Pester Lloyd, April 1858 (Jahrgang 5, nr. 74-98)

1858-04-01 / nr. 74

les ; " die Expedition, sei-Wir beehren mksuufekep­t.HerrenAbotmentenquimekqum zu machem daß mit erstem April ein neues sz Abonnement beginnt.Der Foronumerationspreis beträgt­ in Pest-O­fen mit täglich zweimaliger Ansendung ins Haus 9monatlich 13si.30kr.;6monatlich 9fl.;3monatlich 4 fl."30;monatlich 1fl.30kr.;mittäglich einmalig pr Postversendung des Morgen- und Abendblattes Imonatlich 15 fl.; 6monatlich 10 fl.; 1monatlich 5 fl. Die Beträge sind in frankischen Briefen einzusenden an Eine preussliche bete noire. Heft, 81. März. Der große Napoleon hatte seine bête noire an den „Dpeologisten” ; der­jebige hat nie feinige an den „Parla­­mentaristen” . Die der preußischen Negierung ist weder eine Doetrin, noch eine Partei, sondern die 22.000 Einwohner zählende, zwischen Rönigsberg und Danzig gelegene Kauf­­mannsstadt Elbing. Es muß den Lesern bereits aufge­­fallen sein, daß, so oft wir Veranlassung haben‘, von den Berliner Kammern Notiz nehmen, unter zehn Malen neun Mal die guten Elbinger in dem betreffenden Intermezzo eine hervorragende Rolle spielen. Bald ist es eine Inter­pellation ihres Abgeordneten, weil die Polizei ihnen ihr „Ca­­sing”, den einzigen Versammlungsort der anständigen Welt, sb­liegen will. Bald ist es eine Beschwerde üiber „ungefegliche Beeinflussung der Gemeinderathswahlen” ; bald inwieder eine Klage, weil die Behörden geproht haben, dem Bruder 08 freisinnigen „Neuen Elbinger Anzeigers” die Concession zu entziehen. Der einzige Trost, wen sie auf solche Eingaben von dem Minister ve Innern erlangen, pflegt denn darauf hinauszulaufen, daß es bei den getroffenen Anordnungen sein Bewenden haben müsste; höchstens wird ihnen Die beruhi­­gende Anzeige zu Theil, der Polizeiiirestor sei bereits ange­­wiesen, bei den näcsten Wahlen „weniger offentiols" zu­r Werfe zu gehen. Und wenn sie mit manchen ihrer Graya­­ mina in der Kammer eine warme Unterfrüsung finden, so erklärte doch, bei der neulichen Interpellatin wegen des „Elbinger Anzeigers”, ein Deputirter ansprüchlich, wie sehr auch die Auslegung der Preßfreiheit von­ Seiten des Mini­­steriums zu mißbilligen sei. Elbing scherne der am wenig­­sten geeignete Anknüpfungspunkt zu einem Antrage auf Ver­­besserungen in der Handhabung der Preigerebe. Woher dieser unauslöschliche Zorn, der so weit geht, selbst die Freunde der ehrsamen Stadt fingig zu machen, als ob eine Mahnung des Hauses, zu ver Elbing die Veranlassung gegeben, von vorne herein gewiß sein Fünne, höheren Ortes unberücksichtigt ad acta gelegt zu werden? Mit aller Achtung vor Göthe’s bekanntem Wahlspruche: „wo ich große Wirkungen sehe, wa schließe ich auch stete auf große Ursachen” glauben wir doch, daß in diesem Falle die Sorgen in seinem richtigen Verhältnisse zu den ersten An­­fängen stehen. Um so dringender wird Daher die Pflicht, die lebteren zu verzeichnen, so lange sie noch frisch im Ge­­dächtnisse ver Zeitgenossen leben, damit nicht die Historiker kommender Generationen einst vergeblich nach abnormen Sievelthaten. fuchen, die ein so absonderliches Maß von Un­­gnade Über die Häupter der armen Elbinger heraufbeschworen. Der Liberalismus, der in Preußen schon gegen Ende­­ der Herrschaft Brieprich Wilhelms III. namentlich aber seit der Thronbesteigung seines Nachfolgers Mode geworden war, fand in Altpreußen seine Hauptfrüge in Königsberg und Elbing. Und da die Elbinger sich um Alles in der Welt von den Bewohnern der benachbarten Provinzialhaupt­­stadt nicht ausstechen lassen wollten , nahm Derselbe, wie das an kleinen Orten leicht mit jeder Mode der Fall ist, etwas Dutrirted an, das­ — wie unsehuldig und gefahrlos ed auch war . Doch ganz geeignet