konnten, als wir eine Erklärung Dieses Umstandes verlangten, war Würden eine Scene gemacht? Lord Clarenvon Hätte fo friedlich bei­­ nicht solche Dinge auf: sich berufen die zu gefährlichen Erörterungen hätten führen können 2” „Ganz Fall liegt heute vor. Die feierliche und ohne Ant­­heil die Antwort unliebsame Erörterungen voran­­zur Vertheidigung der britischen Ehre und folcher ihrer Gefeggebung und über die Nothwendigkeit eines Teufels in ihrer inneren Politik zu machen, größere Erfah­­rungen gesammelt hat, als ber etle Lord. ihn fragen, ob er auswärtige Staaten bereitwillig gefunden hat, freundschaftlichen Rath der Art Hinzunehmen und ihm ig, wird ihm fügen, er noch spondenz vor nicht gar langer Zeit eine einen ausgezeichneten Fingerzeig dafür gegeben habe, zu benehmen hätten, wenn eine fremde Nation uns freund­­schaftlichen Rath in Bezug auf Umänderungen hätte die neapolitanische Regierung die Auf­­merksamkeit des edlen Lords Zeitungen gegen Neapel gelenkt, Demonstrationen ihren Stachel zu nehmen: „Im Mai 1856 richtete das für ihre Mühe nichts scharfe Lektion über auf ein gereihtes Regiment das des Grafen Walewetz daß ein, hielt er führte, ich meine die Regierung von Neapel, ertheiltet zu bleiben? Seine Erinnerung, deute daß selbst diejenige Regierung, mit der gewisse Angriffe in ich sebr intereffante Korre­­möchte. fid, wie ich gestehen muß, von Zeit zu Zeit ausgezeichnet hat, und mie für angemessen, seine Ansichten erhalten haben, als Die Kunst gut zu regieren, und eine Ans die Zufriedenstellung der eigenen Unterthanen mar. Lord Clarendon erklärte antreibe,­ ihren freundschaftlichen Rath zur Regulirung der inneren Angelegen­­heiten Neapel und überschichte dem hier accreditirten Gesandten veraing wohlwollendes Gefühl 3. M. NRäthe eine förmliche Note zur Mittheilung an das britische auswärtigen englische Regierung — hieß es wörtlich — mag sich fest überzeugt halten, der beiden Sizilien, gemissenhaft in ihrer Achtung abhängig seit Anderer, seinem fremden Kabinett das Recht gesteht, Die Innere Verwaltung der einzumischen, und noch weniger das Regt, die Handhabung und die Akte der Justiz zu tadeln. Die angedeuteten Wechsel kann Se. Maj. nicht eher vornehmen, als wenn das Heil sei­­ner Länder und die Rücksicht Sinne „Diese hätte bei und zur Annahme eines Verwaltungssystemes Erfahrungen Mächten edle Lord, meine auf feine nun vor eigene Würde er unseren feinem eine paffende und friidliche Gelegenheit dazu Augen über das System, freundliche Mittheilungen zu machen, ich, kiniglichen Staaten der Erste sein sollen, Eine jener würdevollen Ermwiderungen abzugeben, durch die sie, meiner Ansicht nach, gerade bei der jüngsten Veranlassung so recht an ihrem Plade gewesen wären. Die Frage, welche dem Hause vorliegt — das bitte ich nicht aus dem Auge zu verlieren — betrifft nur das BVerhältniß des Parlamentes von England zur Regierung von Frankreich, sondern lediglich unser eigenes Verhältnis zu unserer Evelative. Wir üben nur feiner Besorgnisse zu entledigen geeig­­der König in die innere Verwaltung seines­ Landes zu zu erledigen, noch nicht zufrieden: vielmehr­­­­! Er es­­ Jedenfalls hat diese mehr . Anklage fuhr er fort: „Die Infinuation feße und die Politik auf jene Depesche in­ten. urtheilen können, brachte digung Stab über sie Brad, unserer Rechtsgrundfüße stehe für einen Minister Haufe und wohl Thema, fremden Ländern Antwort darauf schuldig sie würde zum Lohn Gouvernement: „Die ver­fein feßte ung eine durch : : eg war daher die Die Gleichgiltigkeit neapolitanische Cabinet, unerläßliche Pflicht den Pariser Conferenzen die Preßfreiheit freundliche Mittheilungen welche das Conterfei von Stillschweigen Resolution