Pester Lloyd - Abendblatt, März 1859 (Jahrgang 6, nr. 48-73)
1859-03-28 / nr. 70
9 betreibt-Indes Posteikiloyth Montag, 28, März. Nr. 70, Peft, 1859. R Wien , 27, März. Es ist bekannt, daß Defteran gemisse B éz reid seine Zustimmung zu dem bingungen vom 25, den Schluß ziehen könnte, daß ist aber nicht Desterreichs Beeinträchtigung zung bat einem Kongresse enthalten zu wollen und tes verhandle oder gar Ste rücfichtlich fhlüffe förmiih Kirchenstaates faffen “ würde, an den zu der zusteht, wolle der „Moniteur thut, woraus man in dieser Beziehung eine vollkommene Verständigung bereits zu Stande gekommen sei. Das im Gegentheil, daß die Verhandlungen noch fortdauern Die Mittheilung des „Montteur” findet Dadurch ihre Berichtigung. Die Zustimmung Oesterreich’s werden, derselbe machen, ist nur bedingungsweise erteilt des Protokolls Interessen sich daher von selbst, daß man, ehe man eine bindende Verpflichtung eingeht, im Besite der austeigendsten Garantien sein muß, daß eben diese Interessen nach seiner Seite ift entschloffen, gegen inneren Angelegenheiten eine Die päpstliche Negte des KirchenstaaDieser Yegieren bindende Beischlüffe faffe, protestiren, melde der Kongreß etwa rücksichtlich Bon sie an zu dulden, daß alleße dem Rechte, das ihr auf Grundlage des §. des Aachener Kongresses vom 15. November 1818 seinen Gebrauch Die mitunter ziemlich fanguinischen Hoffnungen, welche in Aussicht stehenden Kongreß knüpfen zu dürfen glaubt, werden hier nicht Cette Frankreichs Politische Nundschan, 28. März von der Annahmev der österreichischen Bedingungen hängt esjecht ab, ob der Kongres zur TIhatsache wird oder nicht. Die Entwarnung Sardiniens ist bekanntlich eine dieser Bedingungen, eine andere besteht darin, daß der Kongreß „möglichst bald” wohl im April) zusammentrete. Der Kongreß sol die Differenz zur Entscheidung bringen, nicht aber ihre kliegerische Lösung, zum Nachtheile Oesterreiche und zum BVBortheile seiner Gegner, Hinausschieben. — Das ist die Ansicht, die unser Kabinet mit aller Energie vertritt, und — sind wir gut unterrichtet, — so werden die nächsten acht Tage schon die Antwort bringen. — Gehen wir nun zu den Einzelnheiten des fraglichen Kongresses über : Am Ort des Kongresses nennt man neben Genf rebt auch Baden-Baden; als Vertreter nennt man von England Malmesbury, von Frankreich den Prinzen Napoleon und Persigny; ob Piemont und die andern italienisschen Süursten im Kongreß vertreten sein werden, scheint noch Gegenstand der Unterhandlung zu sein, — wie es heißt, für Sranfreich, das selbstverständlich im Bunde mit Nußland zu Gunsten Viemonts vorgeht, nicht abgeneigt sein, diese Präliminarforderung fallen zu Yaffen und die Zulassung der betheiligten Staaten Italiens zur Mitvollziehung der Kongresverhandlungen am Schlusse der legteren vorzubehalten. —. Als eigentliche Basis Des Kongresses bezeichnet das Kasparsche Organ unterm 24 d, folgende Punkte: »Die päpstliche Regierung wird zu Reformen angehalten, welche im Protokoll des Kongresses werden bezeichnet werden und zu deren Ausführung sich dieselbe vere pflichten muß. — Dieselbe wird sich angelegen sein Yaffen, die Bildung der Armee zu beschleunigen, bis dahin werden nach Bestimmung des Kiongresses die katholischen Mächte das Recht haben, X Truppenabtheilungen im Kirchenstaate zu halten. — Oesterreich fett den Vertrag mit Neapel außer Kraft, nach welchem diese Macht sich verbindlich gemacht haben sol, seine Neuerungen im Königreiche einzuführen (2), — das Interventionsrecht Oesterreichs in den Herzogthümern ist abgeschafft, — die Verträge von 1847, dur welche Parma und Modena in die Vertheidigungslinie der österreichischen Staaten gezogen sind, sind abgeschafft, — Oesterreich wird aufgefordert werden, Piacenza zu räumen, — den itastentischen Regierungen werden die nöthigen Reformen angerathen werden, — Bürschaften, daß diejenigen Italiener anderer Staaten, welche nach Piemont gehen wollen, daran nicht gehindert werden, ebenso diejenigen, welche von Piemont in ihre Heimat zurückkehren wollen, — Generalamnestie, — während der Dauer der Konferenzen haben sowohl Oesterreich als Piemont ihre Truppen zehn Meilen von der Grenze zurückzuziehen.