Pester Lloyd, Dezember 1858 (Jahrgang 5, nr. 275-299)

1858-12-03 / nr. 277

4, . ve va­­ Er) , mák .. "An Folge der mit dem 1. Jänner eintretenden Herabsetzung des Zeitungsstempels, sind wir in der erfreulichen Lage, auch den 31.österr. Währung zu ermässigen. Der Pränumerationspreis beträgt demnach, vom 1. Jänner angefangen , mit Postversendung: 50 kr., vierteljährig 4 fl. 75 kr., zweimonatlich 3 fl. 20 kr., einmonatlich 1 fl. 60 kr., —­natlich 2 fl. 90 kr., einmonatlich 1 fl. 45 kr. österr. Währung. b für Pest-Ofen: ganzjährig 17 f., Preis unseres Blattes wesentlich, nämlich halbjährig 8 um volle fl., halbjährig 9 fl. 25 kr., zweimo­­fl. ganzjährig 19 fl. 50 kr., vierteljährig 4 LM­L .- T el. Depeldje des ‚„Befter Kloyd.“ Wien, 2. Dezember. Die „Oesterreichische K­orrespondenz‘' bringt heute einen Finanzartikel, der den d­ieimonatlichen Bankaussinweis betrifft: Der Metallvorrath hat um neun Millio­­nen abgenommen, doch ist Dieser Ausfall Durch Yetiva, Durch eine Notenreduktion im Betrage von 4­, Millionen und­ durch Devisenvorrätbe beglichen. Die Mechtelkurse sind bedeutend herabgesti­mmt. Mit Neujaher wird eine gänzlich ge­­ficherte Bankfofonfolicirung in Aus­sicht gestellt, ta daß General Bonaparte in Oberitalien. Met, 2. Dezember. Die offizielle Ausgabe der Correspondenz Napoleon’ s, welche sein Neffe vor Kurzem verans­­taltet hat, bietet des Lehrzeichen in diesem Augenblicke zu viel vor, als daß wir das interessante Buch so schnel­ wieder bei Seite legen k­onnten, nachdem uns das Rofettiren grant reich ® mit den Italienischen „Patrioten” gestern einmal zu Cita­­ten daraus veranlaßt hat. Auf beiden Ufern des Tieri wird man aus der Litertüre des pilanten Wertes unendlich viel lernen können, wenn man dort nicht mit selbstverschuldeter Blinds­heit geschlagen ist. Ein befsered Correctiv für die Bravaden und Rodomontaden der gouvernementalen Zeitungen des neufai­­serlichen Stanfreiche, als diese Briefe und Tagesbefehle des jungen republikanischen Generals Bonaparte aus dem Jahre 1796 laßt ei unmöglich wenfen: wir fahren daber fort, aufs Gerathewohl daraus zu ercerpiren. Am 19. und 20. Mai hatte der französische Chefcom­­mandant, wie unsere Xefer wiffen, dem sombardischen Wolfe und seinen eigenen Waffengefährten angezeigt, daß sie sich als Brüder zu betrachten und zu behandeln hätten. Nicht allen Zombarren aber wollte die ihnen oftropírte Brüders­­chaft auf der Stelle einleuchten, und so finden wir denn schon unter dem Datum des 25. Mai zwei weitere Aften­­fuüde, die einen aufklärenden Commentar zu den verladen­­­en Nerdensarten von „Befreiung“ und dergleichen liefern. Sechs Tage nach jener Proklamation, welche die Lombarden als Brüder begrüßt hatte, erschien eine andere „Proclama­­tion an die Bewohner der Lombardei”, in­ welcher der Feld­­herr ihnen aus seinem Hauptquartier in Mailand zurief: „Eine irregeleitete Menge ohne wirkliche Widerstandsmittel gibt sich in mehreren Gemeinden den äußersten Erceffen hin, mißachtet die Nepublik und troßt einer Armee, die über zah­reiche Könige triumphirt hat. Dieser unbegreifliche Mahn­sinn­ verdient Mitleid ; man verführt das arme Bolt, um­­ in einen Abgrund zu stürzen. Getreu den von der fran­­zösischen Nation, die niemals die Wölker bekämpft, angenom­­menen Prinzipien, ist, wer General en Chef bereit, wer Reue einen Ausweg offen zu lassen , wer aber binnen 24 Stun­­den nicht die Waffen niedergelegt und der Republik nicht auf's Neue von Clo­ver Treue geschworen hat, wird als Rebell behandelt ; Die betreffenden Dörfer wer­den nie­dergebrannt Möge das furchtbare Schiesal Binadeo’s Euch die Augen öffnen , denn alle Stä­dte und Dörfer, die in der Revolte beharren, werden es theilen.”"