Pester Lloyd, Februar 1859 (Jahrgang 6, nr. 25-47)

1859-02-01 / nr. 25

c Zur italienischen Frage. „ Wir mögen uns noch so sehr dagegen sträuben, die italienische Frage drängt si immer wieder in den Vordergrund ; aus Frankreich, Italien und England stim­­men Die Korrespondenten insgesammt dasselbe Lied an, allenthalben wird die Frage , ob Krieg, ob Frieden, in den verschiedensten Tonarten variirt. Ein Pariser Korre­spondent berichtet unterm 28. d. : Sast alle Minister sprechen ich offen für den Frieden aus. Der Kaiser feh­rt sol sich noch nicht geäußert haben, und man kann daher bis fett kenneswegs mit Sicherheit dar­­auf rechnen, daß es der Diplomatie gelingen wird, den Aus­bruch des Krieges zu verhüten. Das „Univerg“ sprich ich mit großer Energie für den Frieden aus, indem­­ es­ für Oesterreich und dessen Recht in Italien Partei ergreift . Oester­­reich, heißt es, ist noch das einzige ernsthafte Element, das sich Rußland entgegenstemmen könne. Eine Beeinträchtigung Oester­­reichs würde, wie das „Univers“ meint, Frankreich selbst zu Grunde richten, denn Deutschland würde, wenn Dieses geschor­ben sei, sein schlimmster Feind werden. Die Sprache des „Uni­­vers“ ist hódít Fühn, und man glaubt, daß man Mafregeln gegen dieses Blatt ergreifen wird. Was die Rüstungen betrifft, so haben die franc­zösischen Journale zwar die Weisung erhalten, über dieses Kapitel ein digfreies Schweigen zu beobachten, aber troß­­dem dringen Mittheilungen in die Oeffentlichkeit, welche darthun,, daß die im Süden von Frankreich getroffenen kriegerischen Vorfehrungen weit über die An­­forderungen der üblichen Borsicht hinausgehen : „Srenoble — [chreibt man der , Independance" — gleicht einer Kriegsstadt aus den Zeiten des ersten Kaiserreichs, jeder Tag bringt neue Soldaten, die sich offen als Soldaten der „Italienischen Armee” befennen ; im Palais der Münze zu Marseile sind 35.000 Betten für ein ambulantes Spital ein­­magazinirt, in derselben Stadt sind 40 Gebäude, „die längs des Hafens liegen, gemiethet worden, um als Depots zu die­­nen , bereits sind die Felsöfen hergerichtet, welche täglich 45.000 Rationen Brod erzeugen sollen, englich werden von den Militärbehörden 12.000.000 Patronen erwartet. In Toulon sind 52 Fahrzeuge in der Ausrüstung begriffen, und in allen Häfen Frankreichs gibt es kein Schiff, das nicht seetüchtig ge­­macht wird.“ Ein anderer Bericht meldet, der Maire von Gr­ez noble habe eine Bekanntmachung erlassen, wonach wegen Mangels an Raum in den Kasernen ein Theil der Gar­ nison bei den Stadtbewohnern einquartirt werden sol. Diese Maßregel scheint länger bestehen zu sollen ; denn in der Bekanntmachung ist gesagt, daß jeder Einwohner alle 14 Tage an die Neid be­kommen sei. Im Angesichte dieser Rüstungen darf man sich nicht verwundern, wenn man in Paris erwartet : die Thronrede des Kaisers Napoleon, bei Eröffnung der Session am 7. Feber, werde friegerisch gehalten sein. SIndessen werden die Verthteidigungslinien, über welche­n er terreich in Italien verfügt, nicht nur von „Daily News" „Furchtbar“ genannt, sondern es soll fi auch ver „Ind.“ zufolge eine militärische Persönlichkeit, die sich in vielen Schlachten ausgezeichnet, geäußert haben, „jede die­­ser Setzungen wiege ein Sebastopol auf." Die „Patrie”, welche ihren offiziösen S Kolleginen die Friegerische Fanfare weiblich mitblasen hilft, läßt in ihrem neuesten Artikel erratben, daß Stanfreich nach einer Art „italienischen Naheinbgung“ strebt. Alle politischen Ideen, meint Dieses Blatt, seien in Italien zu Grunde gegangen, nur die der Nationalität und der Konföderation seien geblieben, und wie die Schule Balbo’s und Azeglios die Ehre des modernen Italiens, so sei die des Mazzinismus die Schande desselben. „Höchst sonderbar und seltsam”, aus vielen Gründen der Mittheilung werth, ist Die Art und Weise, wie sie die Petersburger Zeitung Über den Werth der Beiträge ausspricht, Man höre was dieses Blatt in einer an die , Gazetta di Milano“ gerichteten Erwiderung sagt: „Die Organe der österreichischen Politik — heißt es wörtlich — behaupten, daß die bestehenden Verträge nie­­mals geändert werden, und daß sich die italienische Halbinsel, wie sie es bis