war, sie zu einem spezifischen Stichblatte der höheren Bureaufrat­e zu machen. Der ehrwürdige Schön sagte Damals : „es gibt drei Sorten von Menschen, Liberale, liberale und Elbinger.” Wirk­­lich hatte der Elbinger Liberalismus noch etwas ganz Besonderes an sich. Er war so eine Art von „Hansdampf in allen Gaffen”, fiel ausnehmend häftig durch sein Bestre­­ben figy allüberall hervorzuthun, und Heß, was das Schlimmste war, nicht leicht eine paffende Gelegenheit vorübergehen, wo er und seine Vertreter ih persönliche Feindfchaften in den Reihen des Beamtenthumes zuziehen konnten. . Bon Elbing aus ward alle Welt beappressirt: die sieben Oettin­­ger Professoren, Perl wegen der Nepeal der Getreidegerete, die Häupter der lichtfreundlichen und deutschkatholischen Be­wegung, General Dufour nach Besiegung des Sonderbun­­des in der Schweiz; ja, wenn Pio IX. einem ähnlichen Soldfale entging, so dankte er sein gutes Glück nur dem Umstande, hat sich in den Mauern der Stadt fein des Jtaz Wienischen hinlänglich Kundiger auffinden Wie, während La­­teinisch zu­ sehr nach dem Zopfe geschmert hätte und mit Grund zu vermuthen war, daß Se. Heiligfeit Fein Deutsch versiehe. Er weit trieb­ man die „Besinnungstüchtigkeit”, daß man einzelne dieser Appreffen gleichzeitig dem damali­­gen Polizeiminister Rochow einfchtete, um ihm zu zeigen, werfen die Elbinger Faßabel fer­en. Herr v. Room erwiderte sehr derb, sie solten ss nicht um Dinge befü­mmern, die über den Horizont des „beschränften Unter­­thanenverstandes” hinausgingen. ME Revanche gaben die Eibinger einem Bericht des Ministers an den König, von dem durch Beziehen eine Abschrift in ihre Hände gefallen war und worin Se. Ere. fich „Ew. Maj. allerunterthänigster Knecht” unterzeichnet , möglichst große Verbreitung, so weit die deutschen Censurverhältnisse das Jrgend gestatteten. Schon diese Reminiscenzen hätten hingereicht, Elbing zu einem vornehmlichen Zielpunkte der rückgängigen Be­we­­gung zu stempeln, die nach den Novembertagen von 1848 eintrat. Aber zu den vormärzlichen Gründen hatte das Re­­­olutionsjahr in ein neues Motiv gefügt. Phillips, der Abgeordnete und Oberbürgermeister der Stadt, war Vizepräsident der Nationalversammlung gewesen und hatte mehrere der stürmischsten Debatten geleitet, die nicht nur im der Bureaufralle , sondern unmittelbar bei Hofe den hofr­eiten Einbruch hinterlassen. Philips wollte sein pater peccavi sagen und mit dem Disziplinargefege mar ihm gleichfalls nicht beizukommen , da Dasselbe erst 1849 und zwar ohne rückwirfende Kraft publicirt war. Endlich bewog ihn die Regierung vier Jahre später — halb zog sie ihn, halb fant er hin “ zur „freiwilligen Resignation. Aber nicht eher, als bis Sr. Maj. durch die Stadt gereist war und sich in der unangenehmen Lage gesehen hatte, die Mu­nizipalbehörden nicht empfangen zu künnen, da ihrem Haupte der Zutritt zum Souverän nicht geflattet werden durfte. Seit Besiegung der Revolution nun, noch mehr aber fett Phillips’ Entfernung hat Die Beamtenwelt und die le­tale Kaufmannschaft Elbing’s einen Kampf auf Leben und Top mit­einander geführt, wer ganz dazu geschaffen ist, die alten Wunden, für deren allmälige Vernarbung denn pod Sorge getragen werden sollte, immer wieder aufzureißen und zu vergrößern. Die Freisinnigen werden von Königsberg aus den Behörden denu­elirt. In welchen Ansprüchen und mit welchen Ausfällen dies geschieht, mag man daraus ent­­nehmen, daß Das Blatt, das sich zu Diesem Zwecke bergab, lange Zeit von jenem berüchtigten Lindenberg rebigirt ward, der selbst Die Person des Thronfolgers nicht mit seinem Geifer verschonte. Freilich klagten die Angegriffenen wegen Sinjurien ; freilich ward der Pamphletist­ in ruinirende Geld­­strafen