wichtige wert bleiben, lasfen könnte, anzubieten, wer könne, ohne das Europa nicht gestatten, königlichen bezeichnen." fammen lassen, Zustand gebung — auf an sie also einer betheiligte. So meit seiner Würde Eintrag der ung weifung, sei­ es sich marum derselbe Depesche offen, aus Graf Malewetvs Feder hätte verlobender sein können, in ganz Europa ist Niemand, Doch muüsfen wir unliebsamen Erörterungen laufen Rang unter den Wölfern des Erdballs jene Depefche hätte beantwortet mirden. Commandeur Caraffa war mit Sache gesprächsweise nie habe daß Der in sich­er mir nicht nur Sie denn w­ünschen, neapolitanifhe Minifter faßen nah ‚Die einzige­ Erwiderung ich in Paris Alle , wenn eine Note ich dur­ verdammenden den Protokollen werben müssen, und ich ge­­zu beantworten In diesem der über das über den Nun möchte ich unserer Geseh­­darauf schwören, fremden Mächten schriftlich abzufaffen, feines Solls­­darin daß die Regierung Fein Wort zur schon die Gefahr wir anders aufrecht erhalten gelesen, zu thun, die fol ermwiderte, der den unseren wollen, mie wir die Un­­zu­­bieter Manier, für die die ihm beste Mittel sei, dergleichen Lord: Clarendon eine Depesche an der Note darin, EL EIREITERIEETTEEETE N ELITE SEEN TUN EEE EEE BEENDETE ET RETTET UN ENTE TEN Sibfon’s Angriff auf Palmerfton. +" Unserem V­ersprechen gemäß tragen wir hier in Bol­gendem aus der Parlamentarikung vom 19. b. noch denjeni­­gen Theil der Nede Milner Gibsone nach, in welchem der Amendementesteller vor dem Hause seinen Tadel über Lord Palmerstons Gegenwart und Vergangenheit ZECHE­­­­­ ­itung des ungarischen Naturforschervereins vom 30. Februar. d. j. Herr Josep­h Szabó lebte seinen interessan­­ten Vortrag Über die geogrosfischen Verhält­nisse der Gegend von Pe und Ofen fort, und schilderte namentlich, die verschiedenen Arten des Dolomits und die Fundorte desselben, ferner Die Schichten des Fo me­pakten Kalkes, weide vermut­lich zum Xinsfall gehö­­ren. Sowohl der Dolomit als auch der kompakte Kalk gehören der Sekundärperiode an, und sind in unserer Gegend die äl­testen geschichteten Gesteine. — Endlich schilderte er die Arten und das Vorkommen des jüngsten vulkanischen Gesteins unserer Gegend, nämlich des Basaltes. Hierauf hielt Herr Johann Hunfally einen Vertrag über das Erdbeben, welches am 15. Jänner­ I. 9. mehrere Komitate Oberungarns heimsuchte. Den Be­­richten zufolge, welche in den Blättern aus etwa Hundert Ort­­sichaften veröffentlicht wurden, dehnte sich das Erdbeben über ein Terrain von etwa 200 Quadratmeilen zwischen den Kar­­pathen und Sudetien aus, und die Grenzlinie Dieses Ter­­rains lauft in einer Kurve über Hohenstadt , Jägerndorf, Sleiwis , Krakau, Bielik , Klobut , Kremsier. Der Haupt­­punkt der Erschütterung scheint in Oberungarn, und zwar, den übereinstimmenden Berichten gemäß, in der Gegend von Silheim gewesen zu sein, von wo aus sich das Erd­­beben einerseits über Mähren, Salesien und Galizien, ander­­seits über Ungarn erstrebte, östlich über Árva, Thurocz, Lipe­tat, Got, fünlich über Neutra und Trentidhin. Aus Sillein sind mehrere Berichte eingelaufen,­­wonach das Erdbeben dort den größten Schaden verursacht und mit gewissen Unterbreun­­gen fünf Tage nach­einander, vom 15.—19. Jänner ge­­dauert hat. Aus der Gegend von Sillein und überhaupt aus dem Waagthale sind ebenfalls mehrere Berichte eingelaufen, namentlich aus Bitschis, Teplis, ©belan, Divinfa, Bubdetin, Rajeg, Gurtshina, Bitshe, Pucho, Bellus, Horos, Postal, Slasa, Prußfau, Trentschin, Berner erhielten wir: Berichte aus St. Márton und Zniv-Bäralja in Thurob; aus Rosen­­berg, Kelemenfalu, Madocsány, Badnofalu, Lubohna und Szent - Mitlós in Liptau; dann aus Gzliács, Altberg, Herrenthal , Szlm­­eg,, Ließlog , Neusohl, Grof - Szalatnya in . 