Pester Lloyd - Abendblatt, Mai 1858 (Jahrgang 5, nr. 99-122)
1858-05-01 / nr. 99
ben peiter XIoyb. EES TEE. nn Peft, 1858. Wo iden, 1. Mir, Die Cagliarifrage is, wie vorhergesehen, im englischen Parlamente zur Sprache gekommen : ein Telegramm we Bonbon vom 30. April meldet bedeut‚Tam gehn, ja » »z-«Oges»karm-Gan Antiersie Behauptung auf, Saat mälfe, vereint mit Sardinien die Heraus ‚als gi tt von Neapel forderh, nachdem die tran Aueh Betonbeinntung desselben für ilegat erklärt hätten, . Malmesburg ermiederte,, die Frage ‘der Condemtung et 20 night AEIDIRREN, England könnte sie Durch rote Lehler nimmermehr für gebunden erachten. Er bebaute, das ein Minister aus tembonto ba yon besprochen habe, Sardinien sei von agland im Stiche gelassen worden. England, habe nichts versprochen, wohl Aber Hiemont seine „guten Dienste” zur Ueberredung Neapels angeboten, da es eine rasche Kriegserklärung Seitens Sardiniens und in deren Solge allgemeine europäische Berg Sammittde Regierungen seien in Stälungen. besorgte, Aleiäer an tu » Der Mittheilung des Telegramme, das Derby ‚in derselben Sigung erklärt habe, Stanfresh stehe freundschaftlich zu England, fügen wir hinzu: BEBowTey, am 27,9 M. bereits wieder in Paris eingetroffen, — daß man In Paris von bevorsziehenden Maf‚segeln der englisen Regierung, gegen die Flüchtlinge spricht, und zwar for a nur den Ausgang des Prozessed ‚gegen die Byat’sche Brochlire abwarten, um @efegartifel , die tsher nur für „Unterthanen der Königin” gelten, auch auf wSrembe, die im England wohnhaft“, auszudehnen. — In Zurind ist nm das Sefeh Deforesta volltändig angenommen, die Amendements der Linken blieben unberüchgjtigt , gerüdjt tveife verlautet, das Die Nationalgarde von Alessandria demnächst. aufgelöst ‘werden sol. — Der Genteralgouverneur "des Tombarbisch-venetianischen Königreiches, Feldzeugmeister Graf Gyulat wurde, töte die „NPreffe” meldet, ‚mittelst Telegraphen nach Wien berufen und ist bereits vorne hört angekommen. „Derselbe, heißt es weiter, begibt Modem Bernehmen nach in besonderer Mission an mehrere Hakten siehe Höfe, Graf Eyulat dürfte morgen oder Längstens re ze un an den großherzoglichen Hof von Florenz e . Ein Pariser Telegramm vom 30. April meldet : De „Moniteur” destentirt die Gerichte über den Rücktritt des Finanzministers. Die gestrige Generalversammlung der Aktionäre des Credit Mobilier hat befahloffen, für das Jahr 1857 keine Dividende zu bezahlen. 5, General Espinaffe, erzählt man, sollen ‚Raiser um die Erlaubniß gebeten haben, in die Laufbahn wieder zurückzutreten, welcher er sich auf Befehl des Kaisers für einige Zeit entrissen habe. Im Berichte des Kriegsminiters Marshal de Baillamt über die bereits telegraphische Berufung zum aktiven Dienste Heißt eg : sta Die Rebufktonen des Jahres 1857 haben den Effektivbestand, besonders bei der Infanterie, unter die dur das Budget festgestellte Vollzähligkeit herabfinden lassen. Die Erforderhiffe des Dienstes verlangen die budgetgemäße volle Zahl ah 392.000 Mann. Siedes Infanterieregiment wird dann 1900 ee Broo Dip man He ti gte. Der Bere Vermehrt bis Mitte Suni Eintretenden auf 3000 Mann. Per Weber die angebliche Verrätherei des Tscherkel- Fehanführers Mehbemed Bey (Bangya) bringt Die, „Dreffe d’Orient” jebt einige weitere Aufschläfe. Es heißt darin : Bir heirateten, vor „einiger Zeit, Mehemed Bey sei wegen ‚fen Genoffen, aber seien enschoffen und verrätherischer Beziehungen zu dem russischen General Philippson verhaftet und zum Tode verurtheilt, eg seiner tberfefften. BZugleich fügten wir ping, Mehemed. Bey