verurtheilt , allein auf wichtige Verwendung wurden ihm die Bußen im Gnadenwege erlassen. Der Polizeiinvestor in Elbing machte seinerseits von seinen Befugnissen einen so ausgedehnten Gebrauch, daß er vorüibergehend die Stadt sogar ihrer beiden einzigen fairen und warmen Badeanstal­­ten beraubte, indem er den Inhabern, dem Einen, weil er ein Liberaler, dem Andern, weil er ein Deutschkatholik war, die Koncession zum Geschäftsbetriebe entzog. Die Aerzte mußten si ins Mittel Iegen, um die Aufhebung vieses Verbotes zu erwirten. Die Elbinger hinwiederum rächten sie dadurch, da­ sie dem Polizeichef beharrlich die Aufnahme in das „Casino”, d. h. in den alleinigen anständigen Ber­­unionsort, verweigerten, und wenn ein hervorstechender Ne­­ner des Liberalismus die Seebäder in dem benachbarten Kahlberg besuchte, konnte er sicher sein, sein Zimmer frei und an der Table d’hote alle Pläge berett zu finden. Freilich is’s ein Frosch- und Mäusefrieg, wenn der Leser will, aber hat nicht auch der im alten Hellas seinen Sänger gefunden ? Und wie Frühminsterischer Natur er sein mag : immerhin ist­ er bedeutsam genug, um in Kam­mern von dem Kaliber der preußischen eine wichtige Rolle zu spielen. Uebrigens kann der Landtag noch lange fort­­spinnen an Interpellationen über den „Neuen Elb. Anzei­­ger“, über die „Elbinger Wahlen“ und das „Elbinger Car­ling.” Denn, so viel wird man aus unserem Weberblide ersehen, an ein Ende dieser Duerelen ist, wie die Dinge liegen, schwerlich eher zu wenfen, als bis ein Negierungs­­wechsel oder doch die Einsehung einer Regentschaft gestatten wird, das alte jehnttische Sprichwort „let bygones be by­­gones" — last Vergangenes vergangen sein! — auch auf die braven Elbinger auszudehnen. | Pet, 31. März. Der Verkehr der hiesigen Sparp faffe erweitert sich mit jedem Jahre, und auch in der heutigen Generalversammlung,, welcher der Herr Statthalter eifekreiär ». Gartner als landesfürstlicher Kommissär beimohnte, konnte fi der Herr Präses v. D­ajó d ín seinem Bort trage über dieses erfreuliche Wachsen verbreiten. Wir haffen diesen Vortrag seinem Wortlaute nach folgen, weil er ge­­­eignet it, unseren Lefern über die Geschäftsgebahrung des Institutes den Harften Einblick zu bereiten. des Herrn Präses lautet: n Geehrte Generalversammlung! Do wie bei Gelegenheit meines vorjährigen Berichtes so Kann ich Ihnen auch heute das erfreuliche Resultat mittheilen, daß der Verkehr des 3. 1857 im Vergleiche mit dem BVerkehre des Vorjahres aber­­mals einen bedeutenden Aufschwung befindet, ein Umstand, in welchem der solide Status unserer Anstalt sowohl, so wie Das wachsende Vertrauen des mit ihr verfehrenden Publikumg eine glänzende Rechtfertigung finden. Es betrug nämlich:­­v Am 3.1857, Der Kapitalumfas 1 3,016,125 fl. 12 fr. Da Manipulationsfond 6,735,919 „ 26 „ Die Einlagen von 14,810 Parteien 4,237,061 „ 36 “ Kapitalisirte Interessen 453,448 „ 16 „­­ Die Herausnahme von 13,564 Parteien 3,115,514 , 51. Bei V­ergleichung dieser Daten ergibt sich, daß der Ber­kehr des 3. 1857 ben des 3. 1856 mit 4,367,931 fl. 28 fr. übersteigt, ferner daß die Manipulationssumme gegen das Vor­­jahr mit 1,235,545 fl. 52 fr. und die Einlagen 1,121,546 fl. 45 fr. gewachsen sind. Die Zahl der Parteien hat sich bezüglich der Einlagen um 1476, bezüglich der Her­­ausnahme um 2781 vermehrt, andererseits übersteigen die Ein­­lagen des abgetroffenen Jahres die Herausnahmen um 1146 Parteien. Was die Plack­ung der eingelegten Gelder anbe­­langt, so wurden im 3. 1856, in Wechseln, Staats- und Kre­­ditspapieren placdrt 2,263,697 fl, 7 Er, auf Immophilien 2,964,195 „ 43 , 3,8485458 ° , 73 °, diesen wurden mit 5pCt, verzinst 130,740­­7, 1,046,10 , — . Aus Dieser Zusammenstellung geht gleichfalls hervor, das wir im 3. 