Pester Lloyd - Abendblatt, Juli 1858 (Jahrgang 5, nr. 147-173)

1858-07-10 / nr. 155

­Vert, 1858. Ben mmaEnGE­­­­­ bendblatt deö Peter Lloyd. P­olitische Nundschan, 10. Juli Der 9­er fEhnTiche EhHarafter der leden Konferenz ob ig erhält Durch eine Pariser Korrespondenz der­­ gen zu sein. L das Meder alt unsemeine wönt und be mt Dr. 3." feine Erklärung; sie besteht mesentlich ín se [Alt en jartet , folgendem:: Die französische Diplomatie konnte sich fest Dem Pariser Frieden , positiver Erfolge nicht rühmen, und doch glaubt das Gouvernement des­ Kaisers Napoleon folge­nn weniger als ein­­anderes, entbehren zu können. Von diesem Standpunkt be­­trachtet, ist­ die Donaufürstenthümerfrage von der größten Wich­­tigkeit für­ Frankreich) ; denn: es­ handelt sich dabei viel weniger um diese'oder jene den beiden­ Provinzen zu gebende Institu­­tion ‚ als­ darum , den französischen Einfluß zu einer relati­­ven Geltung zu bringen; — ich­ sage relativen Geltung denn man darf nicht unbeachtet Iaffen, daß Frankreich auf die­­sem Gebiete ein Zugeständniß­ nach dem andern gemacht, das es nach einander auf die gouvernementale Union unter einem ausländischen Fürsten, auf die Union unter einem Hospodar­­us fs­w. verzichtet hatte, so das es nur die Wahl hatte, entweder­ sollfommen geschlagen aus diesem diplomatischen Streite hervorzugehen,­ oder aber die gegnerischen Mächte ihrerseits vor die Wahl zu­­ stellen, ihm eine gewisse Entschädigung für­ seine Konzessionen zu gewähren, oder die Aufldsung den Konferenz, mit allen ihren möglichen­ Konsequenzen anzunehmen. Da man sich, nun in der sechsten Sittung , über diese „Entschänigung“ ni­cht einigte, so­ betrat das französische Kabinet einen neuen Weg, um dieselben zu­ erlangen, «GH Wale m 3.1. sandte das vielerwähnte Rund­­fchreibien an seine Agenten an den’ auswärtigen Höfen mit der Versicherung, daß ihm nichts so sehr am Herzen liege, als die Formtdauer der frie­undschaftlic­h­en Beziehungen ‘zu allen Mächten, und der entweder gleichzeitigen oder bald darauf gefolgten­ Erklärung,­­ die­ französische Negierung’ könne sich eine volständige­ V­erwerfung ihrer auf die Organisation der Donaufürstenthü­mer bezüglichen­ V­orschläge nicht gefallen haffen: Serent fehloffener: sie war, in­ der Konferenz irgend etwas durchin zuießen oder sich, wenn ihr dies verweigert werde, aus der Kon­­ferenz zurü­czugiehen, desto mehr lag es ihr ob, ihre friedlichen Gesinnungen fund zu geben, und davon zu überzeugen, Daß es für beim­ besten Willen unmöglich­­ sei, fernere Konzessionen in einer Frage zu machen, deren Zerheberin sie selber gewesen ist. So gehtab es, da Lord Comiey, ohne Beweifel nach vorherge­­gangener Rücsprache mit dem Baron v. Hübner und Iqnad Hahn, dem Grafen Walemsft die­­ Versicherung geben konnte, daß man dem Wunsche Tranfreihs billige Nachsicht tra­­gen werde, Ueber die Details des neuen Antrages seien wir in einem­ Brü­sseler Blatte,daß die Hälfte der 16 Mit­­glieder des Zentralkomité durch die beiden Hospo­­dare gewählt werden soll,was den Unionsfreunden wenig behagen dürfte.Eine bedeutendere Konzession liege in dem gem­einsamen Kassationshof für beide Provinzen.—Während man in Pa 1ris be­­räth,tritt der»jung-rumänische Nationalgeis«mit Vorschlägen zur Bildung einer nationalen Miliz her­­vor;der»Romanul«vom 26.v.M.brachte einen be­­gei­sterten Aufruf von T.Strekinesky,Kadet im 1.In­­fanterieregiment,zur Aufstellung der,,nöthige1­ und größten Defensivmacht.