Pester Lloyd - Abendblatt, Juni 1858 (Jahrgang 5, nr. 123-146)
1858-06-04 / nr. 126
": Pest, 1858. "Samstag, 5. Juni. Nr. 126. Volttifihe Mundidan, 5. Juni, Verfliehene glet@leutente oft gro fe Korrespontenzen raffen ten bieherigen Gang der Konferenzen folgendermaßen zusammen : Es hat dies erst eine Erkrterung über die allgemeinsten Prinzipienfragen stattgefunden, wobei die Unionefrage im Tertorgrunte flieht. Tranfreih Pat, auch neuerdings print stri fb wieder für die Verschmeltung der besten Sürftenthl«mer erklärt, aber zugleich ausgespiechten, tak eg für jegt auf die weitere Verfolgung dieses Planes verzichte. Es verlangt statt treffen Revision des organischen Realiments, in denen die Freiheiten dei Moldau und Walnher gemährleistet, die jenigen politischen Einrichtungen beider Länder in ihren Gruntzligen normirt und zugleich die Beziehungen beider zur Pforte in einer nicht ganz klaren Wette geregelt sind. Die Torberattung bietet auch von den andern Mächten für wünscensunwerte eklärten Revision hat die Hauptaufgabe der Fakurefter Kommission gebildet. Es sind dabei Die organischen Reglements allseitig zum Ausgangepunkt der Verhandlungen genommen worden , doch gehen die Meinungen der verschiedenen Kommissäre in Betreff der Einzelbetten der neuen Organisation rfad aufeinander. Die meiste Uebereinstimmung soll in der Nepentenfrage herrschen, indem man im wesentlichen fitabin árcvitat Bat, Doß gewählte Hofpodare auf Lebenszeit als oberste Sinhaber der Regierungsgewalt " eingefegt werden. In Bezug auf den Diobus der Hofpobarenwahl besteht aber schon keine Gleichheit der Ansichten. Ebenso sind hinsichtlich der Organisation der Landesvertretung sowie ihrer SemaEeng dem Fürsten egenüber, ferner hinsichtlich der Verwaltungseinrichtungen, derrenung des Gerichte und Militärwesens, namentlich aber in Betreff einer gedeihlichen Regelung der agrarischen Verhältnisse sehr voneinander abweichende Meinungen und Anträge auf getaucht. Das „Journal de Constantinople" tritt in einem längeren Artikel gegen die Behauptungen des "Moniteur" auf, welche das Nest der Türkei auf Montenegro in Zweifel stellten : Der „Montteur”, ruft das tinfische Blatt aus, möge uns bedron der Konvention und anderen Dokumenten unterrichten , Kraft welcher die Unabhängiafeit Montenegro’s festgestellt worden ware, er habe das nicht netban , wohl aber die authentischen, den Rechten der Pforte auf Montenegro zu Grunde Viegenten Akten und selbst die aus der notorischen Eroberung sich ergebenden Einnweise abgeleugnet. Montenegro sei schon im Sabre 1487 von den Türken erobert und dann als Lehren behandelt worden. "Im Sabre 164 habe die Pforte den Montenegrinern bewilligt, künftig nicht mehr vom Palchalit von Sfodra , sondern Kheft von der türkischen Negierung selbst abzus bängen. Spätere Insurrestionen seien von der Pforte jederzeit nachdrücklich gestraft worden. " So weit Die historischen Thatsachen. Außerdem gebe es irin einziges authentisches Aftenftüd, in welchem die Unabhängtgkiit Montenegro’s je ausgesprochen worden wäre. Mieper im Traftate von Karlovig (1699), noch in der Grenzbestimmung von 1703 , dem Bertrane von Palla“oreng und der Grenzbestimmung von 1719 finde sich auch nur eine Andeutung hiervon , im Graentheil gehe aus den sämmtlichen Verhandlungenprotsfollen,, Karten und Plänen deutlich hervor, wie nie die Rede davon war, Montenegro von den türkischen »Befigungen menzunehmen. Als im russisch-türkischen Sriege im Jahre 1768 die zur Empörung aufgestachelten Montenegriner die türkische Armee “fi näbern sahen, hätten sie den Sultan Mustapha III. in einer Mműttten Petition flehentlich ersucht, sie neuerdings als seine netreuen Unterthanen aufnehmen zu wollen. "Weiter zählte der Friedenatrestat von Sittom die Montenenriner ausbrüdhich unter den Unterthanen und Dafallen der Pforte auf. Die Angabe des „Montten“, daß die Türkei ihr eventuell auf Eroberung begründ,tie Nicht auf Mentenegro selt einem Jahrhundert aufgegeben habe, sei ebenfalls unrügig. Die