Pester Lloyd - Abendblatt, September 1859 (Jahrgang 6, nr. 190-214)

1859-09-01 / nr. 190

Donnerftag, 1. Sept. gr. 190. Peft, 1859. (Die einzelne Nummer Loftet 3 Er. 5.18.) Abendblatt is Pester Lloyd. Politische Rundihau, 1. September, Aus Zürich auch heute nichts Tröstliches ; ein Telegramm vom ‚gestrigen. Datum meldet : In den besten Tagen fanden Besprechungen zwischen den­ österreichischen und französischen Bevollmächigten flatt ; gestern fonferirten der französische und fardinische. Man­ erficht von Neuem, daß es mit den direkten Verhandlungen der beiden Gegner, des österreichischen und fardinischen Vertreters nit vorwärts geht. Allerdings it vorgestern in Wien ein Kourier des Dr. Colloredo ein­­getroffen, der der Ueberbringer Des Wertes der bis jeht erzielten Verständigungen sein sol, und hiemit mag auch die Meldung zusammenhängen. Daß Ministerialrath 9. 998 zur Regelung der Finanzfrage nach Zürich, gegan­­gen, wie gering indeß das bisher gewonnene Resultat der dortigen Berathungen sein muß, erhellt am deutlich o ffen aus einer vom 27. August datirten Züricher Korrespondenz im „Nord". Der Korrespondent tritt nämlich den allzu günstigen Berner Depeschen entgegen und sagt: Ich glaube nicht, daß die Dinge so weit vorgeschritten sind, wie man in Bern behauptet. Wenn all täglich Kon­­versationen zwischen den Bevollmächtigten Über die Iombarbi­­ten Angelegenheiten stattfinden, so steht doch so viel fest, daß noch nichts Endgiltiges beschlosfen, geschweige denn un­­terzeichnet It Sm Gegentheile besteht so immer der alte Gegentag, daß Oesterreich von Piemont die Nebennahme eines Bruchheiles der Reichsfguld begehrt, was Sardinien eben­so entfehieden verweigert. Die Restaurations- und Die Konföde­­rationsfrage hatte man bisher auch noch nicht einmal berührt, Nur die erstere kam neulich auf’s Tapet, ich weiß nicht ob auf Antrieb des Grafen Colloredo , aber Baron Bourqueney sprachh , wie aus eigenem Antriebe, mit Ritter Desambrotis über­ die, zu Billafranca im Prinzip­e vereinbarte Wie­­dereinlegung der Souneraine von To­tana und Modena. Es handelte sic dabei nicht um bestimmte Borfájlage, sondern nur um Ausholung des farbi­­nischen Benollmächtigten. Herr v. Bouraueney war als Organ des Grafen Malewsti der Ansicht, das Zuriner Kabinet­tüffe, statt die Situation der Annahme der Anne­­xirungsbefählüsse noch mehr zu kompliziren, im Sinne der Reifet­­ten Misfion, seinen ganzen Einfluß darauf verwenden, daß die Bevölkerungen ihre alten Fürsten freiwillig zurücriefen, Herr Desambrois soi erwidert haben, Riktor Emanuel werde nie zum Berräther an der italienischen Sache werden, noch dem ein­­stimmig ausgesprochenen Willen der Bevölk­erungen entgegentre­­ten; der Bevollmächtigte selber endlich Fanne, ohne seine Pflichten zu verlegen, nie ein Protokoll unterzeichnen, dessen Zwer die Restauration von Bürsten sei. Die gegen die italienische Fahne gekämpft, und deren Unpopularität vielleicht ohne ©leichen in der Geschichte besteht. P­rantreich und Oesterreich möchten diesen Punkt­ reguliren, wie es ih­nen beliebe: Sardinien könne nicht daran Theil nehmen. Dabei ist es schwer zu bestimmen, ob Viktor Emanuel die in Zentralitalien votirten Annorationen annehmen wird oder nicht. Einflußreiche Personen rathen zu einer vorläufi­­gen Annahme und zwar aus folgenden Gründen : Defterreich allein sei bei der Restauration intereffirt und Defterreich allein auch twiderlege sich der Zusammenberufung eines Kongresses. Wenn nun Biltor Emanuel die Annexion vorbehaltlich der Bestätigung durch einen europäischen Kongreß annähme , so würde entweder ein Kongreß zusammentreten oder der Wunsch Mittelitaliens erfüllt werden, fals die Mächte sich nicht zur Beslheidung eines Kongresses entschließen sollten und ein