Pester Lloyd - Abendblatt, Februar 1859 (Jahrgang 6, nr. 25-47)

1859-02-21 / nr. 41

Montag, 21. Februar. ir. u. Beft, 1859. Abendblatt as Pester Lloyd. 3 K Belgrad, 18. Leber. Laut fürstlichem Utas sind­ folgende zu Senatoren ernannt. Präses : Stewtiha. Mihajlowitsch, Senatoren : Stojan Somwano­­witsch, Ilija Nomwalowitsch, Ehimwfo Davidomwitsch, Somisa Nikolajewitsch (auch bisher gewesene Senatoren), dann Andreas Stamenkowitsch,­ Stanojlo Petrowitsch, Danilo Stefanowitsch, Marko Dabitsch, Stefan Miljtowitsch und Mathias Simitsch. Alle Diese neuernannten außer dem ab­­wesenden Präses, Haben gestern Den vorgeschriebenen Diensteid geleistet. — Die zwei Senatoren, welche am 24. Dezember die Truppen gegen die Festung führten und gefangen wurden, sind gänzlich freigelassen. Auch von den übrigen Gefangenen sind bis auf 2—3 alle freige­­lassen. — Am 14. b. erhielt der hiesige französische Ge­neralfonsul Bernad Des Effards unvermuthet sein Ernennungspatent zum Generalfonsul in Livorno. Er suchte schon voriges Jahr entweder diesen Posten oder jenen von Genua an. An seine Stelle kommt v. Le­f­­fe p6. — Kanonendonner aus der türkischen Festung verkündete am 16. d. gegen Mittag, Dag Fürst Milofch die­­ Festung besuchte. Heute Vormittag erließ die Belgrader S­tadtpräfektur folgenden Aufruf: ..mSe. Durchlaucht unter Gospodar und Fürst, Mi­­losch Obrenomitsch I., hat aus besonderer Billigung der Ver­dienste der Belgrader Bürgerschaft geruht zu bestimmen, daß die Belgrader eine­ Person aus ihrer Mitte erwählen, welche der Fürst zu seinem Adjutanten ernennen wird. In Folge dieses beruft die Präfektur alle Belgrader Bürger, daß sie im Stadtpräfekturgebäude am 7. (19.) b. Mm. um 9 Uhr vormittags zur Wahl zusammenkommen. Politische Rundschau, 21. Seber. Trot der bevorstehenden Pariser Konferenz tragen die lebten Berichte wieher einen mehr kriegerischen Charakter, wenn wir gleich nicht mit dem Turi­­ner „Espero“ den Beginn des italienischen Feldzuges be­­reits für den April vorhersagen, und ebenso wenig dem „Continental Review“ Gewicht beilegen, wenn es sich aus Paris schreiben läßt: „Als am 8. Feber der Kai­ser, um heftigen Kopffehmerz zu überwinden, einen Nitt in's Boulogner Hölzchen machte, trug er zum ersten Mal einen grauen Rad, was den Keuten, die ihn sahen, wie eine absichtliche Kundgebung "vortam, so daß man sagte, der Feine Hut werde sich auf bald blissen Taffen." Wor­­auf wir heute Gewicht legen, es ist eine Aeußerung, des König von Sardinien, es ist ferner ein Artikel der gouvernementalen „Patrie". Was Erste­­res­­ betrifft, so schreibt der Pariser „Times"­­HEGEAL Bon Henk: „Aus ,o0f­ tommen graubwürdiger" Du­elle den Unt­dlung des Königs mit Gaben, gi­be ein Mitglied einer königlichen Familie gelegenheitlich die Worte fallen, gelassen, daß er nie in die eheliche Verbindung der Hrinzeffin Clotilde gewilligt hätte, wenn er nicht die G­e­­wißbett gehabt hätte, in seinen Absichten von Frank­reich unterfragt zu werden. Diese feine Absichten sind nun, den Kampf zur Übertreibung Oesterreichs zu wagen, selbst auf die Gefahr hin, ein zweites Novara zu erleben, oder die Krone einzubüßen ; er will in Oberitalien ein Königreich bil­­den, das vom mittelländischen bis zum adriatischen Meere reicht, Genua und Venedig umschließt, und mindestens 12 Mil­­lionen Seelen zählt, — starf genug, um nach beiden Seiten hin, gegen Oesterreich und S­rankreich, Widerstand zu leisten. Außer auf den Beistand Sranfreihe rechnet der König auch auf Rusland, und zwar auf seinen passiven Bei­­stand, so lange Oesterreich allein bleibt 5; auf seinen akfi­­ven und offenen, wenn andere Mächte mit ihm gemein­­same Sache machen. — Dies die Ansichten und festen Ber fchlüsse des Königs, der den Beginn des Kampfes herbeiiehnt. Eines nur könnte ihn noc davon abhalten, — wenn Trank­­reich nämlich ihm den Beistand versagte.