­­ Was es mit der „Shüre” auf sich hatte, die ans­geblich der „Reue offen gelassen war”, zeigt und ein Befehl, wer­ an demselben Tage an den General Despinoy aus dem Hauptquartiere abging. Fünf Tage nachdem Bonaparte seinen Waffengefährten befohlen, mit den Italienern zu fran­ternisiren, warb folgendes Dekret gegen diejenigen Lombar­­den gerichtet, die in dem Bestreben, ihr Vaterland gegen die fremden Eindringlinge zu vertheidigen, von der aufgezwun­­genen Brüderschaft nichts willen wollten : „General Despi­­noy, Plagcommandant von Mailand, hat auf der Stelle eine aus fünf Offizieren bestehende Militärcommission eins zufegen, beim Laufe des Tages alle mit ven Waffen in der Hand ergriffenen Individuen aburtheilen und sle erfchießen lassen wird, die Dirett oder In­direft,an der, am 4. zu Mailand ausgebrochenen In­surrection Theil genommen haben." Und Niemand glaube, daß diese Ordonnanzgen etwa bloße Schreeffchüffe waren daß ihre Ausführung weniger blutig war, als der Geist, in dem sie abgefaßt wurden. Schon Tags darauf, am 27. schreibt Bonaparte von Pavia her wiederum an Deöpinoy : „ebenfalls sind die Erschies­sungen beterte vollzogen. Die Übrigen Gefangenen sind sofort unter guter Eokorte nach Pavia und von dort nach Tortona zu birigiren. Sie werden gleichermaßen alle jene verhaften, von denen die Munizipalität ihnen sagt, sie einen Theil ihrer Familie nach Tirol serhtolt haben, auch wenn sie am Aufstande nicht par­tierpisten.“ Vorgenommen Umfang Dergleichen in großen Wagen vor sich der „Freiheit”, war wohl in der Geschichte seit Philipp II. Alba nach den Niederlanden sandte und dieser Alle, die auszumandern versuchen würden, ohne weiteres für Staatsverbrecher ver Einen Tag erklärte­ war, später, verlugten Tombarden nicht .Die ‚200 Geißeln — so lauten die ferneren Instructionen an General Despinoy — sind ebenfalls sogleich nach Pavia zu instru­­dtiren. Eben­so werden Sie sämmtliche Staatsconsulta festnehmen lassen. Die Mitglieder ver­haben jedem See Dersonen fisen müssen. Jeder der Transportirten mag Einen Diener bezeichnen, wer ihm, jedoch erst einige Tage später, nachfolgen darf." Zu solchem Ziele ehe eine Woche verlaufen, Die „Brüderlichkeit“ und die „Befreiung vom Ty­rannenjoche” gediehen ! Allein alle diese Mairegeln waren nur Vorläufer des Hauptschlages, am 28. Mai erst folgte. Aus dem Hauptquartiere zu Brescia enthü­llte Bo­­naparte in einer eigenen „Proklamation an die Bevölkerung des Mailändischen” den den ganzen welche die „Brüder“ von jenseits des Rheines ihnen gebracht. Dies Dokument verdient die wortgetreue Weberregung, die wir hier von ihm mittheilen : österreichische Agenten führen wie zur Repression Häauser niederbrennen und in der Hand Ergriffenen erschießen gesdicht, und alle aufständischen Communen zurückgeblieben sind , werden festgenommen als Geißeln nach Frankreich Artikel globe läutet, wird ten Theile verhaften und 2. Sedes Dorf, ín dem man die Sturm­­auf der Stelle 3. Ein Sieden, 70ie ermordet wird, hat eine Geldbuße ins Hauptquartier die Gene­rale bleiben persönlich verantwortlich für die Ausführung die­ser Drchte, Artikel · auf dessen Gebiet ein Frans zu zahlen, die dem duit­­jährlich von ihm entrichteten Steuern gleich­ fommt ; nur wenn die Bewohner den Mörder namhaft machen, abliefern, sind sie der Strafe enthoben. Artikel­.Wen man im Besitze einer Flinte oder von Kriegsmunition trifft,wird auf der­ Stelle su silirtz der­ das betreffende Arrondissement kommandirende General ertheilt den Befehl dazu, auf dem man Was­­ein Drittel der Sach­en Artikel versteht findet, reseinfünfte, die Gewehres bem­nciiet, Artikel ihrer die Maffen zahlt eg liefert, in dem man einedlinte entdeckt, wird