jeßt gewesen, immer unter österreichischer Herr­­schaft befinden werde. Diese Leute vergeffen,, daß die Vei­träge von den Regierungen während des Friedens und unter gewissen Verhältnissen geschlossen werden, aber außerhalb der Regierungen gibt es auch noch Nationen, die öffentliche Mei­­nung, Gewalten und Interessen, mit melden die Regierungen abzurechnen genöthiget sind ; daß diese Ge­walten und Inter­­essen, obgleich sie diese oder jene Richtung empfangen und auch Veränderungen erleiden mögen, da nicht ganz unterbrücht werden können. Wenn diese Gewalten und Interessen die­­ Bei­­träge umstoßen, so liegt die Schuld nicht an den Negierungen, welche gehalten sind den Bedürfnissen der Gegenwart Mec­nung zu tragen, sondern an den DV erträge erpft, melche nicht im Stande waren der Zukunft Rechnung, tragen . » + daß Oesterreich den ihm günstigen Theil der erträge, aufrecht er­halten will, ist sehr natürlich. Aber im sollen diejenigen, zu deren all an ihre Interessen denken Dürfen es nicht fortwährend, daß die gen erfahren Aus Turin,24.Jänner,kddek»und»bek­« geschrieben».Sämmtlicc­erk Disktion gestellten sargdi­­nischen Offizier hab Mdeksierung ihren Degen angeboten. Dasselbe gilt von allem Piemont befindlic­hen ausgewanderten Italienischen Deren. Der Kriegs­­minister hat in dieser Hinsicht noch den Beschluß gefaßt , doch spricht man von der Bildung der neuer Kavalleries­regimenter, was zur Annahme einiger­ gemachten Anträge veranlassen könnte. Man beschäftigt m­­ehr angelegentlich damit, unsere Jäger auf den Kriegsfahr stellen." — Das die sardinische Regierung in London eingroßge Quantität Salpeter angefauft, haben mir bereits richtet, heute geht und aus London die Meldung zu, Daßfie noch größere Quantität Salpeter für die französische Regierung getauft wurde, die aber gleichfalls nach ist. — In den englischen Bläten dauert der Gegenfaß in den Ansichten fort: Der ministere „Herald“ tritt mit Entschiedenheit den Coon und im AbobT, mitgetheil­­ten, b. Red.) Behauptungen der „Morn­­oft“ entgegen , seine Alüirten auf die Gefahren aufmerft, zu die sowohl aus einem gewaltsamen Bruch der Verträge entfingen konnten. Und mir sind nicht ohne Hoffnung Majestät Regierung Krieg mußte und wenn einmal ein europäischer Krieg entbrannt ikier hätte dann die Vermessenheit zu sagen, und geschriebenen Kantionen Beränderun­­waren eine mie , der Herald“, alle die Bolfntereffen Courtoisie und Fertigfeit ausgesprochene Ma Friegslustigen daß Englant nicht in den Kampf hineingeriffen werden wird ? Die „Doft“ hält, andrerseits, der „Tieg“ Sittenpredigt eine Vorlesung über d. Pflichten der englischen Presse. Die „Times“ stelle si­­ch gegen die Thatsache, hab die Fortdauer der gegenwärten Zustände in Italien eine geworden Die Be­­freiung durch Frankreich, sage die „Times“ ‚wirre schlim­­­mer als das nen Sinn, zu österreichische Regiment sein. 48 habe fei­­wiffe, ement í zu nicht Tie­­machen, dar Fuge, mit den Ihrer Echten ertheilt hat, den Sturm noch abwenden wird. italienischer eine lange daß cS Íne Herrschaft nicht an die Stelle der österreichischen seßen Dir, weil sonst nicht nur Sardinien und ganz Italien fi­gen es erhe­­ben, sondern auch England und Rußland hß nicht mit Drohungen begnügen werden. Schließlich erfl”g die „Post“, daß Thläge in folgender oder weit entfernt von — und die The Macht, Frankreich nämlich, zum Feinde zu machen, während die Vereinigten Staaten von Nordamerika jährlich hermüthiger würden. Die Zeit werde kommen , da England froh sein werde, Frankreich zum Alliirten gegen Amerika zu haben. Die grandiöse Enthüllung oder Ente der Indepen­­ dance Belge“, wornad von England und Rußland, Erfinder 1848 zu begegnen wagen. Der „Clobe* Palmerstonska Vor: zur Basis neuer Unterhaptungen und Carvinien empfohlen worden seien,­­ ist noch von wenigen Blättern besprochen worden. „Daily News" meint iuffchüt­­telnd, ber dieser Neuigkeit scheine den Zustand zwischen Oesterreichs heutiger und damaliger Stellun soll fommen ignorirt zu haben. Selbst Lord Palmerston würde dem heutigen Oesterreich nicht mit den Zumuthunge von motivirt die Neutralität Engand. Die Politik Englands, heißt es, ist seinen guten Diensten die wirksamen Weise ins Mittel zu legen, aber ohne sich in Iver un­­feitig zu binden. Den deutschen Mächten mindestens milde es übel anstehen, von England ein aktives Einstehen (ap­­hesion) für die von Oesterreich in Norditalien vertretenen Interessen erwarten, da dieselben deutschen Mächte ähnliche Rohesion von umfassen­­deren europäischen Interessen zu geben, die von Frankreich und England im legten russsschen Kriege vertreten wurden.