Pester Lloyd - Abendblatt, Oktober 1858 (Jahrgang 5, nr. 224-249)

1858-10-19 / nr. 239

Dienstag , 19. Oktober. Nr. 239, Vert, 1858:­ bendblatt des Peiter Lloyd. Politische N Mundschan, 19. Oktober. Der Fir­­man in, Bezug auf die Organtisation der Dä­­nenfünfftentihüme­n dürfte­ zur Stunde bereits in Bulurest' und Jaffy.ieingetroffen sein zunte man der , Tiz meg" aus Konstantinopel schreibt, bietet jedoch Thon sein erstes Inslebentreten, eine bedeutende Schwierigkeit : Nach dem Beschluß der Konferenz solltes mit der Pu­­blizieung des Sirmans die Regierung­ der Katimafam’s enden und die sogenannte „Reglementarische Ratmafamte" in’s Leben treten, die nach dem alten organischen Statut darin besteht, daß wenn der Hofpodar stirbt, oder entlasfen­, oder für unfähig err­lärt wird, die Ministet des Innern, der Sustiz und der Fi­­nanzen bis­­ zur Wahl eines neuen Hofpodar’s eine Katmafa­­mier bilden­ . Nun sind­ die gegenwärtigen Negenten in der Moldau und Maladet aber nur Kaimalam’s, nicht Hofpo­­dare , und die Angustfondention schreibt vor, daß Diejenigen Männer die Katmakamie bilden sollen, welche unter den Iegten Hofpodaren bag" Portefeuille Des Innern, ver Lufttz und der­ Finanzen inne, hatten. Dabei entsteht die Frage : follen jene Herren gleichfalls ihre früheren Departements wieder übernehmen, oder sollen sie nur­ die oberste Regierungsgewalt ausüben und die jenigen Minister auf ihren Posten bleiben ? Die Frage ist von sehr erheblichem Sinteresse für die verschiedenen Parteien und ihre­ Kandidaten, da von der Beantwortung derselben der größte Teil des Einflusses abhängt, den sie auf die­ Wahl, der, Der Fe und folglich auch der Hofpodaren auszuüben hof­­en dürfen. Ueber die Verhandlungen dr montenegri­­ningen Grenzregulierungskommis­­sion wird dem „Nord" aus Konsantinopel vom 9. beschrieben : Die techynische Kommission, der­ von Seiten Montenegro’s Obrist Butforth­ beimohnte und in der sich in Yeiterer Zeit eine viel­­ bessere Stimmung für "Danilo Eund gab, hat ihre Arbeiten beendet und ist nag Konstantinopel übersiedelt.­­Sie hat zuerst die Grenzen Montenegro’s'zur Zeit der Campagne Omer Pascha’s und des Podgorizzaer Vertrages von 1853, dann zur Zeit des Pariser Friedens vom 1856 festgestellt. Die Iegieren sollen die Grundlage abgeben­ für die neue Regulierung der Grenzen gegen Albanien, Bosnien und die Herzegowina hin : die Marken gegen Oesterreich ihin sind durch die Verträge von 1820, 1838 und­ 1841 geordnet, so daß sie­ die Kommission nichts angehen. Der Plan ist mun der, das montenegrinische Gebiet nach der Herzegowina und nach Albanien hin beträchtlich auszudehnen, damit'die Czernogotzen Handel, Gewerbe und Aderbau treiben künnen.­ Sie­ sollen den ganzen Distrikt von Grahomno erhalten, der insofern­ von hoher strategischer Wichtigkeit ist , als'er den Zutritt zu dem Lande­ zwischen ‚den­ Festen von Klobus' und Trvebinje bedt, so daß'die Türken­ die Tegteren nicht mehr wie bisher als Operationshafter" werden gebrauchen können. Die Grenze sol Bis­ An diel unmittelbarster Nähe der türkischen Fe­­sung Nikfies, melde Sie- Ebene beherrscht,­­ vorgerötert werden. Die Straßen von Gasto und­ von Drobnjar nach Nikfie würden dann, t­eilweises durch­­ montenegrinisches Terrain, laufen und so dessen Verthetdigung sicherstellen. der Türke Darauf­­ wurde die Cefsion des Hafens von Spiia unter gemeissen Bedingungen vorgeschlagen. Diese­ Bedingungen würden in der gegenseitigen Konzession einer Militärstraße und des kommerziellen Transits, set eg innerhalb Montenegros, et eg auf den Routen des türkiischen Küstenlandes, bestehen, und in einer Spezialkonvention der Pforte mit Fürst Danilo ges­iegelt werden. Die erste Ligung der Konferenz soll heute statt­­finden und hoffen die Bevollmächtigten vor, Monats schlug mit ihrer