6041 ; endlich aus tra. Nach einem im bestimmten Bericht hätte man auch im Barscher Komitat, namentlich in Bars und Groß-Sarló, das Erdbeben gespürt. Diesen Berichten gemäß würde also die Grenzlinie des erschäi­terten Terrains in Ungarn von Sillein aus nordwärts im Kisupa-Thale bis zum Jablunja-Paß einlaufen, südwärts über dem MWangthal entlang bis zur Stadt Trentfe hin ; von hier wendet sie sich in das Neutrathal, wo sie südlich die Ort­­schaft Apony berührt. Auf der anderen Seite zieht sich diese Grenzlinie im obern Wangthal fünfftich bis St.­Mitles und nordöstlich dem Arvathal entlang; von St.­Mifles springt sie in das Granthal hinüber, in welchem sie ss von Neufohl an­­gefangen dur Groß-Szalatnya und Altfohl Hinzieht. Altfohl und Groß-Tapoltichan liegen so ziemlich unter demselben Brei­­tegrad, zwischen den beiden Punkten siegt das Barscher Komi­­tat, in welchem angeblich in der Gegend der Stadt Barsch und von Groß-Sarlch ebenfalls schwace Erscütterungen ge­­spürt wurden. Den Berichten zufolge war, wie schon bemerkt wurde, die Erschütterung im mittlern Wangthal, in der Gegend von Sillein und im nördli­chavon gelegenen Kisubathal am stärk­­sten. Von Süden mündet in das Mangthal das Thuropthal, in welchem S­.­Märton l­iegt, in dieses mündet wieder das Wribathal, in welchen Zniv-Väralja liegt. Destlich zieht sich das Waagthal zwischen der Neutraer Gebirgskette und dem Maguragebirge hindurch in das Liptauer Komitat, in dem ve­n der nordwestlichen Grenze des Lintauer Komitats mündet das Ivathal in das MWangthal. Das Granthal läuft mit dem MWangthal, im Ganzen ge­­nommen, in paralleler Richtung und wird von demselben zuerst von den Liptauer, dann von den Barfer und Neutraer Gebir­­gen getrennt; zwischen den Barfer und Neutraer Gebir­­gen zieht ss das Neutrathal, ebenfalls in paralleler Richtung mit den beiden früher genannten Thälern. Wir willen nicht bestimmt, ob die­ zwischen Den bezeichneten Thälern si erheben­­den Gebirgsfetten ebenfalls erschüttert wurden, indem aber das Neutra- und Granthal mit dem Waagthal in seiner Verbindung fiehen, so mußte das Erdbeben nothwendigerweise unter den dieselben trennenden "Liptauer-, Sobler- u. s. w. ©ebirgen hinüber gehen. Die in den­ verschiedenen Berichten angegebenen Zeitbes „um den nördligen Eden des Batragebirges fid umbiegt. Groß­e Tapol­­ı­flimmungen für den Anfang der Erschütterung seinen nicht tichan,, Szoltfhan, Serbahely, Apony und Boffan in Neue­­ ganz richtig zu sein, wenigstens Tat fidh aus denfelben nichts Altfohl und­­­­ mit Gewißheit folgern, weder in Betreff des Streichens der Erfegütterung, noch in Beziehung auf die Verbreitungsschnellig­­keit Derselben. Was nun die geognostischen Verhältnisse der oben bezeich­­neten, von der Erfichütterung heimgesuchten Thäler betrifft,­­ so finden wir in den Wag-, Kisuba-, Thot und Arvathälern die sogenannten­­ Grauwadernformation, welche aus Sandstein, Ikonschiefer und Kalkschichten gebildet ist, und seinesfalls ihren Ursprung einer vulkanischen Thätigkeit ver­­dankt. Der größere Theil des Neutrath­ales besteht aus der sogenannten Molasseformation, einen Theil beg­­feiben beweden ebenfalls Graumadenschichten. Das Granthal endlich entspringt im Gebiete der Granit und Gneis­­formation, dann zieht es sich durch Die Graumadenfor­­mation in die Trachitformation hinüber. Die zwi­­schen der Gran und Neutra­fid erhebenden Gebirge bestehen aus kompattem Kalt, so auch diejenigen, welche sich zwischen Der Kiguka und Árva erheben. An den beiden Sei­­ten der Traumwadkenformation des Granthales erstrect sich die Granit- und Gneisformation, so auch an der