­­ Sie mögen ihrem Gesichtspunkt Recht gehabt haben, mit ihren Hilfsmitteln für den einstigen eigenen Gebrauch zu haushalten, wir werden sicherlich von unserem Standpunkte nicht weniger Recht haben, so unsere Kräfte sparen. Ein heutige gegen Frankreich meldet­ die Nachgiebigkeit in Betreff römischer Reformen, obgleich sie sich nicht für eine sofortige Abberufung seiner römischen Belasungen ausspricht. Nach einem in Paris am 28. verbreiteten Gerüchte wäre, wie man den „D. N.“ telegraphisch meldet, in Ra=­senna eine I­nsurrek­tion ausgebrochen. Nac­­hem und jedoch bis jest keine weitere Nachricht darüber zugegangen, gehört wohl die Meldung und Reich der Er­­findungen. Zur industriellen Enquete in Pest:­Ofen. zu I. Sanner. Wie in Freiburg und Ka­­fchau hatte sich auch in unseren Schwesterstädten eine En­­befaffen, den Einfluß zu Fonstau­ren, den der Gang der Zollgeiesgebung auf die einhei­­mische Industrie bisher gelobt , mobei die Enquete auch Die Produktiong­­und Umfabserhältnisse des Deydenburs ger und Debrecziner Kammerbezirf3 in Ber­tracht zu ziehen traute K­omite bestand hatte. Das mit diesen Erhebungen bei Sulius von Kromer, zugleich Ministerialsommu­sär bei der hiesigen Handels- und Ge­werbekammer, aus den b­e­­z den Vorständen und dem Schriftführer der Kammer, am Zweige erwähnt, daß Söhne, aus Herren Großhändlern Sr. Kohmeister und Ph. Kopypely, endlich aus dem von Seite des Finanzministeriums hiezu delegirten Oberamtsdirektor mite’8 begannen 7. Dezember v. 3. und wurden ge­­stern abgeschlossen ; das Operat wird der hiesigen Han­delskammer übergeben, welcher die Erstattung des Gutach­­tens hierüber obliegt. Behandelt wurden : die Seidenwanzenerzeugung und die Bandmweberei, die Baummoll- und Schafwollmaaren­­fabrikation, die Rammgarnspinnerei, fich ben eine der Statthaltereirathe 3. Wagner in Pest, welcher insber­sondere die einschlägigen Zoll- und Steuerverhältnisse zur Geltung zu bringen hatte. Die Verhandlungen des ferner des sehr preisgegeben erscheint. so­­endlich die Eifen in­­Wir werden, was die Eisenindustrie betrifft, die­­selbe in einem besonderen Artikel ausführlich erörtern ; heute sei dagegen bezüglich der anderen vorgedachten Industries die produktive Thätigkeit ledige­u­ auf die weitere Verarbeitung von Baummwollmaaren vorwiegend auf Drudersien) beschränkt; es sind in dieser Richtung die Kottenprudfabriken der Sam.%. Go­­pdber­­ger und G. Spiker (beide in Aitofen), die Blaudruhwaarenfabrik beg Felmeier im Szegedin, eine Robenfabrik Desterreicher in Mai), endlich die Posamentirfabri Schauengel in Pest an­­zuführen; mit diesen, sämmtlich im hiesigen Kammerbezirke bestehenden Etablissements ist aber auch schon die Aufzäh­­lung beendigt. Im Oedenburger und Debretziner Kams­merbezirk­ bestehen Derlet industrielle Anlagen gar nicht. So gering der Zahl nach diese Etablissements aber sind, ein so erfreuliches Bild tritt ung vornehmlich in zwei derselben entgegen ; erfreulich, wenn man die sichtlich auf­­strebende Blüthe derselben mit den zahlreichen Schwierig­­keiten und Hemmni­ssen in Vergleich fest, denen unsere Industrie noch so Goldberger und Spi­­ber haben ihren Etablissements Einrichtungen gegeben, die allein den günstigen Erfolg siltern künnen, den aber bes­­chränkte Auffassung, durch Prohibition groß gezogene Mo­­nopolsgelüste und mäßige Zollerleichterungen nun gestörte Bequemlichkeit allerdings auch für sich herbei­­sehnen, ohne aber die schaffende Hand mitanzulegen. Gold­­berger’8 und Spiter’8 Fabriken hoben sich in jeder Bezie­­hung , was aber bei der gegenwärtigen Frage vor Allem der Der herrschende erleichterte die Produk­­tiode seit 1855. Zolffering bat ihren Fabrikaten Einfuhr fremder Erzeugnisse trongmethode zu verbessern, Solivität der