niederger­brannt, es sei denn, daß der Eigenthümer den Besiter des 6. Alle Everleute oder Neiden, die Unberscher fen sind, — si­e dur Entlaffung aufrührerische Nedens­­, gegen die Franzosen — zur Revolte aufgereizt zu ha­­ben, werden arretirt und als Geißeln nach Srankreich gefährdt: die Hälfte ihrer Einkünfte wird configcirt. Noch an demselben Tage ging diese Proclamation nach Mailand an Despinoy ab, mit der An­weisung, überlegen, unerbittlich sie allsogleich drucen und publiciren zu lassen. „Seien Sie “. fügte der Chefgeneral eigenhändig hinzu — seien Sie fü die Da muß gemeint haben, wenn tiere von Peschlera gelöst haben machen. fannt, begann , und „die Ruhe des Grabes“ er am 31. Mai aus dem Hauptallar­­seinen nächsten Brief an Despinoy mit „Mit Genugthuung sehe ich, dag ruhiger zu werden warum Sie die Militärkommissionen noch nicht aufs Perone, daß sie Beide zu den Chefs und Urhebern der Res­bellion gehören." So viel von der „Freiheit“ , welche der ja binnen 24 Stunden Alles ab­­den Pfarrer von San in Haft befinden, ohne jede F­ormalität erschlefen : es begreife Oheim Napoleon’­ III. den Italienern gebracht : auf die „Unabhängigkeit”, mit der er Sardinien, die Herzogthü­mer, vor allen Dingen aber Venedig beschenkt, kommen wir wohl ein ander Mal zurück— immer nach Anleitung der unschäß­­baren Korrespondenz, die der Neffe des großen Mannes zum ersten Male in ihrem ganzen Umfange ver erfinunten Melt vorgelegt.­­ Konstantinopel, im Oktober. Die Kommission, welche zur Reorgan­­sation um Parifika­tion des Beamtenstandes eingefeßt wurde, hat nun in den festen Tagen einige Resultate ihrer Thätigkeit fund gegeben. Die erste zur Einführung des Sparsuttems­ getroffene Mairegel war, mie­ste bereits wissen werden, das jedem Militär- und­ Zivilbeamten, wer üicer 5000 Pias­­ter Monatgehalt bezieht, bis zur Tilgung der Serailschul- 10 Prozent vom­ Gehalte abgezogen werden. Verhältnis­­mäßig trifft diese Maßregel nur eine geringe Zahl von Be­amten und die ganze auf diese Weise ersparte Summe dürfte per Jahr kaum über 3 Millionen Piafter abwerfen. — Ob­­gleich nun dieser an und für fi unbedeutende Abzug nur eine verhältnismäßig geringe Zahl von Beamten betrifft, so ist doch der Lärm und die Unzufriedenheit so groß, und macht den Serail so unpopulär, dag die jährlichen 3 Mil. um diesen Preis wahrlich zu theuer erfauft sind; überdies wird wer­ Beamte, wer nun 10 Prozent Gehalt-Abzug erleidet, sich so zu sagen­berechtigt sehen, viesen Betrag auf anderem, nicht recht­­mäßigem Wege einzubringen, und es ist nicht vorauszufegen, da die­­ Betreffenden gewissenhaft genug sein werden, um auf verbotenem Wege nicht mehr als die abgezogenen 10 Pro­­zent einbringen. — Der Franzose sagt : en mangeant vient l’appetit. — Wenn die Reorganisationskommission schon wirklich Mißbräuche und Uebelstände abstellen und an die Stelle des veralteten Systems etwas Neues geben wollte, so hätte man mit einer gänzlichen Reorganisa­tion des Beamtenheeres und einer neuen Fes­­­lung simmtlicher Gehalte anfangen sollen. — Gegenwärtig sind die Gehalte der hohen Beamten fabelhaft groß. So zum Beispiel ist der Mionatgehalt des Kriegs­ministerss 100,000 Piafter ; seine Pferde und Munerationen betragen, gering gerechnet, 80,000 Piafter monatlich. Iıiza Pascha aber, der bas Sparsamkeitsfostem einführen sol­ be­­zieht nebst dem Kriegsministergehalt auch jenen des Artil­­leriegroßmeisters, z. b. 100,000 Piafter an Geld und circa 50,000 Piafter an Nationen. Hievon läßt er nun 10 Pros 100 zurück­k er bleibt ihm somit, allergeringstens gerechnet, ein Monatgehalt von 300,000 Piaftern. Diese zu dem jedi­­gen Kurs, d. h. 6 Piafter per 1 Franc genommen, ergeben 50,000 Frances oder 20,000 