1857 auf Wechsel, Staats- und Kreditpapiere um 277,731 fl. 16 fr. auf Immobilien um 879,259 fl. 18 fr. mehr als im Barjahre geborgt haben, und daß all die operzentigen Berzinsungen um 915,365 fl. gestiegen sind. Nach Anführung Dieser Daten halte ich es auch für meine Pflicht, Der geehrten Generalversammlung anzuzeigen, Daß der Ausflug — nachdem im Pest- Piliser und Pest- Solter Komitate die Einführung der Grundbücher dermaßen erlediget ist, daß die Eintragung in dieselben ein Pfandrecht begründet, — auf Grundlage der ihm von der Generalversammlung er­­theilten Ermächtigung in den genannten Komitaten, so wie in der Stadt Pest, wo sich gleichfalls ein Grundbuch befindet, die Belehnung von Immobilien bereits begonnen hat. Bei Der Entirrung dieses Geschäftszweiges hat der Ausschuß jene im Interesse der Anstalt bewährte Methode mit Folgerichtigkeit fest­­gehalten, nach welcher in dem Verwendungsmodus der einge­­troffenen Gelder ein gewisses Gleichgewicht befolgt werde, und "zwar in der Art, daß in leicht flüssig zu machender Weise nur eine rote Summe plach­t werde, als Die ungeräumte Nachzah­­lung der eingelegten Gelder erfordert. Die übrigen Kapitalien jedoch sollen auf Immobilien verborgt werden. Das BVerhält­­niß zwischen den auf unbe­wegliche Güter geliehenen und leicht flüssig zu machenden Summen ist im Jahre 1857 mit geringem Unterschiede genau dasselbe wie im Jahre 1856, oder 9/,, der plach­ten Gelder sind auf Immobilien, *­. aber auf MWechsel, Staats- und Kreditspapiere Dargeliehen. Der Umstand, daß das Gefeb auf dem Wege der Inta­­bulation seinen höheren Perzentfab ala 5pEt. gestattet, und dag au. die Anstalt Die eingelegten Gelder mit 5p@t. ver­­zinst, Tapt Diesen Geschäftszweig allerdings nicht nachbringend erscheinen, nichtsheftomeniger ist e beachtenswerth und dürfte meiner Ueberzeugung nach au von der Generalversammlung gewürdiget werden, daß wir in dieser Weise zur Hebung bes Realfredites beitragen; au wird dur die an Die Rüczahlung der Darlehen gefmüpfte­­ Bedingung, nach welcher außer den 5pCt. Interessen noch jährlich pCt. zur Tilgung des Kapitals gezahlt werden. Der grundbefißenden Klasse die Rüdzahlung möglichst erleichtert. Andererseits kann es nicht geleugnet wer­­den, daß dieser Umstand in Verbindung mit jener vorsichtigen und unparteiischen Strenge, welche die Mitglieder des Asz fhuffes in allen Branchen der Kreditgewährung, besonders aber beim Wechselgeschäfte beobachteten, als die Ursachen zu betrach­­ten sind, daß die allgemeine Finanzkrisis des vergangenen Jah­res ohne schännliche Folgen für unsere Anstalt vorüberzog.” In den Schlußstellen seines Berichtes macht der Hr. Präses Die Mittheilung, Daß der Umfab des 9. 1857 einen Nuben von 46,727 fl. abgeworfen habe. Ueber vie­l Verwendung des reinen Nubend möge die Versammlung beschließen. Im ferneren Verlaufe wurde der Bersammlung als weiteres Resultat der Ausschußberathungen der totale Umbau des in der Univers­itätsgasse befindlichen Hauses der Anstalt in Bors­chhlag gebracht. Das Haus soll zu einer Höhe von drei Stockwerfen ausgebaut, und in einem Theile vessellten die Loyalitäten der Anstalt in der dem wachsenden Verfehre entsprechenden Weise eingerichtet werden. Der Bericht des Präses wurde von der Generalver­­sammlung mit voller Befriedigung aufgenommen, und den Mitgliedern des Ausschusses für ihre erfolgreiche Manipu­­lation die besondere Anerkennung ausgesproc­hen. Der in Borschlag gebrachte Umbau des Hauses wurde von der Versammlung einstimmig gutgeheißen, und es war hiebei die Erwägung maßgebend, daß der Neservefond der Anstalt im Verlaufe von 2 Jahren nach vollendetem­ U­mbau voraus­­sichtlich eine Höhe erreicht