Waare zu ers­ch­eben, den Geschmack der Konsumenten zu studiren und das Fabrikat demselben anzupassen. Aus dem Zustande unserer industriellen Etablisses­ments, so weit sie in den abgedachten Zweigen vorhanden sind, dürfte also wohl nur der Schluß gezogen werden, daß die Ursache zu den mannigfachen Klagen, die aus ges­tissen Kammerbezirken ertönen, jedenfalls anderswo Liege, als in unzureichendem Schutzel und Schmuggel , den­­en er und Reichenberger Imdustrielle so gern ala Gan­­dert einstellen möchten. Genau betrachtet, widerspricht dei­­ ne Klagegrund dem andern! Unzureichender Schub­­sol un, zugleich Schmuggel in einer Ausdehnung, daß er sonst blühende Etablissements solcher Bedeutung, wie sie Wien und Neid­enberg aufzu­weifen vermögen, zu Grund zu unde­ten geeignet sein sollte, vermag der parteilose praktische Ge­schäftsmann nicht leicht zusammen zu reimen. Eoklte uns­­er Großhandlungsgremium In dieser Richtung den eigent­­lichen Punkt , wo der Schuh­drückt‘ nicht richtig getroffen haben, wenn er in seiner bei der Enquete abgegebenen Neuerung darauf hinweist, daß namentlich die böhmischen Grenzstädte den Schmuggel so lange eben die Prämie hiefür lohnend war) im großartigen Maßstabe getrieben und vollkommen organisirt haben, indem geschmuggelte Waaren mit dem Stem­pel der dortigen Fabriken versehen, ganz ungenirt in den Handel kamen? Wir geben weiter, Der „höhere Zollschug", den man beansprucht, fann Doch wohl nur für­ Sabritate gewünscht werden, wo das In­­land mit dem Auslande in Dualität oder Preis­augen­­bis nicht zu Tonfurriren vermag. Nun steht es fest, daß die österreichische Industrie in Baummwoll- und Schaf­wollwaaren, sowie auch in Seidenwanren überall dort starf und auch siegreich sich erwiesen, wo es um gröbere oder mittelfeine Waare fit) handelt. Dieses Thema ist in den Berichten über die lechten Industrieausstellungen erschöpfend behandelt worden. Die Welt hegt hierüber feinen Zwei­­fel. Der Zoltschuß würde also die feinen Waaren treffen müssen, Waaren, die sich eben am vortrefflichsten zum Schmuggel eignen, die ein Bedürfniß geworden, das Der, Xurus immer und immer mit Umgehung aller Mairegeln, aller Waarenrevisionen und wie die unnisen Pladereien heißen mögen, auf welche die Industriellen gewisser Be­­zirfe "hinweisen, beizuschaffen wissen wird. Mit Erhöhung des Zollabes habt ihr den andern schädlichen Faktor, wer Euch nicht zu Athem kommen läßt, geradezu potenzirt. Wir unsererseits gelangen zu andern Schlüffen aus den Prümiffen, die uns die Bewegung der Nähstoffeinfuhr für Baummwollindustrie seit 1850 bietet. Der Ueberfchuß der Einfuhr über die Ausfuhr betrug nach den Zollregistern (die bei dem früheren geringen Einfuhrzoll und der jebigen Zollfreiheit an Glaubwürdigkeit gewinnen) im Mittel der Jahre 1850 und 1851 556,080, im Mittel der Jahre 1852 und 1853 691,680, endlich im Mittel der Jahre 1854 und 1855 749,945 Zollgentner Garne , so daß der Gesammtverbrauch an Sam­en binnen 5 Jahren um mehr als 33 pCt. gestiegen war. Mit vielen Daten antworten die bei den Ministerien zusammengestellten Mez­moiren auf die Klage Über das Fallen dieser Industrie.. Auch wir künnen mit ihnen den Schluß ziehen, daß dieser auffallende Berbrauch an Rohstoff gerade während der so übel beleumundeten Periode eine Steigerung der inländis­­chen Fabrikation Fonstatire. Nehmen wir dazu, was bie auf den eigenen Angaben der Baummollspinner zusammenz­gestellten Daten der Direktion für administrative Statistik ergeben, so werden wir in dieser Ueberzeugung nur noch bestärft. Darnach standen im Betrieb im Jahre Baummwolspinnereien Spindeln 1851 202 mit 1,482,138 1852 195 „..1,500,692 1856" 200 ,­­1,563,928 Die Erzeugnisse betrugen nach Zollzentnern im Jahre Ourne unter 449 Garne über 440 1852 382,877 Str. und 60,247 Ztr. 1854 497,625, 2: 3:9.0,2­21507, 1856 548,940 , n 48,850 an Zwirnen nach obigen 3 Jahren 7530, 8549, 10,338 Zollzentner, das Gesammterzeugniß betrug fohin 450,654, 553,445 und 608,128 Ztr.; 5. die Öarnerzeugung stieg im Ganzen in den höheren Nummern ; sie fiel in den Fernnummern.