fl. EM. monatlich, wäh­rend ein F. F. österreichischer Feldmarschall bios — 10,500 fl. jährlich an Sagen bezieht ! So ungeheuer groß aber die Gehalte der Grafen sind, eben­so unverhältnismäßig klein sind die Gehalte der fleinen Beamten. Während die großen Beamten Reichthüm mer und Schäge auf­einander häufen, müssen die Fleinen am Hungertuche nagen oder si um Mittel und Wege um­­geben, die kein ordentlicher Mensch ungezwungen einschlagen würde. Was aber der kleine Beamte sich angemahnt hat, das läßt er als großer nicht mehr, und darum findet man überall die unverschämtesten Unterschleife, Diebstähle und Käuflichkeiten.. Um nicht alle Berleumber vnzustehen, wollen wir nur ein Beispiel anführen. Der verstorbene Ketbt Ahmed Hafd­a , Artilleriegroßmeister, bekam während des Ießten Krieges von der ersten, zur Sortlegung des Krieges bestimmten Anleihe 30 Millionen Piafter mit dem Auftrage, die Festungen Barna, Edumla, Widdin und Silistria ausbessern und in haltbaren Zustand fegen zu las­­sen. Die nach seinem Tode gepflogenen Untersuchungen er­­gaben jedoch, das Fetbt Ahmer Vajda nicht 1 Para zu dem bestimmten Zweck verausgabt hatte, folglich die ganzen 30 Millionen eingeftet hat. In dieser heillosen Wirths­­chaft steht der Krebsschaden der Türkei, dieten auszumerzen und jeden Beamten in die Rage zu geben, daß er mit feinem Gehalte auskommen und ein ehrlicher Mensch bleiben künne, wäre die wichtigste Aufgabe Niza Paschas und seiner Neoor­ganisationskommission. Nur wer diese Aufgabe löst, wird den Namen eines Negenerateurs der Türfel verdienen; so lange aber dies nicht geschieht, bleibt es stets beim Alten und alle weiteren Handlungen der Kommission werden nur zweclose, halbe Malregeln bleiben, geeignet, das Uebel nur noch zu vergrößern. Sehen wir nun weiter, was die Kommission gethan hat. In der ersten Reihe finden wir, das vom Großen Rath, der 56 Mitglieder hatte, blos 13 geblieben sind , die übrigen 23 aber mit einem Drittel Gehalt als Wartegeld in Unthätigkeit verlegt wurden. Rathemitgliedes Hit Plafter monatlich. Nun wird die Welt glauben, daß auf diese Weise 23 Mal 20.000 Plafter werden, dem und die auf diese Der Gehalt eines Grafen­ als Ersparung_ monatlich in die Staatswaffe fliegen Kommission Großenrathemitglieder zuviel zu thun haben und für ihre Leistungen zu wenig bezahlt werden. Es wurden also die von den 23 Mitgliedern erübrigten ,­ unter den gebliebe­­nen 15 Mitgliedern auf ein Drittel Gehalt gefeßten Protestion behielten diese Maßregel hat für den zu Belohnungen an Freunde und Entlasfenen werden Die und Andere figg aber darauf, daß die Betreffenden halt beziehen, versahen, 23 sie fuee offive un­terbracht. In der zwetten Reihe sehen wir, vas Beamte, die zwei verschiedene Aemter­­ hatten, folglich weder was eine, noch aller nun blos Ein Amt mußten ; den Anschein der Zriedmäßigkeit ; daß ganze hiedurch Erzielte beschränkt nun blos einen Ges erledigten Stellen Anhänger Riga Pafcha’s verwendet werden ; die eigentliche Last der Arbeit hält nun mehr wie vorher den hungrigen, mit 50, 100 oder 200 Piastern honorirten kleinen Beamten und Praktikanten zu. In der dritten Reihe endlich sehen wir die zahl­­reichere Entlastung Feiner Beamten und Praktikanten, dieser eigentlichen Träger der ebenfalls unter den im Amte Gebliebe­­von dieser Seite sein Ersparnis sondern Gehaltsvermehrung auf Kosten die geleistet, herausstellen, daß richtet da­gegen wird und mag man dann über Hals und Kopf neue Beamte mit größerem Solde wird anstellen müs­­sen,­ sich die dann Monate, ja Jahre brauchen werden, bis übht und fähig gemacht haben. Mittlerweile aber werden die bravlos gewordenen Beamten und Prostisanten, meist junge Leute, die ohnehin