Pester Lloyd - Abendblatt, Oktober 1858 (Jahrgang 5, nr. 224-249)

1858-10-23 / nr. 243

Schweifpfesfendrud son Emil Müller, Dorotheagafe Nr. 12. — Verlag der Perler Spypgeselschaft, schon verschüttet worden sein.Es wurden öffentliche Gebete­ abgehalten,und man lagerte unter Zelten-Die warmen Quel­­len blieben 24 Stunden aus und öffneten sich dann einen neuen Ausgang.­In Trk­ala starb der Adjutant Sadyk Pascha’e,Mehemet Hilvy Bey(Suborodzki),im Jahre 1830 in Warschau geboren,wanderten­ 1848 aus,und machte die Feldzüge im­ ationale Lieutenant bei den piemon­­tesischen Jgigern mit.Im­ Jahre 1850 kam er nach der Türkei und diente bei Silistria und in der Krimm. — Wie man aus Beirut meldet, sind von den 75,000 (nach Andern 100,000) Mekktapilgern gegen 16,000 über Damaskus, gegen 14,000 über Cairo zurü­ckgekührt. Von den übrigen erlagen viele den Strapazen und Krankheiten, besonders ber Cholera. Man sehreißt den Ausbruch der Epidemie dem Umstande zu, daß die Pilger am Fuße des Berges Arafat jeder einen Ham­­mel opferten, die geschlachteten Thiere aber auf den dor­tigen Ebenen in Verwesung­­übergingen, und die Luft verpe­­steten. — Bei Merti-Ben-Amer, einer großen Ebene zrischen Nazareth und Naplus, hat ein blutiges Ge­fecht zwischen den Beduinen und der Familie Abdul-Habt stattgefunden, deren Chef Gouverneur von Naplus ist. Xestere trugen den Sieg davon und züchteten 450 Beduinen, darunter den Häuptling derfelden , einen gefürchteten Räuber. Namens Aburabah. Aus Athen vom 16, wird berichtet: Einer der Füh­­rer der in Kreta ersu­clten Bewegung, Namens Mapro­­sennis, ist mit mehreren seiner Genossen hier als Flüchtling angelangt. Die Unterhandlungen wegen der Abberufung des griechischen Konsuls Kanaris in Kreta werden noch fortgefebt. Die Odessaer Dampfschifffahrtsunterneh­­mung bewirbt sich um ein Kohlendepot auch in einem der griechischen Häfen. Der Minister des Innern, Herr Privilegios, sol um seine Entlassung angefacht haben, Unsere sonstigen Berichte resumiren wir furz : Aus Mostar vom 7. seien wir in der „Tem. 3." : In den besten Tagen ist der Befehl angelangt, ein Fret­­totyp3 von einigen hundert Mann zur Bemwachung der Grenze anzuwerben. Der Widerwille der ZTürfen gegen diese Art Dienstleistung, melde sie im vertroffenen Jahre mit vieler Gefahr und Kosten, und da ohne Erfolg bestritten ha­­ben, tritt offen an den Tag. Gleichzeitig hat der Brigadege­­neral Hassan Pascha den Auftrag erhalten, die drei Bataillone, welche hier stationirt sind, marschfertig zu halten. Mittlerweile is ein neuer Inzidenzufall eingetreten. Mehrere Dör­­fer, welche zur Gemeinde Bagnart gehören, nämlich Mirilt­­vich, Bail­ert, Cepeglizza und Vratinonich, haben dem Kemal Efendi angezeigt, das sie nicht in der Lage sind, die der tarif­­schen Regierung schuldigen Steuern, deren Entrichtung sie kürzlich, ausdrücklich zugesagt hatten, zu zahlen, da die Agen­­ten des Fürsten Danilo ihnen dies verboten und­ zugleich bef­­ohlen haben, diese Steuern an die montenegrinische Regierung zu entrichten. Ein griechischer Priester in Onzko, Namens Bogdan Zimuni, welcher der türkischen Regierung treu geblieben ist, und ungeachtet der erhaltenen Warnungen seine den montenegrinischen Interessen entgegengefeste Haltung nicht­ aufgeben wollte, wurde vor einigen Tagen unweit seines Wohnortes plöglich von einer Räuberhorde umringt und fort­­geschleppt , wohin­­ dies ist bisher noch nicht ermittelt. Spätitalienischen Berichten lesen wir: Die Un­­terdrückung des Journals „Rivista” in porno is von dem Ministerium des Sinnern bestätiget worden; in Genua is der „Sattolico" mit Beschlag belegt worden. Am 21. sollte das Bagno son Billafranca der Obeffaer Ge­­sellschaft zuge­tiefen werden. Die Borschläge Braffey’s sollen sich vorläufig auf den Baugeweter Bahnen von Chur und von Locarno bis zu dem Fuße des Lufmarler und einer gewöhnlichen Fahrstraße über denselben befehräufen. Selbst in diesem Halle würden die Kosten 35 Millionen betragen. Pariser S Korrespondenzen melden : Einiges Aufse­­hen wird die Nachricht erregen, daß die Mederfiebelung des Hofes nach Compiegne plöslich aufgeschoben ist und wahrschein­­lich gar nicht stattfinden wird. — Der Prinz Jerome ist neuer­­dings ernstlich erkrankt , er wurde Heute Mittag in der Stadt sogar tobt gesagt. Der alte