“ Daraus gefaßt, daß dies wirklich das Programm des Kongresses, so würde für Oesterreich si) der Ausweg bieten, seine Veiträge in besonderen Verhandlungen zu revideren und dem Kongresse dann das Ergebnis vorzulegen. Dieser Modus ist auch bei der Dampfschifffahrtsakte befolgt worden und würde die Souveränitätsrechte Der Betheiligten am wenigsten beeinträchtigen. — Nur muß, wie ein Wiener Korrespondent der "N. Pr. 3." bemerkt, Oesterreich zugleich Darauf bestehen, daß ein Gleiches mit dem noch nicht öffentlich bekannten Allianzvertrag zwischen Frankreich und Piemont geschehe, Bergebens sehen mir uns indeß nach einer Stimme um, die Vertrauen in den Kongreß un seinen friedlichen Erfolg hätte . Das Cavouríce Organ fährt fort zu behaupten , alle diplomatischen Revisionen führen zu nichts. Die „Unabhängigkeit Italiens” sei die einzige Lösung der Frage, sie aber künne nicht das Resultat eines diplomatischen Kongresses sein ; der Kongreß werde im Gegentheile herausstellen, „daß die Mächte den Krieg als das einzige Mittel betrachten müssen, um dem politischen Gleichgewicht Festere Grundlagen (2) zu verschaffen, als es das Recht der Eroberung und die Verträge von 1815 sind.“ Auch der „Corriere mercantile” nimmt die Erfolglosigkeit eines Kongresses als ausgemacht an und sagt, die französische Politik bedürfe dieses Versuches, um später ganz freie Land zu haben. In London und in Paris hofft man gleichfalls nur wenig vom Kongreß,so meldet eine Pariser Korrespondenz:Die ersten Armirungspläne waren nur für etwas uppro Mann eingerichtet, von denen 100.000 Mann in Italien verwendet werden sollten. — Die Haltung Deutschlands hat dem Kaiser die Neberzeugung gegeben, daß diese Nützungen nicht genügten, und weitere Verschiebung seiner Pläne ist dadurch geboten. Graf Cavour soll außer sich über die Verzögerung sein und seinem kaiserlichen Freund die ernstesten Vorstellungen gemacht haben. Prinz Napoleon hat dem Premier geschrieben, selbst nach Paris zu kommen. Man behauptet andrerseits , Graf Cavour wolle persönlich hören, warum der Kaiser der Franzosen statt 200,000 Mann nur 100,000 Mann den Piemontesen zu Hilfe fährden wolle — eine Unterfrüsung, welche diese für ungenügend erklärt haben — und versuchen, ob es nicht möglich sei den Kaiser zu bewegen sein ursprüngliches Beisprechen aufrecht zu erhalten. Den Detailberichten aus Italien entnehmen wir : Turiner Berichte melden: Der 23. b. war der Jahrestag von Novara. Derselbe wird bekanntlich jährlich durch eine Tupdtenfeier für die dort gefallenen Piemontesen gefeiert. Dieses Jahr wurde aber die Gelegenheit zu einer Demonstraton bewabt. Die Studenten zogen mit einer Fahne in die Es geknüpft hat, beren d. mit Feiner Überman hier und der That aufzustellenden besondere Hoffnungen zu erweden, der Fall, und vernehme ich tít dies stehen In neuerdings die da begreiflich. Frage und Kongreffe es versteht jedoch Silbe Erwähnung erfahren. — Die höchsten erklärt, fie jeder Theilnahme inneren ist das, was man Anträge sernimmt, nicht Angelegenheiten über Die von durchaus getheilt, und des in nicht geeignet, |