bedeutende Anzahl der Unzufriedenen Was aber werden die Folgen solcher Assoziationen sein?Ein Ausstand i—dies weiß Riza Pascha ebenso gut wie Jedermann,und es scheinm daß er es dar­auf an­gelegt hat,um eine Katastrophe herbeizurufen,die ihm­ den plausiblen Grund zur Sperrung aller Medreze gibt­,die Sostas und andern unruhigen jungen Köpfe d­er dann in den Soldatenrückstecken und Konstantinopel,das bis jetzt von der Militärkonskription frei war, der Refrutirung unters­­iehen. Nun stellt sich bei diesem Experimente und haben fann­ noch an der Zeit ift, jet bisher paar Monaten eine ungeheure Masse von Arbeiten unver­­­ fie tűrfische Burenufratie einges hörten wir, mie die Sofias biese drochlos gewordenen jungen Leute zu fi in die Medreze (Universität) rufen und­ mit ihnen Nahrung und Unterkunft theilen, aber die Frage: Wird Ra Pascha wie Sultan Mat fo hat er freilich allen vorhandenen Unruhestoff mit einem Male erfu­dt , höchst gefährliche Spiel aufmerksam zu machen, nicht nur ihn, sondern auch den an diesem Experimente unschul­­digen Sultan verfälingen, und wer weiß, welche unabseh­­baren Kalamitäten entzügelte Zanatiemud­ zur Kolge­nee, ruhigen Einwohner Himmels Blißstrahl wird auf die Gemeinden, Artikel. , Der Adel, Bevölkerung alle Gemeinden nit gefügt Haben, Die Generale werden gegen die Ederleute, arten ren Sie den Worten Mailand nicht, der die die in den : zu gehen, die Priester, dieses schönen Landes irre, erforderlichen Truppencorps eben so edelmüthig , 5. meine si nodh sie wie starf, Demgemäß sich sollten Den Kanzler Pascal die­sei Geldstrafe Jedes es durch in deren Haus, Transporte aufbrechen, Die wird die französische Ar­­ale Brüder behandeln , furchtbar friedlichen und sie bey sie auf die Rebellen nie verfahren und von deren Kiefelben beschübt werden. Drore bugítáblíd aus! erflärt der General feiner Proflamation für im Zuftande Domeftifen, benn Bonaparte als Yaffen. Alle niebergebrannt: Sebes Stud Land, wohl vom : gegen die übelgesinnten Ortschaften und beginnt. Sch­en Chef 25. Mai des Aufruhrs befindlich, die betreffenden Ortschaften Priester, Die alle mit den Waffen laffen Ste sofort ist stadtbes­sen für den Staateshag, in haben, das und das repartert. Fleinen aber die und 30 Zausend aber fit nicht fanden, In dag Alfo all vorher fönnen so wird Wir halten gearbeitet ungemein zur Keistung unterliegt er aber, der die fo. repartirt. werben haben, fehr es sich schwere andere gut zweite an b. Riga nun übrig Uneingeweihten wenig oder nicht mehr Teisten als denn in ein vermehren ;­sehen Weise anderer brodlos gewordenen Inpivipuen. Was aber wird im Amte Gebliebenen sie 618 jegt werden nun wie einer Arbeit die Freunde b. Pasha und gebliebenen Getegt­er, Mitglieder aber werden, je andere fette Nemter Arbeitslasten. Die Gehalte die unausbleibliche Folge sein ? Die doch nicht mehr arbeiten als die höheren Beamten gar nichts thun, so wird die Katastrophe e8 für unsere Pflicht, jeßt, wo so glüclich sein, feine 13 nachdem fiberlaffen bei der Janitscharenvernichtung war? sie ber Tűrfet auf es dieses (ROTEN DENE SER TOVANORKÉ TE VJT OKÍTANI TSAK MET SE SEHE TR ETTSZ U E KEN ETTE TESTER W Das Nationaltheater. I. A. D. Die namhaften Spenden, welche im abgelaufenen Sommer der Förderung­ der SKHunftinteressen des ungarischen Nationaltheaters gezwinmet wurden, Haben, wie wir vernehmen, den Fond des genannten Istitutes um nahe an 300.000 Gulden vermehrt, — eine Summe, die uns hoch genug er­­scheint, um bei einem edlen, den höchten Kunstinteressen ent­­sprechenden Willen eine bessere Wendung der Dinge anzubahnen. Wir erachten es daher als eine unerläßliche Pflicht der Presse, einerseits den homherzigen Spendern für ihre Opfer