Herr residirt in diesem Augenleilc im Schiffe zu Meudon, wohin sich seit Sonntag die Prin­­zessin Mathilde und der Prinz Napoleon täglich begeben. — Vermutlili­ wird der Papst in der Mortaraschen Sade thatsächlich recht behalten; England allein hätte, wenn einer seiner Sciüglinge im Spiele gewesen wäre, trot des Kardinal» follegiums den jungen Mortara zurückegehrt und zurückerhal­­ten. — Es sol­len­beschlossen sein, die Stadtgrenze bis zu den Befestigungsmeiren hinauszuschieben, wodurch die Herr­schaft des Detroy auf zahlreiche, vor der Barriere gelegene Ortschaften ausgedehnt werden wü­rde. Die Königin von England ist am 21. in Windsor eingetroffen. — An demselben Tage sind mittelst des Kabels einige Worte deutlich aus Newfoundland angelangt ; Balentin versucht zu antworten, Aus Wien vom 22. wird uns geschrieben: Wie es heißt, ist die Sparkasfe- Direktion geron­­nen von Neujahr an den Zinsfuß für die Einlagen aber­­mals zu verbessern, Inden dazu bei dem Umstande, als­ die Spar­­kaffe ihre Selver sehr vort­eilhaft zu plachten in der Tage ist, die Möglichkeit nicht fehlt. — Zur Erleichterung der Baue £ offen ist beantragt die Ziegelzufuhren nach Wien durch Er­­mäßigung der auf denselben Iastenden Abgaben zu begünstigen. Die Verfügungen darüber dürften gleichzeitig mit der neuen Bauordnung Fund gegeben werden. Das Hauszinser­trägnipp in Wien belief sich im gegenwärtigen Jahre nach den von der f. E. Steueradministration »erfaßten Summarien auf 19,800,000 fl. Im Jahr 1851 war der Gesammtzinser­­trag nur 14,543,259 fl. Im Jahr 1859 wird der Zinsertrag wahrscheinlich die Höhe von 21 Milionen Gulden öfterr, Wäh­­rung erreichen. Nach dem Verzeichnisse des F.f. Privilegien­­archives wurden im Monate Sulz b, S. 54 Tf. tf. öftere reichliche Privilegien neu verliehen, im Monat August 65. Un­­ter den 119 neu verliehenen Privilegien sind­ die Erfindun­­gen einer Zündhölzchen-Einlegmaschine,­­ einer Gold- und Silberdrahtmaschine, — neuartige Geldfäre mit Drahtgeflecht, — von Metallschindeln zur Dachdedung, — eines Berfahrens ,­arbenbilder jeder Art auf einmal mit einem einzigen Drude der Presse zu erzeugen, — eines neuen Schiffekompasses, — eines Ofens, mit dem mehrere Rotalitäten gleichzeitig geheizt werden können, — eines Verfahrens, durch Verwendung eines bis jegt nicht benützen Faserstoffes die Seide und Schafwolle zu erregen, — einer Orgel mit Harmonium, — das Sauere werben des Bieres und anderer geistiger Getränke zu verhin­­dern, — eines Mittels den Staub auf Eisenbahnen zu verhü­­ten, — eines Iocomobilen Apparates zur Entleerung der Senf­­gruben, Cisternen, Kloaten, — eines Ledsteines, wodurch dem Btech der nöthige Salgbedarf derart verabreicht wird. Daß es fi desselben nach feinem Suftinkte ohne menschliche Hilfe selbst bedienen kann, — einer Kotton- und Leinwandprüfmaschine, — einer­ vervielfältigenden Kopi­presse u. a. m. Oe. C, Wien, 22. Oktober. Zur Bequem- Sihretit des Publikums sind die niederösterr. Landeshauptkaffe, dann Die auswärtigen Landeshaupt- und Sil­al­affen, Sammlungswaffen und Steuerämter ermäch­­tigt an Parteien, Die es wünschen, Geldsorten österreichi­ger Währung gegen andere im gefeblichen Umlauf befindliche Zapfmittel nach Baulässigkeit der Kaffavorräthe umzumechseln, wobei die im § 12 des kaiserlichen Patentes vom 27. April 1858 festgefegten Tarifswert­e und bei der Verwechslung von Kupfermün­­zen österreichischer Währung gegen Conventions-Münzhauf­­noten das Werthverhältniß von 105 zu 100 zu gelten haben. = Wien, 22. Oktober. Kredit eröffneten im Borz­geschäft ziemlich fest mit 241­/,, Nordbahn 170'/,, Staats­­bahn 260. Die Stimmung war auch an der Mittage­­börse Anfangs eine nicht ungünstige. Erst in der zweiten Börsenhälfte wurde das Aufgebot in Kreditaktien über­­wiegend, welche sich bis auf 23972 herabdrückten, und auch übrige Spekulationspapiere mit sich risfen. Staats­­effekten erhielten sich ziemlich fest, Drumdentlastungen ohne Kurserhöhung lebhaft gehandelt, Kreditlose fell, Dampf­­fohrffaftion 1 fl. billiger, auch Orientbahn '/4 fl, niedriger. Die Nachbörse war in hohem Grade flat und fhloß Kredit 239, Nordbahn 169%, Staatsbahn 25892, Dorientbahn 63, Kredst­efe 99, Silber 100, Verantwortlicher Redakteur­s Karl Weiskircher

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