­­ Konstantinopel, 19. Jänner. Eine fiebe­­rische Aufregung berichte gestern in Pera und Galata. Die Perotischen Börsianer, wahrscheinlich um das Gold» und Silberagio in die Höhe zu treiben, was ihnen auch gelang, sprengten aus, daß von Paris und London telegraphische Nachrichten kamen, denen zufolge Frankreich an Oesterreich den Krieg erklärt habe. Andere sagten wieder, daß Nachrichten aus Turin kamen, denen zufolge in Mailand eine Revolution ausgebrochen wäre. Daß alle diese Lügen bei dem hiesigen Leichtgläubigen Publikum Glauben fanden, brauche ich Ihnen nicht zu sagen; daß aber der Eindruf, den sie im Allgemeinen, besonders auf die Türfen, machten, ein peinlicher war, und daß die Os­­manlis durchaus nicht von jenem Friegerischen Geiste bez­ieelt sind, den sie bei Eröffnung des legten Naffenkrieges so offen zeigten, dies kann ich Ihnen mit gutem Gewissen versichern. Die Türfei und die Osmanlis wissen es nur zu gut, welche Hand ihnen alle die Unruhen in Serbien, Moldowaladhei und Montenegro bereitete, sie wissen, daß die Ereignisse in diesen Provinzen auch auf Bosnien, Al­banien und Bulgarien aufregend wirfen, und daß Desterz veich allein fest im Stande ist, ernsteren Ereignissen pur seine­r Truppenaufstellung auf den Grenzen dieser Provin­­zen vorzubeugen. Sollte aber Oesterreich anderwärts bes­chäftigt werden, so würden die europäischen Provinzen der Türkei bald in Feuer und Flammen sein; denn leider entwickeln panflavistische Agenten eine bisher ungesannte Aktivität. Daß die Türkei allen diesen Unruhen die Stirne zu bieten wenigstens für den ersten Augenleid nicht im Stande wäre, müssen wir leider eingestehen; die Cadres unserer regulären Armee sind unvollständig, die Rekruten­­aushebung konnte dieses Jahr nirgends vollständig effef­­tuirt werden. Ist es der nur zu sehr bekannten Wivdermille sern „Es Nachtheil die Londoner u. s. w. , ist Englands für ein Verträge Pflicht, die Throne allen von 1848 Weise, bemerkt europäischer Unmöglichkeit denn Frankreich es Wahnsinn sei, sollte sein, mit sich die „Times" empfiehlt Frankreich Telegramm gem. worden größte euro vom­­ 29. Desterreich sind, Sieht man M , mein, wenn wir ©­eft, 30. quete damit duftrie. ins Gewicht fällt, aus dem Tf. sie mit hoben einem f. sich gerade Worte genügt , waren Sporn, : wer die ín Tf. T. ZZ ZZ Z Z ——— EREEETETEEENUE re I TIER va­n LER Sißung der geologischen Gesellschaft für Un­­garn vom 29.Jänner. c Vortrag des Grafen Bass über das Goldland Kaliforniens—eine Spende des Herrn Gene­­neralgouverneurs.) h.j.Herr Julius Kovicø hatte bereits vor drei Jahren einige Gold-und Silberstufen vorgezeigt,die der Herr Graf Sam­uel Vasy aus Kalifornien und Oregon für das Nationalm­useum gesendet hatte.Dieses Mal präsentirte er mehrere besonders schöne Exemplare, die der erwähnte Herr Graf nach Ungarn Mitgebarht hat. Namentlich zeigte er eine Goldstufe in Quarz, dann ein Stück von fast ganz reinem Golde, das wie geflochten aussieht, ferner ein Stich Gold, an welchem Spuren von Kristallflächen sichtbar sind, eine Solostufe in Thonschiefer, endlich ein Stud Duarz, worin das Gold so fein vertheilt is, daß es mit dem bloßen Auge kaum wahrgenommen werden kann. Alle diese Golostufen sind aus Kalifornien. Die vorge­wiesenen Silberstufen hingegen sind aus Merito und Chile, darunter ist ein mahres Prachtexemplar, welches beinahe ganz aus gediegenem Silber besteht und meh­­rere Pfund wiege. — Der Herr Graf Samuel Bass hielt nun einen Vortrag über bag Bortommen beg Goldes in Kalifornien und des Silbers in Merito und Chile Im Jahre 1855 begab sich der Herr Graf nach Kalifornien; da fand er ein unbeschreibliches Menschengetümmel. Engländer, Deutsche, Franzosen, Italiener, Spanier, Chinesen, Sapanesen und andere Kinder des Orients drängten sich und Mogten zwischen den Zelten und Hütten, aus welchen damals St. Francisco bestand. Der Andi dieses Menschengewühles machte einen unbeschreiblichen Ein­­druc auf ihn, der nirgends ein solches Schauspiel gesehen. Es gab da feine Weiber, feine Greife und Kinder , die ganze große Men­­schenschaar bestand blos aus jungen, kräftigen, arbeitsfähigen Män­­nern. — Das Goldfeld legt am westlichen Fuße der Sierra Nevada, 250-300 englische Meilen von den Küsten ent­­fernt. Der Graf wanderte zu Fuß dahin und hatte einen