Arbeit fertig zu werben. Aus Triest wird berichtet, das am 15. dv. M. die englische Corvette , Ariel", Kapitän Karl Bromley mit 100 Mann. Equipage und­ 9. Kanonen, in 4 Tagen von Korfu kommend, im Hafen von Graz vo fa eingelangt is. Sie­ wird sich zwei bis drei Tage dort aufhalten. Bei der Ankunft falutirte sie zwerft Die österreichische, dann: die französische Flagge mit den übri­­gen Schüffen, An fünffigen Berichten heute 901 : Auf der Seite Albaniens sol Montenegro die Ebene von tjessopoffe bekommen,­ die sich auf dem rechten Ufer der Moracca von dem Fort Opus bis zur Mündung dieses Flusses in den Sfutarisee erstreckt — es ist das eine wirklich natürliche Grenze. Der­ Fluß " Stedna wird von seinem Zusammenflusse mit der Moracca ab den Netz der Grenze zwischen dent Pa­­l Half Albanien­ und Montenegro bilden, das dabei in mehr­­facher Beziehung sehr vortheilhaft gelegenes Stüd Land erhal­­ten wird. Was den Hafen am adriatischen Meere anbe­­langt, so wollte man Danilo zuerst das Territorium von Sfu­­tart mit dem Hafen Antivart bis zur Punta­ Bolvica geben. E­s liegen uns In Serbien ist noch kein neues Ministe­­rium gebildet,da,wieder,,Oe.Z."geschrieben wird,aus dem Senat,um sich des Oppositionsrechtes nicht zu begeben, Niemand scheiden will und an sonstigen geeigneten Persönlich­­keiten nichts weniger als ein Ueberf­uß vorhanden ist.Der Farist hat Herrn Garaschanin aufgefordert,die Stelle des Konseilopräsidenten anzunehmen,jedoch vergebens,da­ Herr Ga­r­kaschanin zu gut weiß,daß man sich feiner im Senat entledigen will,während er als Minister gar keine Stimme hätte.—In Bosnien nehmen in den untern Save gegen den unmittelbar an der serbischen Grenze die Unruhen einen bedenklichen Ebataks May-Türken und Rajahs stehen­ sich feindlich gegenüber und joderbieten sich in Gewaltt­ätigkeiten,doch sollen bis jetzt die letzteren die Oberhand behaupten.Ueber ein Gefecht,wel­­ches am 7.d.bei Türk­schi Samac zwischen den Rajabs und den Türken stattgefunden,wird den N.N.berichtet,daß man über die Einzelheiten desselben bis zum 10.d.noch nichts Näheres erfahren konnte,daß es jedoch auf beiden Seiten viele Todte und Verwundete gab und eine bedeutende Zahl Rajahs auf österreichisches Gebiet sich geflüchtet hatte.Als Grund die­­seeblutigen Zusammenstoßes wird angegeben,daß die Türken die von den Rajahe versteckt gehaltenen Waffen,Pulver und Blei ekftig gesucht,und wenn sie es fanden,mit Gewalt den­ Chri­­sten abgenommen haben. ..., Italienischen Berichten entnehmen witt GestkM Morgens ist die für die Verbindung mit Pliemont wichtige Eisenbahnstrecke von Mailand nach Makerb­a mit den Sta­­tionen Murocco, Rho und Magenta festlich und bei großem Zulaufe eröffnet worden. — Die Turiner „Opinione“ meldet als gewiß, daß der Senator Cadorna zum Mi­­nister des öffentlichen Unterrichts designirt­ ist. — Das Mini­­sterium "des Innern in Wien‘ hat den­ Privaten, die in den Jahren 1848—49 im Rettungsrayon von Mantua Be­­snädigungen erlitten, eine Entschädigung bewilligt. Aus China ist nachträglich zu melden, da Hmang von Kanton abberufen und durch einen friedlicher gesinnten Gouverneur erregt worden ist, daß die Kantonesen ihre Vers­­aufsläten zu öffnen anfangen, und bag die chinesischen Arbei­­tsk und Diener der Europäer wied­er nach Hongkong zurück­ehren. In der Angelegenheit wird ‚dem „Nord" aus­ Paris berichtet : Der Gesandte des Kaisers, beim heiligen Stuhle,, der Herzog von Grammont, rennt zu­ gut die Grundlage seiner Regierung Über die Freiheit des Gewissens, und er hat, wenn ich gut unterrichtet bin, unter solchen Umständen zu handeln gemeint, ohne erst besondere Instruktionen abzuwarten. Vom Das hinderte aber dem­ Einspruchy D Oesterreiche, "Englands, und hAngenbliche fan, wo er son­­demn Vorfalle, Kenntnis erhielt, Mortara en.

Next