Pester Lloyd - Abendblatt, Januar 1859 (Jahrgang 6, nr. 1-24)

1859-01-14 / nr. 10

det sein treues Bolktnnkge Gebete zu dem i Allmächtigen­dstß« EHUSeiner­ Gnade Unser vT.«König unter einem imtldeeeanimis mel starfen und genesen laffen möge. Meine Herren! In voller Anerkennung der hohen Be­deutung Ihres Berufes fordere Sch Ste auf, der Ihre Ein­­fit und Hingebung Meine Regierung auf dem Wege zu un­­terfrügen, welchen Sch im Sym­blif auf Preußens Aufgabe, seine glorreiche Geschichte und die saterländischen Traditionen betreten habe, und den Sch unter­ Önttes Betstande mit Fertig- Zeit, in den von Mir unverrlidbar­ gezogenen Grenzen zu per­folgen entschlosfen bin. HSt erbet dem Könige die Rechte Seiner Szone unge­schwwändt zu en­tha khen;,:istoeinen der Hauptaufgaben‘ Meiner Regentschaft. Dn allgemeinen Zustand des Landes fann ig­ mit Genugthuung als einen­ befriedigenden bezeich­­nem Das Ergebniß der Iegten Ernte fi zwar in eini­gen Provinzen­ hinter, Dem davon gehegten Erwartungen zu­rückgeblieben.­­ Gleichwohl: ist nirgends ein­ bedrohlicher Man­­gel,an den nothunwendigen Nahrungsmitteln zu besorgen, und die­ Preise der Lebensbedürfnisse stehen nicht im Misserhältnis zum­ Arbeiteverdienst,. Der Sinn für­ Hebung der Landeskultur ist in erfreulicher Weise rege geblieben und hat in umfassenden Mer­­iorationsunternehmungen sich bethätigt, welchen der Schuß und die Unterflagung der Regierung gebühren. Die Lande als­ Trifts, mit welcher das verfroffene Jahr begann, hat durch­ die ungeahnte Ausdehnung und Dauer ihrer Wirkungen den Handel und die Gemwerkthätigkeit schwer betroffen, zugleich­ aber von der Tüchtigkeit der Grundlagen Zeugniß gegeben, auf welchen beide bei uns ruhen. Die meisten Ziverge des Berfehts haben angefangen, sich von den Folgen der wiberstan­­denen Erschütterung zu erholen und versprechen, unter ferne­­rem Schutz des Friedens, ein fortschreitendes Geweihen. We­­gen weiterer Ausdehnung und Versch­lammnung des vaterlän­­dischen Eisenbahnweges werden ihnen Vorlagen zur Beschlußnahme zugehen. Ebenso wird­ Ihnen die Ueberein­­kunft, welche in Folge der nahen Vollendung des Baues der Rheinbrücke bei Köln mit den übrigen Rheinuferstaa­­ten ge­worden ist, vorgelegt werden. Auf dem Gebiete der Rechtspflege Hat sich Die erfreuliche Erscheinung einer erheblichen Abnahme der Untersuchungen und der Zahl der Strafgefangenen gezeigt. Ich sehe darin mit Befriedigung nicht nur den Beweis einer fortschreitenden Hebung der allge­meinen Gi­tlichkeit , sondern auch ein Zeichen machtenden Wohlstandes und eines heilsamen Einflusses der bestehenden Strafgefege. Meine Negierung wird auf weitere Verbesserun­­gen derselben, sowie auf genaue, den Misbrauch möglichst ausschließende Festlegungen über zweifelhafte Verwaltungs­­normen Bedachgt nehm­en. Ich sehe es als eine seiner wichtigsten Pflichten an, auf die Erhaltung der alt­hergebraggten guten Ordnung in den Finanzen keine eifrige Sorge zu richten, um allen Zweigen des öffentlichen Dienstes die für die Wohlfahrt und Machstellung des Landes erforderlichen Mittel zu sichern. Mit Gentgthuung werden Sie aus den Vorlagen über den Staatshaushalt, welche Ihnen unverzüglich zugehen werden, den günstigen Zustand der Finanzen ersehen, welchen wir einer gewissenhaften Verwaltung zu danken haben. Im den mit Borsicht veranschlagten Einnahmen des Jahres und in den Ueberschiften aus den abgeschlossenen Rechnungsperioden sind die Mittel dargeboten nicht nur den laufenden Bedürfnissen der Verwaltung zu begegnen und mit der allgemein als wün­­[Henswerth anerkannten Erhöhung des Amtseinkommens der Staatsdiener fortzuschreiten, sondern auch auf anderen Ge­­bieten neuen oder gesteigerten Anforderungen Genüge zu set­zen. Ich vertraue daher auf Ihre bereitwillige Zustimmung zu dem Mehraufwande, welchen Ich zur Aufrechthal­­tung der Würde der Krone, zur Kräftigung des Heeres und der im Aufblühen begriffenen Marine, und zu einer nach allen Richtungen geheizlichen Entmwickelung des Mahles des PVater- Landes für geboten erachte. Sie