haben wird, welche nicht nur die Baukorten aufwiegen, sondern auch dem Gesammtswerb­e des Hauses gleichkommen dürfte. Der Beschluß der General­­versammlung verdient umso mehr mit Dant aufgenommen zu werden, als dur den auszuführenden Neubau auch die Bwede der Stadtversehßnerung gefördert werden, und ins­­besondere eine Gegend, deren architektonischer Charakter die fest noch manches zu wünschen übrig läßt, eine zur Nach­­ahmung aneifernde Zierde erhält. Man darf sich nemlic, da mehrere Mitglieder des Ausschusses mit dem Bauwesen näher vertraut sind, ver Hoffnung hingehen, daß die mit dem Baue des neuen Spartaffagebaunes Beauftragten die Befege der Schönheit befolgen werden, ohne an den An­­forderungen der Ok­onomie einen Verrath zu begehen. R. Wien, 29. März. Die Verhandlungen der Zoll­­konferenzen dauern noch fort, und man betrachtet dies als einen Beweis, daß die Verhandlungen dennoch nicht so ganz resultatlos bleiben werden. Freiherr von Bruch hatte gestern eine Audienz bei Sr. Maj, dem Kaiser, und erstat­­tete Verhandlungen. Er kann nach allem, was man sehr zweifelhaft Fragen, der neuerdings Fortgang der ü­ber biefe legteren von verläßlicher Seite seinimmt, nicht geleugnet werden, mag die Resultate hinter den Erwartungen zurückbleiben werden, welche tiger und um so bedauerlicher ist, als weit melde man an Kiefelbe knüpfen zu dürfen glaubte, da der Widerstand, welchen die österreichischen Anträge finden, die #6 Besorgnisse, rechtfer­­Diese Anträge ganz geeignet sind, die spätere Zolleinigung anzubahnen. Die Eröffnung der Pariser Konferenz ist auf unbestimmte wie Zeit verschoben worden. CS heißt zwar, daß man übereingenom­­men sei, die Konferenz am 1. Mai zu eröffnen, e8­ ist aber auch Diese Nachricht nur ein Gerücht, wesfen Betätigung da es den Anschein hat, als würde diese Konferenz eine ganz besondere Wichtigkeit erlangen, indem es­ sich zu bestätigen scheint, solche des Pariser Frie­­sendern auch noch andere Punkte von europäischer Bedeutung bei Lösung gelangen sollen. Handel ftohen hier in ungeahnter Weise, schlechten Geschäften auch wirklich 24. März. Produktion und sein einziger im Handel vorkommender Artikel befindet auch nur von gerings­­ten Aufschwung. Das Erträgung der Feldfrüchte, die Er­­zeugung von Spiritus, die Mastungen, alle Mühseligkeiten in Handel und Wandel haben nur zur traurigen Erfahrung geführt, daß das hiezu getriebene Kapital oft unter großen Schwierigkeiten auf­­nicht mehr volständig zurü­czubekommen sei, — und das Traurigste bei al’ dem ist,­paß nicht abzu= fehlen, wann der Anfang vom Ende kommen kann. Unter solchen Verhältnissen verdient der Provinzlaufmann, dem bei überaus die schwersten und fest schon zur Unmöglichkeit gewordenen Einraffierungen zur Seite stehen, der aller Hilfsquellen baar, nur auf sich selbst dasteht,, und Berücsichtigung, daher ihr Wiener­er Korrespondent zum Heile der großen Kaufleute oben die Schulden der kleineren aus der Provinz ohne Erbarmen bis auf Heller und Pfennig einge­troffen haben möchte, damit die Ausgleiche ver falliten Fir­men dort schneller von­statten gingen, — so haben wir den Wunsch hinzuzufüigen, antreten dag der Provinzkaufmann in Betreff der Beschleunigung der gerichtlichen Prozedur auf gleiche Stufe mit dem Handelsmanne der Hauptstadt gestellt, und auch ihm­it man die Eintreibung oder dem feiner aufenhaltenden Schulven so leicht als Senem gemacht werde; denn nur dann künnten künstliche­ Eingänge aus den Provinzen die Kultur der Weingärten zu fördern. Derföhnung ist in diesem Momente wieder die Losung Man spendet dem scheidenden Der­­ig­ny das verdiente Lob : „Unter allen Anhängern des Kaiserreiches, meint der „Observer”, „die durch den Gang der Ereignisse auf hohe