Marsch von 8 Tagen zurückzulegen. Die Goldregion in Kalifornien bil­­det einen schmalen Streifen. Sie bietet einen höchst sonderbaren Anblid dar. Die ganze Gegend ist von vulkanischen Kräften geho­­ben und die verschiedenen größeren und kleineren Erhebungen­ sehen so aus, als wenn sie von riesigen Maul­würfen aufgeworfen worden wären. EZtwischen den Hügelreihen sind Erdriffe, Spalten und enge Thäler, die von Boden und Flüßchen durchströmt werden. Das Grundgestein dieser Region besteht aus Ihonschiefer, aber alle Fels­­arten sind metamorphofirt, und so kommt der Schiefer in allen mög­­lchen Formen vor, als eigentlicher Thonschiefer, als Glimmerschie­­fer, Dachschiefer, Talkschiefer, hie und da an als Chloritschiefer. Der Schiefer ist von einem schwarzen Gestein durchbrochen, welches zur sogenannten Trappformation gehört, wo Trappgänge vorkom­­men, da findet man sicher an Gold. Die Länge der Goldregion kann in nordsüdlicher Richtung noch nicht mit Bestimmtheit angege­­ben werden, nach der Ansicht des V­ortragenden, die er an in ame­rikanischen Zeitungen entwicelt hat, dehnt sie sich wahrscheinlich bis zum Meinung ausgesprochen, bereits Gold in Oregon und vor Kurzem an am Frazerfluß in Kaledonien. Nederall kommt das Gold am unwestlichen Abhang der Sierra Nevada vor. Die Breite dieses Gold­­gürtels beträgt nur 20— 50 englische Meilen. Auffallend it der Umstand,­rag das meiste Gold auf den höher gelegenen Plateaus, in der Nähe der Slußquellen gefunden wird, während in den Hefer liegenden Gegenden, namentlich wo die Heinen Gebirgsschluchten in die zwei großen Scäler Kaliforniens einmünden,­ gar kein Gold vorkommt. Im Allusium kommt überall mehr oder weniger Gold vor, doch ist das Alluntum , welches auf der Schieferschichte lagert, das reichhaltigste. Aus dieser Alluntalerde wird das Gold gewöhnlich ge­waschen. Der fest in Kalifornien bestehenden Bergordnung gemäß bestimmt jeder Goldgräber eine Strecke Landes, die 20 Fuß lang und breit is. Man stellt nun auf diesem abgegrenzten Quadrate die Ver­­suche an, denn im Voraus kann man nie bestimmen , ob man Gold finden werde, oder nicht. Io die Erde gröbhlich und mit Quarzfiütden gemischt, so kann man ziemlich gewiß sein, das man­ Gold finden werde. Die Allusialschicht hat gewöhnl­ic eine Mächtigkeit von 15 Fuß, findet man in dieser Tiefe kein Gold, so häft man die Strebe liegen, und sucht sich eine andere aus. Ein närrischer Sriänder hatte nun schon längere Zeit umsonft nach Gold gegraben, und schon wieder hatte er die 15 Fuß dice Allusialschicht durchgegraben und abgeräumt, ohne Gold zu finden. Da faßte er den Entschluß,, noch tiefer zu graben; er arbeitete also in der Schieferschicht fort, alle Welt lachte ihn aus, er­­iel aber nicht ab. Nachdem er 16—17 Fuß tief in die Schieferschicht gegraben hatte, erreichte er die untere Lage derselben und kam wieder auf Alluvium , welches sich gut zeigte. Er arbeitete also weiter und weiter und erreichte in einer Tiefe von 150 Fuß wieder eine Schieferschicht, und da fand er wirklich auch Gold. Wie kam das Gold dahin? — Das ganze Gebirge und selbst das Trappgestein ist von Quarzgängen durchzogen, hie und da gibt es auch Granit, Basalt und Syenitgänge. Durch alle diese Gesteine ziehen sich die Quarzadern hindurch, und diese Adern führen das meiste Gold. Aber das Gold der Quarzadern ist im Allgemei­­nen viel schlechter als das, welches in der Allusialerde gefunden wird . bieses enthält in 92.000 Teilen nur 8000 Theile Kupfer und Silber, hingegen das aus dem Quarz zerwonnene Gold hat höchstens 8000 Theile reines Gold und 2000 Theile Kupfer und Silber. Der Herr Graf glaubt also annehmen zu müssen,, daß das im Allustum vorkommende Gold aus einer Altern Quarzformation herstamme, die durch spätere vulkanische Prozesse zertrümmert und unter das Niveau des Meeres gesenft wurde, und daß die jegigen Quarzadern, welche a Gesteine durchfegen, einer spätern Veriode ihren Ursprung ver­­aufen. Das Vorkommen des Silbers in Mexiko und Chile berührt der Herr Graf nur mit einigen Worten. In Mexiko kommt das Silber besonders im Kalifpath vor, es findet sich aber auch im Talkspath. Wie in Kalifornien das Gold immer in gediegene­m