linken Seite des Neutrathales. Nun nach den bis fett bekannt gewordenen Be­­richten Hätte si­e das Erd­beben nur auf die Grauwaden, Hals und Molaffenforma­­tionen erftredt, indem weder die Liptauer, Zipfer, Gömörer und Sohler Granit- und Gneisformationen, noch die Sohler, Honter und Barscher Trachitformation an der Erschütterung Theil genommen haben; selbst die plutonischen und vulkanischen Gebilde der Scheminger Gegend wurden diesmal von der Er­­schütterung nicht berührt. Medrigens sind alle bisherigen Berichte, besonders in Ber treff der vor, während und nach dem Erdbeben etwa stattge­­­undenen meteorologischen Veränderungen, sehr man­gelhaftz. au von andern Erscheinungen und Veränderungen wird wenig, oder gar nichts berichtet. Die, Erscheinungen des Erdmagnetismus­, und die etwaigen Störungen in den regelmäßigen Bewegungen der Magnetnadel sind natürlich ebenfalls der Beobachtung entgangen, denn es werden ja in Ungarn, unseres Wissens, nirgends magnetische Beobachtungen gemacht. Ein indischer Roman: Im Jahre 1265 der Flut (1848—49 n. Chr.) er­­­ Penbihab einheimische, populäre, oft in Bere und Prosa sehen behandelte Erzählung von dem Liebespaar Hirund Ranshan in neuer Form wiedergibt, und Moson Hr. Darcin de Taffy in der Revue de Porient eine Ueberfedung veröffentlicht hat. Die Erzählung wird von dem indischen Yu­blikum für sehr spannend gehalten und furcirt als eine soge­­nannte „wahre Geschichte." Der Orient­iert das­ Geheimnis­­volle und den Doppelsinn, er schweigt in Anspielungen und Steiriffen. Wenn wir also hier eine simple und profane Lie­­besgeschichte vor uns zu haben glauben, so steht doch hinter Port und Wendung immer noch ein geheimer und gewöhnlich ein religiöser Sinn. Die Sage von Hir und N­anjhan wird übrigens zu den spiritualistischen Schriften der Sufis gerechnet. Auch versteht man unter Liebe und geschlechtlicher Sehnsucht sehr oft etwas sehr überirdisches. „Wer nicht Liebe zeigt, ge­­langt nie zum Glauben, denn nach dem Ausspruche Als ist das Sinnbild die Brüde zur Wahrheit. Sehr tief hat eine heilige Person gesagt: man kann Gott ein J­ahrtausend gedient haben, ohne fromm gewesen zu sein, denn Gott ist dem nicht gnädig, der nicht Liebe besofsen hat." Der Novellist belehrt ung ferner, daß das Wort Ifcht (Lebe) aus dem Arabischen Ifdika abzuleiten sey, welches Ephen bedeute. Die Eigenschaft dieser Pflanze ist es, dem Baum, um melden sie sich schlinge, feiner Säfte zu berauben, wie auch die Liebe, das Herz desfen vertrohne der sie empfindet. „Was die Frauenliebe betrifft, geht der scharfsinnige Novellist hinzu, so gibt es zwei Arten: Diejenige melde durch das Gehör (in­ Folge, von Schilderungen), und diejenige welche dur den Unbild entspringt. Die erste ist löblich,, die andere tadelng­­werde, weil sie nicht rein ist von Sleifches begierden." Es bedarf daher nicht des Zusages, daß wir uns auf ein Muster der ersten Klasse gefaßt zu machen haben. In der paradiesischen Hauptstadt des Pendichab — erzählt der Novellist — lebte ein Häuptling Namens Aftab Rae im­­ Glade wie ein persischer Cäsar (Khosroes). Außer seinem Reichthum an Elephanten besaß er sieben Söhne herrlich „wie "die sieben Sterne des großen Bären.” Der siebente weiß und roth, „wie Lilien und Rosen" hie Ranihban. Gein Herz war „lebeswund wie eine Tulpe,” während er auf der Steppe die Kühe seines Vaters mweidete. Dort traten zu ihm etliche ehrwürdige Satire und baten ihn, er möge­ seine Kühe melten. Nanjhan schlug das Begehren ab, weil er erit am Morgen schien in Delgi von Ahman Machül eine Novelle, welche die in­­ felne Tätere gemalten habe. Die Satire drohten mit ihrem

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