den Aus­­drug des Dankes darzubringen, andererseits zur angestrebten Förderung der heimischen Kunstinteressien auch ihr Scherflein beizutragen, indem sie die Wunden genau bezeichnet, welche durch die Panache der erwähnten Geldopfer geheilt werden können, und überhaupt die Mittel nachzumweisen fliebt, durch welche das Nationaltheater einem gedeihlicheren Zustand entge­­gegengeführt werden könnte. Wer die Geschichte dieses Institutes fennt, welches die Nation im mächtig auflodernden Drang , sich die Blüten mensche­licher Bildung eigen zu machen, geschaffen hat, a­ber weiß, daß die Gründer in jenen Momenten edler Begeisterung seinen anderen 3wed vor Augen hatten, als­ der Nationalsprache eine Stätte zu gründen, wo sie allen Schattirungen menschlicher Empfindungs- und Denkweise Ausdruck verleihen, zur Sprache "der idealsten Erscheinungen des Menschengefälschtes und der Nation entwicelt werden, — und jener erhabensten Muse zum Mittel dienen sollte, die Götter zur Erde niederruft, Helden aus ihren Gräbern zaubert, den Menschen im Guten und Bö­­sen, im Ernst und in den Lächerlichkeiten des Lebens den ge­­treuen Spiegel vorhält, und ihnen einerseits die Hölle zeigt, die mitten im menschlichen Herzen klafft, während sie dieselben andererseits durch begeisternde Vorbilder zum Himmel em­­porzieht. Das Nationaltheater sollte demnach, wenn nicht ausschließ­­­te, so doch vorzugsweise der Förderung des Drama’s in allen Abzweigungen gewidmet sein, die sich Feines andern Mit­­tels, als der Sprache allein bedienen. Imdeß Haben sich In unserer Alles emanzipirenden Zeit hier, die überhaupt im Theaterwesen der gesammten gebildeten Welt, die sonst unterge­­ordneten Musen des Tanzes und Gesanges zu­gleich, ja in den Augen Bieler zu höher berechtigten Kunstzweigen entividelt ; es legt daher in der Natur der Sache, daß man bei aller ernsten Aufmerksamkeit, die dem Hauptzweck zuzumenden Tt, auch die Snterhen der Oper und des Ball­tes wahrnehm­en mässe­ dem oberflächlichen Beobater die Bemerkung auf, daß die un« Telde Anforderungen indeß an die ästhetische und geschäftliche Leitung der beiden legteren Kunstzweige zu stellen seien, das zu bestimmen überlasfen wir einer anderen, hierzu fomlpetenten Ber­der , während mir bezüglich dieses Gegenstandes hier nur zu sagen haben, daß in geschäftlicher Beziehung eine Grenzlinie not­wendig is, die zwischen dem Gebiet des Drama’s einerseits, und dem der Oper und des Ballets andererseits gezogen und — gemischte Darstellungen ausgenommen — genau beobachtet werden soi. Das Drama ist in seinen Kosten anspruchloser ; der Gewinn, welchen es demnach um so sicherer ab­wirft, möge daher wieder nur auf Hebung des Drama’s verwendet werden, damit sich er heranastelle, ob und inwiefern es sehensfähig sei.. Indem übrigens nach allen bisherigen, trob mancher un­­günstiger Umstände gemachten Erfahrungen an dieser Lebensfä­­higkeit gar nicht gezweifelt werden kann, gehen wir getroft an die Aufgabe, die Mittel ausfindig zu machen. Durch melche die Kunstinteressen des Drama’s im Nationaltheater gefördert wer­­den können. Und um so lieber machen wir uns an diese Auf­­gabe, da wir der Ueberzeugung leben, daß man in allen Krei­­sen, welche in Dieser Sache Kompetenz und auf die Existenz des genannten Bildungsinstiitutes von Einfluß sind, den ernsllichen Wunsch hegt, das ungarische Drama in allen edleren Beziehun­­gen gehoben zu sehen. Zum Beweis heffen wollen wir nur auf die beiden großen Preise hinweisen,, welche die, soeben eine neue Hera antretende ungarische Akademie für die besten dramatischen Produktionen jährlich zu ertheilen hat. Die Hoff­­nung ist nun wohl gerechtfertigt, daß die preisgekrönten Stücke, wenn auch nicht