Zu­­stande vorkommt, so ist auch das Silber in Merito und Chile größ­­tentheils gediegen; die Spanier nennen es Plata negra. Dieses Silber gibt 95 pCt. reines Metall und enthält gewöhnlich 2000 Theile Gold. In Mexiko kommt das Silber in großen Klumpen vor, aber sehr unregelmäßig, deshalb ziehen gewöhnlich auch die reichhaltigsten Gruben den Ruin der Bergbaugesellschaften nach sich. In Chile kommt das Silber in dünnen Adern vor, die sich aber Ba­is leicht ausschneiden, die also verhältnismäßig mehr Gemwinn ab­werfen. Schließlich zeigten die Herren F­ranz Kubinyi und Julius Kovács noch mehrere geognostische und Nordpolarmeer aus. Und wirklich fand man, seitdem der Graf seine paläontologische Gegenstände vor, die sie theils selbst gesam­­­­melt, theils für das Nationalmuseum als Geschent erhalten haben. Besonders interessant sind die­­ sehr großen und gut tonforsigten Haifischzähne. Die bei Margitta im Oedenburger Komitat, im Laithafalt gefunden, und von Sr. E. f. Hoheit dem Herrn Generalgouverneur dem Nationalmuseum zugesandt wurden. * Berliner Blätter schildern den außerordentlichen Läbel, mit dem die Entbindung der Prinzessin Friedrich Wilhelm begrüßt wurde. Die telegraphische Depesche des Prinzen Friedrich Wil­­helm, welche das Ereignis nach Schlag Windsor meldete, wurde bei der Telegraphen-Zentralstation um 3 Uhr 35 Minuten präsentirt und war um 3 Uhr 45 Minuten an dem Orte ihrer Bestimmung , und um 4 Uhr 10 Minuten hatte Se. £. Hoheit bereits die betref­­fende telegraphische Antwort von Ihrer Majestät der Königin von England in Händen. In mehreren Londoner Theatern, und na­­mentlich in Windsor, fanden freudige Demonstrationen statt. Alle am 28. erschienenen englischen Morgenblätter begleitwünschen Groß­­britannien und Preußen herzlichst ob dieses glücklichen Ereignisses. Bei der Entbindung waren außer dem Leibarzt Dr. Weg­e­­ner der berühmte Geburtshelfer Dr. Martin Nachfolger des Dr. Burg­, der Arzt Ihrer Majestät der Königin von England, Clarke, und der Professor Dr. Schönlein im Palais. Auch eine englische Hebamme war gegenwärtig. Am Abend der Entbin­­dung erhielt, wie die "N. Pr. 3." meldet, die ganze Dienerschaft des Prinzen Friedrich Wilhelm Wein, um die Gesundheit des neu­­gebornen Prinzen zu trinken. Am folgenden Tage, Freitag, Vor­mittag, 11 Uhr, sieß der Prinz Friedrich Wilhelm seine sämmtliche Dienerschaft Ic. zusammenkommen und zeigte ihnen seinen neugebo­­renen Sohn. Dies fand in dem Kinderzimmer statt, welches nach der Niederlagstraßenfette hinaus im ersten Stock liegt. Der Prinz hatte das schlafende Kind selbst auf dem Arme. Der Prinzregent und die Frau Prinzessin von Preußen sind am selben Tage zum Ber fudje im Palais gewesen. Der Direktor eines N Realgymnasiums, Dr. August, hat dem neugeborenen Prinzen das „Horoffop“ ge­stellt. Nach der betreffenden Meittheilung In der ,Bdfj. 3." habe das Sternbild „Friedrichs Ehre“, als Berlin am 8. Feber 9. I. in Freude das einziehende prinzliche Paar begrüßte, allen Säbelnden unsichtbar im Zenith der Stadt gestanden ; an derselben Stelle habe das Sternbild auch am 27. Jänner 1859 in der Geburtsstunde des jungen Prinzen gestanden. Es Fulminirte nämlich für Berlin nach mittlerer Zeit: Friderici honores f. um 2 Uhr 25 Min., e. um 2 Uhr 45 Min.; die Sterne in Krone und Schwert um 3 Uhr 19 Min, r. um 3 Uhr 30 Min. ” Der "Tr. Btg." wird aus Konstantinopel folgen­­der Zug humanen Edelsinnes und religiöser Toleranz mitgetheilt : Ein junger Türfe geht Legten Dienstag durch eines der engen Gäschen von Tatavia. Ein Höllen­­lärm und Weinen in verschiedenen Tonarten hemmen seine Schritte. Neugierig tritt er in das waffenstehende Haus und trifft hier einen griechischen Basal (" Greifler") in Begleitung von zwei Kamwailen, welche auf Antrieb desselben im Begriff sind, einen noch ziemlich jungen sehr blaffen Mann mit sich fortzuschleppen. Dessen Frau und vier Kinder schreien in herzzerreißenden Tönen um Erbarmen, der Grieche bleibt ungerührt. „Para! Para! Breicht er, und in der Meinung, in seinem harten Benehmen von dem Neuangekommenen unterfragt zu werden, erzählt er demselben, daß diese „Staurs” ihm seit fünfzehn Monaten Miete schuldeten und ihn