sol­­cher daher nicht zu Stande käme. Daß Stranfreich der An­­neration mit Waffengewalt entgegentrete oder Oesterreich ein derartiges Vorgehen gestatte, sei nicht zu glauben. Ein verbürgtes Gerücht von in­­Parma habe mit dem Großherzoge von Toscana und dem Herzoge von Modena eine Firstenliga zur Wiedererrichtung der gestürzten Throne abgeschlossen, ein Gegenstich zu der mittelitalienis­schen Riga. Speziell über die toskanische Frage be­rictet ein Pariser Korrespondent der „N. Pr. 3." , München abgereist, abzustatten. Der vor dem ZTosfana’d um der königlichen Familie einen Besuch Kaiser hat dem Großherzog bemerkt, daß set. Plus tard j’aviserai der Züricher Konferenzen­herzog wiederholt versicherte, daß zählen k­önne. Mit Ausnahme des englischen Kabinets spre­­chen sich alle Mächte für Würsten in Italien Konstauirte aus, die mit Restauration der größten nach ihm­ äußerte der Kaiser, der den Groß­­guten Dienste der legitimen Entschiedenheit der Pringregent von Preußen. Das Verfassungsprojekt, welches der Großherzog entworfen hat, ist von dem Kaiser Napoleon in allen seinen Punkten gebilligt worden. — Es ist eine offiziell gegenwärtige Gendarmerie Soldaten besteht, und daß Zosfana angestellt worden sind, — In Paris ning der revolutionären Regierung angetauft worden. In statt , wie es richten stimmen hieß, in der zentralitalienischen Angelegen­­heit. — Den Berichten aus Italien entnehmen wir: Aus Mittelitalien in Triest eingelaufene Nadı­­bei den Wahlen, welche dort behufs denen revolutionären der Besoidung der verfehte­­ Nationalverfommlungen vorgenommen wurden, es an dem Geiste der Unbefangenheit und Aufrichtig­­keit sehr gebrach. Während in zahl der A., daß piemontesische Modena von der Gesammt­­ten, sollen die früheren Wahlen zur revolutionären Munic­­palität in Parma unter der Einwirkung des piemontesi­­fen Militärs vollzogen der Deputirten wird worden fein­det, von Haus zu Haus gingen und melde und man versichert u. die seinerzeit im Hafen Wähler betheilt.­­Escorte beglei­­in mitge­­brachte Register Namen und Botum einfchreiben Tiefen. In Livorno hat das Einlaufen einiger französischen Kriegsschiffe, zu Antivari statio­­nirt waren, großen Schred verbreitet. Ob, schreibt man dem „Bolksfr.", dieser Zumans von Fahrzeugen wirklich eine Be­­deutung hat, und welche diese allenfalls sein könnte, vermag für den Augenblick Niemand zu beslimmen ; doch so viel steht fest, daß diese Erfcheinung nebst der großen Bestürzung auch eine eben­so große Entrüstung unter der Bevölkerung hervor­­gerufen hat, welche für die Beliebtheit der Franzosen in die­­ser Stadt eben nicht das beste Zeugniß sein dürfte. Zu den Wahlen in Bologna haben die Stadt Bologna 9, die ganze Provinz 47 Wahlkollegien; die Zahl es dort heißt, in nehme der Pap­st seine Dienste auf, die päpstlichen Truppen zu verstärken und im geeigneten Augenblicke gegen einen Jungsadreffe gerichtet; an der Seite Montag mit der Adresse abgegangenen Deputation fleht Do­­menico Doria. Aus Venedig wird in der "Def. 3." geschrieben , der Bewaffnung der Politzeitzivilwachen sol nun eine Veränderung vor sich gehen, Dieselben­­ , . Der Die Abfluß ternehmen, will willen, die Großhberzog viele piemontesische Wahlberechtigten nur von Toskana im darin Überein, daß etwa 7 Perzent fich Neapel entlassenen Schweizer Thatsahe, aus in um , daß die die von Herzogin er auf piemontesischen fast der Die Stadt Offiziere flehenden 124 betragen, Romagna — feine Wie in nichts in der London fand am 29. durchweg sind Florenz Kommissäre von einer entscheidenden zu Armee von für NRedi­­waren name Gewehre ein Ministerrath Streifchamzen zu­m­­­Angriff Genua hat an Mailand eine Berbrüde­­ber am verfroffenen t­ag

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