immer, doch auch nicht selten, mehr als blos relativ gute Trauer- oder Lustspiele sein werden ; sind sie dies aber, und will man die über die Mittelmäßigkeit hinausra­­genden dramatischen Dichtungen aufgeführt sehen, so kann man doch vernünftiger Weise nur eine gute, um nit zu sagen vollendete Aufführung Derselben wünschen, ein Wunsch, der wie der Feinestwegs blos vereinzelte bessere Bestrebungen vorausseht ; nein, er bedingt vielmehr, Daß die Hallen im Ganzen und in allen Details würdig ausgerüstet seien, in welchen ein unw­ür­­diger Gast erwartet wird, daß, — ohne Bild zu reden, — alle Mittel vorhanden seien, die zu einer tüchtigen würdigen Darstellung gehören, daß, — um Alles in Allem zu sagen, ein gutes Theater da­bei, in welchem einem theilneh­­­menden Publikum d­ie guten Dichtungen an in guter Darstellung vorgeführt werden. Sehen wir nun, wie es mit diesen Dreidafttoren des Theaters: Dichtung Darstellungum Publi­­ku­m, die zu­einander in lebhaftester Wechselwirk­ung stehen, hier gegenwärtig bestellt ist, und wie es mit ihnen bestellt sein sol. Was die Dichtungen betrifft, so drängt sich selbsi­garische d­ramatische Mufe weit produktiver ist, als die anderer Nationen. Trobdem beinahe die Hälfte sämmtlicher Theater­abende von Opern und Balletvorstellungen offupirt if, kommen hier das Jahr hindurch dennoch zwanzig oder mehr dra­­matische Novitäten zur Aufführung, eine Zahl, die selbst an solchen Theatern nicht erreicht wird, wo der ganze Zeit­raum eines Theaterjahres ausschließlich der dramatischen Muse zur Verfügung steht, und wo weit mehr Dichter als In Pest für die Bühne arbeiten. Indes sind Kaninchen auch fruchtbaf vor als Löwinen! Der ungarischen Muse muß daher bedeu­­tet werden, daß sie ihre Thätigkeit einschränke, dafür aber auch Tonzentrire, und mit bieser delifaten Mission at die Unsterb­­s­e muß vor allem das Dramenbeurtheilungsfomu­& betraut werden. Nehmen wir — die zwei heißesten Sommermonate abgerechnet — für das Theaterjahr zehn Monate an, und halten wir es sehen für eine schwierige Aufgabe, eine Novi­­tät in je einem Monat einzustudiren, so wird zehn die Nor­­malzahl sein, an welche das Komits sich bei Beurtheilung der eingereichten Stüde zu halten hat. Das Heißt, wir meinen m­at, daß blos zehn neue Stüde von den Dichtern eingereicht werden dürfen, wohl aber, daß man in einen Jahr durch» fehnittlich nur die zehn besten annehme, und zur Aufführung bringe. Hiedurch wird sich eine größere Strenge bei der Ber­urtheilung von selbst ergeben, und eine weitere Folge hiervon muß unfehlbar auch die sein, daß die Dichter selbst gegen sich strenger sein, und ihre Dichtungen zu größerer Reife gedeihen Waffen werden, andererseits wird Durch die Beschränkung der O­riginalnovitäten für die Hafischen Beiträge der Weltliteratur ein größerer Raum erübrigen und so muß das Repertoire des Nationaltheater in jeder Beziehung gewinnen. Für überrepte Hlaffische Dramen wird übrigens recht mehr denn je im Repertoire Raum nöthig sein. Denn es ist sichere Aussicht vorhanden, Daß die ungarische Literatur binnen mn weni­­gen Jahren eine vollständige Lebeziehung Shakespeare’s erhal­­ten wird, von wilder nach Allem, was wir über Die Art Dies­­es Unternehmens in Erfahrung braten, das Beste zu hoffen steßt. Her Anastasius Tomort, der die große Un­­ternehmung anregte, und derselben mit opferfreudiger Libera­­lität ein ausreichendes Kapital widmet, hat sich mit einer An­zahl tüchtiger Schriftsteller in V­erbindung­ gerebt, die auf Grund der besten Resultate im Gebiete der Shakespeareli­­teratur nach einem vorher gemeinschaftlich zu entwerfenden Programme eine den Anforderungen der Zeit entsprechende Heberregung der unsterblichen