werden aus dem Staats­­haushaltsetat ersehen, welche Bürsorge Sch unausgefeht der Bersolffommmung unserer Armee unwidme, die mit unerschüt­­terlicher Treue und Ergebenheit im Kriege wie im Frieden die Ehre Preußens aufrecht zu erhalten und zu erkämpfen gewußt hat." CSter folgen die bereits mitgetheilten Schlaf­­worte, D. Red.) i Die ersten beiden Absäge dieser Nede Yas der Prinz­­­­regent mit erhobener Stimme trauf von Worten „In den von Mir unverrkäbar gelogenen Grenzen“ Tag ein unverfennbarer Nachdruch. Der folgende Thei­ der Nede wurde ra­her ge­­sprochen. Bei den Worten : „die Fahne Preußens hoch zu tragen“ hielten de, Königliche Hoheit die rechte Hand mie zum Schmwur empor; "bet "der Stelle: „wer br folgt, der folgt Mir“, deutete der Regent mit entschiedener Bewegung auf die Brust, in das dreifache Loch auf Se, Majestät den König einzustimmen, forderten Se. Königliche Hoheit die Bersamm­ Lung mit eindringlichem Gestus auf, indem sie den rechten Arm lebhaft emporhoben. Unsere sonstigen Nachrichten resumirert mir dahin : In Belgrad verbreitete sich am.13. die Kunde, daß die Erbfrag­e auf Bedenken gestoßen sei, man wußte nicht, ob Seitens des Senats allein, oder was wahrscheinlicher ist, Seitens der Pforte. Dies gab zu einer außerordentlichen Gütung der Stupfhtina Veranlassung. Um die Belgrader Bürger im Nachtdienste zu unterstüben, sind 200 Berittene und­ 490 Mann Fuß soll aus der Umgegend herbeigezogen und dem­ Stadtkommandanten zugew­iesen worden. In der Stuc­­­hth­aftigung vom 4. ward eine Klage aus dem Bezirke Podrina verlesen, wonach die dortige Polizeibehörde eine Re­­volte wider den fundgemachten Volkswillen anstifte. Die zu Sins per ukadem Seraeliten gaben eine Bitte um Erwerbs­­reiheit ein. Nach der nordamerikanisschen Post vom 19. Dezember hatte Herr Daris im Kongresse beantragt, die In­­sel Cuba geradezu zu erobern. Dieser Antrag wurde ver­­worfen, aber Mr. Brand bekam die Erlaubnis einen anderen zu entwickeln, wonach die Insel dem S Königreiche Spanien abgetauft und als erste Mate des Kaufpreises­­ eine Milion Dollars angeboten werden­ solle. Aus Wien vom 13. wird geschrieben : Eine Entscheidung des K. f. obersten Gerichtshofes, die im Laufe­ des Jahres 1858 erfloß und sich auf S. 11 des ungarisschen und siebenbürgischen Aristei­tätspatentes, die Pflicht der Kinder des feßten Ber­eißers ihre Erbansprüche auf die mit einem Witwenrechte ber­­afteten Güter bei sonstigem V­erluste binnen Jahresfrist anzu­­melden , bezieht, lautete in einem speziellen Falle dahin, daß das Recht zur Nachfolge in Gütern, auf denen ein Witwen­­recht haftet, für die Kinder des lebten Beftsers, welche nach den älteren Gesesen zur Nachfolge, im Beftke derselben Beri­fen sind, nicht verloren gehe, indem nach dem Geiste des Anitiertätspatentes nur die Collateralerben und der Fiscus zur Anmeldung ihrer Erbansprüche binnen der im gedachten §.. 11 vorgeschriebenen Furst verpflichtet erscheinen. Diese, wenn an nur partikulare Entscheidung , ist bei der Art der Besisverhältnisse in den gedachten Kronländern immerhin von Interesse,­­ * Wien, 13. Jänner. Die Stimmung der Börse war heute eine weit günstigere und die noch vorgenom­­menen Schwankungen trugen­ seinerlei beunruhigenv den Charakter mehr. Kredit eröffneten im Vorgeschäft 218, Staatsbahn 238, Nordbahn 1720. Es zeigte sich in allen Gattungen so vielseitige Kaufluft, dag Die Kurse derselben durchgängig, einen namhaften­ Aufschwung­erz fuhren, Kredit hoben sich bis 223, Grundentlastungen und Fonds um 1­11, pCt, Bankaktien um 25 fl, Dampfschiffe um 5 fl. Wedel waren sehr ausgeboten und stellten sich um 2 pCt, niedriger, Prolongation sehr leicht und billig. Die Nahbörse war sehr fest: Kredit 222.30, Nordbahn 1733, Staats­bahn 239.40, 5pers. Metal­ Iiques 79.50, National 80.50, ungarische Grundentla­­stungen 79.00, Orientbahn 61. Verantwortlicher Redakteur : Karl Weisskircher. Schnellpfeifendrud son Emil Müller, Dorotheagafe Nr. 12. — Berlag der Pester Lioupgesellspaft,

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