Stellen gelangt sind, hat sich Graf Persigny Weise dadurch ausgezeichnet, er sich enthalten hat, jene zweideutigen Mittel zur Erz­wangung von Reichthümern zu benüten, durch welche um den Preis großen Öffentlichen Stanpal ® mehrfach ein Folof­­fales DBermögen worden ist, streng gefordert erzielt werden. Die Eisenbahnarbeiten auf der Debreszin- Sereneser Trace sehreiten rasch vorwärts, ohne den heimi­­­chen Arbeiten gewohnten Tagl ohne Eintrag zu thun, indem laut Wetsung des bh. Gouvernements Arbeiter der Hegyalja zur Arbeit bei der Eisenbahn in dieser Richtung nicht verwendet werden sollfen. Politische Nundfehan. biefe Weise Persigny war ein ehrlicher Diener seines Herrschers und seines Landes. Es thut ung­leidh, ihn zu verlieren“, — gebenft aber gleichwohl ah Peliffier, der nach Ostern seinen bigt, daß fer ale Komplikationen neuen ‚Posten In Paris der Allianz bereits derart beru­­hed Kaisers in Osborne für den nächsten Sommer in Aussicht stellt. Unter solchen Verhältnissen darf es nicht Wunder nehmen, wenn die offigibse „Patrie“ die Erklärung abgibt : „es stehen die diesjährigen Aushebungen für die Marine, obwohl sie stats gegenwärtigen politischen hoffentlich nicht­ getrübt London wird werden, eine Brodüre gegen den Kaiser vorbereitet. Zögert man da­­n London nicht, die Schuldi­­gen dem geziemenden Gerichtsverfahren zu unterwerfen. So meldet der „DObserver” , 12. April, am Zentralkriminalgerichtshof vor einer Spezialkommission satt­finden, Nubio, gegen den die­­ englische Negierung­­auf jede ge­richtliche Verfolgung, ‚verzichtet hat, mir in Be nächten Woche von den französischen Behörden nach England herü­bergebracht werden, um als Zeuge vernommen ‘werden. Der Herr Bernard am Montag, Attorney General, Sir Bigroy Kelly, wird als Ankläger und Herr Edwin James, Queen’s Bounsel, als Bertheidiger Truelone, der als Die « Die Generalversammlung der Pester Spartafia. Der Bericht um Sm 3. 1857. 2,541,428 fl. 23 Tr,­­­­ einen ausführlichen Bericht über die sich auf die Bestimmungen gewöhnlich sind, mit den diese gegenseitige Ausführung „Je wir hören, wird der Wrogeg Wenn ist, den Straftat es baffren, und daß W.S. &.:A.stichely Die daß Tebhafteste nicht , Alexander Herzen zu den Konferenz um auch jedenfalls in dieser Hinsicht [aut geworden sind, Teiver vorherzusehen in Paris wie in war, man sogar Theilnahme London, in ehrensoler erworben soi, freundlich vollends bezüglich entgegenzukommen, einen neuen auftreten, wak nicht bios dieser Gelegenheit Besuch auf in Verbindung”, — und vadurch soeben in zur angemwiesen JunI.1856. Der»Kapitalum­satz Der Manipulationsfond Die Einlagen von­ 17,334 Parteien Kapitalisirte Interessen 8,648,193 ff. 39 ff. 5,499,363 , 34 „ 3,566,278 , 38 „ 386,320 , 45 „ H­erausnahme von 10,873 Parteien 2,448,543 „ 11 „ VE DELETE SEE » EIER ee EZ AS SE NZTR KSZN II SER TEEN PER llll llll ga TEST EIEFEISEIGENUNERESETTENNEST STERN AP EITHER AKTÁK ZATA MENTA TIZEK BZ SUB Die entopátjdhjett Spielbanken: (Aus Chambers’s Sournal,) Obgleich Paris einen größeren N Reichthum an „Lebens­­wasser" (Branntwein) als an mineralischen Quellen befikt, und mehr „Brömmigkeitsberge" (Pfandhäuser) als malerische Hügel hat, zeichnete es sich früher da vor allen andern Städten durch feine Spieltempel aus, und zahlte alljährlich für Er­­laubnisfeleine dieser Art zwei Millionen Stancs an die Regie­­rung; jehr aber hat es in Folge des Einschreitens der Gefeß­­gebung die hohe Stellung in der Spielwelt verloren ,­­ und seine , Salon" haben sich in die gefährliche Dunkelheit der Londoner Höllen zurückgezogen. Einer oder zwei andere Pläne sind­ ebenfalls von der Liste gestrichen , auf der jehr hauptsäch­­ig noch Baden-Baden, Wies­baden, Hon­burg, Ems, Spa, Öenfung