immer mit der er­­warteten Anstellung des Mannes vertrösteten. Ohne ein weiteres M­ort griff der Türfe in die Brusttasche seines Uebertades, öffnete eine Brieftasche, überreichte dem Basal ziwei­ Tausenderfoheine und einen Fünfhundertzettel,­­er sich die übrigen Hundert Piaster heraus­­geben, überreichte sie der noch immer mnweinenden Frau und verließ sofort, nachdem er dem Griechen einen Fluch zugeschleudert, das Haus eben so fill, wie er es betreten. Die so gerettete Familie war die eines englischen Maschinisten, der bereits seit zwei Jahren wegen Krankheit ohne Verhäftigung war. Am andern Tag von bezog dieselbe Familie eine Wohnung in Pera, die ihr von einem Unbekannten verschafft und für ein halbes Jahr vorausbezahlt wurde. "Das Herz bleibt ewig jung. Ein merkwür­­diger Fall der Bewahrheitung dieses Saches Fam­in Gottes gab, der zweitnöchstgelegenen Stadt Böhmens, vor und führte vor einigen Tagen einen tragischen Schluß herbei. Der 74 Jahre alte Häusler D. S. unterhielt ein Verhältniß mit einer vierzigjährigen Brauensperson und als ihm seine Verwandten hierwegen bittere V­ormärfe machten, führte er st zu Schwach, um seinem zweiten Ich entragen zu tön­nen. Am 21. b. M. Früh wurde er auf dem Dachboden seines Nachbars an einem Stride erhenkt aufgefunden.­­ Ein Muster für alle Journaleigenthümer , welche ihr Blatt dur Lärm machen und Annoncen poufferen wollen, ist der Her­­ausgeber des „New-York-kedger.“ Er betreibt das Ankündigen sei­­nes Blattes nicht In der Weise, wie etwa ein europäisches Blatt, welches schon sehr viel gethan zu haben glaubt, wenn es für seine Pränumerationsanzeige eine ganze Seite braucht; nein, er läßt oft eine halbe Nummer seines Blattes in die großen nordamerikanischen Journale inseriren, in denen sein Inserat oft jede Folioseiten ein­­nimmt, oder er läßt auch eine spaltenlange Annonce ASmal neben­­einander in eine und dieselbe Nummer des „New­ York Herald” ein«­raden. Freilich zahlt er manchmal für ein solches Inferat 2— 3000 Dollars und seine Jahresausgabe für Annoncen beträgt 300.000 Doll. (2). In jüngster Zeit hat er ein neues erfolgreiches Mittel ergrif­­fen, von seinem Blatt viel Nedens zu machen. Er versprach näm­­lich 10.000 Dolars für den Mount-Vernon-Fond (zum Ankauf der Befigung Washington’s in’s Nationaleigenthum) Letzusteuern, wenn der berühmte amerikanische Gelehrte Everett während des Jahres 1859 in jede Nummer seines Blattes einen, wenn auch noch so sei­­nen Beitrag liefert ; ein Vorschlag, auf welchen Everett einging. Durch solche Mittel brachte es der Herausgeber des „New-York-Led­­ger" , der noch vor 5 bis 6 Jahren nur ein armer Schriftleger war, und fegt seine Million „werth“ ist — dahin, daß sein Wochenblatt an vierthalbhunderttausend Exemplare abfegt. . der Sag desselben wird durch Elektrotypie versechsfac­ht und so die Auflage auf sechs preisen gleichzeitig gedruckt. * Auf dem der sächsischen Bergbau- und Eisenhüttengesell­­schaft gehörigen, bei Plauen gelegenen Grubenfelde Eisenglanz rutschten kürzlich die mit dem Abteufen eines Schachtes beschäftigten Arbeiter durch Einsernung des Bodens plöglich­h Ellen tief hinab, ohne jedoch irgendwie Schaden dabei zu nehmen. Nachdem sie fie von ihrem Schred erholt hatten, fanden sie, daß sie auf einen alten Bau gestoßen waren. In einer engen Strece entdeckken sie ein menschliches Skelett nebst Grubenlampe, Fäustel und Bergeisen, was wohl ein Beweis sein dürfte, daß dieser Bau nicht freiwillig aufge­­geben, sondern durch, irgend­eine Katastrophe plöglich zum Erliegen gekommen ist. Die Lampe ist von Thon, übrigens ganz hübsch und eigenthümlich geformt. Das Fünftel ist nicht weniger als 15 B Zoll­­pfund schwer , ein Beweis, daß ehemals Männer von respektabler Körperkraft hier gearbeitet haben. Daß der alte Knappe mit dem schweren Instrumente tüchtig aufzusropfen verstanden hatte, zeigt der breit geschlagene Kopf des Bergetfens. Heutzutage ist die Klasse der Bergleute in Sachsen physisch so herabgekommen, das nach den neuesten statistischen Erhebungen unter drei Gestellten immer kaum einer die körperliche Tüchtigkeit zum Militärdienst besigt, A NER ESTER

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