Prise habe im Gegentheil bei jetem Anlaß gezeigt, Daß sie Dieses Hechteufricht zu Falten gebenfe, und die laufenden Verwaltungegesetäfte seien Bie für der keste Beweis. „Mas immer — fo fogt tag , Hrumnal de Crnfantingple‘ wörtlich — auch der „Diorniteur‘‘ dazu facen wine, so hattech die friedliche Bevdlerung immer ihre Kontributionen, die Grundsteuer nämlich und die Personalfeuer an tag Kantichef von Esotra bis in die Legte Zeit gezahlt... Die zahlreichen Montenegriner in Konstantinopel wereden in allen Bestehungen wie tie Shrinen riftlichken Unterthonen des Eultans behanrelt." Entlich gefiche das im Sjahre 1856 von Danilo an den Pariser Konareh gerichtete Mimprantum selktt zu, daß Europa nie die Unabhängigkeit Montenegro’s anerkannt habe. Die Levantepost bringt aus Konstantinospel vom 29.Mai nachstehlnde Dann: mad Canbia sind drei Schiffe mit Truppen abgesangen. Mihimed Pafda , Militärgouverneur von 9ra, wurde zum Militärkommandanten von Bosnien und der Herzegowina ernannt. Nachrichten aus Teheran vom 30. April zu Folge wurde die Armee Murad Mirzga’s von den Stämmen bei Mei geschlagen und zerstreut seine Berichweisung gegen, den Schah wurde entdeckt. Aus London vom 1. b. M. wird veschrichen: Sir Bulwer tytton, der jet mehr Aussicht zu haben scheint, seinen Cie in Hertford zu behaupten, hat, wie nestern mitgetheilt, das Kolonialamt übernommen, und da er si einer Neumacht unterziehen muß, richtet er an seine Wähler folgende Anpresse : „Bentlemen ! Da 3. M. Buldreichh geruht hat, mich zu einem von $. M. Staatssekretären zu ernennen, ist mein Sig im Unterhause erledigt, und ich ersuche Ste mir Ihr Zur trauen, mit dem Sie mich beehrt haben, von Neuem zuzumwenden. Alle, die mich genau kennen, triffen, wie wenig ich in meiner öffentlichen Laufbahn bieher dur dhen Wunsch ein Amt zu befleiden beeinflußt Mmorben war. . Sießt übernehme ich.e( im tiefen) Gefühle der Verantwortlichkeit, die es mir auferlegt, und mit jenem Mangel an Celbstvertrauen, der Alle, denen es an Geshiälichkeit und Geschäftekenntniß gebricht, zwingt diese Mängel durch Arbeit und Fleiß zu erregen. Ach verlange von Ihnen dasselbe, was die Regierung, deren Mitglied zu sein ich die Ehre habe, vom Rande verlangt — eine unparteiisch gegönnte Probezeit. Die alten Parteimahrzeichen sind starr verwischt, und wenig denkende Männer dürfeten lüstern sein, die alten Schlachtrufe mieder, ins Leben zu rufen. „Die Einsichtsrollen aller Parteien sind sich’s bewußt, daß die Erledigung vieler Frauen. Über die sie sich früher nicht hatten einigen fünnen , manche Sunfte in so Flares Licht gestellt hat, hat sie sich In ihnen fett benennen : Freundschaft mit der Freiheit im Auslande ohne den Frieden zu opfern : gesicherte Allianzen;ohne Einbuße der Nationalehre ; enalische Kraft, wenn ein Krieg unvermeidlich geworden ist; enalische Schonung; nach erfott nem Sieae; im Innern vernünftige Sparsamkeit; industrielle Entwicklunng und jene prafitischen R formen, durch welche Die elastische Natur freier Institutionen sich der fortschreitenden Intelligenz. eines Toyalen Bolfes anpart. Mas mic betrifft, falle ich mit einem der tüchtigsten Staatemänner des vorisen Jahrhunderts, „Daß egiie würdigste Eigenschaft eines britischen Meinisters ist, auf den Bertrano und Evelfinn seiner Deitbürger zu vertrauen“. — Die Stufe oder Schwäche einer Renierung gibt sich nicht immer bei ihrer Bildung mit G.wieheit Fund. Regierungen werden in dem Maße kräftig,in dem es ihnen gelingt, die Öffentliche Meinung für sich zu gewinnen; und wenn ich Sie bitte, die Aufzeichnung, Me mir dur die Huld unserer Menarchin zu Theil geworden ist, durch Ihre Stimmen zu ratifiziren,, thue ich es im gemife fenhaften Glauben, taß ich mich einer Regierung zugut habe, der es Ernst fit. zu bemessen, daß eine konservative Politif sich nie volltändiger verwirklicht, als wenn sie in allen Reichen und unter sämmtlichn Unterthanen Ihrer Majestät jene Wohle fahrt und Zufrissenheit fördert, welche die sichersten Bürgschaf- -