“ Bei der Hand scheint dieser französische Beistand noch wenig zweifelhaft. Der erwähnte Artikel der „ Patrie” bemüht sich nämlich zu be­weifen, daß­ Frankreich: seines­­wegs so friedlich gesinnt sei, als man im Auslande glau­­ben machen wolle, und daß es nicht eine jede Politik zu­­rücmeife, die den Krieg in ihrem Gefolge mit fi füh­­ren künntes. Ihr zufolge gibt­ es, seit man die italieni­­sche Frage aufgestellt hat. Drei Parteien in Frank­reich: Die erste, die in der italienischen Frage weder das Interesse Frankreichs, noch das von Europa betheiligt sieht. Die sogar die Möglichkeit leugnet , die Völker der Halbinsel der traurigen Lage zu entreifen, in der sie fett sich befinden, hält den Frieden für eine absolute Nothiwendigkeit. Die zweite, die eraich­ter ist und wenig praktisch, welche Die Verträge von 1815 als eine Demüthigung Frankreiche, als eine Unterdrü­­cung der Völker betrachtet, will dieselben zerreißen, selbst mit Waffengewalt, und dringt deshalb auf den Krieg. Die dritte endlich, welche die Verträge von 1815 nicht zerrei­­ßen will, die zugesteht, Daß man fe­chten muß, ob­­gleich man fte verabscheut, die es aber für bring' Yich nothwendig hält, waß man ste restwitzt, und für die der Krieg nur ein äußerstes Mittel is, um den mit der Sicherheit Europa’s eng verbundenen Interessen Satisfa­­­tion zu geben. Die Berichter des Friedens um jeden Preis haben sich der „Patrie” zufolge einen Augenblick lang der Illusion hingeben können, daß sie die Majorität ha­­ben. Dieses sei aber nicht der Fall. Dieselben halten, hr zufolge, jeden Tag Steung auf dem Boulevard und in der Börse, fehreien laut, repräsentiren aber nicht die Meinung des Landes. Die Anhänger des Krieges refrutiren sich in der ehemaligen republikanischen Partei, die alle Völker frei machen und den Rhein, ...... ‚ die Alpen und Solen erobern wolle, und zwar ohne alle Allianzen, da die Belfer ihre Verbündeten sein­­wirden. Die „Patrie“ will natürlich von diesen beiden Parteien nichts mwissen, sondern sie steilt sich auf die Seite der dritten Partei, die den Briefen be­dingungs­weise will. Diese habe vollkommen verstan­­den, daß Europa‘ an der Lösung der italienischen Frage ein ungeheueres Interesse habe, daß man diese weder aufgeben noch übereilen dürfe; diese Politik wolle sich weder kompro­­mittiven noch schwächen lassen, sie wolle alle friedlichen Mittel anwenden, um das zu erhalten, was gerecht sei, aber alles verweigern, was dem guten Medie und der Unabhängigkeit Europa’s zuwider sei,. Diese Partei ist zahlreich und wird die Majorität des Landes werden. Zum Schluß warnt sie Europa, es möge sich nicht täuschen ; es sei schwerer Frankreich zurück­­zuhalten, als es aufzureisen. Ganz Frankreich werde zum Kaiser stehen, um sich dem aufzuopfern, was der Zivilisation und dem französischen Einflusse in der Welt ausrich sei. „Franfreich” — so ruft sie zum Schluffe aus — „wird mit Son Kaifer sein, um unter Bedingungen den Frieden aufrecht­­ zu erhalten ; aber es wird niemals denen folgen, die ihn ohne Bedingung wollen. Aus dieser Sprache«des Offiziösansatzes erhellt deutlich,daß die Verwarnung,welche»La Presse« erhal­­ten,keine besonders friedliche Bedeutung hat.In der That berichten Pariser Briefe vom 17.d.: Die»Presse«hat ihr Avertissementcdaoere welches Herr Delangles mi­ seinem Amtsantritt ertheilt legt, unmittelbar nach Beendigung eines mehrstündigen Minister­­rathes erhaltem Schlagen Sie dasselbe als Liedenssymptom