Monaco stehen, Baden-Baden bezahlt eine Jahreslicenz von 300.000 Brands. Der gegenwärtige Pachtvertrag ist, von 1854 an gerechnet, auf siebenzehn Sahre festgerebt; nach Verfluß von acht Saren konnen die Spielunternehmer den Vertrag entiwe­­der auf dieselben Bedingungen oder zu einer Höheren Pacht­­summe erneuern. In vier Jahren also werden die Bantiers die Mahl­haben ihren Pacht entweder aufzugeben , oder ihn einer vielleicht beträchtlichen Erhöhung der Licenz zu unterstellen. Die große Geldsumme fällt indes nicht in Die Taschen der Regierung, sondern wird von einem eigens aufgestellten Bade­­kommissar zu Berschönerungen der Stadt, Die schon jebt ein wahres Paradies ist, verwendet. Die sieben minder wichtigen badischen Bäder erhalten davon nur 50.000 Fr., so daß für Baden- Baden der Lampenantheil bleibt. Außer der Lizenz sind auch die übrigen Ausgaben sehr bedeutend, und belaufen si in ihrer Gesammi­m­me auf 700.000 Er. ; dessen ungeachtet aber betrug Der reine Namen der lebten Saison über zwei Millionen. Auch ist Feine Aussicht vorhanden, daß sich diese Summe für die künftigen Jahre vermindere, so lange die Stadt ein Modebabeplan bleibt; denn eine sonderbare Klausel in dem Veitrage nimmt Baden-Baden selbst gegen die Wirrun­­gen seiner eigenen Gerechtigkeit oder Hochherzigkeit in Schuß, indem sie ihm verbietet auf eines seiner beiden Zeros , mit denen das Nonlettespiel gespielt wird, oder auf das refait, wie man’s nennt, von Rouge et Noir, zu verzichten. Andererseits ist es nicht gestattet allzu geschäftstüchtig zu sein, indem die Tische für jechs auf drei, nämlich einen für Rouge et Noir und zwei für Roulette, beschränzt sind. Obiges ist die Spekulation eines Privatmannes , woge­­gen die Tische in Wiesbaden und Ems einer Aktiengesellschaft angehören. Sie bezahlt für, die Doppelte Lizenz 115,000 fl., soll aber, wie verlautet, geneigt sein, 100,000 fl. mehr zu bieten, wenn man ihr erlaube, Die Spielräume auch während der Wintermonate zu öffnen. Die Ausgaben dieser Gesell­­schaft werden für die Saison auf 750,000 Fre3. geschabt, und dennoch wurde bei der rechten Gewinntheilung eine Dividende festgefegt, von welcher eine jede der 25,000 Aktien 49 Fre8. 30 ©. trafen­ . Dies zeigt einen reinen Gewinn von 1,232,500 örcs. für die Eaifon­ Frhr. 9. Wellens, der ©erant oder Geschäftsführer der Gesellschaft, erhält für seine „geschieften Dienste”, anstatt einer Besoldung 5 pCt. von Diefen Demwinn­­fen — eine Vergünstigung, welche ein sehr respertables Ein­­kommen von 61,625 Srcs. oder etwa 28.700 fl. ausmacht. Da diese Summe für eine fedemonatliche Arbeit den Gehal­­ten sämmtlicher Minister des Herzogs von Nassau für ein Jahr mehr als gleich ist, so hat Dies einiges Aufsehen­ erregt, und in der lebten, zur Abhörung des Rechenschaftsberichtes berufe­­nen Versammlung erklärte ein Aktieninhaber, der erstaunt und aufgebracht war über die Ankündigung einer so großen Beloh­­nung, diese Belohnung für absolut , ffandales". In Wiesba­­den gibt es zwei Tilde für Nonlette, und 2 für Rouge et Noir, in Ems einen für­ Roulette und einen für Rouge et Noir. Hemburg bezahlt eine Biene von 50.000 fl., wofür es ihm frei fleht die Tische das ganze Jahr hindurch offen zu halten. Der Pacht ist auf fünfundfünfzig Jahre festgefebt, von welchen sechzehn vertroffen sind ; die Kosten sammtlicher Ge­bäude, Veschönerungen und Verbesserungen müssen von der Geselltchaft bestritten werden. Das Kapital ist in 10.000 Ak­­tien getheilt, welche für die legte Saison (blos­s den Sommer) eine Dividende von 53 Tr. per NMilie erhielten, was einen Gesammtgewinn von mehr als einer halben Million Fr. gibt. Der Eigenthümer von mehr als der Hälfte dieser Aktien ist ein einziger Mann, Herr Blanc, der Geschäftsführer.