­« Pariser Korrespondenzen berichten: Die Zweifel über den Grad der Freiheit,die wir erwarten dürfen,sind erklärlich.Prinz Napoleon ist bekanntlich ein Gegner des Represseosystems,wie es seit 6 Jahren besteht und seits Monaten noch mehr hinaufgeschraubt worden;und es ist gewiß,daß der Prinz nicht in die Regie- Samstag, 10. Iuff. , Nr. 186 Jung eingetreten sein würde, meisn er Ny die Hoffnung gehabt hätte, seinen Ansichten einigen Raum­­­­ scheint nun diese Hoffnung allerdings nicht utxchesriffers jung BigsngZI DiePkaskatät der Ministeristin ,, daß, man Frankreich nicht anders regieren könne alet pen legten 6 Sahren, und daß jede Milderung der Dynastie\ecprtich wer­­den müsse. Der Kaiser, melder von vor teren dieser legten Ansicht, huldigte, sol durch die in den leg. Monaten gemachten Erfahrungen etwas schwankend gewordenen Der Prinz Napoleon und Herr Delangle suchen ihn in Ei feln zu bestärken und streben nach der Majorität­ im­­ opinet, Ihr Sieg würde vermut­lich den Rücktritt des Marshallig­ab­­­lant, und des Grafen Walemsft und dann den Eintr, der Herren de Persigny und Drouin de ’Huys zur Folge Harn, Behält. Dagegen die entgegengefegte Richtung die Herrschaft, "a meint man, daß der Prinz Napoleon seinen Posten wieder auf­geben werde. Hiernach erklärt sich auf die Haltung der gou­vernementalen Blätter. Auch die Haltung der­­ Revue des de­r Mondes i­st nicht ganz zu übersehen. Diese Zeitschrift fann nicht umhin , sich mit der Ernennung ihrer ehemaligen parla­­mentarischen Freunde Delangle und Devienne zufrieden zu zei­­gen, tritt aber dem Prinz-Minister sehr gleichgültig, entgegen. Es Scheint, daß die Orleanisten im Beziehung auf die Popularität ihrer politischen Bestrebungen von ihm eine geriisse Konkurrenz fürchten, die dem Kaiserthum indirekt zu­statten kommen würde. Herr 9. Lamartine richtete folgendes: Schreiben an den, „Independant, de­­a Charente” in, Erwieberung auf einen von diesem, Blatte veröffentlichten Artikel: „Mein­ Herr, Ich danfe für Ihre. kräftige,herzliche Ansprac­he an Ihre Mitbürger. Ich weiß nicht, ob sie sie­ verstehen werden, ich aber verstehe je und bemefse meinen Dant nicht­ nach dem Scheffel des Obol’s, sondern nach der Absicht.. Der Obol wird zur Medaille, wenn er vom Herzen drantreidos fallt. — Nehmen Sie übrigens­ die angebliche Berfchleuderung meines Vermögens durch den Lurus oder die­ Sorglosigkeit eines Dichters nicht als wahr an. Es ist, dies eine der­ Fabeln, von Bösmilfigkeit und­ Undank, erfun­­den. Sie werden es später erfahren. Ich habe Schulden, die ich nicht gemacht habe und ich leide unter Unglücksfällen, welche die natürliche Folge­ der Geldfrise im Monat Dezember v. 5 sind. Mein wirklicher einziger V­erwaltungsfehler war, daß ich fett 10 Jahren 1 Million ausgab, um 4 bis 500 Musterarbei­­ter, deren Schtefal die V­ozsehung mir anvertraute, vor Hunger und Elend zu retten. Ohne die Krise waren sie und ich geret­­tet... Sch. und, sie, sind verloren, wenn ig untergehe. Darum, nur darum kampfe ih­­ne. Der Getz und das Nebelmwollen Frankreichs vermehren noch meine Demüthigung, der wenn ich vor den Menschen errethe, so errethe ich nicht vor der Wahr­­heit, Ganz der­uhrige. Lamarting” Den sonstigen politischen Nachrichten entnehmen wir : Es ist ein sonderbares Zusammentreffen, daß, eben jegt d­ievonischen Gesandten von Berlin und Wien, allerdings scheinbar nur auf Urlaub, ihre Posten verlassen. Die ministerielle „Hanos. 3." berichtet die „vollständige Ue­­dereinstimmung aller deutschen Regierungen in dieser Sache.” — In K­openhagen hat der Finanzminister am 7. d. nach der geheimen Staatsrathsfigung seine Demission eingereicht. Dem „Saedrelandet” zu Folge soll der Konseilspräsident das Departement des Auswärtigen übernehmen. — Der Bauern­aufstand im­ Estbland blieb auf einen Gutsbezirk be­­schränkt. Ein Baron, dessen Güter bei N­eval Iegen und die dortige Küster berühren , soll die­ Auflehnung hervorgerufen haben. Unter den­ Bauern­ befanden sich Botsleute und Säger; eine­­ Militärabtheilung wurde mit Flintenschüffen empfangen ; es fielen ein Major , ein­ Subalternoffizier und 17 Solvaten, die­ Bauern hatten ungefähr­ 60 Kampfunfähige. Uebrigens wird bestätigt , daß­ der Aufstand sich nicht weiter ausbreitete und vollständig beendigt ist. In London passirte am 8. b. die Sudenbill die Ko- Te­a ATTETT ÁGKTÁGGATSÉTE ANG

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