nicht allzu hoch an; im Grunde war es nur eine gezwungene Genugthuung für Herrn Tewetl erklärt hatte, Berzug — dag v. er könne unmöglich länger seine Diplo­­­matischen Verbindungen unterhalten, wenn ten Aktion der Regierung auf die Presse und ihre Konklusion lautet als Ss­cherheit Srankreiche unberechenbar sind, Sicherheit und die Ehre zu verbürgen.” Gleichzeitig bei der befann­­einem Journal er­­laubt sein solle, offen den Kreuzzug gegen Oesterreich zu pre­­digen Andere wieder erzählen, der päpstliche Nun­tius habe die Verwarnung Drocdüre „Italie hatt die in diesem Augenblicke — das ist in einer nahen Zukunft die Nothwen­­digkeit eines Krieges, heffen Folgen für die Ehre und die St­­­rieg ohne ist eine Expedition von einigen Monaten, deren Wirkung sein wird, Europa den Frieden, Frankreich die Thoupenel nach Zurin, ist bereit8 Paris erregt Surf latour dAuverg ne, werden. dire Drei franzöfifche Sesandte in Deutschland, die von Kassel, München und Stuttgart sino beschieden­ worden, um ebenfalls Auskunft über die Stimmung in Deutschland zu geben. Der französischer Gesandter in Er wurde Tagen ganz auf Kriegsfuß. Als Friedensbotschaft Nachricht Des , Nord" begibt gelten, fid nächte Woche nach Zurin zurück. Die Armee von Lyon befindet, fid welche da man bis jeht weder die alle Gerüchte über eine bevorstehende französische Anleihe von 450 Millionen für unbegründet erklärt, eine Anleihe ü­berhaupt gedacht haben wir nun die Berichte auf Sta­­ffe lauten: Eine Depesche des Marquis Turgot meldet als bestimmt Teffin. — Das Gefegent­­die Anwesenheit Tourtiner Kabinet warf vorgelegt: „Su ten Gefeg entwurf­ten, welche Oesterreich mehr zu erwähnen, Sanftion zu unterbreiten. Scheint mir sowohl­ die Wichtigkeit als DBorsichtsmaßregel einleuchtend daß Dieselbe­tung schnell wie möglich, dieser Kammer vollr­­in Betreff eines Ansehens von 50 Mill. Stanien nahmen wir Gelegenheit, des Ausfuhrserbn­­tes von Pferden aus der Lombardei Seitens der öster­­reichischen Regierung zu Dieter Zurin schreiben,, es sei Nachricht Dieselben Rüdiie­­außergewöhnlichen Maßregel veranlaßten, veranlassen nun auch die Regierung des Königs, gegenwärtigen Gelegentwurf, welcher das Ausfuhrver­­botsongourage und Hafer beabsichtigt, Ihrer Unter den obwaltenden Umständen Das „Pays* läßt sichh, (wir erwähnen Desterreich einer belt werden, und Desterreich muß die Dringlichkeit dieser eingemilligt habe, auf der Basis der Abtre­­Königreiches zum Breite Land werde in ein unabhängiges Reich unter dem Erzherzog Martmilian von Parma — Krieges alle Forts belegen werden, verwan­­fo lange im Befig von Mantua and Berona bleiben, bis jene Summe gezahlt sei (sic.) Die Herzogin man der „Opinione” — hat mit Oesterreich einen Vertrag ge­­schlossen, dem zufolge österreichische Truppen Dieser abgewartet werden! D. Red.) — In Toskana wurde Befehl ertheilt. Die beiden vor Kurzem erbauten Dampfkanonenbote. „’Ardita” und ver­­Heren 9. vom Kaiser empfangen und Summe, fol. — des nad­ Yaffen Tien folgen öffentlicht eine aus Stena ; an Ihre Hübner, welcher Herrn veranlaßt. Uebrigens et France" soeben Mayzint’s Milliarde zu eine unterhandeln. ihre „Der es 3. Auflage Friede der wird aus Paris geschrieben : Der friedlich gesinnte Graf Walemsrt gestern In Paris angefommen, hat der Kammer folgenden aus Paris im Kanton ausgemachte dem neulich von genug, sofortige Gutheißung lombardisch-venetiantihen datirte Das Moreffe, Tann an. « v. Mac fol erlebt, sest einigen­de Furnier allein an Diese um hoffen zu künnen, es als Kuriofum) aus (2?) bag erhalten mwird. Sade, fhreibt, im Falle (Die Beftätigung auszurüsten. — Der „Indipendente“ eines „In Beloce" fo

Next