­ Es sind fünf Tische vorhanden, drei für Roulette und zwei für Rouge et Noir ; bemerkens­werth ist Dabei, Daß Das Spiel nur mit Einem Zero gespielt wird. Dies affizirt Säbe von weniger als 500 fl. nicht, sondern stellt immerhin ein gewisses Gleich­­gewicht zwischen den Chancen der Spieler und der Bank her ; im nächsten April aber sol, wie es bei allen andern Tischen üblich, das zweite Zero beigefügt werden. Spa hat seit der Unterbrüchung der Spieltische in Aachen blühende Geschäfte gemacht. Die Gesellschaft warf 150.000 red. für allgemeine Verschönerungskosten aus, und theilte dann die Spalien mit dem Staate. Die segtjährigen Gewinnfte hat­ten mehr als eine Million Ires. betragen. Es ist nur ein Ti für Roulette und einer für Rouge et Noir vorhanden, Genf, wie Spa, bezahlt seine Lizenz, hat aber, ungleich Spa, seine Verbindung mit der Regierung. Obgleich sie indes Feinde im Staatsrath befikt, hat die Gesellschaft ihren Wohnsisb doch in der Privatbehausung des Präsidenten des NRaths selbst auf­­geschlagen und ihm dafür eine Rente von 25,000 Free. ber­willig. Die allgemeinen Unfosten belaufen sich hier auf unge­­fähr 125,000 Fres., die reinen Gewinnfre auf 300,000 Fr. ; allein dies ist nichts gegen die Zukunft dieser Gesellschaft, wenn sie nur über die Feindschaft im Staatsrath siegen und die Erlaubniß erwirken kann, die Zieche offen zu Halten, bis die Genf­honer Eisenbahn, die binnen Kurzem vollendet sein dürfte, der Bank neue Schäße zuführt. (Die Bahn ist fept eröffnet.) Im der Hoffnung auf diese glückliche Zeit hat der Geschäftsführer, nach dem Beispiele der Autofraten der Oper, Broupiers von Homburg um eine Dienste genommen, In Monaco tel des Gewinns, und gibt die Gesellschaft dem Fürsten ein Vier­­ihm 25,000 $res. als das Minimum. In diesem Jahre sollen ihre Einnahmen (etwa 80,000 8118.) geringer gewesen sein, als ihre Ausgaben­­ al­­lein troßdem sind, obwohl Sardinien die Sache mit ungünsti­­gem Auge betrachtet, die Aussichten Monacos da nach einer Spinne umziehen wird, es wie das Mek Dies ist, wie man glaubt, das einzige Beispiel, daß der regierende Fürst ein persönlich bethei­­ligter Direktor der Bank Terfen wir einen Blick auf obige Darstellung, so finden wir, daß das Halbduzend von uns aufgezählter Banken in einer einzigen G Saison — Gewinn und Ausgaben zusammengerechnet— im Spiel sieben Millionen Frances gewonnen haben muß. Diese außerordentliche Thatsache aber darf nicht als etwas Besonderes für das gegenwärtige Jahre betrachtet werden: es ist wahr­­lie Jahresertrag, um welchen pläße scheeren Tiefen­ folde, sich die Besucher dieser Spiel­­­er jedoch sind diese Besucher ? Unsere Leser werden vielleicht denken, daß sie aus der Mafse von Tor­tisten bestehen, melde da und dort, ohne viel Kopfbrechen­, eine Handvoll Fünffrankenftüde oder einige Napoleonder weg­­werfen. Dem England, die sich der durcschnitt­­der Opfer selbst zur Schlachtbank liefern ; die federigsten der Tauben sind die fachkundigen, welche, nach reifem Studium der „Lehre von den Chancen,­ aljährlich aus Deutschland, Neufland und Amerika zu Worte zu ges­t. Wellens kürzlich einen Ausflug um seinen Stab und nach [cheinlich sind vielmehr ist indes zu nichts mehr und herbeiströmen, zu geben, Herrn nichts weniger als Frankreich, den anderen Spieltempeln gemacht, zu refratiren, und bereits fabelhafte gewährleistet eine Verzweigung von Eisenbahnen ist, nicht so: die dem eingestandenen Zwece — um brauchen — eine Lehre dem Herrn Benazet den Olanz zu und Herrn Blanc aufs Trochene zu feßen! einen Der besten in seine Summe gut, wichtigsten freiheren ihre eigenen­­ benehmen, ii lien

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