habe ein Historisches Memoire abgefaßt ,, von dem uns eine Kopie vorläge. Dies Dokument , dessen Authentizität mir, so lange wir nicht das Original in Händen haben , natürlich nicht verbringen können, t wird jedenfalls großes Aufsehen erregen, mie immer ed. um den angeblichen Prozeß. . und, um dessen Ausgang stehen mag.. Namentlich. geht Daraus hervor, daß. die berühmte „Känguruh“-Expedition hier in Konstantinopel in einem ganz anderen Sintereffe ausgefonnen ward, als in demjenigen der Zfcherkeffen. Nach dieser Version W waren Oberst Rapinszi und die Polen, welche, ihn begleiteten, in ein Neß gegangen, das man ihrem atriotismus gestellt. Der Leser wird sich erinnern, dag Mehbemen Bey an der Spike bieser Expedition fand, deren Kühnheit Damals allgemein bewundert ward , und eben ihm verdanken wir nun die seltsamen Bekenntnisse, deren Werth mir Hier anzudeuten. suchen — denn unerwartete Enthüllungen, die in unseren Spalten keine Aufnahme finden können, geben dem erwähnten Memoire ein ganz ausnahmsrreifes Sinteresse. Zum Schluffe meldet die „Pr. VDr.", Mehemed Beyser am 22. April in Konsantinopel angekommen, Wie Tseherfeffen berichten, Habe Sefer Pascha seine Hinrichtung nicht zugegeben, weil er dem Heere des Sultan’s als Offizier angehöre, sondern sich darauf befehranzt, ihn durch zwei Soldaten nach Trapesunt erfortiren zu lassen. An sonstigen politischen Nachrichten haben wir mitzutheilen : In der Nachtsitzung des Unterhauses vom 29. v.N.kündigt Divette in Amendement dahin an,die Renderung der indischen Gesetzgebung während Derby’s Bewaltung als unzweckmäßig aufzugeben—Spooner’s an katholischer Magnoothantrag wurde verworfen·—Der provisorische chinesische Gouverneur von Kanton hat eine Proklamation erlassen in welcher er die bevorstehende Ankunft eines von dem Kaiser gesandten Nachfolgers ankündigt.Er fordert die Ebinesen auf,die Befehle des Herrschers abzuwarten und brüderlich mit den Femden zu leben.Die Herren von Contades und Oliphant sind nach Su-Tschu geschickt worden,um zu unterhandeln.Auch überspringen sie Briefe des zatgER und des amteriranischen Befehlshabers. Das „Overland Register” meint, ein ohne Weiteres vorwärts marschirender Weldherr würde der beste Unterhändler noland spricht man viel von einer Eisen- Bahn zwischen dem Atlantischen und Stiffen Meere, wodurch man von Southampton nach China in 16 Tagen gelangen schürde. Der „Eyas” meldet aus Atem (Litthauen), es seien infolge von Aufsetzungen Seitens der Popen und Diafonen die Gemüther in Anlaß der Reformen der bäuerlichen Verhältnisse sehr aufgeregt. Man hört von Unruhen in Rußland, namentlich in den Gouvernements Drei, Minsk und Grodiny, wo bereits die ‚bewaffnete Macht habe einschreiten müssen , „um die Ruhe herzustellen. — Aus Mostar wird berichtet, daß am 21.9. M. bi Zargpttza ein Zusammenstoß der Bardtbozuts mit den Aufständischen und den mit ihnen vereinigten Montenegrinern stattgefunden hat. — Am 5. April sind die ersten berittenen Breimilligen aus der Krajina — 270 Köpfe — unter Anführung der Türken Said Kattafonic und Smbro Dizdarovic nach der Herzegowina abgerückt. Sie sind ‚gut beritten und ziemlic gut und gleich gekleidet. Sindelsen ‚greift die Regierung zu außerordentlichen Mitteln, um die Theilnahme an diesen Freiwilligenkorps anzuregen.Theils scheuen die wohlhabenderen Türken die Verschwerlichkeiten eines Feldzuges gegen einen Feind, auf befsen Boden man, zu Pferde nichts , ausrichten kann; anderntheils befürchten sie einen Aufstand der Christen in ihrem Rüden, wenn sie einmal fortgezogen sind, I fein. — In