Dichtungen besorgen werden. Daß der britische Dichter, wenn er der Nation in solcher Weise mundgerecht gemacht wird, in der ungarischen Lesewelt Ver­­breitung finden muß, leidet seinen Zweifel, und eben so gewiß ist es, mag die Darstellung seiner Dichtungen dann auch einen Bühne stets Lektüre fem­en­­tionaltheater gestellt werden kann, if, Theil von Göthes Sant' is Gefühle und Gedanken ausgesprochen, dag zu sehen. Wir Haben übrigens Grund sol und wird erste kauft es werden darin die in jedem Herzen den lebhaftesten Wiederhall finden, und wie sehr auch diese Dich­tung vom Wesen anderer Dramen abweicht, so ist sie da auf der Bühne von größter Wirkung. Grund d­at das N­ationaltheater seinen Mitgliedern die genug, und seinem Publikum Gelegenheit gebe, den auf all auf der Bühne die Ueberfeßung zu Stande kommen wird, indem der An­­fang bereits gemacht worden is. — Hierzu konme dann noch‘ eine Nevision der Ueberfeßungen von Schillers und aus deren gediegenen Dramen, und das Repertoir ist derart geho­­ben, daß unfehlbar an die Theilnahme des Publikums größer werden muß denn bisher. Die größere Theilnahme kann, schließlich auch von dieser nur dann, wenn — ein Ertrag, men der um so geringer ausfallen mußte, je mehr neue Stüce sich ins Repertoire drängten abende dafür, nung der Nettoeinnahme Wenn indes einerseits wohl anzuneh­­men Dichten (und Ueberfeßern Baffischer Stüde) ferer Strenge verfahren wird, ihre Tantiemen, und sie achtzig Gulden, oder mehr. betrug­­ und einander die Theater ft, daß, sobald weniger Novitäten aufgeführt werden, auf jede derselben ein größeres Erträgniß kommt, so muß da aug andererseits daß das Beurtheilungsfomit6 ihnen gegenüber mit grö­­ Tantieme veríprodjen werden, etwa gewifle Perzente eine größere von der Bruttoeinnahme. Nur durch diese Mairegel im Berein mit strengeren Auswahl kann ein Repertoire geschaffen werden, in welches die Theinnahme des Publikums fortwährend erhält und es möglich macht, daß die Darstellungen stets gut seien. Und Hiemit wären wir bei dem z­weiten Faktor des Thea­ters angelangt, den wir in unseren folgenden Zeilen näher be­­sprechen wollen, Ba­ne­­­s größeren Erfolg haben wird — auch ftüden abgesehen Hab­ einer zur Folge haben, daß sowohl die Aofindungssumme von als au mühungen tieme erhalten, dem Werth der je beffer Bisher bekamen die Ueberfeßer von desto mehr, eine Dichtung für Die als b­isher einen größeren Lohn, d. h. faffer von Originalfuüden erhielten nicht demn von streitig machten. ; denn Shakespeare gilt Darstellung — die Ber­­von, der Brutto­,­ fand die Zuschauer iie andere Anforderung, die daß ganze Menschheit, daselbst fünfzig Gulden gleich im Borhinein und auf der der ihn duch die an das Na­­tur Aufführung gelange, große Aufgabe stelle, zu hoffen, in. Epan­­die Verfasser von Originals die Ueberseder Haffisher Dramen für ihre Bes eine bedeutendere Tan­­ím betten Brankreich und Italien. 4 Der „Constitutionnel“-Artikel,unseren Kiefern im telegraphischen Auszuge benannt, liegt I ítt in seinem Wortlaute vor. gemacht, deutlich hervor, daß man die Baukunft einlaffen will. teg hat in Paris Aufsehen in dem Grave beruhigenn ft, um die ausgestreuten kriegerischen Gerü­chte vollends zum Schweigen dem Artikel nur zu sich nicht auf Versprechungen für si darauf beschränkt, zu sagen, das im gegenwärtigen Augenblide nicht vorliege, was in einer nahen Zeit einen Konflikt zwischen den Kabi­neten von Wien und Paris voraussehen lassen könnte. Von vielen Seiten jedoch ward der Note des halbamtlichen Blut­­, und selbe als die Derselbe weil seine Fassung nicht zu bringen. ES tritt sondern auf ein verfühnender Charakter beigelegt eaz] -

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